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Australische Kastanie, Castanospermum australe – Pflege und Vermehrung

australische Kastanie - Castanospermum australe
Vinayaraj, Castanospermum australe - Moreton Bay Chestnut - at Ooty 2014 (1), bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Die Australische Kastanie liebt feuchte, nährstoffreiche und durchlässige Böden und dankt es mit einem prächtigen Wachstum. Durch ihre leichte Anzucht und einfache Pflege ist sie auch in unseren Breiten heimisch geworden.

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Als Zier- und Zimmerpflanze

Der Baum mit seinen immergrünen, gefiederten und länglich-elliptischen Blättern wird in Australien gerne als schattenspendender Baum am Strand oder in Parks eingesetzt. Da er sehr dekorativ wirkt und sich bei richtiger Pflege eines guten Wachstums erfreut, findet er bei uns auch als Zimmerpflanze Verwendung. Es müssen jedoch einige Pflegehinweise beachtet werden, damit der Baum sich gut entfalten kann, aber nicht zu groß wird. Bei guten Bedingungen kann die Pflanze im Zimmer bis zu 1,80 Metern hoch werden. Bonsai-Spezialisten züchten aber bereits kleinwüchsige Bäume.

Botanische Merkmale & wichtige Hinweise

Genau genommen ist die Australische Kastanie, deren botanische Merkmale und dessen lateinischer Name Castanospermum bereits 1830 beschrieben worden sind, keine Kastanie, sondern eine Hülsenfrucht. Sie wächst aus einer nierenähnlichen Bohne heran und zeigt in allem eine große Ähnlichkeit und nahe Verwandtschaft mit Bohnengewächsen. Wachsen Früchte heran, so sind diese essbar. In der Heimat bildet Castanospermum australe gelb- und orangefarbene, traubenartige Blütenstände mit schmetterlingsblütenförmiger Krone. Deren Nektar lockt Vögel, Fledermäuse und Schmetterlinge an, die sich an dem süßen Saft laben. Als Zier- und Zimmerpflanze ist es selten, dass sich Blüten bilden. Die Pflanze wird vor allem wegen ihrer schöngeformten und dunkelgrünen Blätter als Zimmerpflanze geschätzt. Vorsicht bei Verwendung der Blätter und Samen, denn diese enthalten Saponine und wirken giftig auf Haustiere.

Optimale Standortbedingungen und Pflege als Gartenbaum

Australische Kastanie - Castanospermum australe - Black Bean - Lucky BeanTangopaso, Castanospermum australe seedling D170219, bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0
Vinayaraj, Castanospermum australe 02, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

In warmen Regionen kann Castanospermum australe auch als Gartenpflanze ins Freiland gesetzt werden. Der Baum verträgt im Winter kurzzeitig schon mal einige Temperaturen über 0 °C. Im Sommer sollte unbedingt auf ständige Feuchtigkeit des Erdreichs geachtet werden, der Baum darf nicht austrocknen. Gute, humose Gartenerde mit durchlässigem Boden reicht völlig aus. Welche Pflanzgemeinschaften gewählt werden sollten, muss sich noch erweisen, denn die Australische Kastanie ist erst seit einigen Jahren bei uns heimisch. Im Allgemeinen liebt der tropische Baum jedoch Temperaturen über zehn Grad und möchte sich gerne frei entfalten.

Richtiger Standort im Zimmer

Als Zimmerpflanze liebt der Baum einen hellen Standort, doch direkte Sonneneinstrahlung verträgt die Pflanze, zumal im Anfangsstadium, sehr schlecht. Optimal ist ein Standort im Halbschatten auf der Fensterbank. Am liebsten hat es die Australische Kastanie dabei natürlich warm und kuschelig, dies sollte unbedingt berücksichtigt werden. Vor Zugluft muss der Baum, vor allem im Entwicklungsstadium, geschützt werden. Ein ganzjähriger Standort bei Zimmertemperatur ist unproblematisch. Im Haus sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Temperatur nicht unter 12 °C fällt.

