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Bartnelke, Dianthus barbatus | 14 Tipps zu Pflege, Aussaat & Überwintern

Riesige Gartencenter quellen über vor Neuzugängen aus exotischen Ländern und immer prächtigeren Züchtungen bekannter Blumensorten. Das Verlangen nach ständig wechselnden Augenreizen hat so manch wunderbares Gewächs verdrängt, das uns Jahrzehnte treu begleitet hat. Die Bartnelke gehört dazu. Ein Blick auf ihre herrlichen Blüten kann die alte Liebe jedoch schnell entfachen. Wir verraten Ihnen wie Sie diese ideal hegen und pflegen.

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Sortenvielfalt

In Hausgärten sind die zweijährigen Sorten am beliebtesten. Auf dem Markt sind aber auch einjährige Sorten zu bekommen, die noch im selben Jahr erblühen. Davon abgesehen unterscheiden sich Bartnelkensorten vor allem in Farbgebung der Blüten und Wuchshöhe.

  • es sind alle Töne zwischen Weiß, Rosa und Dunkelrot vertreten
  • es gibt rein einfarbige Blüten
  • und solche mit unterschiedlichen Mustern
  • ungefüllte sowie gefüllte Exemplare
  • Höhe liegt sortenabhängig zwischen 25 bis 60 cm

Standort im Freien

Bartnelke - Dianthus barbatus

Bartnelken sollten einen vollsonnigen Standort bewohnen, denn nur die Sonne lockt ihnen Blüten hervor, die uns qualitativ und quantitativ begeistern. Schon ein halbschattiger Platz, der leider gelegentlich empfohlen wird, führt zu erheblichen Abstrichen bei der Blühleistung, und auf die kommt es uns letztlich an. Achten Sie daher beim Pflanzen auch darauf, dass keine Gewächse in der Nähe der Bartnelke gedeihen, die sie irgendwann im Sommer in der Höhe überholen und ihr so für eine lange Zeit des Tages Schatten spenden.

Tipp:

Verzichten Sie auf eine zu dichte Bepflanzung, damit die Luft in der Nähe der Bartnelke gut zirkulieren kann.

Boden

Wenn das Erdreich reichlich Nährstoffe anzubieten hat, wird sich die Bartnelke daheim fühlen. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist seine Wasserdurchlässigkeit, denn auch die Wurzeln dieses Gewächs haben keine Vorliebe für Dauerbäder. Mischen Sie zur Auflockerung sicherheitshalber groben Kies bei. Mit etwas Kalk hingegen wird ein leicht alkalischer pH-Wert erreicht.

Topfbepflanzung

Solange sie ständig von der Sonne beschienen wird, stört sich die Dianthus barbatus, wie die Bartnelke botanisch heißt, nicht an einer wurzelengen Behausung. Sie dürfen bedenkenlos zu Kübeln, Balkonkästen und allen möglichen Pflanzbehältern greifen.

  • humusreiches Substrat wählen
  • es sollte durchlässig sein
  • mit einem pH-Wert von 6,5 bis 7,5

Aussaat in Töpfen

Bartnelkenpflanzen können mit ihrer freundlichen Unterstützung direkt aus einem Verkaufstopf in die angebotene Gartenerde hüpfen. Es ist aber preislich wesentlich günstiger, einen Schritt früher einzusteigen und sie selbst zu säen. Samen für die Aussaat gibt es überall im Fachhandel oder im Herbst von befreundeten Bartnelkenbesitzern. So säen Sie Bartnelkensamen aus, wenn Sie einjährige Blumen kultivieren wollen:

  1. Beginnen Sie mit der Aussaat zwischen Februar und April.
  2. Fühlen Sie kleine Töpfe mit Anzuchterde.
  3. Säen Sie pro Topf etwa 2-3 Samen ein und halten Sie fortan die Erde leicht feucht.
  4. Lassen Sie die Samen an einem hellen Standort bei einer Temperatur von 15 bis 20 Grad Celsius keimen.
  5. Stellen Sie etwa einen Monat später die kleinen Pflänzchen ein paar Grad kühler.
  6. Siedeln Sie die Jungpflanzen ab Mitte Mai in den Garten um. Jetzt sollte der Abstand zwischen zwei Pflanzen 25 cm betragen.

Aussaat im Beet

Zwischen April und Anfang Juli dürfen Sie Dianthus barbatus, welche mehrjährig sind, draußen säen.

