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Unterbau für Polygonalplatten: 17 wichtige Hinweise

Aufgrund ihrer Optik und ihres vergleichsweise geringen Preises werden Polygonalplatten häufig im Außenbereich eingesetzt. Beim Verlegen der Platten muss jedoch auf einige Faktoren geachtet werden.

Video-Tipp

Polygonalplatten

Bei diesen Platten handelt es sich im Prinzip um Bruchstücke von Natursteinen, wie beispielsweise:

  • Basalt
  • Granit
  • Gneis
  • Kalkstein
  • Marmor
  • Porphyr
  • Quarzit
  • Sandstein
  • Schiefer

In Farbe und Beschaffenheit besteht also ebenfalls eine große Auswahl bei den Steinplatten. Ebenso wie bei der Form. Da es sich um Bruchstücke handelt, können quadratische oder nahezu rechteckige Platten bis hin zu achteckige Stücke in zahlreichen Größen finden. Hierdurch lassen sich kreative, individuelle und einzigartige Mosaike erzeugen.

Eignung

Die Polygonplatten können problemlos für Gehwege und Terrassen, Böden und sogar für Wände eingesetzt werden. Ungeeignet sind sie hingegen für stark beanspruchte Bereiche, wie die Einfahrt oder sonstige Wege, über die Autos fahren.

Vorbereitung

Polygonalplatten verlegen: Maß nehmen

Bei dem sogenannten Unterbau handelt es sich um die Basis für das Verlegen der Steinplatten. Das Vorgehen erfordert zwar ein wenig Aufwand, stellt aber die Stabilität und Haltbarkeit der Platten sicher. Egal welche der beiden Varianten gewählt wird, die Vorbereitung ist in jedem Fall nahezu identisch. Vorgegangen wird wie folgt:

  1. Zunächst werden die Maße des Weges oder der Terrasse ausgemessen und abgesteckt. Hierzu können einfache Stäbe und eine Schnur verwendet werden. Die Schnur wird als Abgrenzung schlicht an den Stäben festgebunden. Mit diesen Hilfsmitteln lassen sich sehr simpel, kostengünstig aber effizient gerade Linien anzeichnen.
  2. Im nächsten Schritt wird 20 bis 22 Zentimeter tief Erde in dem abgesteckten Bereich ausgehoben.
  3. Danach sollten sowohl die Ränder als auch der Untergrund verfestigt werden. Das kann mit Rüttelplatten oder aber mit einem stabilen Brett und Gewichten erfolgen. Eine elektrische Rüttelplatte ist jedoch effizienter und kann in vielen Fällen im Baumarkt gemietet werden.

Unterbau – ungebunden

Der ungebundene Unterbau besteht aus einem Splittbett, aufgelegten Steinplatten und Fugenmasse. Unsere Schritt-für-Schritt Anleitung zeigt, wie es geht:

  1. Als erstes wird auf den vorbereiteten Untergrund eine Schicht grober Schotter gegeben, hierauf können Splitt und Sand folgen. Wiederum werden die Schichten mit einer Rüttelplatte verdichtet.
  2. Die Polygonalplatten werden so auf diesem Untergrund beziehungsweise Splittbett ausgerichtet, dass ein schönes Mosaik entsteht. Hierfür können sich größere und kleinere Platten abwechseln oder aber ein Rand aus kleineren Steinen gelegt werden, um große Stücke einzufassen.
  3. Wenn die Anordnung gefällt, können die Fugen wahlweise mit Sand oder Fugenmasse gefüllt werden. Der Vorteil von Sand ist, dass der Weg beziehungsweise die Terrasse durchlässig bleibt. Das heißt, dass das Wasser besser abfließen kann. Der Nachteil ist allerdings, dass sich die Reinigung der Fugen schwieriger gestaltet und der Sand in das Splittbett gespült werden kann – also die Fugen wieder aufgefüllt werden müssen. Fugenmasse stellt hierzu eine etwas beständigere Alternative dar. Das Einfüllen ist jedoch etwas aufwendiger als bei Sand.
Polygonalplatten verlegen: Unterbau gebunden

