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Freesien, Freesia: Pflege Tipps von A – Z

Die Freesie ist die ideale Pflanze für Garteneinsteiger. Sie ist in der Pflege nicht anspruchsvoll, sollte nur regelmäßig gegossen werden. Dafür werden Hobbygärtner mit einer üppigen Blüte im Spätsommer belohnt.

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Steckbrief

  • Familie: Schwertliliengewächse (Iridaceae)
  • Vorkommen: Regionen von Afrika mit Winterniederschlägen
  • Höhe: 25 – 40 cm, manche Sorten bis 100 cm
  • Wuchsform: aufrecht, schmal
  • Blätter: grün, schmal, aufrecht
  • Blütenform: trichterförmig, leicht duftend, bis zu 8 cm lang
  • Blütezeit: August – Oktober
  • Blütenfarben: weiß, gelb, orange, rot, violett, blau, mehrfarbig
  • Winterhärte: nicht winterhart
  • Verwendung: Beetpflanze, Topfpflanze, Schnittblume

Standort

Die Freesia ist eine Sonnenanbeterin und gedeiht am besten, wenn sie möglichst viel Licht bekommt. Sie gedeiht maximal noch an halbschattigen Plätzen, ist dort jedoch bereits weniger blühfreudig. Gegen die pralle Mittagshitze hat sie ebenfalls nicht, vorausgesetzt sie kann den Feuchtigkeitsverlust über die Blätter durch die Wasseraufnahme über die Wurzeln kompensieren. An vollsonnigen Standorten ist daher ein dauerfeuchter Boden unverzichtbar.

Boden und Substrat

Wird die Freesie ins Freiland gepflanzt, wo sie sich am wohlsten fühlt, ist sie anspruchslos. In der Regel reicht ein normaler Gartenboden aus, damit sie schön blühen. Der pH-Wert des Substrates sollte neutral bis schwach alkalisch sein. Kalk verträgt die Freesia nur bedingt.

Freesien - Freesia

Wer besonders reich blühende Freesien möchte, sollte auf folgende Bodeneigenschaften achten:

  • durchlässig
  • humos
  • leicht feucht

Pflanzen Sie die Freesie im Topf oder Trog achten Sie besonders darauf, dass Sie die Erde mit Substrat vermischen, dass gut Wasser speichern kann und dieses wieder an die Umgebung abgibt. Dazu eignet sich beispielsweise Lavagranulat oder Blähton.

Hinweis:

Obwohl es die Freesia konstant feucht mag, schätzt sie keine Staunässe. Achten Sie daher besonders bei der Kultur im Topf oder Kübel darauf, dass die unterste Schicht eine Drainage aus Blähton ist.

Pflanzzeit

Im Fachhandel werden oft vorgetriebene oder bereits blühende Freesien angeboten. Im zeitigen Frühjahr werden zudem die Zwiebeln verkauft, die ab Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden können. Wer bereits früh Knollen kauft, sollte sie dunkel und nicht zu warm aufbewahren. Raumtemperatur ist meist schon zu hoch.

Tipp:

Ein bis zwei Wochen, bevor Sie die Zwiebeln auspflanzen wollen, sollten Sie die Knollen mit Wasser besprühen oder wiederholt kurz in lauwarmem Wasser baden. Das kann den Austrieb nach der Pflanzung beschleunigen.

Pflanzung

Bevor Sie die Freesia pflanzen, lockern Sie den Boden tiefgründig auf. Dies kann entfallen, wenn Sie den Boden oder Topf mit frischem Substrat vorbereiten. Die Zwiebeln werden 5 – 10 cm tief eingepflanzt. Achten Sie darauf, dass Sie der Freesie ausreichend Platz geben. Für kleinere Sorten ist ein Abstand von 10 cm ausreichend, Sorten, die sehr groß werden können, sollten mindestens 20 – 30 cm Abstand zur nächsten Pflanze bekommen.

Freesien wirken zwar auch als Solitärblumen sehr gut, am besten kommen Sie jedoch zur Geltung, wenn sie in farblich abgestimmten Einzelgruppen gepflanzt werden.

