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Wandfarbe verdünnen ohne Verlust von Deckkraft

Wandfarbe verdünnen ohne Verlust von Deckkraft

Deckkraft ist ein wichtiger Faktor bei der Verwendung von Wandfarben. Vor allem Dispersionsfarben sind für ihre gute Deckwirkung bekannt, aber manchmal zu dickflüssig oder klebrig zum Auftragen. Aus diesem Grund ist es wichtig, Wandfarbe richtig zu verdünnen.

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Empfohlene Wassermenge

Dispersionsfarben haben den großen Vorteil, dass sie gebrauchsfertig hergestellt werden. Das heißt, sie müssen nicht angemischt oder verdünnt werden, um sie verwenden zu können. Dennoch kann es notwendig sein, sie mit Wasser zu verdünnen, wenn einer der folgenden Gründe vorliegt:

  • zu dickflüssig
  • klebrig
Dispersionsfarbe weiß

In diesem Fall lohnt es sich, Wasser hinzuzugeben, da sich die Wandfarbe sonst nicht richtig auftragen lässt oder Klümpchen an der Wand bilden kann. Glücklicherweise wirkt sich Wasser in der Regel nicht negativ auf die Deckkraft von Dispersionsfarben aus, solange Sie das Mischverhältnis beachten. Dispersionsfarbe kann mit maximal zehn Prozent Wasser angemischt werden, um sie zu verdünnen. Mehr Wasser ist nicht empfehlenswert, da sonst keine ausreichende Deckkraft mehr möglich ist. Zudem kann es passieren, dass die Farbe beim Auftragen spritzt oder schnell nach unten läuft. Die maximal empfohlene Menge lässt sich schnell und effektiv ermitteln. Falls Sie beispielsweise Wandfarbe in einer Menge von 25 Litern gekauft haben und verdünnen wollen, sollten Sie maximal die folgende Menge an Wasser einsetzen:

  • 10 % Wasser von 25 l Farbe
  • Gesamtmenge Wasser in l = 25 x 0,1 (entspricht 10 %)
  • 2,5 l Wasser
Hinweis:

Achten Sie bei der Wassermenge vorsichtshalber auf mögliche Herstellerangaben auf der Verpackung. Falls dort ein anderer Richtwert angegeben ist, nutzen Sie diesen, um eine ausreichende Deckkraft zu erhalten.

Dispersionsfarbe verdünnen: Anleitung

Das Verdünnen von Dispersionsfarben lässt sich mit geringem Aufwand umsetzen. Beim Verdünnen spielt es keine Rolle, ob die ausgewählte Dispersionsfarbe mit Lösungsmitteln angemischt wurde oder nicht. Haben Sie die Wassermenge ermittelt, kann es losgehen. Die folgende Anleitung führt Sie durch die einzelnen Schritte:

  1. Öffnen Sie den Farbeimer und rühren Sie die Wandfarbe gründlich um. Es sollte eine homogene Masse entstehen, die keine Klümpchen aufweist. Dadurch wird die Aufnahme des Wassers zum Verdünnen erleichtert. Zum Umrühren bietet sich beispielsweise Stöcke an, die ausreichend robust sein müssen.
  2. Füllen Sie die maximal empfohlene Wassermenge in einen Messbehälter. Dadurch lässt sich die hinzugegebene Menge besser regulieren, da Sie nicht alles direkt auf einmal in die Farbe füllen.
  3. Geben Sie nun einen Teil des Wassers hinzu. Für den Anfang bieten sich fünf Prozent an, was bei einem 25 Liter-Farbeimer einer Menge von 1,25 Litern Wasser entspricht.
  4. Rühren Sie das Wasser gründlich in die Farbe ein. Überprüfen Sie während des Mischvorgangs, ob sich die Konsistenz verändert. Falls die Farbe vor der Zugabe des Wassers zu klebrig zum Auftragen war, sollte sie sich nun deutlich leichter nutzen lassen.
  5. Geben Sie den Rest des Wassers in Schritten zur Farbe hinzu, bis sie die gewünschte Konsistenz erreicht. Ist das Wasser aufgebraucht, sollten Sie nicht noch mehr hinzugeben, da sonst keine ausreichende Deckkraft mehr möglich ist. Weiterhin gut umrühren, damit die Farbe für die weitere Verwendung geeignet ist.
Wandfarbe umrühren
Der Mischvorgang wird erleichtert, wenn Sie von unten nach oben rühren.

Weitere Arten von Wandfarben verdünnen

Dispersionsfarben sind nicht die einzigen Arten, die als Wandfarbe zum Einsatz kommen. Es gibt noch weitere Farbarten, die Sie zum Streichen verwenden können. Doch nicht jede von diesen ist zum Verdünnen geeignet, da sie schnell an Deckkraft verlieren. Problematisch sind vor allem Wandfarben auf der Basis von Kalk (Kreidefarben) und Lehm. Die Deckkraft nimmt bei diesen Farben durch die Verdünnung stetig ab. Aus diesem Grund sind oft mehrere Anstriche nötig, um die gewünschte Deckkraft zu erhalten. Neben diesen gibt es noch weitere Wandfarben, die sich mit den passenden Verdünnungsmitteln anmischen lassen.

Dazu gehören:

  • Silikatfarbe
  • Dispersionssilikatfarbe

Wasser reicht bei diesen Farben nicht aus, da es die Carbonatisierung nicht unterstützt. Aus diesem Grund benötigen Sie geeignete Verdickungsmittel auf der Basis von Kaliwasserglas. Falls Sie stattdessen Latexwandfarbe verwenden wollen, können Sie diese mit Wasser verdünnen. Das gelingt wie bei Dispersionsfarben, nur müssen Sie ein anderes Mischverhältnis beachten. Pro Farbliter geben Sie zwischen 20 bis 30 ml Wasser hinzu. Bei einer Menge von zehn Litern berechnen Sie die Wassermenge wie folgt:

  • Gesamtmenge an Wasser: 20 bis 30 ml Wasser pro 1 l Farbe
  • 20 bis 30 ml Wasser x 10 l Farbe
  • Gesamtmenge: 200 bis 300 ml Wasser
Flüssige Farbe im Eimer
Hinweis:

Wenn Sie Verdünnungsmittel verwenden, achten Sie unbedingt auf die Herstelleranweisungen in Bezug auf das Mischverhältnis und die Anwendung. Dadurch wird garantiert, dass die gewünschte Deckkraft erhalten bleibt.

Häufig gestellte Fragen

Lässt sich eingetrocknete Wandfarbe verdünnen?

In der Regel nicht. Ausschließlich Farben auf Wasserbasis wie Kreide- oder Lehmfarben erlauben das. Dispersionsfarben, die aufgrund eines nicht exakt geschlossenen Deckels eingetrocknet sind, lassen sich beispielweise nicht mehr verdünnen. Bei Latexfarben ist das ähnlich. Silikatfarben härten meist erst nach der Verwendung und nicht im Behälter aus. Eingetrocknete Wandfarbe sollten Sie dann ordnungsgemäß zu entsorgen.

Kann der Farbe zu viel Wasser wieder entnommen werden?

Nein. Ist die Farbe zu dünnflüssig, müssen Sie sie andicken. Das ist nur mit Kalk- oder Talkumpulver möglich. Mit diesem können Sie schrittweise die Farbe binden. Achten Sie darauf, dass die Deckkraft sich auf diese Weise nicht wiederherstellen lässt.

Autor Maike

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