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Anleitung: Holzfliesen im Garten verlegen

Bei Holzfliesen hat man die Wahl zwischen Echtholzfliesen, meist aus Akazienholz und auch aus hochwertigen Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffen, meist Wood-Plastic-Composites (kurz WPC) genannt. Diese Fliesen sind enorm feuchtigkeits- und witterungsbeständig. Auch die UV-Beständigkeit ist recht hoch. Im Angebot sind auch Fliesen aus Goldakazie. Dabei handelt es sich allerdings um afrikanisches Teakholz, ebenfalls ein Hartholz mit guter Dauerhaftigkeitsklasse. Oft wird Robinienholz als Akazie verkauft. Feststellen lässt sich das nur, wenn angegeben ist, dass das Holz aus heimischer Produktion stammt. Akazien gedeihen nicht in Mitteleuropa, sie sind nicht winterhart. Robinienholz ist gutes Holz und besitzt ebenfalls eine gute Dauerhaftigkeitsklasse. Aus heimischer Produktion stammen Holzfliesen aus Kiefer, Fichte und Lärche. Dieses Holz ist allerdings nicht so lange haltbar.

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Größen

In der Regel haben die Fliesen ein Format von 30 x 30 cm. Für einen Quadratmeter werden 11 Fliesen benötigt. Es gibt allerdings auch andere Abmessungen, beispielsweise 40 x 40 cm und 50 x 50 cm. Holzfliesen besitzen meist die typisch warme Holzfarbe, während die WPC-Fliesen häufig in Grautönen angeboten werden. Holzfliesen können unterschiedlich verlegt werden, ganz herkömmlich wie Fliesen oder im Klicksystem, ähnlich wie Laminat. Letztere Art wird immer beliebter, denn es ist ausgesprochen einfach und man benötigt weder Werkzeug noch anderes zusätzliches Material zum Befestigen. Holzfliesen werden auf spezielle Kunststoffplatten montiert. Sie sind sehr passgenau und stabil. Die Preise für einen Quadratmeter Holz- oder WPC-Fliesen liegen um die 25 €. Bei dem Holz handelt es sich um Akazie (meist aus Vietnam). Robinienholz ist teurer, etwa 10 €. Goldakazie ist richtig teuer. Hier kostet der Quadratmeter um die 70 €. Sonderangebote mit 2 € pro Quadratmeter sind mit Vorsicht zu betrachten. Für den Preis kann das eigentlich nichts vernünftiges sein, das sagt einem der gesunde Menschenverstand. Nicht nur die Qualität ist oft mangelhaft, auch die Herkunft ist bedenklich. Meist stammt das Holz aus illegalen Abbaugebieten und die Arbeiter werden extrem ausgebeutet. Anders kann so ein Preis ja nicht zustande kommen.

Tipp:

Beim Kauf der Holzfliesen auf das FSC-Siegel achten. Das Holz stammt aus verantwortungsbewusst bewirtschafteten Wäldern und nicht aus Raubbau.

Holzfliesen verlegen

Am einfachsten verlegen lassen sich Holzfliesen auf einem festen Untergrund. Auf einem Balkon geht das beispielsweise wunderbar. Eine saubere, ebene Fläche, da ist Holzfliesen zu verlegen ein Kinderspiel. Es muss natürlich gewährleistet sein, dass Wasser abfließen kann, nicht dass die Fliesen längere Zeit im Wasser liegen. Dauernässe vertragen sie nicht. Prinzipiell können die Fliesen gut auf folgenden Untergründen verlegt werden: auf Estrich, Beton, Betonfliesen, Asphalt oder Keramik-Fliesen. Bei diesen Böden müssen in der Regel keine Unebenheiten ausgeglichen werden. Sie sind gerade, glatt und sauber und können sofort belegt werden.

Unterkonstruktion?

Zwar muss der Boden eben und glatt sein, aber eine spezielle Unterkonstruktion benötigen Holzfliesen eigentlich nicht. Empfehlenswert ist allerdings, Holzfliesen mit einem Gittersystem darunter zu kaufen. Dieses verhindert, dass die Fliese, bzw. das Holz, von unten dauerhaft nass ist. Bei hochwertigen Holzfliesen gehört dieses Gitter darunter zum Standard. Eine Unterkonstruktion ist also nicht zwingend erforderlich, aber häufig wird eine aus Beton gefertigt, allein, weil sich dann ein Gefälle einbauen lässt und garantiert ist, dass die Fliesen dauerhaft so liegen, wie direkt nach dem Auslegen. Häufig werden auch nur Randsteine oder eine Fassung in Beton montiert. So eine Einfassung verleiht der Fläche ein stabiles Aussehen und eine lange Haltbarkeit.

