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Tomaten pflanzen – Tipps für prächtiges Wachstum

Junge Tomatenpflanze einpflanzen

Tomaten mögen’s warm. Sie gehören zur Familie der Nachtschattengewächse, sind echte Sonnenkinder und brauchen zum Keimen und Wachsen viel Wärme. Sofern Sie keine fertigen Jungpflanzen kaufen möchten, ziehen Sie sie Anfang März bis Anfang April bei 18-20°C auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vor. Für die Anzucht im Zimmer sind Saatschalen mit Abdeckhaube oder heizbare Minigewächshäuser günstig. Pikieren Sie die Sämlinge einzeln in kleine Töpfe, sobald sie die ersten Laubblätter entwickelt haben.

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Nicht zu früh pflanzen

Warmes Aprilwetter verlockt zum Auspflanzen, doch richten Sie sich besser nach der Tradition. Bewährter Pflanztermin ist nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai. Härten Sie vorher die Pflanzen ab, indem Sie sie an warmen Tagen draußen an einen geschützten Platz stellen.

  • Tomaten können Sie bis zum unteren Blattansatz in den Boden setzen, dann bilden sich an der Stängelbasis zusätzliche Wurzeln. Pflanzen Sie mit 70-80 cm Reihenabstand und 50 cm in der Reihe. Buschtomaten können etwas enger stehen.
  • Als Kälteschutz junger Pflanzen gibt es die traditionellen englischen Cloches oder „Victorian Bells“ in moderner Kunststoffausführung oder einfache Tomatenhauben.

Stäbe und Stützen

Fast alle Tomaten brauchen eine Stütze zum Aufbinden. Gut eignen sich Spiralstäbe aus verzinktem Metall oder Bambusstäbe, je nach Wuchshöhe 1,5-2m hoch. Stecken Sie sie gleich beim Pflanzen knapp neben den jungen Tomaten fest in den Boden, und binden Sie später die wachsenden Stängel in Abständen von 20-30 cm locker an.

  • Wenn man drei oder vier Stäbe, ähnlich wie bei Stangenbohnen, oben wie Zeltpfos­ten zusammenbindet, erhält man eine besonders stabile Konstruktion. Außerdem sieht dieses „Tipi“ hübsch aus, gerade wenn Sie die Tomaten im Ziergarten anpflanzen.
  • Buschtomaten Sorten wie ‚Balkonstar‘, ‚Patio‘ und ‚Tiny Tim‘ wachsen niedrig, buschig und kompakt. Sie brauchen keine Stütze. Doch falls sich die Triebe unter dem Gewicht der Früchte zum Boden neigen, sollte man sie an kurzen Stäben aufbinden.

Wasservorräte

Tomaten brauchen viel und regelmäßig Wasser. Graben Sie für gleichmäßigen Nachschub rund um die Pflanzen einige kleine Blumentöpfe ein, die Sie täglich mit Wasser füllen. Durch das Abzugsloch versickert es langsam zu den Wurzeln. Sie können auch bei einer 2-1-Plastikflasche den Boden abschneiden und sie mit dem Hals nach unten als Wasserreservoir in die Erde stecken. Füllen Sie sie jeden Tag auf. 

  • Während der Wachstumszeit von Pflanze und Früchten benötigen Tomatenpflanzen regelmäßig Dünger. Hierbei haben sich gelöste mineralische Flüssigdünger bewährt. Ebenso empfehlenswert sind Brennnessel- und Beinwelljauchen und in Wasser aufgelöster Rinderdung.

Mulchen ist vorteilhaft

Aufgrund der nötigen weiten Pflanzabstände bleibt zwischen Tomaten viel freie Bodenfläche. Bedecken Sie diese mit Mulchmaterial wie Rasenschnitt, abgemähten Gründüngungspflanzen oder Rindenhumus, dem eine Handvoll Hornspäne beigemischt wird. Die Mulchschicht kann bis zu 5 cm dick sein. So wird das Keimen von Unkräutern unterdrückt und die Wasserverdunstung vermindert.