  • sämtliches Unkraut entfernen
  • Boden mit Humus verbessern
  • etwas Kalk beimischen
  • Samen ausstreuen
  • leicht mit Erde bedecken
  • gleichmäßig feucht halten
  • ab 15 cm Höhe auf 20-25 cm Abstand ausdünnen

Falls Sie auch zweijährige Pflanzen lieber auf der Fensterbank vorziehen wollen, sollten Sie sie spätestens im Oktober auspflanzen. Als dauerhafter Standort ist die Fensterbank für dieses Gewächs nicht geeignet.

Düngen

Bartnelken sind anscheinend gute Nährstoffverwerter, die aus kleinen Mengen an Nährstoffen eine große Anzahl an Blüten hervorzaubern. Daher genügt es, wenn Sie ihre Exemplare im Garten zweimal pro Jahr mit Dünger versorgen:

  • im Frühjahr und Herbst düngen
  • mit Kompost, Rindenhumus oder Rasenschnitt

Wenn Sie der Meinung sind, dass die Blüte der Dianthus barbatus noch eine Spur kräftiger ausfallen könnte, dürfen Sie während der Blütezeit von Mai bis August auch gern zu einem flüssigen Blumendünger greifen. Kübelpflanzen werden im ersten Jahr während der Vegetationsperiode alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger versorgt. Im zweiten Jahr, wenn die Blüte naht, sollte der Dünger phosphathaltig sein.

Tipp:

Alle Kaffeegenießer dürfen ihre Bartnelken an wertvollen Inhaltsstoffen der Kaffeebohne teilhaben lassen, indem Sie ihnen den Kaffeesatz als Dünger überlassen.

Gießen

Bartnelke - Dianthus barbatus

Die robuste Bartnelke kommt mit schwankenden Niederschlagsmengen gut klar. Selten wird man gelbe oder vertrocknete Blätter an ihr beobachten können. Sehr heiße Tage, in denen sie von der Gießkanne keine Versorgung bekommt, kann schließlich auch sie nicht ganz unbeschadet überstehen.

  • an heißen Tagen mit Extrawasser versorgen
  • nicht während der Mittagshitze gießen
  • Wasseraufnahmefähigkeit der Bodens verbessern
  • vor Pflanzung mit Kies mischen
  • laufend Unkraut entfernen
  • Wurzelbereich regelmäßig mulchen
Tipp:

Lassen Sie insbesondere das Substrat von Topfnelken im Sommer niemals ganz austrocknen. Dafür kann es notwendig sein, an heißen Tagen mehrmals nachzugießen.

Schneiden

Das Schneiden von blühenden Gewächsen zielt meist auf eine Verlängerung oder auf eine erneute Blütezeit hin. Auch bei den Bartnelken kann die Schere diesbezüglich Erfolg bringen. Sobald die erste Blütezeit des Jahres ausklingt, sollten Sie alle Stängel bodennah mit einer scharfen, sauberen Schere abschneiden. Freuen Sie sich dann auf eine zweite Blütezeit im Herbst. Sie sollten aber ihre Erwartungen einwenig reduzieren, denn die nachgelieferte Blüte fällt bescheidener aus. Im Herbst wird dann nicht mehr geschnitten. Schneiden Sie zudem während des ganzen Jahres konsequent alle welkenden Blütenköpfe ab, wenn Sie eine Selbstaussaat verhindern möchten.

Schnittblumen

Bartnelken schenken uns wunderbare Blüten für die Vase. Diese Tatsache ist zugleich auch eine der Hauptmotivationen, zur Schere zu greifen. Damit die Blüten in der Vase eine längere Verweildauer haben, sollten Sie wie folgt vorgehen:

  • früh morgens schneiden
  • warten bis den Tau abgetrocknet ist
  • scharfe Schere oder scharfes Messer verwenden
  • alle 2-3 Tage die Stiele der Schnittblumen nachschneiden
  • Wasser regelmäßig wechseln

Bartnelken lassen sich wunderbar mit allerlei anderen Blumen aus dem Garten kombinieren, sodass jede Woche ein neuer bunter Strauß kreiert werden kann. Eine Bartnelkenblüte macht aber auch in Gesellschaft nur Ihresgleichen beste Figur.

Tipp:

Schieben Sie Obst- und Gemüsebehälter weiter fern von der Vase, denn die aufsteigenden Reifegase verkürzen die Lebensdauer der Blumen.

