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Koi im Gartenteich – Haltung, Pflege und Überwintern

Koi im Gartenteich

Nachdem Koi in Asien auf eine lange Tradition zurückblicken, erfreuen sie sich seit einigen Jahren auch hierzulande stetig wachsender Beliebtheit. Leider befassen sich Teichbesitzer vor dem Kauf zu wenig mit dem hochkomplexen Thema der artgerechten Koi-Haltung, was zumeist fatale Folgen hat. Denn wenngleich Koi zu den Karpfen gehören und demzufolge von Natur aus sehr anpassungsfähig sind, müssen bei der Haltung dennoch zahllose Dinge beachtet werden, wenn man sich möglichst lange und mit durchweg gutem Gewissen an den schönen Tieren erfreuen möchte.

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Der Koi-Teich

Der Koi-Teich sollte nach Möglichkeit im Schatten liegen, damit das Wasser nicht zu sehr durch die direkte Sonnenbestrahlung aufgewärmt wird. Wobei das Problem dabei weniger die eigentliche Temperatur, sondern eher der Sauerstoffgehalt des Wassers, der mit steigenden Wassertemperaturen abnimmt, ist. Aus diesem Grund sollte der Teichuntergrund keine allzu dunkle Färbung haben, damit das Sonnenlicht eher reflektiert als angezogen wird. Ungeachtet dessen kann man die Koi bei einem solchen Untergrund besser sehen. Außerdem wäre von Vorteil, wenn der Sonne eine möglichst geringe „Angriffsfläche“ geboten wird. Das bedeutet aber nicht, dass der Teich insgesamt klein ausfallen darf, da Koi bis zu ihrem Lebensende hin weiterwachsen und dabei spielend eine Länge von einem Meter oder mehr erlangen.

Daher gilt, dass jedem einzelnen Koi mindestens ein Kubikmeter Wasser zur Verfügung stehen sollte. Demzufolge empfiehlt es sich, den Koi-Teich eher in die Tiefe, als in die Breite und Länge zu Bauen. Ideal wäre eine Durchschnittstiefe von gut zwei Metern, zumal so selbst in ungewöhnlich heißen Sommern am Grund des Teichs noch angenehm kühle Temperaturen herrschen. Hinzukommt, dass der Teich aufgrund der Wassertiefe im Winter nicht bis zum Grund vereisen kann, sodass man seine Koi nicht zwingend zum Überwindern in ein Aquarium im Haus umsiedeln muss. Außerdem ist eine Teichheizung, die von vielen Koi-Haltern dringend empfohlen wird, bei ausreichender Wassertiefe zumindest in Gegenden mit gemäßigten Wintern kein absolutes Muss, wenngleich sie durchaus ein Gefühl von Sicherheit geben kann.

Nichtsdestotrotz sollte im Winter stets darauf geachtet werden, dass die Teichoberfläche nicht komplett zufriert, da der Sauerstoffgehalt im Wasser sonst zu niedrig werden könnte. Zudem spricht für eine Öffnung in der Eisschicht, dass etwaige Gase, die zum Beispiel bei der Zersetzung organischer Stoffe entstehen, noch aus dem Teich entweichen können. In der Regel reicht es aber zumeist schon aus, den Teich mit einer Plane zu bedecken, um ein Zufrieren der Wasseroberfläche zu vermeiden. Häufig hört man, dass sich auch durch den Einsatz von Umwälzpumpen ein Zufrieren der Teichoberfläche vermeiden ließe. Das ist auch nicht falsch. Allerdings würde dadurch das an der Oberfläche sehr kalte Wasser zum Grund des Teichs herabgeleitet, sodass die eigentlich sicheren Koi doch erfrieren könnten. Im Sommer ist es hingegen sinnvoll, besagte Umwälzpumpen einzusetzen, da sie das Wasser mit lebenswichtigem Sauerstoff anreichern. Wer sich nicht alleine auf eine Abdeckplane verlassen möchte, kann zudem noch einen Schwimmer, der das Wasser an der Oberfläche leicht verwirbelt, verwenden. Wobei auch hierbei darauf zu achten ist, dass durch die Verwirbelung kein kaltes Wasser zum Boden transportiert wird.

Wissenswertes zur Koi-Pflege in Kürze

Die Fülle der Dinge, die beim Anlegen eines geeigneten Teichs und der richtigen Haltung berücksichtigt werden müssen, kann auf Anhieb abschrecken. Da die Nishikigoi, wie die farbenfrohen Karpfen ursprünglich genannt wurden, unsagbar schöne und überaus faszinierende Tiere sind, lohnt es sich, sich ausführlicher mit dem durchweg interessanten Thema der artgerechten Koi-Haltung auseinanderzusetzen.

