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Kokospalme, Cocos nucifera – Pflege-Anleitung

Kokospalme (Cocos nucifera)

Der „Baum des Himmels“ wird sie auch genannt: die Kokospalme. Mit ihren saftig-grünen Blättern erinnert sie einen an Sommer, Strände und Genuss. Und diese Hochgefühle möchte doch jeder gerne zu sich in die eigenen vier Wände bringen. Wer die richtige Pflege der wunderschönen Pflanze beherrscht, darf sich alsbald an ihrem einzigartigen Äußeren erfreuen.

Video-Tipp

Aussaat der Kokospalme

In der Natur können sich Palmen über das Meer hinaus fortpflanzen. Die Kokosnuss schwimmt weite Strecken über das Wasser, bis sie Land erreicht. Dort angekommen benötigt sie fast 12 Monate, um sich an einem Standort zu verwurzeln und Keime zu bilden. Soll die Kokospalme das heimische Zimmer verschönern, ist bei der Aussaat zu beachten, dass es zwei Varianten gibt, eine Palme anzupflanzen. Es können bereits vorgekeimte oder keimfähige Nüsse gekauft werden. Alle Maßnahmen auf einen Blick:

  • Kokosnuss keimt im Inneren
  • drei Punkte an einer Seite der Nuss sind die Keimlöcher
  • nur ein Keimtrieb pro Pflanze gelangt aus einem der drei Löcher
  • Faserhülle entfernen
  • Nuss mit der nackten Schale in heißes Wasser legen
  • auf die richtige Temperatur achten (25 °C)
  • nach dem Quellen die Nuss zwei Monate an einer warmen Stelle stehen lassen
  • anschließend in feuchtes Substrat legen
  • nach zwei Monaten sollte die Nuss keimen
  • die Wurzel wächst durch die Schale
  • Zeitpunkt, die Nuss mit der Schale zur Hälfte in einen Topf mit feuchtem Substrat zu pflanzen
  • mit vorgekeimter Nuss können einige Schritte übersprungen werden

Richtiges Substrat für Kokospalmen

Die Kokospalme ist ein tropischer Baum, der ein durchlässiges, leicht saures Milieu bevorzugt. Ältere Palmen geben sich mit einem Gemisch aus reiner Gartenerde und Sand zufrieden. Die jüngeren Pflanzen, die sich in der starken Wachstumsphase oder in der Anzucht befinden, sind etwas anspruchsvoller. Beachtet man diese Ansprüche nicht, gehen die jungen Palmen schnell ein und die Arbeit der Aussaat war umsonst.
Substrat sollte durchlässig sein

  • pH-Wert ist leicht sauer
  • junge Pflanzen benötigen ein Erdgemisch auf Kompostbasis
  • Zusatz von etwas scharfem Sand und einer kleinen Menge Kies, Lavagranulat oder Blähtonbruch
  • Torf oder Humus gewährleisten keine ausreichende Belüftung, daher nicht brauchbar
  • ältere Kokospalmen gedeihen auch in einem Gemisch aus Gartenerde und Sand
  • Substrat sollte immer leicht feucht sein

Geeigneter Standort für Kokospalmen

Die Cocos nucifera ist eine Sonnenanbeterin. Bis zu 12 Stunden Licht benötigt sie pro Tag, um sich optimal entfalten zu können. Auch die Lichtintensität ist fundamental für die Gesundheit der Pflanze. In unseren Breitengraden ist dieses Lichtpensum kaum von der hiesigen Wetterlage zu bewältigen. Daher muss die Differenz künstlich erfolgen. Junge Pflanzen bevorzugen zwar während der Aufzucht den Halbschatten, allerdings sind auch sie, wie die älteren Palmen, wärmeempfindlich. Die Umgebungstemperatur darf nie unter 18 °C fallen. 70 bis 80 Prozent Luftfeuchtigkeit ist ein Muss für das optimale Wachstum und die Gesundheit der Kokospalme.

  • ratsam ist ein sonniges Plätzchen
  • 12 Stunden Licht pro Tag sind notwendig
  • Differenz durch künstliche Beleuchtung ausgleichen
  • Lichtintensität kann mithilfe eines Luxmeters gemessen werden
  • Aufzuchtpflanzen mögen es auch halbschattig
  • unter 18°C geht die Palme ein
  • optimale Luftfeuchtigkeit beträgt 70 bis 80 Prozent
  • hilfreich sind Luftbefeuchter oder Sprühflaschen
Achtung

Braune Blätter sind Anzeichen für zu wenig Wärme, Licht oder Wasser!

