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Waldgarten anlegen: 11 Pflanzen für ein Waldgrundstück

Sie haben ein Grundstück in Waldnähe erworben und wollen einen Waldgarten anlegen? Ein Waldgarten ähnelt dem natürlich gewachsenen Wald. Jede Pflanze, jeder Strauch und jeder Baum bilden wichtige Bausteine im Zusammenspiel eines Waldgartens. Wenn Sie unsere Tipps zur Pflanzenwahl beachten, wird Ihr Waldgarten zu einer Oase für Mensch und Tier.

Video-Tipp

Die besonderen Herausforderungen eines Waldgartens

Bevor Sie einzelne Pflanzen erwerben, planen Sie die Struktur Ihres Gartens. Pflanzen in verschiedenen Höhen sind erforderlich, um die natürliche Form des Waldes nachzuempfinden. Wachsen in Ihrem Garten bereits Bäume? Wenn einige Nadel- und Laubbäume vorhanden sind, vielleicht sogar eindrucksvolle, alte Bäume, geben diese Ihrem Garten eine erste Struktur.

Ein Waldgarten setzt sich zusammen aus unterschiedlich hohen Pflanzen:

  • Bäume
  • Sträucher
  • Hecken
  • Stauden
  • Farne
  • Bodendecker

Der Boden im Waldgarten

Die Beschaffenheit des Bodens ist eine der größten Herausforderungen bei der Anlage eines Waldgartens. Damit sich Pflanzen und Bäume wohlfühlen und gut entwickeln können, sollte der Boden humushaltig sein. Prüfen Sie die Beschaffenheit des Bodens und reichern Sie diesen bei Bedarf mit Rindenhumus, Pflanzenerde und Komposterde an. Das Abdecken mit Rindenmulch schützt die Erde vor dem Austrocknen. Ausreichende Feuchtigkeit ist wichtig für einen Waldgarten. Wir empfehlen, alle zehn bis zwölf Wochen Rindenmulch auf den Boden zu geben. So bleibt er feucht und es entsteht eine Bodenqualität, die der des Waldes ähnelt.

Die Bäume im Waldgarten

„In einem Waldgarten geben die Bäume den Ton an, wie sollte es auch anders sein?“
Bäume brauchen lange, um gut anzuwachsen und einige Jahre, um die gewünschte Größe zu erreichen. Waldgärten sind nichts für Sonnenanbeter! Vor allem große Bäume werfen viel Schatten. Beachten Sie, dass Bäume viel Feuchtigkeit und Nährstoffe benötigen. Andere Pflanzen müssen mit Bedacht ausgewählt werden und für die Bedingungen in direkter Nachbarschaft mit Bäumen und Sträuchern geeignet sein. Wählen Sie für eine Neupflanzung Sorten, die in Ihrer Region heimisch sind. Wenn Sie die Bäume am Grundstücksrand pflanzen, ergeben diese einen guten Abschluss.

Für einen Waldgarten geeignete Bäume

Tiefwurzler

Buche - Fagus

Diese Bäume bilden tiefe Wurzeln, sie können gut unterpflanzt werden.

  • Buche
  • Eiche
  • Kiefer
  • Apfelbäume

Flachwurzler

Birken - Betula

Diese Bäume bilden starke flache Wurzeln. Unter diesen Bäumen haben es andere Pflanzen sehr schwer.

  • Birke
  • Rosskastanie
  • Ahorn
  • Fichte

Hecken und Sträucher für den Waldgarten

Die gewöhnliche Stechpalme (Ilex aquifolium)

Stechpalmen mit ihren ledrigen dunkelgrünen Blättern und den leuchtend roten Beeren dürfen in einem Waldgarten nicht fehlen. Sie wachsen in europäischen Laub- und Nadelwäldern. Stechpalmen werden zwischen zwei und zwanzig Meter hoch und können mehrere hundert Jahre alt werden. Die Stechpalme gedeiht gut auf humusreichen Böden. Die Früchte der gewöhnlichen Stechpalme sind giftig. Wenn kleinere Kinder im Waldgarten umhertollen, ist Vorsicht geboten.

Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)

Kirschlorbeer - Prunus laurocerasus

Im Waldgarten sind Kirschlorbeer-Hecken sehr beliebt. Sie wachsen schnell, sind frostbeständig und robust. Hecken aus Kirschlorbeer sind blickdicht und wachsen sehr gleichmäßig. Sie erreichen eine Höhe von bis zu 50 Zentimetern. Kirschlorbeer blüht von Mai bis Juni und beeindruckt ab August mit zunächst roten und später schwarzblauen Beeren. Der Standort für Kirschlorbeer sollte schattig bis halbschattig sein. Er wächst hervorragend unter Bäumen und ist prädestiniert für die Gestaltung eines Waldgartens.

Stauden für den Waldgarten

Die Lupine (Lupinus)

Lupine - Lupinus

Die Lupine ist eine geeignete Pflanze für Ihren Waldgarten. Die mehrjährige Staude ist ausgesprochen anspruchslos. Sie bevorzugt sonnige Standorte, kann jedoch auch im Halbschatten gut gedeihen. Im Halbschatten bleibt sie kleiner. Lupinen haben nahezu keine Ansprüche an den Boden. Selbst der schwierigste Boden wird von den langen Lupinenwurzeln durchdrungen. Lupinen werden als Gründünger verwendet, sie zählen zu den Bodenverbesserern. Lupinen sind in vielen Farben von Rosa über Blau, Violett, Weiß und sogar Gelb erhältlich.

