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Mandarinenbaum richtig pflegen | 13 Tipps für das Mandarinenbäumchen

Mandarinen sind nicht nur zur Weihnachtszeit beliebt, auch im Sommer verbreiten sie mediterranes Flair. Umso schöner, wenn man sie selber anbauen und dann noch seine eigenen Früchte ernten kann.

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Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Rautengewächse (Rutaceae)
  • Botanische Bezeichnung: Citrus reticulata
  • Deutscher Name: Mandarinenbaum
  • Wuchs: aufrecht, dicht, buschig, Strauch oder Kleinbaum
  • Wuchshöhe: 150-400 cm
  • Laub: dunkelgrün, lanzettlich, elliptisch
  • Blüte: weiße, duftende Einzelblüten
  • Blütezeit: Mai-September
  • Giftigkeit: nicht giftig
  • Kalkverträglichkeit: kalktolerant

Standortbedingungen

Wie alle Zitruspflanzen liebt auch das Mandarinenbäumchen warmes Klima mit viel Sonne insbesondere in den Vormittags- und Abendstunden. Pralle Mittagssonne kann den Wurzelbereich zu stark aufheizen und die Wurzeln den Wasserverlust der Blätter nicht mehr ausgleichen.

  • auch Zugluft und größere Temperaturschwankungen vermeiden
  • zu dunkler Standort führt zu Blattverlust
  • sowie zur Bildung von langen, kraftlosen Geiltrieben
  • aufgrund fehlender Frosthärte, nur in Kübelhaltung
  • im Sommer Standort im Freien möglich
  • anfangs in Halbschatten stellen zum Eingewöhnen

Am besten gedeiht die Pflanze in einem durchlässigen und leicht sauren Substrat. Der Handel bietet hierfür spezielle Zitruspflanzenerde an. Oder man mischt keimfreie Gartenerde mit etwas Torf und Blähton, Split oder grobem Sand.

Gießen

Diese Pflanze benötigt vergleichsweise viel Wasser. Dennoch sollte sie weder zu trocken noch zu nass stehen. Zu viel Feuchtigkeit würde zu Wurzelfäule führen, was es zu vermeiden gilt.

  • Substrat oberflächlich abtrocknen lassen
  • überschüssiges Gießwasser im Untersetzer entfernen
  • vorzugsweise mit Regenwasser gießen
  • Leitungswasser gut abstehen lassen
  • vormittags beste Tageszeit zum Gießen
  • für erhöhte Luftfeuchtigkeit sorgen
  • Luftbefeuchter aufstellen und/oder besprühen

Steht die Pflanze im Freien, sollte man sich nicht auf ausgiebige Regengüsse verlassen, den durch das Blattwerk ist der Wurzelbereich meist gut abgeschirmt, sodass kaum Wasser zum Boden durchdringt. Zusätzliches Wässern ist demzufolge unerlässlich.

In den ersten beiden Standjahren ist eine ausreichende Wasserversorgung besondere wichtig. Später können die Mengen etwas reduziert werden.

Düngen

Vor allem junge Mandarinenbäumchen benötigen reichlich Nährstoffe. Ältere kommen mit deutlich weniger aus. Sehr gut hierfür eignen sich hochwertige Zitrusdünger. Sie enthalten in der Regel viel Stickstoff, wenig Phosphor und jede Menge Spurenelemente. Man düngt von Mai bis August einmal wöchentlich über das Gießwasser. Ab August wird nicht mehr gedüngt.

Überwintern

Mit der richtigen Pflege kann der Mandarinenbaum auch einen Winter überstehen, aber hierfür sollten einige Dinge unbedingt beachtet werden.

Zeitpunkt und Dauer

Den Mandarinenbaum sollte man so lange wie möglich draußen lassen und so früh wie möglich wieder rausstellen. Die Überwinterung dauert im Schnitt von Anfang November bis Anfang April. In milden Regionen wie dem Rheinland beginnt sie oft etwas später und endet dementsprechend früher. In kalten Lagen wie den Mittelgebirgen beginnt die Überwinterung meist Ende Oktober und dauert bis Mitte April. In der Regel holt man die Pflanze ins Haus, sobald die Temperaturen deutlich unter zehn Grad fallen, auf jeden Fall aber vor dem ersten Frost.

