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Blauer Bleiwurz, Ceratostigma plumbaginoides – Pflege-Tipps

Chinesischer Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides)

Von allen Bleiwurzarten wird am häufigsten Ceratostigma plumbaginoides in unseren Gärten kultiviert. Die Staude eignet sich hervorragend als Bodendecker und passt sich an viele unterschiedliche Lebensbedingungen an.Durch seine seitlichen Ausläufer breitet sich der Blaue Bleiwurz eher langsam aus. So bildet er in Gruppen herrliche Polster, wird dabei aber nie lästig oder wuchert gar. Das macht ihn zur idealen Pflanze für Staudenbeete, Gehölzränder oder auch Steingärten. Empfindlich reagiert der Bleiwurz auf Nässe im Winter, ansonsten zeigt er sich eher pflegeleicht.

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Steckbrief

  • botanischer Name: Ceratostigma plumbaginoides
  • andere Namen: Chinesischer Bleiwurz, Kriechende Hornnarbe, Enzianbleiwurz
  • gehört zur Familie der Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae)
  • sommergrüne krautige Staude, Bodendecker
  • Wuchshöhe: 20-30 cm, teppichartig
  • Blätter: lanzettförmig gestielt, rote Herbstfärbung
  • Blüte: himmelblaue, stieltellerförmige (radförmige) Blüten von August bis Oktober
  • mehrjährig
  • winterhart

Standort

Sieben der acht Bleiwurzarten stammen aus dem asiatischen Raum, nur eine einzige Art kommt in Ostafrika vor. Der Blaue Bleiwurz wächst im westlichen China sowohl auf Waldböden und an Waldrändern, kommt aber auch auf Freiflächen vor. Im Garten bevorzugt er einen sonnigen bis halbschattigen Standort und kommt mit nahezu allen normalen Gartenböden zurecht, die gut wasserdurchlässig sind. Günstig sind alle Lagen, die für mindestens vier Stunden besonnt werden. In schattigen Bereichen entwickelt er sich gut, blüht allerdings etwas weniger. Der Blaue Bleiwurz ist im Garten vielseitig einsetzbar. So toleriert er Lebensbereiche an Gehölzrändern oder unter lichten Gehölzen, Kiesflächen, Steinbeeten und Steppengärten und wächst sogar auf Mauerkronen oder in Trockenmauern problemlos. Zudem eignet sich der Bleiwurz auch zur Begrünung von trockenen Böschungen, da er das Erdreich vor Erosion schützt.

  • Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig
  • normaler Gartenboden, wasserdurchlässig
  • leicht humos, gerne auch steinig oder felsig
  • sandig lehmig
  • neutral bis kalkhaltig (7-9)
  • trockener bis leicht frischer (feuchter) Boden
  • Wärme liebend, resistent gegenüber Hitze
Tipp:

Wunderschöner Begleiter für Rosen, Wolfsmilch (Euphorbia), Fingerkraut (Potentilla), Sommermargeriten (Leucanthemum maximum), Japansegge (Carex morrowii) und Zieste (Stachys).

Pflanzen

Der Blaue Bleiwurz macht sich gut in Kombination mit Frühjahrsblühern, die farblich auf die blaue Blüte abgestimmt sind (gelb, orange). Auch für Beete, in denen hohe Gräser den Hintergrund bilden, ist der Bodendecker gut geeignet. Kleine Stauden, die im Frühjahr zeitig blühen, sind als Nachbarn unproblematisch, da der Blaue Bleiwurz erst sehr spät seine Blätter austreibt (Mai). Allerdings werden alle anderen niedrig wachsenden Pflanzen von der konkurrenzstarken Pflanze im Laufe der Zeit überwuchert und gehen wegen Platz- und Lichtmangel ein. Ein Chinesischer Bleiwurz ist sehr pflegeleicht und anpassungsfähig, trotzdem sollten bei schweren Böden Sand und Splitt vor der Pflanzung eingearbeitet werden, damit es niemals zu Staunässe kommt.

  • Zeitpunkt: Frühjahr ab April/Mai
  • Pflanzabstand: 25-30 cm
  • in größeren Gruppen pflanzen (mindestens 5)
  • beeindruckend in Kolonien von 20-50 Einzelpflanzen
  • etwa 8 bis 15 Pflanzen je Quadratmeter
  • je trockener und felsiger der Boden, umso mehr Pflanzen sind für das Areal notwendig

Ein Bleiwurz ist auch in Blumenkübeln auf Terrasse oder Balkon sehr dekorativ. Er eignet sich gut für eine Kombination mit Zwiebelblühern wie Tulpen oder Narzissen, da er erst austreibt, wenn die Frühblüher schon verwelkt sind.

