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Bergpalme, Chamaedorea elegans: Pflege von A-Z | Fehler vermeiden

Die Bergpalme trägt die botanische Bezeichnung Chamaedorea elegans und stammt ursprünglich aus Mittelamerika. Dank der pflegeleichten und robusten Eigenschaften hat sich das Gewächs hierzulande als eine beliebte Zimmerpflanze etabliert. Wenn die Standortbedingungen und die Pflege stimmen, dann gedeiht die Palme prächtig. Jedoch sind gewisse Fehler in diesen Bereichen besser zu vermeiden, ansonsten wächst die Pflanze nur kümmerlich vor sich hin.

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Standort

Die Bergpalme ist in den bergigen Regionen von Mexiko und Guatemala beheimatet. Die Pflanze wächst dort überwiegend als Unterwuchs im lichtdurchfluteten Schatten der Wälder. Deshalb bevorzugt Chamaedorea elegans zwar einen hellen Standort, jedoch kommt diese mit einer zu starken Sonneneinstrahlung gar nicht gut zurecht. Das Gewächs eignet sich hervorragend als Zimmerpflanze für die heimischen Breitengrade, aufgrund der fehlenden Winterhärte kann dieses nicht das ganze Jahr im Garten verbringen. Allerdings fühlt sich die Palme sehr wohl bei normalen Zimmertemperaturen. Während der warmen Monate kann das Gewächs vorübergehend ins Freie umziehen, dieses gedeiht gut in geschützten Plätzen auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten. Jedoch sollten auch hier die bevorzugten Standortbedingungen herrschen.

  • Optimal sind teilweise sonnige Plätze
  • Ideal ist Standort am Ost- oder Westfenster
  • Pralle Mittagshitze wird überhaupt nicht vertragen
  • Bevorzugt Temperaturwerte zwischen 15 bis 25° C
  • Kommt auch mit Halbschatten und Schatten zurecht
  • Dann wächst die Palme aber deutlich langsamer und schwächer
Tipp:

Wenn als Platz für die Palme ein Südfenster ausgewählt wird, dann ist diese auf einen zusätzlichen Sonnenschutz während der Mittagsstunden angewiesen. Dafür eignen sich heruntergezogene Rollladen, Markisen oder ein verdunkelnder Vorhang.

Pflanzsubstrat

Die herkömmliche Garten- und Blumenerde aus dem Handel ist für die Bergpalme nicht besonders gut geeignet. Deshalb sollte eine passende Mischung aus Erde und anderen Komponenten in Eigenregie hergestellt werden, damit sich die Pflanze wohlfühlen kann. Wenn die Chamaedorea elegans schon etwas größer gewachsen ist, dann braucht diese mehr Standfestigkeit im Pflanzsubstrat. Darüber hinaus muss das Pflanzgefäß über ein genügend großes Auslaufloch verfügen, ansonsten kann sich schnell Staunässe bilden und die Wurzeln fangen an zu verschimmeln.

  • Ideal ist durchlässiges Pflanzsubstrat
  • Kommt gut mit leicht alkalischem ph-Wert zurecht
  • Toleriert jedoch auch gering saure Bodenqualitäten
  • Bevorzugt Mischung aus Lauberde, Kompost und etwas Sand
  • Bei älteren Exemplaren lehmhaltige Gartenerde untermischen
  • Drainage aus Tonscherben oder kleinen Kieselsteinen anlegen
  • Erst dann das Pflanzsubstrat darüber ausbringen

Gießen & Düngen

Bergpalme - Chamaedorea elegans

Die Bergpalme hat während der Wachstumsperiode einen hohen Wasserbedarf. In ihrer angestammten Heimat bildet diese ein ausgeprägtes Wurzelsystem aus, welches bis zum Grundwasser reicht. Wenn die Pflanze zu trocken steht, dann gedeiht diese nicht gut. Es kommt zu einem Austrocknen der Blätter und die Palme kann im Extremfall sogar ganz eingehen. Wer zu Vergesslichkeit beim Gießen neigt, der sollte deshalb bei seinen Zimmerpflanzen auf ergänzende Systeme bei der Wasserversorgung setzen. Zwischendurch darf der Wurzelballen sogar zu viel gegossen werden, dieser Zustand sollte aber nicht dauerhaft sein. Während der heißen Monate kann das Pflanzgefäß mit der Palme etwa alle zwei Wochen in ein Wasserbad, auf diese Weise können sich die Wurzeln komplett mit Feuchtigkeit vollsaugen. Bei den Nährstoffen stellt die Pflanze keine hohen Ansprüche und kommt mit herkömmlichem Dünger zurecht.

