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Pflanzen für trockene, sandige und sonnige Standorte

Plätze im Garten, die in der vollen Sonne liegen, können im Sommer nicht nur sehr heiß werden, sie sind meist auch extrem trocken. Wenn der Boden zudem recht sandig ist und kaum Wasser speichern kann, scheint das Areal auf den ersten Blick völlig ungeeignet für Pflanzen zu sein. Doch auch auf diese extremen Lagen hat sich eine ganze Reihe von Pflanzen spezialisiert. Viele Gewächse fühlen sich bei mindestens sechs bis sieben Stunden Sonneneinstrahlung erst richtig wohl und kommen auch mit anhaltender Trockenheit gut zurecht. Jetzt gilt es nur, die richtigen Pflanzen auszuwählen.

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Pflanzenauswahl

Den Standort an die gewünschte Pflanzenart anzupassen, ist meist mit sehr viel Aufwand verbunden und führt dauerhaft nur selten zum Erfolg. Besser ist es, die Pflanzen nach den jeweiligen Boden-, Nährstoff-, Wasser- und Lichtbedingungen auszuwählen. Erfreulicherweise ist das Angebot an Gewächsen für sonnige, trockene und sandige Standorte sehr groß. Viele dieser Pflanzen sind nicht nur robust, sondern bilden farbenfrohe Blüten. Diese Gewächse kommen oft mit wenig Wasser und Nährstoffen aus, deshalb sind sie perfekt für sandige Untergründe geeignet. Neben zahlreichen Wildblumen und mediterranen Stauden stehen auch Präriegräser und sukkulente Spezies zur Auswahl.

Früh blühende Stauden für sonnige, trockene Standorte

türkischer Mohn - Papaver orientale

Schon kurz nach dem Winter treiben einige Staudenpflanzen ihre weißen oder farbenfrohen Blüten aus. Zwar dauert bei diesen Pflanzen die Blüte meist nicht sehr lange an, dafür erfreuen sie den Gärtner mit ersten Akzenten im sonst noch tristen Garten. Bereits ab April zeigen sich erste Knospen.

  • Alpenaster (Aster alpinus): niedrig wachsende Wildart mit Wuchshöhen bis 25 cm , rosafarbene, violette oder weiße Blüten ab Mai
  • Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris): liebenswerte Wildstaude aus heimischem Trockenrasen, lilablaue Blüten im April/Mai, Wuchshöhe bis 30 cm
  • Mohn (Papaver): je nach Sorte 30 bis 70  cm Wuchshöhe, häufig knallrote Blüten, Blütezeit ab Mai
  • Steinbrech (Saxifraga): bodendeckende Polsterpflanze mit unzähligen kleinen Blüten an aufrechten Stielen im Frühjahr, einige Sorten mögen es etwas schattiger und feuchter, andere lieben die pralle Sonne
  • Storchschnabel (Geranium): einige Sorten wie G. ibericum ‚White Zigana‘, der Balkanstorchschnabel (G. macrorrhizum ‚Bevan‘) und der Braune Storchenschnabel (G. phaeum) lieben sonnige und trockene Lagen

Sommer blühende Stauden für vollsonnige Trockenlagen

Ab Juni oder Juli blühen die meisten Stauden, sodass das Beet in seiner vollen Pracht erstrahlt. Trotz Trockenheit und unwirtlicher Standortbedingungen fühlen sich die Pflanzen umso wohler, je heißer die Tage werden. Viele dieser robusten Pflanzen bilden bis in den Herbst hinein Blüten und müssen nur bei langer Trockenheit gewässert werden.