Gießen

Trockenheit wird für die Freesia rasch zu einem Problem und sie lässt alles hängen bzw. kann sogar die Blüten verfrüht abwerfen. Gießen Sie die Pflanzen daher regelmäßig, vor allem wenn es länger schon nicht mehr geregnet hat. Bei Kulturen im Topf kann es sein, dass Sie sogar mindestens ein Mal pro Tag gießen müssen.

Die Freesie schätzt beim Gießen keinen Temperaturschock. Verzichten Sie daher auf Gießwasser direkt aus der Leitung, sondern nutzen Sie temperiertes Wasser. Sie können dazu entweder in Tonnen gesammeltes Regenwasser verwenden oder Wasser aus der Leitung in eine Gießkanne füllen und diese mehrere Stunden stehen lassen, damit es sich an die Umgebungstemperatur anpasst.

Der ideale Zeitpunkt zum Gießen ist der Morgen oder der Vormittag. Bei der größten Mittagshitze sollten Sie die Freesien nicht gießen, außer es ist ein akuter Notfall, dass das Substrat stark abgetrocknet ist und die Pflanzen bereits die Köpfe hängen lassen.

Düngen

Die Freesia mag zwar gerne nährstoffreiche Böden, es reicht ihr jedoch eine Grunddüngung mit organischem Langzeitdünger. Als organischer Dünger ist reifer Kompost ausreichend, Sie können aber auch handelsübliche Düngepellets verwenden, die Sie in den Boden einarbeiten oder dem Substrat untermischen. Sobald die Pflanzen blühen, können Sie regelmäßig kalibetont düngen. Das wirkt sich positiv auf die Blüten aus und sie halten dadurch länger bzw. die Pflanzen blühen üppiger.

Rückschnitt

Ein Rückschnitt ist bei der Freesie in der Regel nicht notwendig. Sie produziert laufend Blüten nach bis zum Ende der Saison. Sie können allerdings abgeblühte Blüten entfernen und auch die Reste zurückschneiden, damit sie keine Samen ausbildet. Die Bildung von Samen würde ihr unnötige Kraft kosten, worunter die Blühfreudigkeit der Pflanzen leidet.

Die Freesien sind für den Menschen nicht giftig, Sie müssen daher beim Entfernen von Blüten keine Sicherheitsvorkehrungen treffen. Etwas anders sieht es bei Hunden und Katzen aus, für die sind die Pflanzen giftig.

Freesien - Freesia

Verwenden Sie die Freesia als Schnittblume, achten Sie darauf, den Stiel bodennahe abzuschneiden. Dadurch sparen Sie der Pflanze viel Kraft, da sie keinen blühenden Stielrest mitversorgen muss.

Vermehrung

Die Freesie bildet kugelige Kapselfrüchte aus, vorausgesetzt die Pflanzen wurden bestäubt. In den Früchten sind braune Samen enthalten, die glänzen. Außerhalb ihrer natürlichen Verbreitungsgebiete kommen Freesien jedoch nur selten zur Fruchtreife. Aufgrund des späten Blühzeitpunktes ab August ist eine Samenreife nur möglich, wenn die Pflanzen geschützt überwintert werden.

Anleitung zur Vermehrung über Samen:

  • Samenkapseln von vollständig getrockneten Blütenstielen abnehmen
  • Samen für einige Tage trocknen lassen
  • Samen trocken aufbewahren
  • Samen im zeitigen Frühjahr für 24 Stunden quellen lassen
  • am nächsten Tag in ein Erde-Sand-Gemisch aussäen

Einfacher ist die Vermehrung über Brutknollen. Diese finden Sie im Herbst, wenn Sie die Freesien für die Überwinterung ausgraben direkt bei der Mutterknolle. Nach einigen Jahren sind die Mutterknollen nicht mehr so blühfreudig und sollten generell durch jüngere Knollen ersetzt werden.

Die Brutknollen erkennen Sie daran, dass Sie seitlich an der Mutterknolle hängen oder sich bereits schon gelöst haben. Es dauert allerdings mehrere Jahre, bis die Brutknollen die ersten Blüten hervorbringen.

