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Mücken / Stechmücken am Gartenteich – was tun gegen Mückenlarven?

Stechmücken (Culicidae) gehören mit ihrer Aufdringlichkeit und dem Hunger nach menschlichem Blut zu den wohl unangenehmsten Besuchern im heimischen Garten. Sie bevorzugen stehendes Wasser zur Eiablage und können sich dadurch problemlos in großen Zahlen vermehren und den Sommer am Gartenteich zu einer wahren Tortur machen. Um dennoch entspannt das Plätschern des Wassers genießen zu können, sollten Sie die Mückenlarven bekämpfen.

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Ursache: Mückenlarven

Eine Mückenplage entsteht über einen Zeitraum von mehreren Wochen, solange den Tieren ausreichend Brutplätze zur Verfügung stehen. Unglücklicherweise finden sich davon zahlreiche in den deutschen Gärten, da diese Wasserflächen in Hülle und Fülle bieten. Als Favorit der Culicidae gelten dabei besonders Regentonnen, Sie sind eine sichere und ungestörte Umgebung für die Larven. Doch auch der Gartenteich ist äußerst beliebt und stellt eine effektive Brutstätte für die Insekten dar, wenn folgende Eigenschaften bestehen:

  • Wasseroberfläche ist ungestört
  • Wassertemperaturen ab etwa 15°C

Die Wasserqualität ist für die Tiere unbedeutend und sie können eigentlich jede Form von Teich als Brutplatz nutzen. Egal ob es sich um einen mit klaren Wasser gefüllten japanischen Zierteich handelt oder einen winzigen Naturteich, die Mückenlarven können überall überdauern. Die weiblichen Mücken legen hierbei mehrere hundert Eier auf die Wasseroberfläche, bis die gut sichtbaren Larven schlüpfen und sich noch für etwa drei bis vier Wochen kopfüber an der gleichen Stelle im Gartenteich aufhalten. Nach dieser Zeit geht der Kreislauf wieder von vorne los, doch können Sie Ihren Teich effizient vor einem Befall schützen.

Tipp:

Mückeneier können selbst den Winter überleben. Dafür werden diese in feuchter Erde abgelegt und das Tauwasser und die Erwärmung im Frühling sorgen dann für die ersten, nervigen Mückenschwärme, die manchmal sogar über besonders milde Wintermonate auftreten können.

Vorbeugung

Bevor Sie zu allerlei Mittelchen greifen müssen, empfiehlt es sich, die Brutmöglichkeiten der Mücken effizient zu unterbinden. Das heißt, Sie müssen Ihren Teich so ausstatten, dass den Plagegeistern die Brutstätten entzogen werden, was die Population stark einschränkt. Zwar können nicht immer alle Mückenlarven dadurch verhindert werden, doch sind es viel weniger als üblich. Die folgenden Methoden bieten sich hierfür an:

Abschöpfen

Das Abschöpfen der Mückenlarven geschieht schnell und einfach und ermöglich die gezielte Minimierung der möglichen Population. Da sich die Larven nach dem Schlüpfen noch eine geraume Zeit an der Oberfläche aufhalten, können Sie diese mit einem feinmaschigen Netz einfach abschöpfen und in einer trockenen Plastiktüte entsorgen. Die Mückenlarven erkennen Sie an den folgenden Merkmalen:

  • kleine, schwarze Larven im Wasser
  • bewegen sich in zuckenden Bewegungen
  • hängen mit dem Kopf nach unten
  • fliehen bei Störung des Wassers

Tauchen Sie hierfür einfach das Netz in den Gartenteich und gehen Sie einmal entlang der Oberfläche, um eine große Menge an Mückenlarven zu erwischen. Achten Sie hierbei natürlich auf die anderen Teichbewohner und Pflanzen. Je nach Größe des Teichs kann dieser Vorgang recht lange dauern, doch können sich hiermit zahlreiche Mückenlarven sammeln lassen.

Tipp:

Sie können die gefangenen Larven als Futtermittel für Aquarienfische benutzen. Diese einfach in kleinen Mengen ins Aquarium geben.

Fliegengitter

Fliegengitter - Mückenschutz

Fliegengitter lassen sich nicht nur für die Wohnung nutzen, sondern auch für den Gartenteich. Zwar ist dies keine ideale Lösung, vor allem wenn Sie andere Teichbewohner wie Fische haben, doch können die Stechmücken keine Eier ablegen, wenn Sie das Wasser nicht erreichen. Wählen Sie hierfür ein feinmaschiges Fliegengitter, durch das die Stechmücken nicht gelangen können. Zudem sollte das Fliegengitter UV-beständig sein, da es ständig von der Sonne beschienen wird. Es könnte dadurch brüchig werden, was zu kleinen Rissen führt, durch die die Blutsauger gelangen könnten. Diese Methode bietet sich am besten für äußerst warme Tage an.

CO2-Falle

Mit einer CO2-Falle können Sie zahlreiche Mücken einfangen und abtöten, bevor diese überhaupt Ihren Gartenteich erreichen. Die vollautomatisierte Falle funktioniert wie folgt:

  • die Falle wird in direkter Nähe zum Gartenteich aufgestellt
  • sie wird an eine übliche CO2-Gasflasche angeschlossen und angeschaltet
  • die Maschine verströmt CO2 und Lockstoffe, die die Mücken anziehen
  • sie fliegen daraufhin in die Nähe der Maschine, werden eingesaugt und abgetötet
  • es werden keine anderen Insekten getötet, wie Schmetterlinge oder Bienen, da der Saugmechanismus auf die Stechmücken ausgelegt ist

Zwar wirkt die Maschine nicht direkt gegen Mückenlarven, doch wird die Population der Mücken dauerhaft reduziert, da die erwachsenen Tiere abgetötet werden.

