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Zwergdattelpalme, Phoenix roebelenii: Pflege von A-Z

Ihre größte Zierde sind die hellgrünen, feingliedrigen Wedel, deren Wachstum vor allem in die Breite geht. Sie ist die perfekte Zimmerpflanze und relativ unkompliziert in der Pflege, selbst für Pflanzenneulinge.

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Steckbrief

  • Herkunft: Asien
  • Pflanzenfamilie: Palmengewächse (Arecaceae)
  • Botanische Bezeichnung: Phoenix roebelenii
  • Deutscher Name: Zwergdattelpalme
  • Wuchs: in Kultur meist einstämmig, kompakt
  • Wuchshöhe: als Zimmerpflanze bis 100 cm
  • Blätter: hellgrüne, schmale, überhängende Fiederwedel
  • Blüte: in Zimmerhaltung sehr selten, weiß und unscheinbar
  • Giftigkeit: nicht giftig

Standortbedingungen

Da diese Palme nicht winterhart ist, wird sie in der Regel als Zimmerpflanze kultiviert. Phoenix roebelenii sollte einen halbschattigen bis sonnigen Platz bekommen. Insbesondere in der Wohnung ist für ausreichend Licht zu sorgen. Fünf Stunden Sonne pro Tag sind optimal. Ein Standort in der prallen Sonne, vor allem während der Mittagszeit, ist nicht empfehlenswert. Am wohlsten fühlt sie sich bei Temperaturen um 20 Grad. Die sollten nicht deutlich unterschritten werden. Im Sommer ist die Zwergdattelpalme dankbar für einen Standort im Freien, dann aber möglichst im Halbschatten.

Tipp:

Sind die Standortbedingungen ungünstig, können Schäden an dieser Palme entstehen die sich nur schwer oder gar nicht mehr korrigieren lassen.

Bodenbeschaffenheit

Beim Substrat schätzt die Zwergdattelpalme (Phoenix roebelenii) eine mit Kies, Blähtonbruch, Lavasplit oder scharfem Sand gemischte Erde auf Kompostbasis. Sie sollte eine hohe Durchlässigkeit besitzen und nährstoffreich sein mit einem neutralen pH-Wert. Am besten mischt man ein Drittel grobe Anteile mit zwei Dritteln Komposterde. Was sich gar nicht eignet ist reine Torf- oder Humuserde. Beide Substrate haben den Nachteil, dass sie zusammensacken, was eine ausreichende Drainage und Belüftung der Wurzeln behindert.

Tipp:

Der Topf für die Palme sollte eher hoch als breit sein, da ihre Wurzeln vor allem in die Tiefe gehen.

Zwergdattelpalme - Phoenix roebelenii

Bedarfsgerechte Bewässerung

Entsprechend ihrer natürlichen Standorte in Gewässernähe, ist der Wasserbedarf der Zwergdattelpalme vergleichsweise hoch. In Zimmerkultur hängen Gießmenge und -häufigkeit stark von Topf- und Pflanzengröße ab. Eine gleichmäßige Feuchte des Substrats ist für diese Pflanze essentiell. Staunässe sollte aber vermieden werden.

  • am besten durchdringend wässern
  • Substrat sollte gut durchfeuchtet sein
  • vor jedem Gießen Erde gut abtrocknen lassen
  • sollte zu keiner Zeit komplett austrocknen
  • im Freien nach ein bis drei Tagen erneut gießen
  • Exemplare die dauerhaft in der Wohnung stehen, nach etwa einer Woche
  • je nach vorherrschenden Temperaturen

Neben der Bewässerung über das Substrat ist auch auf eine ausreichend hohe Luftfeuchte zu achten. Die sollte mindestens 60 Prozent betragen. Um das zu erreichen, nebelt man die Pflanze regelmäßig mit handwarmem Wasser, vorzugsweise mit weichem Wasser.

Tipp:

Um eine Überwässerung oder komplette Austrocknung des Bodens zu vermeiden, bietet sich die Verwendung von Wasserstandsanzeigern an.

Düngung

Für ein gesundes Wachstum benötigt die Zwerg-Dattelpalme vom Frühjahr bis zum Sommer besonders viele Nährstoffe. Um den Bedarf zu decken, verabreicht man von April bis September 14-tägig einen Volldünger, vorzugsweise in flüssiger Form. Der Handel bietet zudem spezielle Palmendünger an, die entsprechend der Herstellerangaben dosiert und verabreicht werden sollten. Der verwendete Dünger sollte nur wenig Phosphor enthalten. Eine Überdüngung ist in jedem Falle zu vermeiden.