Tomaten in Mischkultur

  • Gute Tomatennachbarn sind Bohnen, Kohl, Lauch, Petersilie, Rettiche, Sellerie und Zwiebel.
  • Tomaten gedeihen schlecht neben Erbsen, Fenchel, Gurken und Roten Bete.
  • Pflanzen Sie Tagetes neben die Tomaten, das senkt den Befall mit der Weißen Fliege.

Geiztriebe entfernen

Kontrollieren Sie Ihre Tomatenpflanzen regelmäßig auf kleine Seitentriebe, die in den Blattachseln erscheinen. Wenn sich diese so genannten Geiztriebe entwickeln, verwendet die Tomate einen Großteil ihrer Kraft für die Bildung von Trieb- und Blattmasse und setzt weniger Früchte an. Brechen Sie diese Triebe frühzeitig aus. Diese Technik nennt man Ausgeizen.

  • Lassen Sie aber bei Buschtomaten die Achseltriebe stehen, denn an ihnen werden auch Früchte gebildet.

Kraut- und Braunfäule vorbeugen

Zu den schlimmsten Albträumen des Gärtners gehören fast ausgereifte Tomatenfrüchte, die plötzlich große, braune Flecken bekommen. Schuld ist die Kraut- und Braunfäule, die von einem Pilz verursacht wird. Sie kann zwar schon früher an den Blättern auftreten. Doch besonders häufig ist ein Befall der Früchte im Spätsommer, wenn der Pilz bei regnerischem, warmem Wetter optimale Bedingungen vorfindet.

  • Mittlerweile spannen viele Gärtner über ihren Tomaten Foliendächer an hohen Stäben auf, sobald Regenperioden auftreten. Bringen Sie solche Folien hoch genug an, damit die Luft gut zirkulieren kann.
  • Luftdurchlässige Tomatenhauben werden vor allem über die Pflanzen gezogen, um bei kühlem Wetter das Ausreifen der Früchte zu verbessern. Auch sie können einen gewissen Schutz vor dem Erreger bieten, doch im schlimmsten Fall wird der Pilz durch das feuchtwarme Mikroklima unter der Haube begünstigt.
  • Achten Sie schon beim Samen- oder Pflanzenkauf auf möglichst widerstandsfähige Sorten wie etwa ‚Phantasia‘ oder ‚Philovita‘. Veredelte Tomatenpflanzen, die immer häufiger angeboten werden, sind recht robust gegen verschiedene Krankheiten.
  • Früher versuchten es Gärtner häufiger mit zwei feinen Kupferdrahten, die sie kreuzweise durch den Grund des Stängels stachen. Obwohl wissenschaftlich nicht bewiesen, könnte es sein, dass sich im Pflanzensaft Kupfer löst, das vor den Pilzen schützt. Lange Zeit hieß es, man könne Tomaten problemlos jährlich am selben Platz anbauen. Mittlerweile weiß man, dass der Pilz längere Zeit im Boden überleben kann. Wechseln Sie deshalb jedes Jahr das Beet.

Pflanzen Sie Kartoffeln nie vor, nach oder in der Nähe von Tomaten. Derselbe Erreger verursacht bei ihnen die Kraut- und Knollenfäule und kann in Knollen, die im Boden liegen bleiben, überdauern.

Spezialdünger für gesunde Früchte

Wenn die Tomaten zu blühen beginnen, können Sie 2 TL Bittersalz in 51 Wasser lösen und die Pflanzen damit gießen. Magnesium und Schwefel, die im Bittersalz enthalten sind, fördern gesunde Früchte.

Tomatensamen selbst ernten

Vor allem ältere Sorten, die man erhalten möchte, lassen sich gut über selbst geerntete Samen vermehren. Moderne F 1-Sorten eignen sich dagegen nicht. Zuerst gibt man etwas Wasser und das Fruchtfleisch einer reifen Tomate in eine Schüssel. Schon nach kurzer Zeit wird sich ein weißlicher Bakterienfilm auf der Oberfläche zeigen. Geben Sie nach etwa 36 Stunden noch etwas Wasser dazu, und rühren Sie das Ganze um. Durch die Fermentation trennt sich der Samen vom Fruchtfleisch und sinkt zu Boden. Sieben Sie den Brei dann ab, spülen Sie die Samen unter kaltem Wasser sauber, und lassen Sie sie auf Küchenpapier trocknen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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