Tipp:

Jungpflanzen reagieren etwas empfindlich auf Spätfröste im Frühjahr, daher empfiehlt sich eine Neupflanzung erst ab Mai.

Gießen und Düngen

Der Enzianbleiwurz ist ein trockenheitsverträglicher Bodendecker, der in humosen, feuchten Waldrandlagen so gut wie nie zusätzlich gegossen werden muss. Auf sehr sandigen oder steinigen Untergründen ist ein regelmäßiges Wässern notwendig, wenn im Sommer große Hitze oder lange Trockenheit herrscht. Der Bleiwurz sollte jedoch nie bei voller Sonneneinstrahlung (Mittag) gegossen werden. Frühe Morgenstunden oder der spätere Abend sind besser geeignet. Staunässe vertragen die Stauden nicht, daher sollte der Boden gut drainiert sein, sodass das Regen- oder Gießwasser stets gut ablaufen kann. Im Frühjahr empfiehlt sich eine Düngergabe mit Kompost, Hornspänen oder Hornmehl. Diese natürlichen Langzeitdünger versorgen die Pflanzen dann über das gesamte Jahr mit allen notwendigen Nährstoffen.

Tipp:

Keine Angst, wenn sich im Mai immer noch keine neuen Triebe am Blauen Bleiwurz zeigen. Die Pflanze treibt erst sehr spät aus, manchmal erst im Juni!

Vermehrung

Der Bleiwurz vermehrt sich sowohl über Samen wie auch unterirdische Ausläufer, die sich seitlich an der Hauptpflanze entwickeln. Diese Ausläufer können im Herbst leicht mit einem scharfen Messer abgetrennt werden, wenn sich schon einige Wurzeln gebildet haben. Danach setzt man sie an anderer Stelle einfach wieder ins Erdreich und gießt gut an. Bei gesunden, älteren Pflanzen ist die Vermehrung durch Stecklinge eine weitere Methode, die Pflanze vegetativ zu vermehren.

  • Zeitpunkt: Frühjahr bis Sommer
  • nach dem Austreiben Kopfstecklinge (ohne Blüte) schneiden
  • (Kopfstecklinge sind mit mehreren Blättern besetzte Triebspitzen)
  • Länge: 5-15 cm
  • untere Blätter entfernen
  • etwa 3-5 Blätter stehen lassen
  • obere Schicht am unteren Teil des Stängels mit scharfem Messer abschaben (2 cm)
  • in feuchte Anzuchterde oder Kakteenerde einsetzen
  • Plastikfolie überstülpen
  • hell (ohne direkte Sonne) aufstellen

Nach der Bewurzelung – an ersten neuen Triebspitzen zu erkennen – wird die Plastiktüte entfernt und die Pflanze normal gewässert. Im Spätsommer (oder kommenden Frühling) kann der Bleiwurz dann ins Freiland. Bei einer Überwinterung im Haus: kühl und hell stellen.

Schneiden und Überwintern

Während des Jahres wird der Chinesische Bleiwurz nicht geschnitten. Prinzipiell können die Triebe zum Herbst hin bodennah abgeschnitten werden, da sie den Winter ohnehin nicht überstehen. Besser ist es jedoch, das Laub über den Winter stehen zu lassen und erst im zeitigen Frühjahr zurückzuschneiden. Das hat gleich zwei Vorteile: Einerseits schmückt dann lange die wunderschöne tiefrote Herbstbelaubung den Garten, zweitens dient das Laub (auch wenn es welk oder faulig ist) als natürlicher Winterschutz vor Frösten. Ceratostigma plumbaginoides sind bis zu Temperaturen von -23 °C frosthart. Der Enzianbleiwurz darf (wie auch andere Stauden) niemals zu zeitig zurückgeschnitten werden, da die Pflanze noch Reserven für den Winter in den Knollen oder Wurzeln speichern muss. Frühester Zeitpunkt für einen Schnitt: Wenn das Laub beginnt, langsam zu faulen oder zu vertrocknen. Bevor der Bleiwurz wieder neu austreibt, kann er einfach etwa 3 cm über dem Erdniveau abgeschnitten werden.

Tipp:

Wer die Triebe im Herbst zurückschneidet, sollte die Wurzeln mit etwas Laub oder Reisig vor Frösten schützen.

