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Kräuterschnecke anlegen – Anleitung in 6 Schritten

Kräuterschnecke

Eine Kräuterschnecke ist speziell für kleine Gartenanlagen ideal, in denen der Platz für ein größeres Kräuterbeet fehlt. In diesem spiralförmigen Kräuterbeet werden auf einer übersichtlichen Fläche diverse Klimazonen simuliert, sodass viele verschiedene Küchenkräuter perfekte Bedingungen vorfinden können, auch wenn diese abweichende Standortanforderungen haben. Als besonderer Hingucker lässt sich am Fuß der Kräuterschnecke ergänzend ein kleiner Teich anlegen. Mit einer Kräuterschnecke wird ein kleines Biotop aufgebaut, welches mit einer guten Planung zu einem wahren Schmuckstück im Garten wird.

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Vorbereitung

Um eine Kräuterschnecke in Eigenregie anzulegen, bedarf es einer guten Vorbereitung. Zuerst ist festzulegen, wie groß die Kräuterschnecke werden soll, welche Kräuter in dieser wachsen sollen und welche Steine passend für die Umrandung sind. Um stets den Überblick bei dem Aufbau zu erhalten, ist das Anfertigen einer Skizze zu empfehlen. Nach dem Aufbau der Kräuterschnecke ist der ersten Regen abzuwarten, damit sich der Erdboden gut setzen kann, eventuell muss etwas Erde dazu gefüllt werden. Die folgenden Vorgehensweise hat sich bei der Vorbereitung einer Kräuterschnecke bewährt:

  • Zuerst den Grundriss der Anlage markieren
  • Ideal für das Abstecken sind kleine Pflöcke, welche mit einer Schnur verbunden werden
  • Alternativ lässt sich der Umriss mit Sägespänen auf dem Grund vorzeichnen
  • Boden unter dem Standort spatentief ausheben und mit Kies oder Schotter auffüllen
  • Kies dient als Drainage, erhöht Durchlässigkeit und verhindert Staunässe
  • Kräuterschnecke mit einem Durchmesser von 1-1,50 m planen
  • Idealer Abstand zwischen den Seitenwänden beträgt 20-30 cm
  • Grobe Natursteine sind optimal für die Kräuterschnecke
  • Möglich sind auch Klinker und alte Mauerziegel
Tipp:

Der Kies oder der Schotter darf in seiner Beschaffenheit recht grob sein, dieser dient nicht nur als Drainage, sondern auch als stabiles Fundament für die Mauer.

Standortwahl

Bei der Suche nach einem geeigneten Standort für die Kräuterschnecke spielt die Himmelsrichtung eine wichtige Rolle. Die meisten Kräuter lieben vollsonnige Standortbedingungen mit einer langen Sonnenscheindauer. Wenn der ausgesuchte Standort in der Nähe einer Terrasse oder eines Sitzplatzes liegt, dann kann sich der Gärtner im Sommer an den herrlichen Kräuterdüften erfreuen:

  • Ideal ist ein sonniger Standort im Garten
  • Schattige und versteckte Plätze unter Bäumen sind nicht geeignet
  • Öffnung der Kräuterschnecke nach Süden hin anlegen
  • Windgeschützte Plätze neben Mauern und Gebäuden bevorzugen

Spiralform

Kräuterschnecke aus Kies

Eine Kräuterschnecke ist ein praktisches Kräuterbeet im Garten, welche auch einen schönen visuellen Effekt innehat. Dieses besondere Kräuterbeet wird nicht in der herkömmlichen, rechteckigen Form angelegt, sondern in einer Spiralform. In einer Kräuterspirale lassen sich ohne Probleme Kräuter mit abweichenden Ansprüchen an die Sonnenintensität und den Standort in einem gemeinsamen Beet anpflanzen. Normalerweise wird die Steinmauer einer Kräuterschnecke ohne zugefügtem Mörtel in der Trockenbauweise aufgebaut. Geschickte Handwerker können auch eine feststehende und mit Mörtel verbundene Mauer errichten. Nach der Fertigstellung des Außenbaus ist die Kräuterschnecke mit Kies, Humus und abschließend mit nährstoffreicher Kräutererde aufzufüllen:

  • Spiralform sorgt für verschiedenartige Sonnenbestrahlung
  • Spirale lässt sich bis zu 1,5 m auftürmen, deshalb genügend Platz nach oben hin einplanen
  • Je höher die Kräuter in der Spirale sitzen, desto mehr Sonne bekommen diese ab
  • Schattenkräuter am unteren Ende der Spirale pflanzen
  • Trockenmauer in Spiralform errichten, um der Kräuterschnecke ihre endgültige Form zu geben
  • Natursteine überlappend in der gewünschten Spiralform aufschichten
  • Im Inneren die Steine kontinuierlich höher aufschichten als am außen liegenden Rand
Tipp:

Durch das Hinzufügen von Kompost werden in der Kräuterschnecke in der Anfangszeit optimale Wachstumsbedingungen geschaffen.

