Welche Pflanzen und Palmen eignen sich für Schlafzimmer?
Inhaltsverzeichnis
Alle Pflanzen betreiben Photosynthese. Unter dem Einfluss von Helligkeit nehmen sie Kohlendioxid aus der Luft aus und scheiden dafür Sauerstoff aus. In der Dunkelheit findet keine Photosynthese statt. Verbrauchte Luft wird dann nicht gegen sauerstoffreiche Luft ausgetauscht. In der Nacht nehmen Pflanzen eher Sauerstoff auf. Der Wert ist aber so gering, dass die Luftqualität im Schlafzimmer nicht beeinträchtigt werden kann. Eher sorgt verunreinige Blumenerde für Beeinträchtigungen. Besonders bedenklich sind Bakterien und Schimmelsporen in Blumenerde, die Allergien auslösen können. Allergiker sollten keine Pflanzen im Schlafzimmer aufstellen. Bei allen anderen verbessern Pflanzen die Wohnqualität.
Pflanzen für das Schlafzimmer
Außer Blühpflanzen können Sie alle Pflanzen ins Schlafzimmer stellen, welche die Temperaturen um 18 °C gut vertragen, denn im Schlafzimmer ist es oft kühler als in anderen Zimmern. Auch die Helligkeit spielt bei der Pflanzenauswahl für das Schlafzimmer eine Rolle. Auf stark duftende Pflanzen sollten Sie weitestgehend verzichten. Blütenduft ist ein vielfacher Auslöser für morgendliche Kopfschmerzen. Grünpflanzen und Palmen sind jedoch für das Schlafzimmer gut geeignet. Palmen wirken durch ihre imposanten Wedel sehr dekorativ. Blattschmuckpflanzen verbessern die Luftqualität durch mehr Luftfeuchtigkeit. Auch Pflanzen, die eine Ruheperiode bei kühlen Temperaturen brauchen, sind im Schlafzimmer gut aufgehoben. Einige Arten filtern Schadstoffe aus der Luft, die durch Teppiche, Tabakrauch oder Möbel in die Luft gelangen. Die Grünlilie und der Drachenbaum filtern Formaldehyd aus der Luft. Efeu kann Benzol abbauen.
Palmen im Schlafzimmer
Palmen verbreiten eine gemütliche mediterrane Atmosphäre. Die Zwergdattelpalme ist eine ausgesprochene Zimmerpflanze für das Schlafzimmer. Sie benötigt mindestens 16 °C Zimmertemperatur und steht gern schattig. Die Schirmpalme Livingstonia kommt dagegen mit 12 °C bis 14 °C zurecht, wenn sie einen vollsonnigen Platz erhält. Der Drachenbaum zählt trotz seines Aussehens nicht zu den Palmen, sondern zu den Agavengewächsen. Er liebt einen hellen, aber nicht sonnigen Standort und ganzjährige Temperaturen um 18 °C. Der Palmfarn, Cycas revolute, kommt mit einem halbschattigen Platz und 15 °C bis 18 °C zurecht. Er wächst zudem sehr langsam. Für die Phönixplame ist das Schlafzimmer dagegen der richtige Überwinterungsplatz. Sie sollte im Winter bei rund 10 °C überwintern. Die Yucca-Palme mit ihren langen schwertförmigen Blättern kann ganzjährig kühl stehen. Sie eignet sich besonders gut für das Schlafzimmer.
Grünpflanzen für helle Schlafzimmer
Die Dieffenbachie kommt im Schlafzimmer gut zurecht, wenn der Gießrhythmus den kühleren Temperaturen angepasst wird. Denn Staunässe mag die Grünpflanze nicht. Die Blattschmuckpflanze benötigt einen hellen und nicht sonnigen Standort. Wenn Sie eine ausgefallene Schmuckpflanze für Ihr Schlafzimmer suchen, dann kommt eine Zimmertanne infrage. Sie verträgt das Klima kühler Räume gut.
Farne für das Schlafzimmer
Farne fühlen sich bei hoher Luftfeuchtigkeit wohl. Einige Arten eignen sich jedoch auch für das Schlafzimmer. Diese Arten schmücken das Schlafzimmer:
- Hirschzungenfarn für helle kühle Räume
- Schildfarn für helle kühle Räume
- Rippenfarn für einen halbschattigen Standort
Multitalent Ficus
Der Gummibaum fühlt sich auch in heimischen Schlafzimmern wohl. Zur Gattung des Ficus gehören bis zu 800 Arten. Rund 20 Arten werden davon kultiviert. Ficus-Arten benötigen einen hellen, aber nicht sonnigen. Standort und Temperaturen, die nicht unter 15 °C fallen. Besonders weit verbreitet ist der Gummibaum mit paarweise angeordneten ovalen Blättern, der bis zur Zimmerdecke wachsen kann. Die Birkenfeige, Ficus benjamini, ist durch ihre vielen kleinen Blätter besonders dekorativ. Die Birkenfeige wächst buschig wie ein kleines Bäumchen und wirkt durch ihre vielen kleine Blätter besonders filigran. Diese können vollkommen grün oder weiß gerandet sein. Wie eine Palme ist die Birkenfeige im Schlafzimmer ein besonderer Blickfang. Eine ganz andere Wuchsform hat der Ficus pumila. Seine Triebe hängen wie wasserfallartig von oben herab. Er eignet sich gut für eine Blumenampel.