  • Ballonblume (Platycodon grandiflorum): überaus große glockenförmige Blüte im Juli/August, lilablaue Blüten, Wuchshöhe bis 40 cm, treibt im Frühjahr erst sehr spät aus
  • Bartfaden (Penstemon): Röhrenblüten an aufrechtem Stängel im Juni bis August, Wuchshöhe bis 100 cm
  • Bleicher Scheinsonnenhut (Echinacea pallida): besonders trockentolerante Art, herabhängende, rosarote Blütenblätter erinnern an Federbälle, Wuchshöhe bis 120 cm, Blüten im Juni/Juli
  • Duftnessel (Agastache): die große Artenvielfalt reicht von niedrig wachsenden Arten bis zu buschigen Stauden, aromatischer Duft, violette Blüte ab Juni bis in den Oktober hinein
  • Gamander (Teucrium): lange verzweigte, aufwärtsstrebende Blütenähren bis 50 cm Höhe zwischen Juni und September, sehr trockentolerant, häufig purpurviolette Blüten
  • Gelber Scheinsonnenhut (Echinacea paradoxa var. paradoxa): gelbe Blüten im Juni/Juli, für naturnahe Pflanzungen, sehr dauerhafte Art, Wuchshöhe bis 70 cm
  • Geröllnelke (Dianthus spiculifolius): aus den Karpaten, polsterförmiger Wuchs bis 15 cm Höhe, Wildnelke mit grünem bis blau bereiftem Laub, feine gefranste Blüten im Juni bis Oktober
  • Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum): heimische Nelkenart, die auch auf heißesten und trockenen Standorten gedeiht, grasähnliches Laub, kopfige Blütenstände in kräftigem Rosarot, Höhe 30 cm
  • Kugeldistel (Echinops ritro ‚Veitchs Blue‘): edle Sorte der Kugeldistel mit leuchtend blauen Kugelblüten, sehr kompakte Art mit Wuchshöhen bis 60 cm
  • Nachtkerze (Oenothera): viele verschiedene Wuchsformen, einige bilden Teppiche, andere wachsen etwas aufrechter, Blütenfarben sehr intensiv, teils wintergrün
  • Nördliche Prachtscharte (Liatris borealis): wertvolle Blütenpflanze zu niedrigen Präriegräsern, bevorzugt trockene, aber eher nahrhafte Böden, Blüte im Juni/Juli, Wuchshöhe bis 50 cm
  • Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium): auffällige, gelb blühende Wildstaude für trockene Gehölzränder und Böschungen, besonders schön als extensiv angelegte Wildstaudenpflanzung, Blüte zwischen Mai und Juli, Höhe 50 cm
  • Palmlilie (Yucca filamentosa): für die exotische Note im Garten, wintergrüne Pflanze mit steifen Rosetten, glockenartiger weißer Blütenstand im Juli, Wuchshöhe 50 cm
  • Präriemalve, Dotterblume (Callirhoe involucrata var. tenuissima): kleinwüchsige Besonderheit (20 cm) für trockene Lagen, leuchtende rosa Blüten von Juli bis September, gefiedertes Laub
  • Präriekerze (Gaura lindheimeri) kräftig wachsende Staude mit weißen oder rosafarbenen Blüten, Wuchshöhe bis 130 cm
  • Roter Sandthymian (Thymus serpyllus ‚Coccineus‘): bildet flache Teppiche aus, wintergrüne Sorte mit rosafarbenen Blüten im Juni, Bodendecker mit Wuchshöhen bis 8 cm
  • Rote Witwenblume (Knautia macedonica): reichlicher Blütenflor in Bordeauxrot von Juni bis September, sehr begehrte Falterblume mit Wuchshöhen bis 70 cm
  • Sonnenröschen (Helianthemum Hybride): in vielen dekorativen Blütenfarben erhältlich, schmales, dunkelgrünes Laub, vollsonnige Standorte sind Pflicht, Wuchshöhe bis 20 cm, Blüte im Juni/Juli
  • Spanische Edeldistel (Eryngium bourgatii): hellviolette Blüte mit Sterngrund, wirkt besonders gut in Kombination mit niedrigen Gräsern, Blüte im Juli/August, Wuchshöhe bis 40 cm
  • Spornblume (Centranthus ruber var. coccineus ‚Rosenrot‘): liebt Wärme und Licht, wächst auch auf sehr kargem Untergrund, selbstaussamend, rosarote Blüten im Juni bis August, Höhe 50 cm
  • Tennessee-Scheinsonnenhut (Echinacea tennesseensis): besondere Sonnenhutart mit stehenden Blütenblättern in Pink, seltene Wildsorte, blüht von Juni bis in den September, Höhe 70 cm
  • Zwerg-Fackellilie (Kniphofia triangularis subsp. triangularis): feine, faserig wirkende Blätter, gelborange Blüten im Juli/August, Wuchshöhen bis 40 cm, Winterschutz in rauen Lagen notwendig
  • Zwerg-Sandnelke (Dianthus arenarius f. nanus): feinlaubig und zart blühend im Mai bis Juni, wintergrüne Polsterpflanze, duftet herrlich

