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Die besten zwei Kräuterschnecke-Bauanleitungen

Kräuterschnecke aus Kies

Eine Kräuterschnecke, auch Kräuterspirale genannt, lässt sich mit Steinen oder mit Holz aufbauen; groß oder etwas kleiner anlegen; mit Miniteich oder ohne. Die jeweils beste Bauanleitung für eine Stein- und eine Holzvariante führen Schritt für Schritt zur eigenen, und vor allem selbstangelegten, Kräuterschnecke. Fast das ganze Jahr über, lassen sich die unterschiedlichsten Kräuter frisch für die Küche ernten. Darüber hinaus ist die Kräuterschnecke ein dekoratives Element für jeden Garten, welches sich recht einfach in Eigenregie bauen lässt.

Video-Tipp

Holz oder Stein

Wie bereits erwähnt, gibt es im Großen und Ganzen zwei unterschiedliche Möglichkeiten eine Kräuterschnecke aufzubauen. Wer es lieber etwas kleiner und mit weniger Aufwand haben möchte, der kann die Holzvariante wählen. Im Handel gibt es dafür auch bereits vorgefertigte Elemente zu kaufen. Wer es etwas aufwendiger, größer und klassisch angeht, wählt die Variante mit einer Trockenmauer. Hier kann man sich aussuchen, ob man lieber Natursteine, Klinkersteine oder Mauerziegel für die Mauer verarbeiten möchte. Nachfolgend Bauanleitungen für beide Varianten.

Stein

Gute Planung ist alles. Diese Punkte sind für den Bau einer Kräuterschnecke aus Stein zunächst abzuklären:

  • Optik festlegen (welche Steine?)
  • Standort und Größe im Garten festlegen
  • Welche Kräuter sollen gepflanzt werden
  • mit oder ohne Miniteich

Benötigt wird folgendes Material und Werkzeug:

  • Spaten
  • Kies, Schotter
  • Sand, Muttererde
  • Kompost
  • Steine
  • Holzstöcke, Schnur
  • ggf. Teichfolie, Teichgefäß

Standort

Kräuterspirale

Für die Kräuterspirale wählt man am besten einen vollsonnigen Platz im Garten. Da es ein echter Blickfang werden soll und mit all seinen Kräutern wunderbar duften wird, kann sie gern an exponierter Stelle oder in der Nähe von Sitzecken angelegt werden. Man geht durchschnittlich von einem Durchmesser von 3 Metern an der Basis aus. Das wird für zehn Pflanzen ausreichen. Die höchste Stelle hat sie dann ungefähr auf 90 cm Höhe.

Diesen Platz markiert man am besten mit Stöcken und einer Schnur. Die Kräuterschnecke sollte zum Süden hin auslaufen. Hier, am auslaufenden Ende der Spirale, kann dann auch der Umriss für einen kleinen Teich markiert werden.

Tipp:

Für die Markierung der Schnecke, wird in der Mitte des Standortes ein Pflock gesetzt. Mit einer Schnur in entsprechender Länge (hier 1,50m) und einem weiteren Pflock daran wird dann ein Kreis in der Erde markiert. In der Mitte einen kleinen Kreis für die Trockenzone markieren.

Fundament

Nun wird innerhalb der markierten Stelle die Erde gut spatentief ausgehoben. Für die Wasserstelle sollten es um die 40 Zentimeter sein. Jetzt wird mit Kies oder Schotter aufgefüllt. Den Teichbereich dabei aussparen. Diese Schotterschicht sorgt für eine gute Dränage, vermeidet somit Staunässe und Frostschäden, außerdem dient sie als Fundament für die Mauer.    

Mauer

Die ausgewählten Steine werden nun nach dem System einer Trockenmauer, also ohne Mörtel, verlegt. In den Fugen können sich später ebenfalls Kräuter ansiedeln und vor allem werden sie zu wertvollem Wohnraum für Insekten und Kleintiere.
Man beginnt mit der ersten Reihe, indem man die Steine in Form einer Spirale mit zwei Windungen zur Mitte hin verlegt (Breite der Spirale ungefähr 60cm). Für eine gute Standfestigkeit wählt man für die erste Steinreihe besonders dicke, solide und gleichförmige Steine aus. Nun werden die restlichen Steine, zur Mitte hin aufsteigend darauf verteilt bis zu einer Höhe von ungefähr 80-90 cm in der Mitte.

Füllung

Jetzt werden die fertigen Mauerumrisse zunächst wieder mit Kies oder Schotter angefüllt. Ganz unten kaum oder gar keinen Kies aufbringen und zur Mitte hin die Kiesschicht bis auf 50 cm ansteigen lassen. Den Teichbereich dabei ganz aussparen.
Darauf wird nun mit Erde aufgefüllt. Die Mischung der Erde wird dabei auf die Bedürfnisse der Kräuter in diesen Klimazonen abgestimmt:

  • unterer Bereich: lehmige Erde, reines Erd-Kompostgemisch
  • mittlerer Bereich: nährstoffreiche, mit Kompost und etwas Sand angereicherte Gartenerde
  • oberer Bereich: Gartenerde und Sand im Verhältnis 1:1
Tipp:

Grundsätzlich sollte der Sandanteil der Erdmischung für die Füllung nach unten hin abnehmen und der Kompostanteil zunehmen.