Die duftende Fleischbeere (Sarcococca humilis)

Die duftende Fleischbeere wird auch Schattenblume genannt. Sie zählt zu den mittelhohen Stauden und passt hervorragend in einen Waldgarten. Die weißen kleinen Blüten sind unscheinbar. Sie erscheinen bereits im Winter und versprühen einen lieblichen Honigduft. Im Frühling bilden sich aus den Blüten schwarze Beeren. Diese sind ungenießbar, wirken jedoch sehr dekorativ. Die duftende Fleischbeere bevorzugt schattige bis halbschattige Standorte. Sie ergibt eine schöne Unterpflanzung für Hecken und Büsche in Ihrem Waldgarten. Die Schattenblume bildet dicht verzweigte etwa 40 Zentimeter hohe Büsche.

Bienenweide (Phacelia)

Bienenweide - Phacelia

Phacelia ist eine beliebte Bienenpflanze. Jeder Bienenschützer und Naturliebhaber sollte einige Phacelia-Pflanzen in seinem Garten haben. Die Bienen danken den kleinen Aufwand mit ihren Bestäubungsleistungen gleich mehrfach. Die Phacelia ist eine Gründüngungspflanze. Sie ist anspruchslos und verbessert den Boden. Phacelia unterdrückt die Bildung von Unkraut. Es sind bislang keine Phacelia-Schädlinge bekannt, auch das ist ein Pluspunkt für die leuchtend blau blühende Bienenpflanze. Die einjährige Pflanze kann nach dem Verblühen zur Düngung in den Boden eingearbeitet werden.

Der Fingerhut (Digitalis)

Fingerhut - Digitalis

Ebenso wie im natürlichen Wald darf im Waldgarten der Fingerhut nicht fehlen. In Europa gibt es etwa 25 verschiedene Fingerhutarten. Der bekannteste ist der rote Fingerhut, der häufig in Wäldern und auf Lichtungen zu finden ist. Fingerhut ist eine zweijährige Pflanze, die sich durch Selbstaussaat problemlos vermehrt. Fingerhut bevorzugt halbschattige Standorte. Er gedeiht gut auf kalkarmen, nährstoffreichen, feuchten Böden.

Hinweis:

Der Fingerhut ist giftig. Wenn Kinder in Ihrem Garten spielen, sollten Sie auf Fingerhut verzichten.

Farne für Ihren Waldgarten

Der japanische Schmuckfarn

In einem Waldgarten dürfen Farne nicht fehlen. Sehr dekorativ wirkt der japanische Schmuckfarn. Mit roten Stielen und Farnwedeln, die in der Mitte dunkelblau, an den spitzen silbrig-weiß erscheinen, ist der japanische Schmuckfarn ein Hingucker in jedem Garten. Trotz seiner extravaganten Erscheinung stellt der Farn keine hohen Ansprüche an seinen Standort. Er bevorzugt schattige und halbschattige Plätze und gehört damit zu den für einen Waldgarten bestimmten Pflanzen. Der Schmuckfarn ist winterhart und erreicht eine Höhe von etwa 40 Zentimeter.

Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris)

Straußenfarn - Matteuccia struhiopteris

Straußenfarn sollte in einem Waldgarten nicht fehlen. Er ist ein sehr dekorativer Farn und gehört zu den schützenswerten Farn-Arten. Kaufen Sie den Straußenfarn in der Gärtnerei und tragen Sie zum Erhalt der Art bei. Straußenfarn gedeiht auf feuchten Böden im Schatten oder Halbschatten. Er wird bis zu 1,20 Meter hoch und eignet sich gut zur Unterpflanzung von Bäumen und Büschen.

Bodendecker für Ihren Waldgarten

Sibirischer Storchenschnabel (Geranium sibiricum)

Geranium wallichianum - Storchschnabel

Der Sibirische Storchenschnabel ist hervorragend als Bodendecker im Waldgarten geeignet. Die Pflanze ist pflegeleicht und gedeiht am besten im Halbschatten. Der Sibirische Storchenschnabel schützt vor dem Entstehen von Unkraut. Er ist sehr dekorativ mit den grünen, von dunkelroten Adern durchzogenen Blättern. Die Blüten erscheinen zahlreich in Violett. Der Sibirische Storchenschnabel beeindruckt mit einer wunderschönen herbstlichen Blattfärbung.

Kleines Immergrün (Vinca minor)

In einem Waldgarten darf Immergrün nicht fehlen. Immergrün ist ein wunderbarer Bodendecker. Im Fachhandel erhalten Sie das Kleine Immergrün in verschiedenen Varianten. Bekannt sind die blaublühende Sorte des Vinca minor „Marie“ und die weißblühende „Elisa“. Das Kleine Immergrün eignet sich für sonnige und halbsonnige Plätze. Es gedeiht auch gut unter Bäumen, solange die Lichtzufuhr gesichert ist. Es bildet gleichmäßige Teppiche und erfordert wenig Pflege. Sie sollten das Immergrün jährlich mit einem Rückschnitt versehen, so dass sich kräftige Pflanzen bilden können.

Efeu (Hedera helix)

Efeu - Hedera helix

Efeu ist im Eichen- und Buchenmischwald die Kletterpflanze Nummer Eins. Gleichzeitig eignet sich Efeu hervorragend als Bodendecker. Er wächst gut auf felsigen Untergründen. Efeu kann bis zu 20 Meter hoch klettern und wird bis zu 500 Jahre alt. Die Blätter sind immergrün. Einige Sorten zeigen im Herbst eine rötliche Laubfärbung.

Efeu bevorzugt schattige, feuchte Standorte. Die Pflanze ist anspruchslos, gedeiht auf humushaltigem Boden besonders gut. Efeu benötigt keine Düngung, sollte jedoch ab und zu beschnitten werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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