  • Auf regelmäßige Gießeinheiten achten
  • Muss vor allem bei hohen Temperaturwerten viel gegossen werden
  • Verträgt auch kalkhaltiges Gießwasser aus der Leitung
  • Dauerhafte Staunässe jedoch unbedingt vermeiden
  • Palmwedel ab und an mit Wassernebel besprühen
  • Ideal ist Hydrokultur oder Töpfe mit Bewässerungssystem
  • Hat einen normalen Nährstoffbedarf
  • Düngen in der Wachstumsperiode von April bis Ende August
  • Zwei Mal im Monat normalen Flüssigdünger verabreichen
  • Diesen jedoch nur in der halben Konzentration verwenden
Tipp:

Wenn der Blumentopf in einer dazu passenden Unterschale steht, dann sollte diese Schale periodisch kontrolliert werden. Wenn sich dort überschüssiges Gießwasser ansammelt, dann muss das Wasser stets zeitnah entfernt werden.

Umtopfen

Wenn die Bergpalmen noch jung sind, dann wachsen diese deutlich schneller. Wenn dazu noch die Standortbedingungen, die Pflege und das Substrat stimmen, dann ist das Pflanzgefäß schnell zu klein für die Pflanze. In diesem Fall müssen die Gewächse zeitnah umgetopft werden. Wer von Anfang an auf zu große Gefäße setzt, der stört allerdings den Wuchsrhythmus der Palme. Im Laufe der Zeit ist das Wachstum bei älteren Exemplare deutlich verlangsamt. Beim Umtopfen ist ein extrem vorsichtiger Umgang anzuraten, damit das empfindliche Wurzelwerk nicht beschädigt wird. Zwar besteht die Palme aus mehreren Exemplaren, welche zu kleinen Tuffs zusammengesetzt und dann in ein Gefäß gepflanzt wurden. Dergestalt geht bei Schäden nie die ganze Pflanze ein, aber es verliert sich oft die attraktive und dichte Wuchsform, wenn einige Pflanzenteile eingehen.

  • Erst Umtopfen, wenn Wurzeln aus dem Topf wachsen
  • Diese sollten unten oder oben herausschauen
  • Nicht zu früh vorgehen, um Pflanze nicht zu stören
  • Junge Exemplare müssen fast jährlich umgetopft werden
  • Beste Jahreszeit zum Umtopfen ist der zeitige Frühling
  • Ideal sind etwas höhere Töpfe
  • Palmenwurzeln wachsen mehr in die Tiefe als in die Breite
  • Stets Drainage im Topfboden anlegen

Schneiden

Normalerweise müssen Bergpalmen nicht beschnitten werden. Die Pflanze wächst nur sehr langsam, aber dafür stetig, sie kann Wuchshöhen von bis zu 150 cm erreichen. Jedoch sollten abgestorbene Pflanzenteile direkt entfernt werden, damit sich neue Triebe ungestört entwickeln können. Da die Blüte einen großen Einfluss auf das Wachstum der Palme hat, sollte diese frühzeitig entfernt werden, wenn keine Vermehrung erwünscht ist. Ansonsten steckt das Gewächs seine ganze Wuchskraft in die Ausbildung der Blüten und das Wachstum der Triebe stagniert merklich.

  • Alte, braune und vertrocknete Palmwedel abschneiden
  • Nicht zu viel auf einmal abschneiden, um Pflanze zu schonen
  • Schnitt bei Blütenstielen so weit unten ansetzen, wie es möglich ist
  • Ohne Blüten wächst Palme weiterhin normal

Überwintern

Bergpalme - Chamaedorea elegans

Bergpalmen beginnen frühzeitig mit der Winterruhe und brauchen dann eine besondere Behandlung bei der Pflege. Da die Gewächse nicht winterhart sind, können diese in den hiesigen Breitengraden nicht das ganze Jahr über draußen verbringen. Wenn die Palme in den Sommermonaten als Kübelpflanze draußen steht, dann muss diese in ein geeignetes Winterquartier umziehen. Der Umzug muss rechtzeitig erfolgen, bevor die Außentemperaturen permanent unter 10° C absinken. Ansonsten kann die Pflanze bei zu kühlen Temperaturwerten zu Schaden kommen. Das ausgesuchte Winterquartier sollte nicht zu dunkel sein, ansonsten verkümmern die Triebe und die Farbe der Blätter verblasst. Außerdem kommt die Bergpalme im Winter in beheizten Wohnräumen nicht zurecht, diese wird dann anfälliger für Schädlinge.