Tipp:

Vor dem Einräumen sollte man sie auf einen möglichen Schädlingsbefall kontrollieren und falls vorhanden beseitigen.

Winterquartier

Das Mandelbäumchen kann hell und warm oder dunkel und kühl überwintern. Je heller, desto wärmer sollte es sein. Die maximale Temperatur liegt zwischen 10 und 15 Grad. Steigt das Thermometer auf 15 Grad, benötigt die Pflanze etwa acht Stunden Licht pro Tag. Gegebenenfalls sind zusätzlich Pflanzenlampen empfehlenswert. Bei einer eher kühlen Überwinterung zwischen fünf und zehn Grad ist darauf zu achten, dass der Ballen nicht auskühlt. Beispielsweise indem man den Kübel auf eine Styroporplatte oder Kokosmatte stellt.

Tipp:

Zum Überwintern geeignet sind frostfreie Gewächshäuser, Garagen, Keller oder unbeheizte Wintergärten und Treppenhäuser.

Pflege im Winterquartier

Sind die Bedingungen im Winterquartier nicht optimal, reagiert die Pflanze mit Blattabwurf. Erfolgt die Überwinterung warm und hell, muss regelmäßig gegossen und sparsam gedüngt werden. Ebenso wichtig ist regelmäßiges Lüften. Dagegen muss bei einer kühlen Überwinterung nur gelegentlich gegossen und nicht gedüngt werden. Das Substrat sollte weder zu nass noch komplett austrocknen. Ansonsten sollte man die Pflanze während ihrer Ruhephase möglichst auch in Ruhe lassen und sie weder schneiden noch umtopfen oder drehen.

Überwinterung beenden

Sobald die Temperaturen im Frühling wieder steigen, können die Pflanzen auf den Aufenthalt im Freien vorbereitet werden. Am besten wartet man die Eisheiligen ab, damit sie keine Frostschäden erleiden. Der Mandarinenbaum sollte nicht direkt in die pralle Sonne gestellt, sondern langsam an die neuen Bedingungen gewöhnt werden, um einen Sonnenbrand zu vermeiden. Am besten stellt man ihn in den ersten Tagen an einen eher schattigen Platz, bestenfalls in Hausnähe und erst später an ihren endgültigen Platz.

Schneiden

Zwischen Ende Februar und Mitte März bzw. vor dem Austrieb ist auch der beste Zeitpunkt, das Bäumchen zu verschneiden. Dieser Schnitt regt vermehrt den Neuaustrieb an und unterstützt so die Bildung einer dichten Krone. Auch wenn diese Pflanze nicht unbedingt verschnitten werden muss, bleibt sie umso schöner und kompakter, je konsequenter man schneidet. Dabei geht vor allem um eine schöne Kronenform.

  • stutzen, wenn Krone aus der Form gerät
  • vertrocknete und verkümmerte Zweige entfernen
  • ebenso wie alle nach innen wachsende und sich kreuzende Triebe
  • immer kurz über einem nach außen zeigendem Auge schneiden
  • zu lange Triebe um maximal zwei Drittel einkürzen
  • nur ausreichend scharfe und desinfizierte Schnittwerkzeuge verwenden
  • Quetschungen und Verletzungen so vermeiden
  • Frucht-tragende Zweige zunächst unberührt lassen
  • Wunden die größer sind als eine 1-Euro-Münze versiegeln

Beim Schneiden sollte man immer etwas zurückhaltend sein und radikale Schnitte besser vermeiden, denn die Mandarine ist nicht sehr schnittverträglich. Verkümmerte oder abgestorbene Zweige können problemlos das ganze Jahr über herausgeschnitten werden.

Tipp:

Schnittmaßnahmen sind auch direkt nach der Blüte möglich, sollte dann aber zeitnah erfolgen, weil kurz nach der Blüte werden bereits die Knospen fürs nächste Jahr angelegt.

Umtopfen

Muss das Mandarinenbäumchen umgetopft werden, beispielsweise weil der Topf zu klein geworden ist, sollte man das nach der Winterruhe etwa im März/April tun. Für jüngere Pflanzen empfiehlt es sich etwa alle zwei bis drei Jahre. Ältere Exemplare müssen seltener umgetopft werden. Der neue Topf sollte maximal vier Zentimeter größer sein als der alte.

