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Strohblumen – Aussaat, Pflege & Überwintern von Helichrysum

Strohblumen (Helichrysum) kennen viele nur aus Trockengestecken, sind jedoch auch frisch im Garten ein optischer Blickfang. Strohblumen gibt es in den unterschiedlichsten Farben und erfreuen das Auge auch im Garten mit ihrer Farbenpracht. Der Vorteil ist, dass Strohblumen sowohl als dekorative Rabatte eingesetzt und auch gleichzeitig im Haus als Trockenblumen verwendet werden können.

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Sortenauswahl

Es gibt rund 600 verschiedene Arten an Strohblumen, die sehr unterschiedlichen in ihrer Wuchsform und Blüte sind. Hinzu kommt, dass sie auch unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort und die Pflege haben. Die wohl bekannteste Strohblume ist die Gartenstrohblume (Helichrysum bracteatum), die auch als Trockenblume verwendet wird. Zu den Strohblumen gehört allerdings auch das Currykraut, dass häufig als Gewürzpflanze verkauft wird. Das sogenannte Lakritzkraut oder Silberstrohblume gehört ebenfalls zur Gattung der Helichrysum. Viele der Strohblumenarten kommen aus warmen Ländern und sind daher nicht frostfest. Die Gartenstrohblume hingegen verträgt auch leichte Fröste, für strenge Winter muss sie allerdings auch ins Haus geholt werden.

Standort

Strohblumen benötigen einen sehr nährstoffreichen Boden, weshalb die Pflanzen mit ausreichend Kompost oder anderen organischen Düngern versorgt werden müssen. Außerdem muss Staunässe verhindert werden, was einfach durch die Beigabe von Sand zum Substrat erreicht werden kann. Der Standort selbst sollte sonnig und warm sein. Werden Strohblumen gemeinsam mit anderen Pflanzen im Beet angepflanzt, sollten sie immer in der ersten Reihe stehen, da sie einerseits Höhen bis zu rund 60 cm erreicht und andererseits dadurch immer genügend Sonne bekommt. Strohblumen vertragen zudem problemlos auch die pralle Mittagssonne und eignen sich dadurch auch für Standorte, wo andere Pflanzen in der prallen Sonne oft nur kümmerlich gedeihen würden.

Aussaat

  • Vorkultur: Da Strohblumen keine kühlen Temperaturen schätzen, sollten sie ab März oder spätestens April im Haus vorgezogen werden. Samen nur leicht mit Erde bedecken. Ab April können die Strohblumen auch im Frühbeet ausgesät werden.
  • Keimtemperatur:  Die Keimtemperatur sollte etwa 18°C getragen.
  • Keimdauer: Die Samen benötigen rund 14 Tagen zum Keimen.
Tipp:

Vor März sollte eine Vorkultur der Strohblumen nicht begonnen werden, da in den kleinen Anzuchtschalen die Wurzeln der Pflanzen leiden könnten.

  • Freiland: Nach den letzten Frösten ab Mitte Mai können die Pflanzen aus der Vorkultur im Haus oder Frühbeet in die Beete ausgesetzt werden. Beim Auspflanzen sollte darauf geachtet werden, dass die Strohblumen genügend Abstand zueinander haben, damit sie sich gut entwickeln können.
  • Direktsaat: Ab Mitte Mai können die Strohblumen auch direkt ins Freiland gesät werden. Allerdings sind diese Pflanzen meist deutlich kleiner und es müssen regelmäßig Seitentriebe entfernt werden, damit sich einige große Blüten entwickeln können. Während der Anzucht muss darauf geachtet werden, dass die Keimlinge weder austrocknen, noch zu feucht sind, da sie sonst faulen könnten.
Tipp:

Pflanzen in der Vorkultur sollten pikiert werden. In einem nährstoffreichen Substrat und mit viel Platz können sich die Pflanzen in der Vorkultur deutlich besser entwickeln und wachsen zu schöneren Stauden heran.

Pflege

Strohblumen sind sehr anspruchslos und benötigen wenig Pflege. Verblühte und vertrocknete Pflanzenteile müssen regelmäßig entfernt werden. Ist dies nicht der Fall, können in feuchten Monaten abgestorbene Pflanzenteile zu schimmeln anfangen und die Strohblumen schädigen. Die Strohblumen können regelmäßig zurück geschnitten werden, wodurch der Rest der Pflanze noch kräftiger wächst.

Tipp:

Strohblumen sollten nicht mehr kurz vor dem Winter geschnitten werden. Erst im Frühjahr nach dem überwintern, sollte ein kräftiger Rückschnitt erfolgen.