Gießen und Düngen des Urlaubsbaumes

Auch Kokospalmen machen Arbeit. Von Mai bis September benötigt die Pflanze ausreichend Wasser. Alle zwei Wochen sollte von Frühjahr bis zum Ende des Sommers Flüssigdünger gereicht werden. Die Hälfte der Nuss, die aus der Erde schauen sollte, darf nicht zu lange Zeit im Wasser stehen. Wichtig ist außerdem, dass das Wasser wohl temperiert sein sollte. Und auch in den Wintermonaten kommt es der Palme zugute, wenn die Erde feucht gehalten wird. Einige wichtige Tipps zum Gießen und Düngen zusammengefasst:

  • von Mai bis September braucht die Palme viel Wasser, wohltemperiert
  • alle zwei Wochen Flüssigdünger
  • nachgießen wenn das Substrat oberflächlich leicht trocknet
  • kein kalkreiches Wasser verwenden
  • ab Oktober darf weniger gegossen werden
  • Vorsicht: Pflanze darf nicht dauerhaft im Wasser stehen

Umtopfen der Cocos nucifera

In freier Natur können Kokospalmen eine Höhe von 30 Metern erreichen. Im Wohnzimmer oder dem Wintergarten werden es zwei bis drei Meter. Lassen sich erste Wurzelansätze an der Oberfläche erkennen, ist es Zeit, der Palme einen größeren Topf zu kaufen, welcher einige Zentimeter größer ist. Die Schritte im Einzelnen:

  • frische Palmenerde in den größeren Kübel geben
  • Pflanze behutsam aus dem alten Topf entfernen
  • Achtung: Palmen besitzen senkrechte Pfahlwurzeln – nicht beschädigen!
  • Nuss in neuen Kübel zur Hälfte einpflanzen
  • Erde gut andrücken
  • gut gießen und düngen

Palmen schneiden

  • Rückschnitt der Kokospalme ist nicht notwendig
  • bestimmte Sorten können es vertragen
  • die meisten Sorten verkraften das Zurückschneiden nicht
Besondere Vorsicht

Palmen besitzen in der Mitte das so genannte „Palmenherz“, welches nicht beschnitten werden darf.

Überwinterung des tropischen Baumes

Licht und Wärme sind ganzjährig wichtig. Daher sollten gut klimatisierte Räume eine Voraussetzung sein, um der Kokospalme eine optimale Winterzeit zu ermöglichen. Sie befindet sich zwar in der Ruhephase, muss ausschließlich ein Mal in der Woche gegossen werden und benötigt kein Dünger, doch auch die hohe Lichtintensität in der Wintermonaten ist wichtig.

  • Licht und Wärme sind nach wie vor wichtig
  • Temperatur muss ebenfalls mindestens 18 °C betragen
  • Palme befindet sich in der Ruhephase, also kein Dünger nötig
  • es sind 1.000 bis 2.000 Lux notwendig, um sie gesund zu halten
  • Pflanze braucht nur ein Mal in der Woche gegossen werden

Bei einer perfekten Pflege, können Kokospalmen zwei bis drei Jahre einen Hauch von Urlaub in unser Zimmer bringen und sogar mit ihren typisch gefiederten Wedeln dem trüben Wetter entgegenwirken.

Wissenswertes zur Kokospalme in Kürze

Trotz der klimatisch eher ungünstigen Bedingungen hier in Deutschland, ist es dennoch nicht ganz unmöglich, sich eine Kokospalme zu halten, ohne dass diese sofort wieder eingeht. Auf die richtige Pflege kommt es an. Eines der wichtigsten Kriterien ist natürlich der Standort. Bei der Wahl desselben sollte man unbedingt darauf achten, dass es sich um einen stets hellen und wohl temperierten Ort handelt. Die Kokospalme benötigt nämlich das ganze Jahr über sehr viel Licht, und in den Gegenden in denen die Kokospalme beheimatet ist, findet sie das auch. Je heller der Standort (am liebsten in der prallen Sonne) desto schneller schreitet das Wachstum voran. Außerdem ist ein heller Standort auch für das Aussehen der Kokospalme, besser gesagt deren Blätter, wichtig. Die typisch federnähnliche Optik erhalten die Blätter nämlich nur dann, wenn sie konsequent in einer sehr hellen, sonnigen Umgebung wachsen kann.

Ein weiteres wichtiges Kriterium für ein gutes Wachstum der Cocos nucifera ist die Temperatur. Diese sollte möglichst konstant um 18° C liegen. Niedrigere Temperaturen machen sich insofern bemerkbar, als das die Pflanze ihr Wachstum einstellt oder gar eingeht. Wenn es die Temperaturen im Sommer erlauben, kann man seine Kokospalme auch mal nach draußen stellen. Es sollte dann aber auch in der Nacht nicht viel kälter als 18° C sein.

Fazit

Eine Kokospalme eignet sich also nur dann so richtig als Zimmerpflanze, wenn sie ganzjährig einen hellen, wohl temperierten Standort hat. Selbstverständlich darf man auch bei optimalen Bedingungen nicht davon ausgehen, dass man es in unseren Breiten schafft, irgendwann eine ausgewachsene, dreißig Meter Hohe Kokospalme bei sich zuhause stehen zu haben.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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