Spät blühende Stauden für sonnige, sandige Plätze im Garten

Ziehen sich die Sommerblüher schon langsam zurück, kommen die spätblühenden Pflanzen erst richtig in Schwung. Bis zu den ersten Frösten schmücken folgende Stauden den Prärie- oder Steingarten:

  • Bergminze (Calamintha nepeta ‚Triumphator‘): blüht sehr lange (Juli bis Oktober) in Weiß bis Zartblau und verströmt einen leichten Minzduft, kompakter Spätblüher für den Vordergrund trockener Pflanzflächen, Wuchshöhe 40 cm
  • Myrten-Aster, Septemberkraut-Aster (Aster ericoides subsp. pansus  ‚Snowflurry‘): niedriger Kriechwuchs (20 cm), zahlreiche kleine Blütensterne und dunkelgrünes Laub
  • Zwergige Wild-Aster (Aster sedifolius ‚Nanus‘): gedrungen horstig wachsende Wildaster mit graublauen, sternkugeligen Blüten, Höhe 40 cm

Sukkulente Pflanzen

Neben den vielen Stauden sind es auch die sukkulenten Bodendecker, die ein ganz besonderes Flair in trockene und vollsonnige Beete, Mauerkronen oder Steingärten bringen. Sie können auch Garagen- oder Hausdächer begrünen und benötigen nahezu keine Pflegemaßnahmen.

  • Hauswurz (Sempervivum): silbrig übersponnene, wintergrüne Rosetten für sehr sonnige und trockene Lagen, Blüte im Juni, Wuchshöhen zwischen 5 und 15 cm (Blüte)
  • Jupiterbart (Jovibarba sobolifera): kleine, wintergrüne Rosetten, bodendeckende Kriechpflanze mit Wuchshöhen bis 5 cm
  • Mauerpfeffer, Fetthenne (Sedum): gelblaubige, purpurfarbene oder grüngraue Formen, ganzjährig attraktiver Bodendecker mit Wuchshöhen 5 bis 30 cm, ein „zu trocken“ gibt es für die Pflanze nicht, Blüten im August/September

Gräser für trockene, sonnige Beete

Ob als Auflockerung im Steingarten oder Lückenfüller im Beet, Gräser sind immer ein ganz besonderer Hingucker. Gerade dann, wenn sich am frühen Morgen die Tautröpfchen in den filigranen Blättern fangen, sich im Herbst ihr Laub golden oder rötlich färbt oder auch im Winter der Raureif bizarre Gebilde auf den Halmen bildet, wird aus den sonst eher schmucklosen Pflanzen etwas ganz Besonderes.

  • Bärenfellschwingel (Festuca gautieri): sehr kompakter polsterförmiger Wuchs mit dunkelgrünem Laub, Wuchshöhe 10 cm
  • Blauschwingel (Festuca cenerea): wirkungsvolle Grassorte mit blaugrünem Laub, polsterförmiger Wuchs bis 15 cm Höhe
  • Borstensegge (Carex eburnea): horstig wachsende Trockensegge, wintergrün, Wuchshöhe 10 cm, etwas konkurrenzschwach, dafür aber sehr dauerhaft
  • Büffelgras (Buchloe dactyloides): niedriges, sommergrünes Präriegras, gut als Unkrautverdränger, sehr robust, liebt sandige Böden, Blüte im Juli, Höhe 20 cm
  • Lindheimers Tropfensame (Muhlenbergia lindheimeri): dekoratives Horstgras mit wintergrünem, blaugrauem Laub, Blütenhöhe bis 150 cm, gute Hitze- und Trockentoleranz, im Weinbauklima auch winterhart
  • Mexikanisches Federgras (Stipa tenuissimma): feine, überhängende Blattschöpfe, die sich im Wind wiegen, auch im Winter sehr schön, grüngelbes Laub, Wuchshöhe 40 cm
  • Moskitogras (Bouteloua gracilis): filigranes, trockenverträgliches Gras aus der Kurzgrasprärie Nordamerikas, gut zur Auflockerung von Polsterpflanzen, sehr langlebig, Blüte im August/September, Höhe 30 cm
  • Purpur-Liebesgras (Eragrostis spectabilis): niedriger Grastyp mit Wuchshöhen bis 30 cm, sehr gut auf Sand kultivierbar, wärme liebend, oliv- bis purpurfarbenes Laub, Blüten im August bis November
  • Siebenbürger Perlgras (Melica transsilvanica): Charaktergras für sonnig-magere Standorte, cremeweiße Blütenstände im Mai/Juni, Wuchshöhe 40 cm