Für trockenes Klima
Die Aloe vera, die als Heilpflanze bekannt ist und in vielen Hautpflegemitteln als Feuchtigkeitsspender fungiert, mag ein trockenes kühles Klima an einen möglichst hellen sonnigen Standort. Die sukkulente Grünpflanze bildet mit ihren dicken fleischigen Blätter Rosetten. Für das Zimmer eignen sich besonders niedrige Arten, wie Aloe humilis mit verschiedensten Blattformen und Farben oder Aloe striata mit gestreiften Blättern. Der Bogenhanf zählt zu den Agavengewächsen. Auch als Sansiveria bekannt gedeiht er am besten bei Zimmertemperatur. Seine Blätter wachsen aufrecht und besitzen eine schwertförmige Form. Der Bogenhanf gilt als sehr robust und ist für Anfänger gut geeignet.
Hydrokultur als Alternative zur Erde
Damit Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Blumenerde ausgeschlossen werden, können Pflanzen im Schlafzimmer in Hydrokultur gehalten werden. Viele Grünpflanzen und auch Palmen eignen sich für die Hydrokultur. Das Pflanzsubstrat wird bei der Hydrokultur durch ein mineralisches Substrat aus Steinen oder Blähton gesetzt.
Ein Gefäß für Hydrokultur besteht immer aus zwei Behältern. Im Innenbehälter sitzt die Pflanze. Im äußeren Behälter ist der Wasservorrat gespeichert. Junge Pflanzen vertragen eine Umstellung von Erde auf Hydrokultur besser als ältere Pflanzen. Auch Palmen, die empfindlich auf Pflegefehler reagieren, kommen in Hydrokultur oft besser zurecht. Übrigens: Bei Hydrokultur entstehen weder Pilze noch schädliche Keime.
Häufig gestellte Fragen
Regelmäßiges Lüften und eine ausreichende Helligkeit wirken sich positiv auf das Wachstum von Grünpflanzen aus.
Ja, Bogenhanf, Aloe, Orchideen und Bromelien produzieren auch in der Nacht frische Luft und nehmen Kohledioxid auf.
Schimmel entsteht durch Nässe. Bei schimmliger Blumenerde sollten Pflanzen dringend umgetopft werden und der Pflanztopf durch ein neues Pflanzgefäß ersetzt werden. Eine Drainage kann Schimmel verhindern.
Die Pflanzen müssen nicht so oft gegossen werden. Das ist besonders in der Urlaubszeit vorteilhaft.
Wissenswertes zu Pflanzen in Schlafzimmern
Grundsätzlich gibt es gegen Palmen und Pflanzen im Schlafzimmer nichts einzuwenden. Das einzige Problem stellt die Blumenerde dar. Sie ist ein idealer Nährboden für Keime, Pilze und Bakterien. Schimmelbildung und Keime können unter Umständen zu Allergien führen, deshalb stellt die Blumenerde ein gewisses Gesundheitsrisiko dar. Aus diesem Grund sollten Allergiker generell auf Pflanzen im Schlafzimmer verzichten. Auch Blühpflanzen, die sehr stark duften, können eventuell Kopfschmerzen verursachen und sind daher eher nicht für Schlafzimmer geeignet.
- Grünpflanzen können das Raumklima jedoch sehr positiv beeinflussen. Besonders Pflanzen mit großen Blättern befeuchten zusätzlich die Luft. Das sorgt für eine optimale Luftfeuchte und einen gesunden Schlaf.
- Des Weiteren erzeugen Pflanzen Sauerstoff und verbessern dadurch die Atemluft. Negative Faktoren wie Sauerstoffmangel und überheizte Räume führen zu Schwindel, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen.
- Schlafzimmer sind für viele Pflanzen der ideale Standort, da es hier kühler ist. Während der Ruhezeiten benötigt eine Pflanze geringe Temperaturen und wenig Wasser.
- Ideale Schlafzimmer-Pflanzen sind zum Beispiel Birkenfeigen, Yucca Palmen, Palmlilien, Zimmertannen und Myrte. Aber auch der Zimmer-Efeu, Kletterfeigen, russischer Wein, Zimmer-Farne und Bubiköpfe eignen sich für das Schlafzimmer.
Dennoch wird oftmals davon abgeraten, Pflanzen und Palmen ins Schlafzimmer zu stellen. Grünpflanzen sind im Allgemeinen unbedenklich für die Gesundheit. Deshalb sollte jeder selbst entscheiden, ob er im Schlafzimmer auf Pflanzen verzichten möchte oder nicht.
Neben den vielen positiven Eigenschaften sorgen Zimmerpflanzen auch für optische Ruhepunkte im Wohn- und Schlafbereich. Das führt zu einem gesteigerten Wohlbefinden und mehr Ausgeglichenheit. Verschiedene wissenschaftliche Studien konnten die positiven Auswirkungen von Zimmerpflanzen in Räumen nachweisen. Dafür wurde die Raumtemperatur, die Luftfeuchtigkeit, der Lärm und Schadstoffgehalt in bepflanzten und unbepflanzten Räumen gemessen. Die Untersuchungen haben ergeben, dass sich Pflanzen besonders positiv auf das Raumklima auswirken und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Der Wirkungsgrad von Pflanzen und Palmen ist nicht zu unterschätzen. Sie wirken sich nicht nur positiv auf Wohn- und Schlafräume aus, sondern auch auf Klassen- und Büroräume.