  • Winterruhe dauert von Oktober bis Februar
  • Während dieser Phase sind Raumtemperaturen von 12° bis 15° C ideal
  • Gute Winterquartiere sind nicht beheizte Wintergärten
  • Alternativ in helle Kellerräume oder Korridore einquartieren
  • Fühlt sich auch in ungenutzten Gästezimmern wohl
  • Nicht zu sonnig stellen
  • Im Winter nur wenig gießen
  • Keine Düngergaben verabreichen
  • Auf ausreichende Luftfeuchtigkeit achten
  • Palme regelmäßig mit Wassernebel besprühen
  • Winterquartier periodisch lüften, um Schimmel zu vermeiden

Vermehren

Da die Bergpalmen als Zimmerpflanzen keine Früchte ausbilden, bietet sich das Vermehren durch Stecklinge an. Wenn Chamaedorea elegans als Kübelpflanze im Freien steht, dann kann es durchaus zur Ausbildung von Samen kommen. Dieser Prozess der Fortpflanzung ist jedoch sehr schwierig und mühsam in der Durchführung.

  • Seitentriebe am Fuß der Palme abtrennen
  • Keimfreie Anzuchterde benutzen
  • Stecklinge vorsichtig in Erde einführen
  • Ideale Temperaturwerte sind 24 bis 26° C
  • Heller Standort, aber auf keinen Fall zu sonnig
  • Erde stets leicht feucht halten
  • Anfänglich nicht düngen
  • Dadurch wird das Wurzelwachstum animiert

Krankheiten & Schädlinge

Bei der Chamaedorea elegans sind Krankheiten relativ selten, da die Pflanze sehr robust ist. Die Palme verzeiht kleinere Pflegefehler, jedoch reagiert diese empfindlich auf falsche Standortbedingungen und gravierende Abweichungen bei der Pflege. Wenn die Umgebungsluft zu trocken und der Standort zu kühl ist, dann kommt es oft zu vertrockneten Spitzen bei den Palmwedeln. Wenn das Winterquartier nicht passt, dann machen sich schnell Schädlinge breit. Dazu gehören vor allem Schildläuse, Spinnmilben und gelegentlich auch die Thripse. In der Regel lassen sich diese Schädlinge durch unbedenkliche Hausmittel beseitigen. Wenn jedoch keine Besserung eintritt, dann helfen oft nur noch chemische Bekämpfungsmittel. Allerdings werden diese von den Palmen nicht gut vertragen und schwächen nachhaltig die sensiblen Gewächse.

  • Spinnmilben sind an feinen Gespinsten zu erkennen
  • Bilden diese sowohl am Ansatz als auch am Ende der Wedel
  • Schädlinge bevorzugen niedrige Luftfeuchtigkeit
  • Diese mit sanfter Seifenlage abwaschen
  • Betroffene Pflanzen täglich mit Wassernebel besprühen
  • Schildläuse sind winzig klein und nur schwer zu erkennen
  • Befall äußert sich durch abgesonderten Honigtau
  • Klebriger Belag um die Pflanze und das Gefäß herum, oft auf dem Boden
  • Plagegeister mit Seifenlauge abspülen
  • Im Extremfall chemische Insektizide einsetzen
  • Behandlung öfter wiederholen
  • Nur so lassen sich alle Entwicklungsstadien der Schädlinge vernichten

Sind Bergpalmen giftig?

Bergpalme - Chamaedorea elegans

Im Volksglauben hält sich das Gerücht, dass die Bergpalme giftig ist. Die Blüten und die Blätter sollen schädliche Saponine enthalten, welche nach dem Verzehr zu Problemen im Magen und Darm führen. Jedoch hat das Züricher Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie diesen Irrglauben widerlegt. Allerdings sollten Eltern immer Vorsicht walten lassen, speziell wenn die Kinder noch sehr klein sind. Auch Hunde und Katzen halten sich gerne in der Nähe der Palmen auf und sollten diese nicht verspeisen.

  • Ist laut der Giftpflanzendatenbank nicht giftig
  • Wird dort als ungefährliche Pflanze für Wohnräume und Balkon geführt
  • Kinder sollten jedoch nie ohne Aufsicht mit Zimmerpflanzen spielen
  • Hunde und Katzen sollten keinen Kontakt mit der Bergpalme haben
  • Diesen Umstand durch hohes Aufstellen vermeiden

Beliebte Arten

Zur Gattung der Chamaedorea gehören neben der sehr beliebten Art Chamaedorea elegans noch über 100 andere Arten, von denen die meisten ebenfalls nicht giftig sind. Einige davon wachsen noch größer oder deutlich kleiner, außerdem unterscheiden sich diese bei den optischen Eigenschaften. Als Zimmerpflanze hat sich bisher die Bergpalme am weitesten verbreitet.

  • Chamaedorea metallica verfügt über einen zierlichen Wuchs
  • Chamaedorea graminifolia bildet sehr lange Blätter aus
  • Chamaedorea ernesti-augustii zeichnet sich durch ungefiederte Blätter aus
  • Chamaedorea elegans Bella gehört zu den schönen Hybriden
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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