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Anleitung & Tipps zum Obstgehölzschnitt

Obstgehölzschnitt

Warum sollten Obstgehölze geschnitten werden? Zum einen dient es der Baumgesundheit und dem Ertragsverhalten, zum anderen zur Erziehung, Erhaltung und Verjüngung des Baumes. Obstgehölze werden vorwiegend in den Monaten Januar bis März geschnitten, der sogenannte Winterschnitt. Aber auch im Sommer ist ein Schnitt möglich, dies ist jedoch eher ein Ergänzungs- und Korrigierschnitt. Bei beiden Schnitten werden gleichzeitig auch schadhafte Baumteile, Krebswucherungen und pilzbefallene Stellen entfernt. Ein guter Obstgehölzschnitt steigert den Ertrag. Auch das Werkzeug ist dabei wichtig. Für einen präzisen Schnitt sollte man welches verwenden, das zuverlässig und exakt schneidet.

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Warum Obstgehölze schneiden?

Durch den richtigen Schnitt bekommt der Obstbaum ein stabiles Astgerüst, das hohe Erntemengen tragen kann. Auch die Baumkrone wird dabei geformt und wenn nötig korrigiert. Durch das Ausschneiden wird das Geäst lichter und trocknet nach Regen schneller ab, was Schädlinge und Pilzinfektionen wie Mehltau, Schorf, Baumkrebs verhindern kann. Aber auch Licht und Luft dringen bis ins Innere der Krone und fördern damit die Blüten- und Fruchtbildung.

Der Obstgehölzschnitt hat noch weitere Vorteile. Durch regelmäßige Schnittmaßnahmen bleibt der Baum jung und kräftig. Der Winterschnitt regt außerdem zu neuen Trieben an. Als Sichtschutz oder zur Beschattung werden spezielle Kronenschnitte vorgenommen und im gewerblichen Bereich dient der Obstgehölzschnitt auch zur Produktion von Edelreisern. Natürlich muss der Schnitt auf das Wuchsverhalten der Obstart und auf die Entwicklungsphase des Baumes abgestimmt werden. Der richtige Schnitt, kombiniert mit Düngung, Bodenpflege und eventuell Pflanzenschutz garantiert eine reiche Ernte.

Wann Obstgehölze schneiden?

Der Winterschnitt ist bei fast allen Obstgehölzen der Hauptschnitt. Dabei wird das Geäst ausgelichtet und der Formschnitt bzw. Baumaufbau vorgenommen. Ideal für den winterlichen Obstgehölzschnitt sind, je nach Region, die Monate Januar bis März. Der Schnitt sollte auf jeden Fall an frostfreien Tagen durchgeführt werden. Der Sommerschnitt dagegen kann den Winterschnitt ergänzen oder korrigieren und man sollte ihn bei Kernobst bis spätestens Ende Juli bis Anfang August ausführen. Dabei werden vor allem Triebe im Kopfbereich oder einjährige Triebe die gerade nach oben wachsen, sogenannte Wasserschosse, entfernt. Kranke Äste können dabei ebenfalls schon ausgeschnitten werden. Allerdings ist der sommerliche Schnitt durch das Laub für manchen Hobbygärtner nicht ganz einfach einzuschätzen. Sie sollten daher eher einen gründlichen Winterschnitt vornehmen. Bei Steinobst ist der Schnitt etwas anders. Hier wird vorzugsweise im Sommer bzw. nach der Ernte geschnitten. Bereits Anfang Juli werden die noch weichen Wasserschosse mit der Gartenschere sauber abgeschnitten. An Kirschen, Aprikosen und frühen Zwetschgen kann der richtige Obstgehölzschnitt nach der Ernte erfolgen. Bei später reifenden Steinobstsorten sollte man dagegen einen Winterschnitt vornehmen.