  • Topf mit Drainagematerial ausstatten
  • darauf einen Teil des frischen Substrats
  • Pflanze aus dem alten Topf nehmen
  • lose Erde vom Ballen entfernen
  • ebenso wie beschädigte oder abgestorbene Wurzelteile
  • Mandarine mittig einsetzen
  • so tief wie im alten Topf
  • Veredlungsstelle sollte, falls vorhanden, über der Erde stehen
  • mit Substrat auffüllen
  • Erde andrücken und angießen

Vermehren

Um einen Mandarinenbaum zu vermehren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. 

Über Samen

Zur Gewinnung von Samen, sprich Kernen sollte man den Unterschied zwischen Mandarinen und Clementinen kennen. Letztere besitzen in der Regel keine Kerne. Nachdem man sich die Frucht hat schmecken lassen, befreit man die Kerne zunächst von anhaftendem Fruchtfleisch. Dann lässt man sie auf etwas Küchenkrepp etwa eine Woche lang trocknen. Dann legt man sie in kleine Töpfe mit Anzuchterde und bedeckt sie nur leicht mit Erde. Das Ganze wird befeuchtet und an einen etwa 22 Grad warmen Ort gestellt.

Ab jetzt muss die Erde konstant feucht gehalten werden, ohne staunass zu sein. Die Keimung erfolgt nach etwa einem Monat. Nun können die Keimlinge an einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung umziehen. Nach weiteren sechs bis sieben Wochen können sie in einen größeren Topf gepflanzt werden. Bis eine aus Kernen gezogene Mandarine das erste Mal Früchte trägt, können bis zu zehn Jahre vergehen.

Tipp:

Eine Abdeckung mit lichtdurchlässiger Folie kann die Keimung beschleunigen. Diese muss dann aber regelmäßig entfernt und das Ganze belüftet werden, um Schimmelbildung und Fäulnis zu vermeiden.

Mit Stecklingen

  • Stecklinge im Frühjahr nach dem Austrieb schneiden
  • etwa 10-15 cm lange Kopfstecklinge
  • unterhalb eines Blattknotens schneiden
  • bis auf die obersten zwei bis drei alle Blätter entfernen
  • verbleibende Blätter halbieren, um Verdunstung zu reduzieren
  • Anzuchtgefäß mit nährstoffarmer Anzuchterde befüllen
  • Steckling kurz in Bewurzelungspulver stecken
  • dann einpflanzen, Erde andrücken und befeuchten
  • lichtdurchlässige Folientüte darüber stülpen
  • warm stellen und Substrat feucht halten
  • Wurzelbildung erfolgt nach einigen Wochen
  • nach erfolgter Wurzelbildung Folie entfernen
  • bei entsprechender Größe umpflanzen

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten und Schädlinge können einem Mandarinenbäumchen sehr zusetzen und es ernsthaft schädigen. Wen die Gefahr rechtzeitig erkannt und richtig behandelt wird, hat der Mandarinenstamm aber noch eine gute Chance wieder gesund zu werden.

Eisenmangel

Unterschiedliche Grüntöne der Blätter und deutlich hervortretende Blattadern sind oft Anzeichen für einen Eisenmangel. Die Pflanze benötigt jetzt Stickstoff und sollte entsprechend gedüngt werden auch dann, wenn im Winter eigentlich keine Düngung empfohlen wird.

Wurzelfäule

Faulen die Wurzeln, wirft das Bäumchen seine Blätter ab. Dann sollte schnellstens in frisches Substrat umgetopft werden. Dabei werden alle fauligen und beschädigten Wurzelteile entfernt. Künftig ist auf eine bedarfsgerechte Bewässerung zu achten.

Spinnmilben

Ein Befall zeigt sich an feinen weißen Gespinsten und kleinen weißen Sprenkeln auf den Blättern. Sie treten meist bei zu trockener und warmer Raumluft auf. Zur Bekämpfung bietet sich eine Lösung zum Spritzen aus 1 Liter Wasser und 250 ml Rapsöl an, das man zweimal wöchentlich anwendet, bis kein Befall mehr erkennbar ist.

Schildläuse

Schildläuse erkennt man an kleinen bräunlichen, gewölbten Schildchen an den Blättern. Auch sie treten vor allem während der kalten Jahreszeit aufgrund zu geringer Luftfeuchte auf. Bekämpfen lassen sie sich beispielsweise mit Präparaten auf Paraffin- und Rapsölbasis.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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