Klimazonen

Eine Kräuterschnecke wird in der Regel in vier unterschiedliche Klimazonen unterteilt, in denen diverse Kräuter wachsen können. Diese vier Zonen simulieren abweichende Standortbedingungen, damit sich die Kräuter wohlfühlen und prächtig wachsen. Wenn die Mauer als Trockenbau verlegt wurde, dann siedeln sich schnell in den Fugen robuste Kräuter an. Darüber hinaus nutzen nützliche Insekten und Eidechsen den Raum zwischen den Mauerspalten, da die Steine die Sonnenenergie lange speichern können und einen Schutz vor Fressfeinden bieten. Wenn die Kräuter ihren Ansprüchen gerecht in die diversen Klimazonen untergebracht werden, dann benötigen diese nur wenig Pflege. Die folgenden Aspekte sind bei den verschiedenen Klimazonen zu beachten:

  • Erste und oberste Zone ist durchgehend sonnig und sehr trocken, trägt die Bezeichnung Mittelmeerzone
  • In der Mittelmeerzone Erde mit besonders viel Sand und etwas Kalk vermischen
  • Zweite Zone ist die Normalzone, auch eher trocken, aber dafür etwas schattiger
  • In der Normalzone die Erde mit nicht mehr ganz so viel Sand vermischen
  • Zweite Zone braucht dafür aber mehr Humus
  • In der dritte Zone, der Feuchtzone, herrschen feuchtere Bedingungen, besonders im Substrat
  • Viel Komposterde dazu fügen
  • Vierte Zone ist die Wasserzone, wenn ein Miniteich konstruiert wird
  • Nach dem Aufbau reichlich angießen, dann aber nur bei trockenem Wetter
  • Staunässe in der Mittelmeerzone unbedingt vermeiden
  • Wuchernde Kräuter regelmäßig beschneiden

Auswahl der Kräuter

Kräuterauswahl

Nicht jede Pflanze eignet sich für das Anpflanzen in einer Kräuterschnecke, gar nicht geeignet sind Kräuter, welche extrem groß werden und sehr lange Wurzeln ausbilden. Dazu gehören unter anderem Beinwell, Liebstöckel und Pfefferminze. Darüber hinaus sollten nicht winterfeste Kräuter, wie der Rosmarin, in Töpfen eingepflanzt werden, damit diese vor dem ersten Frost wieder ausgegraben werden und in Wohnräumen überwintern können. Die gewünschten Kräuter sind idealerweise in der bevorzugten Himmelsrichtung anzupflanzen, damit diese hervorragend gedeihen können. Im Südrichtung und bei voller Sonne fühlen sich vor allem Mittelmeerkräuter wohl, während an der nördlichen Seite Kräuter gut gedeihen, welche den Schatten bevorzugen. Die folgenden Kriterien sind bei der Auswahl der Kräuter zu beachten:

  • Oberste Zone mit trockener und nährstoffarmer Bodenqualität: Ideal für beliebte Mittelmeerkräuter wie Lavendel, Majoran, Rosmarin, Salbei, Thymian und Ysop
  • Normalzone mit trockener, aber eher nährstoffreicher Erde: Perfekt für Basilikum, Oregano, Melisse und Koriander
  • Feuchtzone mit frischer und nährstoffreicher Gartenerde: Optimal für Kerbel, Petersilie und Schnittlauch
  • Wasserzone: Ideale Umgebung für Brunnenkresse, Wasserminze und Pfefferminze, da diese hier genug Platz zum Ausbreiten haben
  • Für schnellen Aufbau Kräuter vorgezüchtet aus dem Fachhandel erwerben
  • Alternativ Kräuter aus Samen vorziehen
  • Genügenden Abstand zwischen den Kräutern einhalten
  • Für das erstmalige Anpflanzen ist der Frühling ideal
  • Grenzen zwischen den Zonen abstecken, formschöne Steine sind gut dafür geeignet
  • Erst im zweiten Jahr mit Düngergaben beginnen

Teich anlegen

Ein kleiner Teich ist der krönende Abschluss der Kräuterschnecke und rundet die Biodiversität der Klimazonen hervorragend ab. Diese Wasserzone befindet sich im auslaufenden Bereich der Kräuterschnecke und sollte direkt nach Süden hin ausgerichtet sein. Ein kleiner Gartenteich versorgt nicht nur wasserliebende Kräuter mit genügend Feuchtigkeit, sondern auch viele nützliche Gartenbewohner, zum Beispiel Vögel und Eidechsen:

  • Entweder Baukübel einsetzen oder Teichfolie auslegen
  • Eine Schicht Sand und Kies über die Folie anhäufen
  • Den Rand des Kübels oder der Teichfolie unter dekorativen Steinen verstecken
  • Hanfseil dient als Docht, um die darüber liegende Feuchtzone mit genügend Wasser zu versorgen
  • Auf harmonische Übergange zwischen der Feuchtzone und der Wasserzone achten

Fazit

Eine Kräuterschnecke ist speziell für Hobbyköche eine hervorragende Idee, um stets frische Kräuter zum Kochen griffbereit zu haben. Auf kleinem Raum lassen sich in diesem spiralförmigen Kräuterbeet die wichtigsten Küchenkräuter anpflanzen und bei Bedarf abernten. Mit einer guten Planung ist die Kräuterschnecke schnell errichtet und lässt sich mit vorgezüchteten Kräutern aus dem Fachhandel bepflanzen. Da die Kräuterspirale diverse Standortbedingungen simuliert, gedeihen hier auch mediterrane Kräuter, welche vollsonnige und warme Plätze bevorzugen und mit kühlen und schattigen Standorten nicht zurecht kommen. Das spiralförmige Kräuterbeet lässt sich nach Wunsch gestalten und mit dekorativen Elementen verschönern, der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Ein schöner Abschluss der Kräuterschnecke ist ein Gartenteich in Miniaturform, an dem Kräuter gedeihen, welche die Feuchtigkeit lieben. Wenn die Kräuterschnecke neben einer Sitzgelegenheit oder einer Terrasse aufgebaut wird, dann erfreut diese nicht nur den Gaumen beim Kochen, sondern auch den Geruchssinn mit wohlriechenden Kräuterdüften und das Auge mit einem attraktiven Erscheinungsbild.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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