Sonnenhungrige Halbsträucher

Lavendel

Neben den Stauden gibt es auch eine Vielzahl an leicht verholzenden Pflanzen, die ihren Ursprung häufig in mediterranen Gebieten haben und deshalb im Sommer gerne vollsonnig stehen. Trockenheit ist für sie kein Problem. Bei der Auswahl sollte jedoch ein Blick auf die Winterhärte gelegt werden, denn nicht alle Pflanzen vertragen Fröste. Die folgende Auswahl übersteht auch unsere Winter in der Regel problemlos und muss lediglich mit etwas Laub oder Reisig vor Frösten geschützt werden.

  • Blauraute (Perovskia atriplicifolia): besonders kräftig blauviolette Blüten, kompakter Wuchs, Blüten zwischen Juli und September, Wuchshöhen 60 bis 80 cm
  • Gewürzthymian (Thymus vulgaris): weißlich bis rosa blühender Halbstrauch, Blütezeit Juni/Juli, Wuchshöhen bis 30 cm
  • Heiligenkraut (Santolina serratifolia): edles, feines Silberlaub, endständige kleine Kugelblüten, kann auch als Hecke gezogen werden, benötigt leichten Winterschutz, Wuchshöhe 50 cm
  • Katzenminze (Nepeta grandiflora): buschig kompakt wachsende Pflanze mit violetten Blüten im Juni/Juli und silbergrauem Laub, Wuchshöhe je nach Art zwischen 40 und 80 cm
  • Lavendel (Lavandula angustifolia): kompakt buschig wachsende Pflanze mit blaugrünem Laub, duftet kräftig, Blüten meist blauviolett, Wuchshöhen zwischen 35 und 70 cm
  • Rosmarin (Rosmarinus officinalis): aromatisch duftendes, hartes Laub, Blütenmonat im April/Mai, Wuchshöhe 50 bis 80 cm
  • Salbei (Salvia): kleine Blätter in Grün oder Blaugrün, kompakt buschig wachsend bis zu 50 cm, oft lavendelblaue Blüten im Juni
  • Schwarznessel (Ballota acetabulosa ‚Filippi‘): halbstrauchige, teilweise wintergrüne Pflanze aus dem Mittelmeerraum mit samtig weichem, leicht goldig schimmerndem Laub, Höhe 50 cm
  • Strauchige Nachtkerze (Calylophyus serrulatus): verträgt Hitze und Trockenheit problemlos, zitronengelbe Blüten zwischen Juni und Oktober, die sich tagsüber öffnen, nachts schließen, noch weitgehend unbekannte Pflanze, Höhe 20 cm

Fazit

Auch für Beete in der prallen Sonne, die zudem noch sehr sandigen Boden aufweisen und deshalb recht trocken sind, findet sich die passende Bepflanzung. Hier fühlen sich nicht nur sukkulente Pflanzen wohl, sondern auch eine Vielzahl an mediterranen Halbsträuchern und Stauden. Pflanzen, die in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in Prärien oder an Südhängen von Gebirgen wachsen, eignen sich perfekt für diese Standortbedingungen. Die Auswahl an Pflanzen ist deshalb erstaunlich groß.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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