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Purpurtute, Syngonium: Pflege und Vermehrung

Diese hübsche Blattschmuckpflanze aus der Familie der Aronstabgewächse ist eine reine Zimmerpflanze und ähnelt stark einigen kletternden Philodendronarten. Sie kann am Moosstab emporranken oder aus einer Blumenampel herabhängen.

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Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Aronstabgewächse (Araceae)
  • Botanische Bezeichnung: Syngonium
  • Deutscher Name: Purpurtute
  • Wuchs: kletternd, hängend, buschig
  • Wuchshöhe: 150-200 cm hoch oder lang
  • Laub: pfeilförmig eingeschnitten, verändert sich im Alter
  • Laubfarbe: grün, rötlich, mehrfarbig
  • Blüten: ährenförmig, grün-weiß, eher selten
  • Kalkverträglichkeit: kalktolerant bis kalkempfindlich
  • Giftigkeit: giftig

Standort

Der optimale Standort hängt von der jeweiligen Sorte bzw. der Färbung der Blätter ab. Je mehr helle Anteile diese besitzen, desto heller sollte der Standort sein, wobei intensive Sonneneinstrahlung beispielsweise in einem Südfenster selbst von der hellsten Sorte nicht vertragen wird.

  • Weißanteile an zu dunklen Plätzen deutlich weniger oder verschwinden ganz
  • rein grüne Sorten können etwas dunkler stehen
  • Zimmertemperaturen idealerweise zwischen 15 und 20 Grad
  • nicht für längere Zeit deutlich über- oder unterschreiten
  • während der Sommermonate heller bis halbschattiger Platz im Freien
  • verträgt etwas Sonne morgens und abends
Tipp:

Extrem hohe oder niedrige Temperaturen sowie starke Temperaturschwankungen können zu Hitze- bzw. Kältestress führen.

Luftfeuchtigkeit beachten

Insbesondere während der Heizperiode spielt hohe Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle. In der kalten Jahreszeit sinkt die Luftfeuchte in beheizten Innenräumen deutlich. Werden Temperaturen von 18 Grad überschritten, sollte man Maßnahmen ergreifen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Das kann man tun, indem man die Pflanzen regelmäßig mit handwarmem und kalkarmem oder kalkfreiem Wasser besprüht oder mit Wasser gefüllte Schalen im Raum aufstellt. Außerhalb der Heizperiode ist die natürliche Luftfeuchte in Wohnräumen meist ausreichend.

Purpurtute - Syngonium podophyllum

Bodenbeschaffenheit

Der pH-Wert, der in der Regel auf der Verpackung angegeben ist, sollte zwischen 6,0 und 6,0 liegen. Liegt er höher oder niedriger, kann sich die Purpurtute möglicherweise nicht optimal entwickeln. Normale Blumenerden aus dem Gartenfachhandel sind meist nur bedingt geeignet. Diesen Substraten fehlt es oft an Pufferkraft und Speicherfähigkeit. Wesentlich besser sind fünf Teile qualitativ hochwertige Blumenerde, gemischt mit zwei Teilen lehmhaltiger Ackererde und einem Teil Perlite, Quarzsand oder Lavagranulat.

Gießen

Bezüglich der Wasserversorgung ist diese Pflanze etwas eigen. Sie verträgt weder zu viel Wasser oder Staunässe noch einen trockenen Ballen. Demzufolge ist es wichtig, dass Gießverhalten den Bedürfnissen der Pflanzen anzupassen.

  • vor jedem Gießen oberste Substratschicht antrocknen lassen
  • bis in eine Tiefe von etwa zwei Zentimetern
  • Fingerprobe zur Kontrolle der Bodenfeuchte nutzen
  • etwa einmal pro Woche gießen
  • so viel gießen, dass der Ballen mit Wasser gesättigt ist

Nach etwa 20 Minuten entfernt man überschüssiges Wasser, dass sich in Untersetzern oder Übertöpfen gesammelt hat, um stauende Nässe zu vermeiden. Ansprüche stellt die Purpurtute auch an das Gießwasser. Das sollte nicht zu kalt und vor allem kalkfrei, kalkarm oder zu mindestens gut abgestanden sein. Im Idealfall verwendet man ausschließlich Regenwasser.

Düngen

Der Nährstoffbedarf der Purpurtute (Syngonium) ist nicht besonders hoch. Im ersten Jahr nach dem Pflanzen oder Umtopfen kann in der Regel komplett auf Dünger verzichtet werden. Im darauffolgenden Jahr kann, sobald sich im Frühjahr der neue Austrieb zeigt, mit der Düngung begonnen werden. Während der Hauptwachstumszeit bzw. vom Frühjahr bis zum Herbst verabreicht man etwa alle zwei Wochen einen handelsüblichen, schwach dosierten Flüssigdünger.

Schneiden

Schnittmaßnahmen sind bei dieser Pflanze kaum erforderlich. Lediglich wenn die Triebe der Purpurtute zu lang geworden sind, kann es sinnvoll sein, zur Schere zu greifen. In der Regel lassen sich die Triebe auf jede beliebige Länge einkürzen. Die beste Zeit hierfür ist im Frühjahr. Was man auf keinen Fall abschneiden sollte, sind die Luftwurzeln, die diese Pflanzen bilden. Sollten sie stören, kann man sie vorsichtig in den Topf bzw. das Substrat leiten, so kann die Pflanze zusätzliche Nährstoffe aufnehmen. Das Schnittgutlässt sich sehr gut zum Vermehren der Pflanze nutzen.

