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Hummelburg bauen: Anleitung | Der ideale Standort zum Aufstellen

Hummeln sind in unseren Gärten ein seltener Anblick geworden. Dabei sind diese etwas pummelig wirkenden Insekten ungemein wichtig bei der Bestäubung von Blüten. Sie beginnen dabei zeitiger mit dem Fliegen als etwa Bienen und lassen sich auch nicht von Regen abschrecken. Gründe genug also, den eigenen Garten für Hummeln möglichst attraktiv zu machen. Eine Hummelburg als Nistplatz hilft dabei enorm.

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Hintergrund

Hummeln, deren zoologische Bezeichnung Bombus lautet, gehören wie die Bienen zu den staatenbildenden Insekten. An der Spitze jedes Hummelvolkes steht eine eierlegende Königin. Nach der Winterruhe beginnt die Königin im zeitigen Frühjahr damit, einen Nistplatz für ihre Eier zu suchen. Dafür eignen sich beispielsweise Erdhöhlen, Totholz oder Hausöffnungen. Da unsere Gärten aber immer aufgeräumter und geschniegelter sind, tut sich eine Königin meist schwer, einen geeigneten Platz für ihr Nest zu finden. Hier kann eine selbstgebaute Hummelburg Abhilfe schaffen. Sie hat den Vorteil, dass sie die nützlichen Tiere in den Garten lockt. Nützlich sind Hummeln nämlich allemal: Ein einziges Tier ist am Tag bis zu 18 Stunden unterwegs und bestäubt dabei bis zu 1 000 Blüten.

Variante eins

Terrakotta Blumentopf als Hummelburg

Hummelburgen lassen sich grundsätzlich auf verschiedene Arten bauen. Die einfachste und wohl auch kostengünstigste Variante besteht im Wesentlichen aus einem umgedrehten Pflanztopf. So geht man beim Bau vor:

  • Pflanztopf aus Ton mit einem Durchmesser von mindestens 30 Zentimeter wählen
  • am späteren Standort eine rund zwei Zentimeter dicke Schicht mit Holzspänen ausbringen
  • den Pflanztopf mit Moos, Holz- oder Nistwolle locker befüllen
  • Topf umgekehrt auf die Holzspäne stellen
  • das Abflussloch am Boden dient als Einflugloch

Im Prinzip reicht diese einfache Konstruktion bereits aus, um einen attraktiven Nistplatz für Hummeln anbieten zu können. Noch besser wird sie, wenn sich über dem Einflugloch ein Brett als Schutz vor Regen befindet. Dafür nagelt man einfach zwei um die drei Zentimeter starke leisten parallel an ein unbehandeltes Holzbrett. Der Abstand sollte dabei so bemessen sein, dass die Leisten auf dem Topf zum Liegen kommen können. Das Brett selbst sollte beidseitig deutlich über den Topf hinausragen. Abschließend wird das Brett noch mit einem Stein beschwert, damit es vom Wind nicht weggeweht werden kann.

Tipp:

Das Moos zum Befüllen des Topfes holt man sich am besten aus dem eigenen Garten oder dem Wald. Ideal ist eine vermooste Fläche im Rasen, die einfach mit einer Gartenkelle ausgestochen wird.

Variante zwei

Hummelburg selber bauen

Etwas aufwändiger und auch größer ist die Variante zwei einer Hummelburg. Sie macht dem Namen schon eher Ehre. Grundlage dafür ist entweder eine alte Holzkiste oder man nagelt sich eine derartige Kiste selbst zusammen. Dafür müssen nicht extra neue Bretter gekauft werden. Meist liegt brauchbares Material im Schuppen oder im Keller herum, das wiederverwendet werden kann. Die Größe der Kiste ist Geschmackssache bzw. vom vorhandenen Platz abhängig. Um aus ihr einen möglichst attraktiven und sicheren Nistplatz für Hummeln zu machen, geht man wie folgt vor:

  • mittig in eine der schmalen Kistenseiten eine Öffnung mit einem Durchmesser von mindestens zwei Zentimetern bohren
  • direkt unter dieser Öffnung einen kleinen Holzklotz annageln
  • die Kiste locker mit Moos, Holz- oder Nistwolle befüllen
  • eine leere Papprolle (Küchenpapier) von innen in die Öffnung stecken
  • die Papprolle von der Öffnung direkt zum Moos oder der Wolle führen
  • Kiste mit Brettern abdecken und die Bretter mit Steinen beschweren

Die Hummelburg, die aus einer Kiste gefertigt wurde, bietet in der Regel Platz für ein größeres Volk. Die gesamte Konstruktion ist meist auch stabiler. Greift man auf eine vorhandene Kiste zurück, sollte diese nach Möglichkeit nicht bunt bedruckt sein. Auch das Holz sollte frei von Chemikalien sein. Letzteres gilt natürlich auch, wenn die Kiste selbst zusammengenagelt wird. Der Holzklotz unterhalb der Einflugöffnung dient übrigens dazu, dass die Hummeln bequem landen können. Die Papprolle im Inneren wiederum geleitet sie sicher an ihr Ziel.

Standort

Eine Hummelburg selbst zu bauen ist wahrlich keine große Herausforderung. Auch der finanzielle Aufwand dafür hält sich in engen Grenzen. Meist müssen keine neuen Materialien dafür angeschafft werden. Damit die Burg aber auch von den Hummeln als Nistplatz angenommen wird, kommt es ganz entscheidend auf den Standort an. Ideal sind dabei Standorte, die

  • windgeschützt sind,
  • nur von der Morgensonne beschienen werden
  • und tagsüber von Bäumen oder Sträuchern beschattet werden.

Auf keinen Fall darf die Hummelburg in der prallen Mittagssonne stehen. Dies würde unweigerlich zu einer Überhitzung im Inneren und damit auch zum Tod der Brut führen. Wichtig bei der Standortwahl ist auch, dass die neu aufgestellte Hummelburg nicht zum Hindernis bei der Gartenarbeit wird. Am allerwichtigsten aber hat sich erwiesen, dass der einmal gewählte Standort nicht mehr verändert werden darf, sobald sich dort Hummeln einquartiert haben. Anderenfalls würden die Tiere ihren Nistplatz nämlich schlicht nicht mehr finden und sich nach einem neuen umsehen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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