  • Gießen: Strohblumen lieben trockene Böden, können jedoch nicht gänzlich auf Wasser verzichten. Kein kaltes Wasser verwenden – am besten mit Regenwasser aus der Tonne morgens oder abends gießen. Nicht während der prallen Mittagssonne gießen, da die Tropfen auf der Pflanze wie eine Linse wirken und die Blätter durch die Sonne verbrannt werden können. Damit die Erde der Strohblumen nicht zu schnell austrocknet, kann sie auch mit einer Schicht Rindenmulch bedeckt werden, mit der der Feuchtigkeitshaushalt optimal reguliert werden kann. Grundsätzlich gilt bei den Strohblumen lieber wenig dafür öfter gießen, damit sich keine Staunässe bildet.
  • Düngen: Strohblumen sollten mindestens drei Mal im Jahr gedüngt werden. Bereits bei der Auspflanzung kann der Boden mit organischem Dünger wie Kompost vorbereitet werden. Etwa alle drei Monate werden dann nochmals mit flüssigem Dünger die Strohblumen mit Nährstoffen versorgt damit sie sich gut entwickeln können und viele Blüten bilden.

Vermehrung

Vermehrt werden Strohblumen über Saatgut, das auch problemlos selbst gezogen werden kann. Dazu werden verblühte Blüten nicht abgeschnitten – unnötige Seitentriebe sollten allerdings entfernt werden, damit die Pflanze die Kraft in die Bildung von Samen einiger weniger Blütenstände legt. Damit sich die Samen nicht selbst aussäen, kann über die Blütenköpfe kurz vor der Reife ein alter Seidenstrumpf gegeben werden, wodurch verhindert wird, dass etwa der Wind die Samen verweht. Gelagert werden die Samen trocken und kühl im Haus und im nächsten Frühjahr wieder ausgesät.

Überwinterung

Einjährige Strohblumen werden in jedem Fall im Herbst einziehen und nur selten im nächsten Jahr nochmals wachsen. Mehrjährige Strohblumen-Arten vertragen zwar kühle Temperaturen, Frost schadet ihnen allerdings auch. Zum Überwintern werden die Strohblumen in einen Topf umgepflanzt und in einem kühlen und hellen Raum überwintert. Dafür eignen sich beispielsweise Treppenhäuser, frostfreie Garagen oder unbeheizte Wintergärten. Nur gelegentlich gießen. Das Substrat sollte leicht feucht gehalten werden, allerdings darf sich keine Staunässe bilden. Im Winter nicht düngen, da dies die Pflanzen verfrüht aus der Ruhephase holt.

Tipp:

Obwohl es möglich ist, Strohblumen zu überwintern, überstehen sie diesen nur unter günstigen Bedingungen. Es ist daher sinnvoller im Herbst Saatgut zu ernten und sie jedes Jahr neu auszusäen.

Krankheiten und Schädlinge

Strohblume - Helichrysum bracteatum

Strohblumen sind meist wenig anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Gelegentlich können sich einzelne Blattläuse auf den Pflanzen befinden, solange diese jedoch nicht in großen Gruppen auftreten, stellen sie keine Gefahr für die Pflanzen dar. Gelegentlich kann auch der Falsche Mehltau die Pflanzen befallen. Hier muss ebenfalls nur selten zu Pflanzenschutzmitteln gegriffen werden – meist reicht es die betroffenen Pflanzenteile einfach abzuschneiden und zu entsorgen. Verliert die Pflanze Blätter oder fängt zu welken an, sind dies meist Anzeichen für eine falsche Pflege.

Häufig gestellte Fragen

Wie werden Strohblumen getrocknet?

Wichtig beim Trocknen der Strohblumen ist, dass diese nicht zu früh und nicht zu spät abgeschnitten werden. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist die Halbblüte, wenn sich gerade die ersten Blütenblätter geöffnet haben. Abgeschnittene Blüten werden dann an einem luftigen Ort aufgehängt getrocknet.

Lassen sich Strohblumen im Topf kultivieren?

Strohblumen lassen sich problemlos im Topf kultivieren. Hier ist jedoch zu beachten, dass die Pflanzen deutlich häufiger gegossen und gedüngt werden müssen. Die Kultur im Topf bzw. Kübel erleichtert zudem die Überwinterung, da die Wurzeln der Pflanzen durch das Umtopfen nicht unnötig beschädigt werden. Bei der Kultur im Topf sollte dieser nicht zu klein gewählt werden, da sonst der Pflegeaufwand um einiges größer ist.