Das Wort Nishikigoi kommt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie bunter Karpfen, durchgesetzt hat sich jedoch die Kurzform Koi dabei sind die schönen Fische gar keine echten Japaner. Vielmehr nimmt man als ihren Herkunftsort Ostasien, das Schwarze und Kaspische Meer, den Aralsee und China an. Es gibt aber auch Überlieferungen, die den Ursprung des Koi im Iran vermuten, von wo aus er erst später nach Asien gelangte.

Haltung / Pflege

  • Artgerechte Nahrungsstoffe sind in erster Linie im Wasser lebende Fischnährtiere sowie zusätzliche Wasserpflanzen- und Algenanteile.
  • Da im herkömmlichen Zierteich die Menge an natürlichem Futter aber bei weitem nicht ausreicht, muss man zufüttern.
  • Koi sind Allesfresser, doch ist die Art des Futters stark von der Wassertemperatur abhängig.
  • Ist sie niedrig, so können die Tiere das, was sie fressen, schlechter verdauen und sollten hauptsächlich leichtverdauliche Kohlehydrate bekommen.
  • Bei steigender Wassertemperatur ist es wichtig, allmählich auf ein Futter mit höherem Fett- und Proteingehalt umzustellen.
  • In den Nährstoffen ausgewogenes Futter erhält man bei verschiedenen Anbietern im Internet oder auch bei speziellen Züchtern.

Koi Händler und Züchter / Koizüchter

  • Koi werden beim Händler eher sparsam gefüttert, damit sie das Wasser nicht so stark belasten.
  • Der Koiliebhaber neigt aber eher dazu, seine Lieblinge, weil sie ja ständig um Futter betteln, zu stark zu verwöhnen.
  • In den ersten 10-14 Tagen sollte der frisch im Gartenteich eingezogene Koi nur kleine Portionen leicht verdaulichen Weizenkeimfutters bekommen.

Die eigentliche Koisaison beginnt erst im Frühjahr, wenn sich die Temperaturen konstant über 16 °C bewegen. Im Winter sollte man, wenn man die Tiere nicht ohnehin ins Haus holt, auf jeden Fall an eine Heizmöglichkeit für den Teich denken. Die Temperatur sollte nicht unter 4 °C fallen, was man gegebenenfalls auch mit einer geeigneten Teichabdeckung erreichen kann.

Geschichte des Koi

Ab 1800 beobachtete man die ersten Farbvariationen und begann, diese durch Kreuzungen bewusst herzustellen und zu verändern. Das Aussehen des jeweiligen Koi hängt also von seiner Zuchtform ab, wovon es inzwischen etwa 100 verschiedene gibt. Die wichtigsten sind:

  • Ai-goromo: weiß mit roten Flecken und einer dunklen, netzartigen Zeichnung
  • Tancho: besonders beliebt bei den Japanern, da seine Zeichnung ü weiß mit einem einzigen roten Punkt auf dem Kopf ü aussieht, wie die japanische Flagge
  • Utsurimono: schwarz mit weißer, roter oder gelber Zeichnung
  • Bekko: weiß, gelb oder rot mit schwarzer Zeichnung
  • Ogon: metallic

Ein weiteres Kennzeichen des, bis zu 1 Meter groß werdenden, Koi sind die zwei Paar Bartfäden, eines am oberen und eines am unteren Teil des Mauls. Er wird bis zu 60 Jahre alt.

Koi – Preise

Aus Japan importierte Koi können bereits als Jungtiere Preise bis zu 400,- Euro oder mehr erzielen. Ein Preisträger auf einer Ausstellung kann bei Liebhabern sogar bis zu hunderttausend Euro erzielen. Inzwischen sind jedoch auch die sogenannten Eurokoi auf dem Markt erhältlich, Nachzüchtungen europäischer Züchter, die verhältnismäßig preiswert angeboten, aber wohl kaum je an Wert zulegen werden. Man sollte hierbei jedoch nicht vergessen, dass das Anlegen eines perfekten Koiteichs allein schon etwa 2.000-5.000 Euro verschlingt!

Was ihren Lebensraum anbelangt, sind die Exoten nämlich recht anspruchsvoll. Ursprünglich aus Seen und langsam fließenden Gewässern stammend, brauchen sie auch als Zierfische einen sehr großen Teich mit äußert sauberem, gefiltertem Wasser. Der Koiteich sollte nicht weniger als 15.000 Liter Inhalt haben und ca. 2 m tief sein. Dazu kommt die Filteranlage, deren Volumen etwa 20-30 % des Teichvolumens beinhalten soll und eigentlich nie groß genug sein kann.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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