Teich anlegen

Für den Teich gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Der Bereich wird zuvor mit Sand ausgekleidet, damit die Teichfolie nicht beschädigt wird. Danach wird die Folie ausgelegt, darauf kommt wieder eine Schicht Sand und Kies. Der Rand wird mit Steinen verkleidet.
  • Ein kleiner Fertigteich (oder Wanne, Maurerbütt) wird in das Loch gesetzt. Den Rand kaschiert man anschließend mit Steinen.

Nun legt man ein oder mehrere Hanfseile oder Jutestreifen mit einem Ende in den Teich und mit dem anderen Ende in die Erde der unteren Zone, dem Feuchtgebiet. Nach dem Dochtprinzip wird so für permanente Feuchtigkeit gesorgt.

Bepflanzung

Kräuter

Bevor es an die Bepflanzung geht lässt man die gefüllte Kräuterschnecke einige Zeit so stehen. Am besten so lange, dass sie ein paar Regengüsse abbekommt. So kann die Erde absacken und bei Bedarf gibt man noch etwas Erde in entsprechender Mischung hinzu. Die beste Zeit für die Bepflanzung ist das Frühjahr. Ein paar Beispiele für die Bepflanzung der drei unterschiedlichen Klimazonen:
 
Oberer Bereich, trockene Zone

  • Berg-Bohnenkraut (Satureja montana)
  • Currykraut (Helichrysum italicum)
  • Gewürz-Salbei (Salvia officinalis ‚Berggarten‘)
  • Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • Lavendel-Thymian (Thymus thracicus)
  • Majoran (Origanum majorana)
  • Orangen Thymian (Thymus fragrantissimus)
  • Oregano (Origanum vulgare)
  • Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
  • Salbei (Salvia officinalis)
  • Thymian (Thymus vulgaris)
  • Ysop (Hyssopus officinalis)

Mittlerer Bereich, trockene bis feuchte Zone

  • Borretsch (Borago officinalis)
  • Estragon (Artemisia dracunculus)
  • Gewürz-Fenchel (Foeniculum vulgare)
  • Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
  • Koriander (Coriandrum sativum)
  • Petersilie (Petroselinum crispum)
  • Pimpinelle (Sanguisorba minor)
  • Rauke (Eruca sativa)
  • Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
  • Zitronen-Melisse (Melissa officinalis)

Unterer Bereich, Feuchtzone

  • Dill (Anethum graveolens)
  • Garten-Bergminze (Calamintha grandiflora)
  • Indianernessel (Monarda didyma)
  • Liebstöckel (Levisticum officinale)
  • Schnittlauch (Allium schoenoprasum)

Teich, Uferzone  

  • Amerikanischer Kalmus (Acorus americanus)
  • Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
  • Pfefferminze (Mentha x piperita)
  • Wassernuss (Trapa natans)

Holz

Stein

Eine Trockenmauer ist nicht die einzige Möglichkeit eine Kräuterschnecke aufzubauen. Eine hübsche und auch widerstandsfähige, einfache Alternative ist die Holzvariante. Die Haltbarkeit steht und fällt mit der Auswahl des Materials. Lärchenholz hat sich dabei am besten bewährt. Das Harz im Holz wirkt sich positiv auf die Haltbarkeit des Holzes und auf die Pflanzen aus. Es isoliert, zieht nur wenig Wasser, beginnt nicht so schnell zu faulen und behält seine Form. Für eine Kräuterschnecke aus Holz kann man mit einer Haltbarkeit von circa 15 Jahren rechnen.

Eine Kräuterspirale für kleine Gärten gibt es im Fachhandel auch als fertige Bausätze zu kaufen. Die einzelnen Holzelemente sind mit einem Draht aneinandergereiht. Der Vorteil ist ihr einfacher Aufbau. Auch ein Umzug ist gegebenenfalls schnell vollbracht:

  • vorgegebenen Durchmesser an einem sonnigen Standort markieren
  • 10-15 cm tief die Erde ausheben
  • Elemente werden eingestellt und an den Rändern mit Erde festgestampft
  • eine Schicht Schotter einfüllen
  • nach den unterschiedlichen Bereichen mit Erde auffüllen oder einfach nur mit Kräutererde befüllen, je nach Bedarf und Größe der Kräuterschnecke
  • Erde absinken lassen, durch Angießen oder Regen, dann bepflanzen

Auch im Eigenbau lässt sich eine Kräuterschnecke aus Holzbohlen recht einfach selber bauen. Im Prinzip verfährt man wie in der Anleitung für die Kräuterschnecke mit einer Trockenmauer. Zu beachten ist:

  • Die Holzbohlen unterschiedlicher Länge werden spiralförmig und mit zunehmender Länge von außen nach innen in der Erde verankert.
  • Die Bohlen sollten sich leicht zum Zentrum hin neigen
  • von innen sollten die Bohlen, soweit sie mit Erde aufgefüllt werden, zuvor mit Folie ausgelegt werden
  • keine chemisch behandelten Holzbretter verwenden

Fazit

Egal ob man sich für eine kleine, sparsame Variante oder für eine großzügige Anlage einer Kräuterspirale entscheidet: Sie ist ein Gewinn für Küche und Garten. Durch das Schichtprinzip erzielt man einen höheren Ernteertrag als aus einem ebenerdigen Beet. Außerdem kann man mit dieser Art des Kräuteranbaus den Kräutern ihren individuell optimalen Lebensraum zur Verfügung stellen. Ein Miniteich fügt sich hervorragend in die Gesamtgestaltung ein. Wer jedoch die zusätzliche Arbeit scheut, eine Kräuterschnecke funktioniert auch ohne Teich.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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