Schnittmaßnahmen

Generell werden Palmen nicht geschnitten. Aber wie so oft, bestätigen Ausnahmen die Regel. Die Zwerg-Dattelpalme (Phoenix roebelenii) kann durch seitliche Austriebe mehrere Stämme bilden. Da in der Regel die einstämmige Art am attraktivsten ist, kann man seitlich hervortretende Triebe frühzeitig entfernen. Das Schnittgut kann bei Bedarf zur Vermehrung verwendet werden.

  • ansonsten lediglich welke Blätter abschneiden
  • vorausgesetzt sie sind komplett verwelkt
  • ein Stück vom Stiel sollte stehenbleiben
  • Stämme weder beschneiden noch kürzen
  • auch braune Stellen an den Wedeln nicht herausschneiden
  • Eintrittspforten für Bakterien und Pilze würden entstehen
Tipp:

Wem die Zwergdattelpalme zu groß werden sollte, hat die Möglichkeit, durch Einkürzen der Wurzeln um wenige Zentimeter, weiteres Wachstum zu verhindern bzw. es zu bremsen. In den ersten Tagen danach am besten nur mäßig gießen und düngen.

Richtig überwintern

Die Überwinterung sollte in einem kühlen, hellen Raum bei Temperaturen von acht bis zwölf Grad erfolgen. Das können helle Flure, Keller und Garagen ebenso sein wie beheizbare Wintergärten oder Gewächshäuser. In dunkleren Räumlichkeiten ist der zusätzliche Einsatz von Pflanzenlampen empfehlenswert. Steht die Pflanze in einem unbeheizten Wintergarten, einem Süd-, Südost- oder Südwestfenster kann darauf in der Regel verzichtet werden.

In wärmeren Unterkünften ist es wichtig, für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Auch im Winter ist der Wechsel von Gießen und abtrocknen lassen beizubehalten. Allerdings wird jetzt deutlich sparsamer gegossen, denn bei den kühleren Temperaturen während des Überwinterns trocknet das Substrat langsamer ab. Gedüngt wird während dieser Zeit nicht.

Umzug ins Freie

Zu Beginn der warmen Jahreszeit darf die Zwergdattelpalme wieder nach draußen. Allerdings sollte man sie nicht sofort dem Sonnenlicht aussetzen, sondern erst an die veränderten Bedingungen gewöhnen. Vor allem direkte Sonne vertragen sie erst nach einer gewissen Eingewöhnungszeit. Gönnt man ihr diese nicht, kann es schnell zu Verbrennungen an den Wedeln kommen.

Am besten stellt man sie in den ersten ein bis zwei Wochen an einen halbschattigen Platz mit etwas Sonne morgens und abends. Danach kann sie an einen sonnigeren Standort ohne pralle Mittagssonne. Ab dem Frühling werden die Wassergaben allmählich wieder gesteigert, sodass sie mit Beginn der Hauptwachstumsphase wieder auf normalem Niveau sind.

Regelmäßig umtopfen

Wie alle Pflanzen in Töpfen und Kübeln muss auch diese Dattelpalme regelmäßig umgetopft werden. In der Regel ist das etwa alle drei bis vier Jahre zu Frühjahrsbeginn der Fall. Spätestens dann, wenn die Wurzeln unten aus dem Topf oder durch die Substratoberfläche treiben. Der neue Topf sollte ausreichend groß sein. Je größer er ist, desto besser können sich die Wurzeln entwickeln und umso mehr Wasser kann gehalten werden.

  • neues Pflanzgefäß mindestens 20 % größer als das alte
  • vor allem in der Tiefe
  • mit ausreichend Abzugslöchern
  • auf den Topfboden Drainage aus Kies, Blähton oder ähnlichen Materialien
  • darauf etwas frisches Substrat einfüllen
  • Zwergpalme vorsichtig aus dem alten Topf nehmen
  • mittig in den neuen Topf einsetzen
  • genauso tief wie zuvor
  • Wurzel sollte nicht gedrückt oder gequetscht werden
  • bei Bedarf etwas einkürzen
  • Topf bis wenige Zentimeter unter den Rand mit Erde auffüllen
  • Erde andrücken und gut angießen

Vermehrung

Zur Vermehrung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl

Über Samen

Eine Vermehrung durch Aussaat ist möglich, aber relativ langwierig, denn bis sich die ersten Keimlinge zeigen, können mehrere Monate bis drei Jahre vergehen. Möglich ist sie ganzjährig.