Mückenlarven bekämpfen

Werden Sie ständig von Mücken geplagt, die Ihren Gartenteich als Brutstätte benutzen, sollten Sie diese direkt bekämpfen, sobald die vorbeugenden Maßnahmen nicht mehr ausreichen. Besonders in warmen, feuchten Gegenden vermehren sich die surrenden Vampire in Rekordgeschwindigkeit und da helfen diese Maßnahmen häufig nicht aus. Dann bleiben nur noch Maßnahmen, die sich direkt den Mückenlarven annehmen und diese dauerhaft bekämpfen.

Fische

Besonders einfach wird ihre Larvenplage gelöst, wenn Sie sich Fische in den Teich holen. Zahlreiche Arten ernähren sich mit Vorliebe von den Mückenlarven und selbst große Populationen können Sie mit den richtigen Fischarten zu Leibe rücken. Bei der Auswahl müssen Sie natürlich in Betracht ziehen, kleinbleibende Arten zu wählen, die in Ihren Teich passen. Je kleiner Ihr Teich ist, desto kleiner müssen auch die entsprechenden Fische sein, damit diese artgerecht gehalten werden können. Zu den besten Mückenjägern gehören demnach:

  • Goldfische
  • Goldorfen
  • Moderlieschen
  • Elritzen
  • Rotfedern
  • Rotaugen
Mückenlarven

Sie können an sich alle Fische nutzen, die Sie interessieren, nur müssen diese omnivor oder fleischfressend sein, damit sie sich überhaupt für die Larven interessieren. Sobald Sie sich für eine Art entschieden haben, können Sie diese entweder im Fachhandel oder dem Zoogeschäft finden und im Teich aussetzen. Ein Vorteil an dieser Maßnahme: bei hohen Mückenpopulationen reichen die Larven häufig als Futtermittel für die Fische aus.

Oberflächenspannung

Mückenlarven benötigen eine ruhige Wasseroberfläche, um sich entwickeln zu können, was Sie zu Ihrem Vorteil nutzen können. Hier reicht es aber nicht, wenn Sie mehrmals am Tag mit der Hand durch den Teich gehen, hier muss eine dauerhafte Bewegung stattfinden. Selbst wenn nur kleine Teile des Teichs komplett ruhig sind, können die Stechmücken diesen Platz nutzen, um dort Eier abzulegen. Hier können Sie sich entweder mit einem Springbrunnen oder Fontänen aushelfen, da diese das Wasser ständig bewegen und die Oberflächenspannung unterbrechen.

Bacillus Thuringiensis Israelensis

Bei Bacillus Thuringiensis Israelensis handelt es sich um ein ungefährliches Biozid, das sich schon seit Jahren im Kampf gegen die Mückenlarven bewährt hat. Der israelische Forscher Joel Margalit hat dieses Bakterium in den 70ern entdeckt und es bietet sich als Mittel besonders gut gegen die Larven an. Ein großer Vorteil an dem Bakterium ist die Spezialisierung auf Stechmückenlarven. Andere Teichbewohner werden durch das Mittel nicht geschädigt und selbst eine Tablette reicht für einen Gartenteich mit etwa 1.000 Litern Wasser aus. Folgende Produkte sind zu empfehlen:

  • Neudorff Neudomück
  • Culinex Tab plus

Folgen Sie bei der Verwendung den Angaben des Herstellers, um nicht zu viel oder zu wenig von dem Bakterium zu nutzen.

Wasserschläuche

Eine interessante Methode, um Stechmückenlarven im Gartenteich zu bekämpfen, stellen die Wasserschläuche dar. Bei den Wasserschläuchen (bot. Utricularia) handelt es sich um die artenreichste Fleischfresser-Gruppe und diese haben einen Heißhunger auf die nervigen Plagegeister. Sie ernähren sich von Organismen, die im Wasser leben und dabei hat sie ein effektives System entwickelt, um an ihre Beute zu kommen:

  • Pflanze bildet lange Triebe im Wasser aus
  • sie schwimmt dabei im Wasser und setzt sich nicht am Boden fest
  • die Triebe bilden Blätter aus, zwischen denen sich kleine Luftbläschen befinden
  • die Bläschen stellen eine Falle für Mückenlarven und andere, kleine Organismen dar
  • werden die Larven von den Wasserschläuchen gefangen, können diese nicht mehr entfliehen und werden „verzehrt“

Wasserschläuche gehen bei dieser Aufgabe rigoros vor und innerhalb einer kurzen Zeit, verringert sich der Bestand der Mückenlarven um ein Vielfaches. Sie benötigen für einen Quadratmeter zwischen vier und sechs Pflanzen, die bei ausreichend Nahrung mit ihren gelben Blüten aus dem Wasser ragen und neben ihrer Tätigkeit als „Fressfeind“ auch noch einen hübschen Akzent im Teich darstellen.

Libellen

Es lohnt sich, wenn Sie Pflanzen in Ihren Teich integrieren, die Libellen anziehen. Libellen ernähren sich ausschließlich von anderen Lebewesen und Wasserlarven gehören dabei ebenfalls auf den Speiseplan. Aus diesem Grund sollten Sie sich überlegen, die eine oder andere Pflanze in den Teich zu stellen, damit sich dort Libellen ansiedeln. Zu diesen Pflanzen gehören:

  • Hornkraut (bot. Ceratophyllum submersum)
  • Ähriges Tausendblatt (bot. Myriophyllum spicatum)

Zudem sollte der Teich nicht tiefer als 20 Zentimeter sein und keine Fische enthalten, da Libellen auch Fische verzehren. Die Libellen bieten sich als umweltfreundliche Methode gut an.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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