Vermehrung

Bartnelke - Dianthus barbatus

Bartnelken sind mehrjährig aber dennoch selten mehr als zwei Jahre blühend aktiv. Es sollte daher beizeiten für Nachwuchs gesorgt werden. Wenn Sie aus bestehenden Exemplaren Jungpflanzen gewinnen möchten, geht das fast ausschließlich mithilfe der Samenvermehrung. Diese zu gewinnen ist nicht schwer, denn jede Blüte produziert reichlich von den winzigen Lebensspendern. So reichlich, dass Sie damit einen ganzen Acker zum Blühen bringen können.

  • es muss sich um samenfeste Sorten handeln
  • die Samen müssen erst ausreifen
  • nur wenige Blüten reichen schon aus
  • vertrocknete Blüte samt Samen abschneiden
  • über Kopf drehen und Samen raus rieseln lassen
  • Samen bis Frühjahr dunkel und trocken lagern

Wie die Vermehrung im Folgejahr erfolgt, können Sie diesem Text unter den Überschriften Aussaat in Töpfen bzw. Aussaat im Beet entnehmen.

Tipp:

Bei besonders schönen zweijährigen Exemplaren lohnt es sich auch, sie durch Teilung zu vermehren.

Krankheiten

Was diese mehrjährige Pflanze dahinraffen kann, ist meist Staunässe während des Winters. Von Krankheiten ist ansonsten der Rostpilz zu erwähnen, dessen Befall wie folgt festgestellt werden kann:

  • Blattverfärbungen treten auf
  • rosafarben und fein wie Staub
  • später rollen sich die Blätter ein
  • fallen schließlich ab

Wenn der Pilz in seinem Wirken nicht gestoppt wird, muss die Pflanze regelmäßig um ihr Leben bangen. Der Einsatz eines chemischen Präparats ist aus Kosten- und Umweltgründen nicht anzuraten. Stark befallene Pflanzen sollten komplett entsorgt werden. Wenn noch Hoffnung besteht, können Sie folgenden Rettungsversuch wagen:

  • stark befallene Pflanzenteile abschneiden und entsorgen
  • Pflanze anschließend mit einem natürlichen Mittel besprühen
  • zum Beispiel mit verdünntem Ackerschachtelhalm- oder Brennnesselsud
Tipp:

Wen dieser Pilz wiederholt auftritt, sollten Sie einen Austausch der Erde vornehmen, damit darin lauernde Sporen keine Chance haben, sich auszubreiten.

Schädlinge

Im Garten ist die Bartnelke vor Schnecken sicher. Eine Pflanze weniger, die wir vor diesen Kriechtierchen beschützen müssen. Doch was machen wir mit den Blattläusen? Die winzigen Saftsauger können gelegentlich auch an dieser Pflanze gesichtet werden. Verfärbte, eingerollte und welke Blätter sind vorprogrammiert und der Einzug von Ameisen ebenfalls. Diese werden vom klebrigen Tau der Blattläuse angelockt, sodass sie es letztendlich mit zwei Schädlingen zu tun haben. Der naturfreundlich gesinnte Gärtner greift zu biologischen Hausmitteln:

  • einen verdünnten Sud aus Brennnesseln sprühen
  • betroffene Pflanze mit Seifenlauge abduschen
  • natürliche Fressfeinde, z. B. Raubmilben, ansetzen
Bartnelke - Dianthus barbatus

Eine zu enge Bepflanzung kann auch die Nachbarpflanzen gefährden, denn Läuse sind geübte Wanderer, die auf ihrem langen Weg kaum eine Pflanze auslassen. Nehmen Sie daher auch die unmittelbare Umgebung der Dianthus barbatus unter die Lupe.

Überwintern

Die Bartnelke wächst zweijährig heran und muss folglich winterhart sein, um draußen im Freien den Jahreswechsel zu schaffen. Das ist sie auch, wenngleich junge Exemplare nicht so winterhart sind, dass sie ganz ohne Schutz eisige Kälte sicher überleben. Wer ihnen jetzt ein warmes Quartier anbieten möchte, sollte wissen, dass ihnen in der Winterzeit Wärme mehr schadet, als es die Kälte vermag.

  • ältere Bartnelken benötigen keinen Schutz
  • junge Pflanzen mit Reisig, Rindenmulch oder Laub abdecken
  • auch Kübelpflanzen draußen überwintern
  • ab Oktober Wurzeln vor Erfrierungen schützen
  • Topf mit Vlies oder Jute gut umwickeln
  • an einer schützenden Hauswand stellen
Tipp:

Pflanzen Sie junge Bartnelken nicht später als im Oktober aus, damit sie ausreichend Gelegenheit haben anzuwurzeln.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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