Unterbau – gebunden

Bei einem gebundenen Untergrund gibt es zwei Varianten. Bei beiden wird jedoch Trass Zement eingesetzt. So funktioniert es:

  1. Nach der Vorbereitung steht zur Wahl, den Beton direkt in die Grube zu geben und zu glätten oder aber zuvor ein Splittbett zu erzeugen. Hierzu werden zunächst Schotter und dann Splitt eingefüllt und ebenfalls mit der Rüttelplatte verfestigt.
  2. Bevor der Trasszement gegossen wird, muss die Reihenfolge bestimmt und das Muster gelegt werden. Hierzu werden die Steine in die gewünschte Formation gelegt und mit nummerierten Klebezetteln oder Kreppband versehen. Im Anschluss sollten sie noch fotografiert werden, damit eine visuelle Orientierung zum Einhalten der genauen Abstände und der jeweiligen Liegerichtung vorhanden ist.
  3. Ist das Muster des Platten-Mosaiks festgelegt und sowohl durch Markierungen als auch fotografisch festgehalten, müssen die Steine zunächst wieder von dem Splittbett oder aus der Grube entfernt werden.
  4. Der Zement kann ausgebracht werden, wenn der Splitt mit einer Rüttelplatte verfestigt wurde. Empfehlenswert ist dabei, ihn jeweils nur so weit auszubreiten und zu glätten, dass die Steine problemlos noch daraufgelegt und mit einer Wasserwaage auf ebenes Liegen überprüft werden können. Anderenfalls könnten sie zu Stolperfallen werden.
  5. Wenn der Zement durchgetrocknet ist, können die Polygonalplatten betreten werden und sind bereit für das Einbringen der Fugenmasse. Hierzu wird die vorbereitete oder angerührte Masse schlicht in die Abstände zwischen den Steinplatten gebracht und mit einem Spachtel geglättet. Gelangt bei diesem Arbeitsschritt etwas von dem Fugenmörtel auf die Steine, sollte er sofort mit einem feuchten Tuch entfernt werden. Denn sobald er antrocknet, ist die Reinigung der Platten sehr schwierig.

Zuschneiden und formen

Ein weiterer Vorteil der natürlichen Steinplatten ist neben der ansprechenden Optik, dem vergleichsweise geringen Preis und der selbst bei feuchtem Wetter rutschfesten Oberfläche, dass sie vor dem Verlegen vergleichsweise problemlos geformt werden können. Das ist beispielsweise dann erforderlich, wenn sich ansonsten kein ansprechendes Muster mit ihnen legen lässt oder sie über den Rand des Weges beziehungsweise der Terrasse hinausragen würden. Möglich sind grundlegend zwei verschiedene Techniken:

Hammer und Meißel

Zum einen können Stücke mit einem Hammer oder einem Hammer und Meißel abgebrochen werden. Der Vorteil ist, dass der Vorgang schnell und einfach ist. Zudem werden natürlich wirkende, raue Bruchkanten erzeugt. Der potenzielle Nachteil ist jedoch, dass ein gezieltes Formen nicht immer wie gewünscht möglich ist. Denn teilweise brechen die Steine anders als geplant und gewünscht.

Polygonalplatten verlegen: Gummihammer

Säge

Die zweite Technik besteht aus dem Einsatz einer Diamantsäge. Hiermit können die Steinplatte in die gewünschte Form geschnitten werden. Der Vorteil ist also, dass auch vorgezeichnete Verläufe der Kanten exakt gesägt werden können. Allerdings ist der Aufwand hierfür größer und es muss mit höheren Kosten für die notwendige Ausrüstung und den Schutz während der Arbeit gerechnet werden.

Tipps und Tricks

  • Minibagger bieten sich zum Ausheben der Erde in größeren Bereichen an
  • die Arbeit sollte an einem trockenen aber nicht zu warmem Tag durchgeführt werden
  • wasserfeste Planen helfen den Bereich trocken zu halten, falls unerwartet Regen auftritt
  • bei Terrassen ist für den Wasserablauf auf ein Gefälle von zwei Prozent vom Haus weg zu achten
Autor Heim-Redaktion

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