  • Samen zunächst in lauwarmem Wasser einweichen
  • kleine Töpfe oder Anzuchtschale mit Anzuchtsubstrat befüllen
  • Samen darauf verteilen, leicht andrücken
  • ein bis zwei Zentimeter mit Substrat bedecken
  • das Ganze gut anfeuchten
  • bis zur Keimung gleichmäßig feucht halten
  • Anzuchtgefäße an hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen
  • bei Temperaturen um 20 Grad
  • Keimlinge ab einer Größe von fünf Zentimetern in sandiges Substrat umsetzen

Mithilfe von Schösslingen

Etwas erfolgversprechender und unkomplizierter ist eine Vermehrung mit Hilfe von Schösslingen. Die treiben im Frühjahr direkt am Stamm der Palme aus. Sobald sie Wurzeln gebildet haben können sie abgetrennt und für die Anzucht genutzt werden.

  • Schössling möglichst nah am Stamm abschneiden
  • kleinen Topf mit Erde befüllen
  • einem Gemisch aus Sand und Humus
  • Ableger mittig einsetzen
  • Erde um den Schössling herum leicht andrücken, mäßig gießen
  • Substrat gleichmäßig feucht halten
  • Staunässe und Austrocknung vermeiden
  • an einen hellen 20-24 Grad warmen Platz stellen
  • direkte Sonneneinstrahlung auch hier vermeiden
  • Luftfeuchtigkeit von 60-70 Prozent optimal

Besonders gut und förderlich für die Wurzelbildung sind Standorte mit Bodenwärme. Die Bewurzelung erfolgt meist innerhalb von drei Monaten. In den ersten fünf bis sechs Monaten nach der Pflanzung sollten die jungen Pflänzchen nicht gedüngt werden.

Zwergdattelpalme - Phoenix roebelenii

Schädlinge

Es gibt verschiedene Schädlinge welche der Zwergdattelpalme das Leben schwer machen können. Wenn man die Gefahr jedoch rechtzeitig erkennt, kann man sie auch recht erfolgreich bekämpfen.

Schildläuse

Man erkennt sie an kleinen braunen Schildchen. Bekämpfen lassen sie sich u. a. mit einer Spritzlösung aus einem Liter Wasser, und jeweils 20 ml Brennspiritus und Schmierseife. Vorbeugend sollte man auf eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit achten.

Spinnmilben

Ein Spinnmilben-Befall zeigt sich an feinen weißen Gespinsten vorwiegend in den Blattachseln. Sie beeinträchtigen das Wachstum und schwächen die Palme. Zur Bekämpfung kann man sie mit einer selbst hergestellten Lauge aus Seife und Alkohol mehrere Tage hintereinander tropfnass einsprühen, auch unter den Blättern. Zudem bietet der Fachhandel wirksame Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung.

Thripse

Saugspuren und dunkle Erhebungen auf den Blättern der Zwerg-Dattelpalme können auf einen Thripse-Befall hindeuten. Da es diese Schädlinge trocken mögen, kann man sie durch Abbrausen sehr gut loswerden. Das Substrat sollte zuvor abgedeckt werden. Regelmäßiges Besprühen der Palmwedel kann einem Befall vorbeugen.

Schäden durch Pflegefehler

Ein häufig auftretendes Phänomen an der Zwerg-Dattelpalme sind bräunliche Verfärbungen an den Palmwedeln. Das heißt aber nicht, dass sie krank ist. Meist sind Verfärbungen die Folge mangelnder Pflege oder ungünstiger Standortbedingungen.

Verantwortlich dafür kann ein Sonnenbrand sein, zu trockene Luft oder zu trockenes Substrat sowie Fehler beim Düngen. Bei Sonnenbrand, sollte der Standort gewechselt werden. Liegt Feuchtigkeits- oder Wassermangel vor, sollte das Gießverhalten korrigiert und die Pflanze regelmäßig besprüht werden. Um eine Überdüngung zu vermeiden, sollte vorzugsweise Flüssigdünger verwendet und auf die richtige Dosierung geachtet werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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