Richtige Pflege der Australischen Kastanie

Meist werden drei bis vier Pflanzen im Topf erworben, die aus einer Bohne herauswachsen. Im Stadium des Wachstums sollte die Castanospermum australe reichlich gegossen werden. Am besten wässern und das überschüssige Wasser dann aus dem Übertopf oder dem Untersetzer entfernen, damit keine Staunässe entsteht. Die kleinen Bäumchen können auch in einen Eimer mit Wasser gestellt werden und danach lässt man sie abtropfen, bevor sie wieder in den Topf gesetzt werden. Von Zeit zu Zeit sollte die Erde etwas antrocknen, bevor sie wieder gegossen wird. Selbstverständlich benötigt die Pflanze etwa alle vier Wochen während der Hauptvegetationsphase im Frühjahr und Sommer guten Flüssigdünger in geringer Konzentration. Im Winter kann darauf verzichtet werden, eine Düngung alle zwei Monate kann jedoch ruhigen Gewissens vorgenommen werden. Es hängt vieles vom Standort, der Temperatur und der Größe des Baumes ab. Wenn Sie die nachfolgenden Regeln beachten, werden Sie lange Freude an Ihrer außergewöhnlichen Zimmerpflanze haben:

  • regelmäßig gießen, aber Staunässe vermeiden
  • nach Bedarf düngen
  • stets einen hellen Standort wählen, aber direkte Mittagssonne meiden
  • nie austrocknen lassen

Rückschnitt und Umtopfen des Castanospermum australe

Sollte der Baum zu schnell in die Höhe schießen, kann er zurückgeschnitten werden. Das Umtopfen sollte zuerst jährlich vorgenommen werden, dann nur noch alle zwei oder drei Jahre, je nachdem, wie sich der Baum entwickelt und welches Platzangebot zur Verfügung steht. Nehmen Sie für das Umtopfen gute, humose Blumenerde und mischen Sie diese 1:1 mit Kakteenerde, damit ein durchlässiger Boden für die Pflanze entsteht und Staunässe von vornherein vermieden wird.

Anzucht und Vermehrung

Australische Kastanie - Castanospermum australe - Black Bean - Lucky Bean
Arthur Chapman, Castanospermum australe (Black Bean), bearbeitet von Hausgarten, CC BY 2.0

Aus Samen und aus Stecklingen kann die Australische Kastanie selbst vermehrt und angezogen werden. Es bedarf dazu lediglich eines handelsüblichen Pflanzsubstrats, der am besten mit Tongranulat oder Perlite gemischt wird. Bedeckt werden sollte der Samen nur etwa einen Zentimeter mit der Erde. Auf jeden Fall muss auf einen guten Abfluss am Boden und einer guten Drainage geachtet werden. Optimal ist zur Anzucht eine Raumtemperatur von 25 °C, dabei muss die Erde, wie bei der Anzucht von Bohnen allgemein, stets feucht gehalten werden. Wichtig ist es, frischen Samen zu verwenden, mehrjährigen Samen fehlt die Keimkraft. Nach drei bis vier Wochen sollten die Samen aufgehen.

Schädlinge und Krankheiten

In unseren Breiten fehlen die natürlichen Schädlinge, denn die harten Blätter des Baumes sind für hiesige Insekten wenig attraktiv. Bei unsachgemäßer Pflege kann jedoch Wurzelfäule durch Staunässe entstehen, was dazu führt, dass sich die Blätter verfärben und austrocknen. Auch eine zu direkte Sonneneinstrahlung lässt die dunkelgrünen Blätter ausbleichen und vertrocknen. Normalerweise sollte das Blatt dunkelgrün-glänzend sein und die Unterfläche hell und matt.

Wissenswertes zur Australischen Kastanie in Kürze

Die Castanospermum australe ist im Grunde keine Kastanie, sondern ein Bohnenbaum und seit einigen Jahren bei uns in Mode gekommen. Sehr dekorativ wirken die länglich-glänzenden, dunkelgrünen Blätter, die an eine Zimmerlinde erinnern. Wie diese liebt der Baum Helligkeit und Halbschatten, aber keine Sonne. Eine optimale Pflege besteht in durchlässigem Boden und dem richtigen Gießen.

  • Bei uns im Pflanzenhandel werden meist Töpfe mit drei oder vier Pflanzen darin angeboten.
  • Zu erkennen sind die Castano an der Bohne, aus welcher der Stamm herauswächst.
  • Castanospermum australe wächst aufrecht und bildet einen Stamm mit einer Krone.
  • Das Gewächs wird bis zu 1,80 m hoch. In seiner Heimat wird der Baum bis 35 Meter hoch.
  • Auffallend sind seine traubigen Blütenstände.
  • Die Blüten sind orange und gelb und bilden eine schmetterlingsblütenförmige Krone.
  • Bei uns blühen die Pflanzen nur selten.
  • Die Früchte der Castano sind essbar, auch die von Zimmerpflanzen.
  • Die Castano kann im warmen Zimmer überwintern. Sie kann aber auch kühler stehen, zwischen 12 und 16 ˚C.
  • Je kühler die Pflanze steht, desto weniger darf sie gegossen werden.
  • Gedüngt wird alle sechs bis acht Wochen, aber nur schwach. Zugluft ist zu vermeiden.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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