Schnittarten

Die Schnittmaßnahmen richten sich nach dem Obstgehölz. Dabei wird unterschieden zwischen:

  • Pflanzschnitt
  • Erziehungsschnitt
  • Erhaltungsschnitt
  • Verjüngungsschnitt

Da der Obstbaum beim Ausgraben in der Baumschule an Wurzelwerk verliert, muss bei der neuerlichen Einpflanzung Kronen- und Wurzelvolumen aneinander angepasst werden. Dieser Pflanzschnitt wird direkt nach dem Pflanzen durchgeführt, er fördert das Anwachsen und leitet die Kronenerziehung ein. Der Erziehungsschnitt wird an allen jungen Bäumen vorgenommen. Ziel ist dabei, die Baumkrone in Form zu bringen. Dies kann bis zu sieben Jahre dauern. Durch den Erhaltungsschnitt wird das Fruchtholz erneuert und verjüngt. Er wird in der Regel während der Ertragszeit durchgeführt. Bei älteren Obstbäumen wird oft ein Verjüngungsschnitt durchgeführt. Dabei wird die Baumkrone um etwa ein Drittel zurückgeschnitten. So kann sich die Krone durch neue Triebe verjüngen.

Schnitttechniken

  • Ableiten, dabei lenkt ein gezielter Obstgehölzschnitt den Wuchs in die gewünschte Richtung
  • Wegschnitt, die komplette Entfernung von Trieben und Ästen ohne Reststummel
  • Anschneiden, dabei werden einjährige Triebe angeschnitten, so verzweigen sie sich besser und werden kräftiger. Dieser Gehölzschnitt wird vorwiegend bei der Jungbaumerziehung angewandt.

Das richtige Werkzeug

Um den Gehölzschnitt präzise und ohne Verletzungen an den Ästen vornehmen zu können, ist gutes Werkzeug wie Säge und Astschere notwendig. Im Handel gibt es diese sogar extra für den Obstbaumschnitt. Dabei sollte man aber unbedingt auf Qualität und Zuverlässigkeit achten.

Vorteile & Tipps

Durch das Zurückschneiden trägt man nicht nur zur optimalen Gesundheit des Baumes bei, sondern schafft obendrein auch noch ein robustes Ästegerüst für entsprechend hohe Ernteausbeute. Eine Krone, die nach dem Schnitt entsprechend licht ist, hat zahlreiche Vorteile: durch sie kann erstens das Sonnenlicht besser zu den Früchten gelangen und zu einer besseren Entwicklung beitragen und zweitens wird durch die Wärme die entsteht eine Art Schutz vor Pilzinfektionen garantiert.

Mehltau und Co. hat also keine Chance mehr. Überdies sprechen Experten sogar davon, dass der Obstgehölzschnitt dazu beiträgt, dass der Baum – auch wenn er schon einige Jahre auf dem Buckel hat – jung und fit bleibt.

Ganz nebenbei hat der Schnitt aber auch für Sie Vorteile: der Schatten im Garten kann durch einen raffinierten Schnitt entsprechend positioniert werden, wo Sie ihn gebrauchen können und wo nicht. Auch optisch wird durch den Obstgehölzschnitt im Garten einiges bewirkt.

Unterschieden wird beim Obstgehölzschnitt – je nach Art des Baumes – in Winterschnitt und Sommerschnitt. Letzterer wiederum variiert beim Kernobst, Beerenobst, Steinobst und bei Walnüssen. Hier ist es also besonders wichtig, dass Sie sich entsprechend vorab informieren.

Meist ist der Sommerschnitt der klassische und am meisten verwendete Schnitt. Hierbei geht es um das Zurückschneiden der Äste im Bereich der Baumkrone, damit der Baum wieder etwas lichter wird. Zudem ist es ein Schnitt, bei welchem die beim Winterschnitt möglicherweise anders geplanten Schnitte und ihre Entwicklungen gegebenenfalls korrigiert werden können.

Manchmal, wie zum Beispiel bei Walnüssen, reicht sogar nur ein Obstgehölzschnitt pro Jahr. Egal bei welcher Art von Obstbaum, in jedem Fall muss die Wundheilung entsprechend beachtet werden, das bedeutet, dass erst dann zurück geschnitten werden darf, wenn der Frost abgeklungen ist, da sich ansonsten die Wunden nicht mehr richtig erholen können von diesem Eingriff.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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