Verwechslungsgefahr

Ceratostigma plumbaginoides ist leicht mit Plumbago auriculata und Plumbago indica zu verwechseln – beides Bleiwurzarten, die keine Fröste vertragen und daher den Winter nicht im Freien verbringen dürfen.

Krankheiten und Schädlinge

Der Chinesische Bleiwurz ist eine robuste Staude. Probleme mit Schädlingen oder Krankheiten treten sehr selten auf. In feuchtkalten Frühlingsmonaten kann bei der schneckenunempfindlichen Pflanze manchmal ein Befall mit Echtem Mehltau vorkommen. In diesen Fällen müssen befallene Pflanzenteile zeitnah entfernt und im Hausmüll entsorgt werden.

Wissenswertes zum Blauen Bleiwurz in Kürze

  • Wer sich einen Hauch Asien in den eigenen Garten holen möchte, ist mit der robusten und pflegeleichten Staude gut bedient.
  • Der Blaue Bleiwurz gehört zu den schönsten Bodendeckern in halbschattigen Randbeeten oder im Felsengarten.
  • Ab August bildet er für holzige Stauden seltene blaue Blüten, die ab dem Herbst einen starken Kontrast zu seinem roten Herbstlaub bilden.
Tipp:

Der Bleiwurz Ceratostigma plumbaginoides wird häufig mit dem als Kletterpflanze wachsenden Bleiwurz verwechselt. Bei dem hier beschriebenen handelt es sich aber um einen Bodendecker, der nicht aus Afrika, sondern aus Asien stammt.

  • Der Standort für den chinesischen Bleiwurz sollte vollsonnig bis halbschattig sein. Er mag ein warmes Plätzchen.
  • Da die Zweige leicht abbrechen, ist ein windgeschützter Platz empfehlenswert.
  • Der Boden sollte mäßig trocken, leicht kalkhaltig, mager und durchlässig sein.
  • Bei schweren Böden kann man etwas Sand untermischen, so wird Staunässe vermieden. Der Bleiwurz mag auch mineralische Böden ganz gern.
  • Gegossen wird in den warmen Jahreszeiten regelmäßig, aber nicht zu viel. Der Bleiwurz ist trockenheitsverträglich.
  • Staunässe wird nicht vertragen, ebenso wenig wie Winternässe.
  • Im Frühjahr vor dem Austrieb sollte der Bleiwurz etwa 3 cm über dem Boden abgeschnitten werden.
  • Eingetrocknete Blätter sind zu entfernen, sie fördern die Entstehung von Pilzen.
  • Im Winter benötigt der Bleiwurz speziell in rauen Lagen, einen Winterschutz. Dazu geeignet ist Reisig.
  • Vermehrt wird der Bleiwurz durch Aussaat oder Stecklinge. Er breitet sich aber auch rasch durch Ausläufer aus und kann richtig wuchern.
  • Der als Kletterpflanze wachsende Bleiwurz mag viel Sonne, stammt die Pflanze doch aus dem südlichen Afrika. Ein windgeschützter Platz ist ideal.
  • Im Sommer benötigt die Pflanze ausreichend Wasser. Dabei ist Staunässe aber unbedingt zu vermeiden.
  • Von April bis September ist eine wöchentliche Düngergabe empfehlenswert.
Tipp:

Der Bleiwurz wächst sehr schnell. Wichtig ist, dass die Spitzen immer mal verschnitten werden, dass sie nicht nur in die Länge wächst, sondern sich verzweigt. Die verblühten, klebrigen Blütenkelche sind regelmäßig zu entfernen. Günstig ist, wenn man dem Bleiwurz ein Kletter- oder Rankgerüst gibt, da die Wuchsform sonst manchmal ganz seltsame Formen annehmen kann.

  • Der Bleiwurz ist nicht winterhart, kann aber als Kübelpflanze im Haus überwintert werden.
  • Vor dem Einräumen sollten alle Zweige auf ein Drittel oder sogar bis zur Hälfte zurück geschnitten werden. Die Blüte verzögert sich dadurch etwas.
  • Am besten überwintert der Bleiwurz in einem hellen Raum bei Temperaturen zwischen 8 und 12 ºC.
  • Es ist aber auch möglich, sie im einem relativ dunklen Raum zu stellen, bei Temperaturen zwischen 5 und 8 ºC. Dabei verliert die Pflanze aber ihre Blätter.
  • Es wird nur wenig gegossen, gerade so viel, dass der Ballen nicht austrocknet.
  • Bei der hellen Überwinterung muss der Bleiwurz im Frühjahr nur ausgelichtet werden.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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