Krankheiten

Exoten wie die Freesie wird oft von speziellen Pflanzenkrankheiten befallen, die sie aus ihrer Heimat mitbringen. Dazu gehört auch das Freesien-Mosaik-Virus. Generell sind die Pflanzen anfällig für Mosaik-Viren. Neben einem speziellen Typ, der ausschließlich diese Pflanzenart befällt, kann es gelegentlich vorkommen, dass auch das Bohnen-Mosaik-Virus auftritt. Dies ist jedoch weitaus weniger problematisch als das spezielle Freesia-Mosaik-Virus, das dafür sorgt, dass die Blätter braun werden und die Pflanzen nur noch deformierte Blüten hervorbringen.

In beiden Fällen ist den Pflanzen meist nicht mehr zu helfen. Im Anfangsstadium können Sie noch versuchen die Pflanzen großzügig zurück zu schneiden, ist der Befall jedoch zu groß, sollten Sie die Freesie im Restmüll entsorgen. Das gilt auch, wenn die Pflanzen von der Knollenfäule befallen sind. Die Pflanzen werden dann welk und sterben innerhalb kurzer Zeit ab.

In diesem Fall sollten Sie sogar das Substrat großzügig entfernen. Bei einer Kultur im Topf oder Trog sollten Sie die Behälter sterilisieren.

Freesien - Freesia - Knollen

Die Knollenfäule wie auch der Grauschimmel treten auf, wenn es lange Zeit feucht ist und Blätter bzw. Boden ständig feucht sind. Die Freesien mögen es zwar konstant leicht feucht, zu viel Nässe vertragen sie nicht. Hilfreich ist in beiden Fällen eine Drainage auch im Gartenboden, der zu Staunässe neigt und ein sonniger Standort, damit die Blätter abtrocknen können.

Schädlinge

Blattläuse und Wühlmäuse sind das Hauptproblem für die Freesia. Die Blattläuse stellen gleich eine doppelte Gefahr dar, da sie der Hauptüberträger für das Mosaik-Virus sind.

Bei einem Blattlausbefall sollten Sie folgendermaßen handeln:

  • 50 g Schmierseife in 1 L warmem Wasser auflösen
  • Lösung abkühlen lassen
  • betroffene Pflanzen großzügig damit besprühen
  • alle zwei bis drei Tage wiederholen

Zusätzlich sollten Sie im Kampf gegen die Blattläuse Nützlinge in Ihrem Garten fördern. Blattlauslarven vertilgen am Tag mehrere Hundert Blattläuse und sind dadurch eine wertvolle Waffe gegen diese Schadinsekten.

Ein Problem bei der Pflanzung im Freiland sind Wühlmäuse für die die Knollen ebenfalls nicht giftig sind. Vor allem wenn die Freesien einfach nicht treiben wollen, sind sie häufig den Wühlmäusen zum Opfer gefallen. Droht die Gefahr von Wühlmäusen im Garten, sollten Sie die Knollen nicht ohne Schutz pflanzen. Es gibt spezielle Pflanzkörbe, in die Sie die Knollen geben können und die die Wühlmäuse nicht durchnagen können. In der Regel sind die Knollen darin sicher und diese Körbe haben den Vorteil, dass Sie die Knollen zur Überwinterung einfach aus der Erde heben können.

Überwinterung

Werden die Temperaturen wieder kühler, dann zieht die Freesie meist von selbst ein. Sie können Sie problemlos als Knolle kühl und frostfrei beispielsweise im Keller überwintern. Im Freiland erfrieren die Knollen in der Regel bereits bei wenigen Minusgraden, denn die Pflanze ist nicht winterhart.

Anleitung zur Überwinterung:

  • Blüten- und Blattreste abschneiden
  • Knollen vorsichtig aus der Erde holen
  • Erde vorsichtig entfernen
  • Knollen in eine mit Sand befüllte Kiste legen
  • Knollen im Winter gelegentlich mit Wasser besprühen

Ab Mitte Mai können die Knollen wieder ausgepflanzt werden. Ein Vorziehen in einem unbeheizten Gewächshaus ist nicht empfehlenswert. Die Freesie ist dort besonders anfällig für Krankheiten, und weil sie nicht winterhart ist, können Spätfröste, bei denen selbst die Temperaturen im Gewächshaus stark fallen, die Pflanzen schädigen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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