Tipp:

Beim Umgang mit dieser Pflanze sollte man berücksichtigen, dass sie für Mensch und Tier giftig ist. Giftig sind sowohl Stängel als auch Blätter bei Verzehr.

Überwintern

Diese Kletterpflanze legt keine richtige Winterruhe ein und kann deshalb ganzjährig bei Zimmertemperatur überwintern. Sie kommt während der kalten Jahreszeit aber auch mit etwas kühleren Temperaturen zurecht. Die ideale Überwinterungstemperatur liegt bei 16-18 Grad. Allerdings sollte sie nicht über einen längeren Zeitraum unter zehn Grad fallen. Gedüngt wird im Winter nicht und gegossen weniger. Ist es eher warm, muss etwas mehr gegossen werden, auf jeden Fall so viel das das Substrat nicht austrocknet.

Purpurtute - Syngonium podophyllum

Umtopfen

Die Purpurtute (Syngonium) wächst recht kräftig, sodass es ihr im Topf bald zu eng wird. Aus diesem Grunde sollte man sie in regelmäßigen Abständen in frisches Substrat und einen größeren Topf umpflanzen.

  • etwa alle ein bis zwei Jahre umtopfen
  • neuer Topf nur etwas größer als der alte
  • eher breit als hoch
  • Durchmesser von 12-15 cm meist ausreichend
  • bei Ampeln etwa 15-20 cm
  • Substratmischung aus grober Lauberde und Kompost zu gleichen Teilen
  • Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf nehmen
  • alte und lose Erde abschütteln
  • Drainage aus Kies oder Tonscherben in den neuen Topf
  • Wurzeln mit den Fingern lockern
  • Pflanze mittig einsetzen, angießen nicht vergessen
Tipp:

Beim Umpflanzen sollte man eine kleine Kletterhilfe wie z. B. einen Moosstab mit einsetzen. Ansonsten wird die Purpurtute über den Boden ranken.

Vermehren über Stecklinge / Ableger

Vom späten Frühjahr bis zum Sommer kann man diese Kletterpflanze über Ableger vermehren. Man benötigt dazu kleine Töpfe oder ein Minigewächshaus, Anzuchtsubstrat und entsprechende Stecklinge.

  • Zunächst etwa 10-15 cm lange Stecklinge schneiden
  • direkt unterhalb eines Blattknotens durchtrennen
  • Blattknoten sind Verdickungen an den Trieben
  • die unteren Blätter entfernen
  • Töpfe mit Anzuchterde befüllen
  • je Topf einen Steckling einsetzen
  • Substrat anfeuchten und gleichmäßig feucht halten
  • Ableger mit Klarsichtfolie abdecken
  • an einen hellen, 22 bis 25 Grad warmen Platz stellen
  • nach erfolgter Bewurzelung Folie entfernen

An den Blattknoten sind meist schon Wurzelansätze vorhanden, die die Wurzelbildung erleichtern. Bis sich ausreichend Wurzeln bilden, dauert es etwa vier bis sechs Wochen. Ungefähr nach einem halben Jahr können die jungen Pflänzchen einzeln oder in kleinen Gruppen in Töpfe mit frischem Substrat umgetopft werden.

Tipp:

Stecklinge der Purpurtute lassen sich auch sehr gut in Hydrokultur bewurzeln und dauerhaft kultivieren.

Purpurtute - Syngonium podophyllum

Krankheiten

Wurzelfäule

Wurzelfäule ist meist auf falsches Gießverhalten zurückzuführen. Ist die Pflanze bereits stark geschädigt, kann sie in der Regel nicht mehr gerettet werden. Teilweise kann man das Schlimmste verhindern, indem man die betroffene Pflanze schnellstmöglich in frische Erde umtopft und anfangs auf Gießen verzichtet. Natürlich müssen alle fauligen Wurzelteile entfernt werden.

Schädlinge

Spinnmilben

Punktförmige Aufhellungen auf den Blättern, die sich weiter ausbreiten, können auf einen Befall hindeuten. Weitere Symptome sind deformierte Triebspitzen und feine weiße Gespinste auf der Pflanze. Eine Bekämpfung ist schwierig aber umso wirksamer, je früher man damit beginnt. Zunächst ist die betreffende Pflanze zu isolieren. Dann bietet sich der Einsatz biologischer Präparate an, die gegebenenfalls mehrfach angewendet werden müssen.

Schildläuse

Schildläuse erkennt man an kleinen braunen Schildchen an den Blattunterseiten und den Blattansätzen. Ein weiteres Indiz für einen Befall ist klebriger Honigtau. Zur Bekämpfung haben sich Präparate auf Ölbasis bewährt.

Wollläuse

Ein Befall mit Wollläusen äußert sich durch Gelbfärbung und Einrollen der Blätter, Honigtau und in watteartigen Wachsausscheidungen unter denen die Schädlinge sitzen. Zur Bekämpfung eignen sich Spritzlösungen aus Wasser, Spiritus und Paraffinöl sowie der Einsatz von Nützlingen wie Florfliegenlarven und Schlupfwespen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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