Holzfliesen mit Klicksystem verlegen

Terrassenfliesen Klicksystem Holz

Auf ebenem Untergrund können die Fliesen ganz einfach verlegt werden. Zuerst legt man sie lose auf der gewünschten Fläche aus und schiebt sie dicht aneinander. Man kann die Fliesen parallel oder entgegengesetzt auslegen, je nachdem, welches Muster man erhalten möchte. Auch versetztes Auslegen ist möglich. Wichtig ist, die Holzfliesen nicht fest mit dem Untergrund zu verbinden, da sie bei wechselnden Witterungsbedingungen quellen und schwinden können. Deshalb ist es auch wichtig, zu festen Baukörpern wie Wänden und Türschwellen einen Mindestabstand von 10 bis 15 mm einzuhalten. Für die versetzte Verlegung müssen Randfliesen geschnitten werden. Am einfachsten lassen sich diese Fliesen schneiden, wenn nur das Plastikgitter untendrunter durchtrennt wird. Wenn das Holz ebenfalls geschnitten werden muss, dann sehr sauber arbeiten und möglichst in einer schon vorhandenen „Ritze“ schneiden. Mit den Außenfliesen ebenso verfahren. Alle Fliesen fest miteinander verbinden, also zusammenklicken. Der umlaufende Rand sieht besser aus, wenn er mit geeigneten Brettern verschraubt wird, natürlich nur, wenn keine andere Randlösung vorbereitet wurde. Wichtig ist, dass die verlegte Fläche eine feste Einheit bildet und sich keine Holzfliesen verselbständigen können.

Holzfliesen ohne Klicksystem verlegen

Hier geht man genauso vor. Der Unterschied besteht darin, dass diese Fliesen meist keine Unterkonstruktion besitzen. Dadurch hat das Holz ständigen Kontakt zum Untergrund. Das muss unterbunden werden. Deshalb muss der Höhenausgleich mit Unterfütterungen vorgenommen werden. Geeignet sind kleine Holzplättchen oder andere Füllstoffe. Die Fliesen müssen gleichmäßig angehoben werden. Ein weiterer Unterschied zeigt sich beim Schneiden. Dazu an entsprechender Stelle eine neue Trägerlatte anbringen und die Holzfliese an dieser Stelle absägen. Die Fliesen können leicht geschnitten und zerteilt werden. Gut funktioniert beispielsweise eine Handkreissäge. Die Fliesen werden nur lose verlegt. Der Fugenabstand sollte etwa 5 mm betragen. Sie werden nicht direkt miteinander verbunden.

Holzfliesen auf Rasen

Bei der Rasenverlegung muss der Untergrund entsprechend vorbereitet werden. Direkt auf dem Rasen wird ein Wurzelflies ausgelegt. Dieses verhindert, dass später weder Gras noch Unkraut durch die Hohlräume der Holzfliese wachsen kann. Darauf sollte eine etwa 5 cm starke Kiesschicht ausgebracht werden, mit einer Körnung von 0/30 oder 0/45. Der Kies gleicht Unebenheiten aus, die bei Rasenflächen häufig vorhanden sind. Wellen, Absenkungen und Schrägen sollten vermieden werden. Fliesen auf Unebenheiten verlegt, stehen ständig unter Spannung. Werden sie dann belastet, reißen sie ganz leicht und können auch zerbrechen. Bei dem Kiesbett auf ein leichtes Gefälle achten, damit Wasser ablaufen kann.

Fazit

Holzfliesen lassen sich leicht verlegen, zumindest auf glattem Untergrund. Besonders die Fliesen mit Klick-System sind einfach zu montieren. Neben einem ebenen Boden ist ein Rand, der verhindert, dass die Fliesen verrutschen von Bedeutung. Entscheidend für lange Schönheit ist die richtige Auswahl der Fliesen, speziell der Holzart. Außerdem sollte man sich darüber klar sein, dass Holz gepflegt werden muss. WPC-Fliesen sind da pflegeleichter, aber auch sie kommen nicht ohne aus.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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