Wissenswertes zur Strohblume in Kürze

Trocknen
Auch wenn es viele verschiedene Arten von Strohblumen gibt, ist die Gartenstrohblume die bekannteste und wenn man die Blumen trocknen möchte, eignet sich  diese Art am besten. Ihre Blüten haben keine richtigen Blütenblätter, sondern papierartige Hüllblätter, die getrocknet sehr lange haltbar sind. Diese Eigenschaft macht die Strohblume zu einer sehr beliebten Trockenblume und verschaffte ihr auch den deutschen Namen.

  • Zum Trocken werden die Blüten an langen Stielen geschnitten, die außen schon leicht geöffnet sind, deren Herz jedoch noch geschlossen ist.
  • Ist die Blume schon zu weit offen, wird die Blütenmitte schwarz, dann ist sie aus optischen Gründen zum Trocknen ungeeignet.
  • Dann werden die Blätter entfernt und die Blumen entweder einzeln oder als Strauß gebunden mit dem Kopf nach unten frei aufgehängt.
  • Dazu bietet sich beispielsweise eine Wäscheleine  an einem luftigen, schattigen Ort an.

Aussäen

  • Strohblumen können von Ende März bis April im Haus aus Samen vorgezogen werden.
  • Samen nur leicht mit Erde bedecken. Keimdauer 12-14 Tage bei 16-18 °C.
  • Nicht vorher säen, da sie sonst zu lange in engen Saatschalen stehen und die Wurzeln darunter leiden!
  • Nach den Spätfrösten mit einem Pflanz- und Reihenabstand von 25 cm ins Freiland setzen.
  • Im April können Strohblumen auch ins Frühbeet gesät werden.
  • Die sich daraus entwickelnden Pflanzen sind besonders kräftig und begeistern mit einer sehr frühen Blüte.
  • Nach den Einshelligen dürfen sie ihr Frühbeet dann verlassen und an ihren eigentlichen Bestimmungsort gesetzt werden.
  • Im Mai kann direkt an Ort und Stelle gesät werden.
Tipp:

Strohblumen bevorzugen einen eher trockenen Boden vornehmlich in der prallen Sonne. Nur Helichrysum petiolare zieht ein schattiges, kühles Plätzchen vor. Vor allem einjährige Pflanzen sind hungrig und benötigen viele Nährstoffe.

Von bestehenden Pflanzen können die Samen auch gesammelt werden. Die Saat geht nach ca. einer Woche auf und bleibt in etwa 2 Jahre keimfähig.

Überwintern

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Arten, von denen einige einjährig sind. Die anderen Arten sind Stauden, von denen die meisten Arten frostempfindlich sind. Nur wenige sind frostresistent und können den Winter im Freien überstehen. Bei Zweifeln an Art und Sorte sollte die Strohblume vorsichtshalber frostfrei im dunklen Keller überwintert werden. Die gängigsten Arten und ihre Winterfestigkeit:

  • Currykraut (Helichrysum italicum) (Syn. Helichrysum angustifolium): Immergrüner Halbstrauch, der nur in sehr milden Gegenden den Winter draussen überlebt. Er kann an geschützten Stellen mit Winterschutz ohne Rückschnitt draußen bleiben, verträgt leicht bis -5 °C. Ältere Pflanzen sind frostresistenter. Sicherer bringt man ihn in einem kühlen, dunklen Keller über den Winter.
  • Gartenstrohblume (Helichrysum bracteatum): Bekannteste und beliebteste Art. Sie wird meist einjährig kultiviert, gilt dennoch als bedingt winterhart, da ihr der erste leichte Frost nichts anhaben kann. Einige vor allem neuere Sorten wurden speziell auf Winterhärte gezüchtet und können dem Frost draußen gut widerstehen. Dazu die Pflanzen zu 2/3 zurückschneiden, wobei  die verbliebenen Stängel eine Höhe von 10 cm nicht unterschreiten sollten. Eine sorgfältige Reisigabdeckung ist sinnvoll.
  • Lakritzkraut – Silberstrohblume (Helichrysum petiolare) (Syn. Helichrysum petiolatum hort.): Polsterbildender Halbstrauch. Bevorzugt kühlere Temperaturen im Schatten, ist jedoch nur bedingt winterhart. Die ersten leichten Fröste werden gut vertragen, in milden Regionen kann er seichte Winter mit Schutz auch draußen überstehen. Um Ausfälle zu vermeiden, sollte die Silberstrohblume frostfrei im kühlen Keller überwintern.
  • Helichrysum splendidum (Syn. Helichrysum alveolatum, Helichrysum trilineatum): Winterharte Art, die dennoch für eine leichte Abdeckung mit Reisig vor allem bei Barfrost (Frost ohne Schnee) dankbar ist.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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