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Steinreiniger für Mauern, Wände und Treppen – Beton richtig reinigen

Beton verschmutzt

Ob Mauer, Wand oder Treppe aus Beton, Reinigung muss sein, und ist vor allem bei Flecken auf dem Beton nicht ganz einfach. Nachfolgend erfahren Sie, wie Sie den richtigen Steinreiniger auswählen und den Beton auch mit Hausmitteln richtig reinigen können:

Video-Tipp

Beton: Kein Material für jeden Reiniger

Beton wird nach einem einfachen Grundrezept aus Zutaten hergestellt, die die Natur liefert: Zement ist der Kern und das „Wundermittel“, das am Ende dafür sorgt, dass ein steinhartes Material entsteht. Dieser mineralische Baustoff ist nach dem lateinischen „caementum“ = „Bruchstein, Baustein“ benannt, weil er zur Verwendung fein gemahlen vorliegen muss. Während bei den Römern bedauernswerte Menschen mühsam mahlen „durften“, entsteht Zement heute im Zementwerk aus den Grundstoffen Kalkstein und Ton (die „Mergel“ genannt werden, wenn sie wie häufig als natürliches Gemisch vorliegen). Bei diesen Grundstoffen bleibt es meist nicht, häufig werden noch Quarzsand und eisenoxidhaltiges Gestein beigemischt, weil sich die Mischung so besser Brennen („Sintern“) lässt. Diese Rohstoffe werden nun gemahlen und dann auf etwa 1.450 °C erhitzt, damit sie zum Teil miteinander verschmelzen, Ergebnis dieses Sinterns ist der sogenannte Zementklinker. Der wiederum nach dem Abkühlen mit Flugasche, Gips, Hüttensand und Kalkstein zu Zement gemahlen wird, die Mischung und Dosierung der Bestandteile und der Feinheitsgrad des Mahlens bestimmen die Zementsorte.

Erst in dieser Form entfaltet Zement eine spezielle Eigenschaft: Wenn er mit Wasser gemischt wird, gibt es eine chemische Reaktion, der Zement erhärtet und bleibt danach fest. Dieser Zement ist aber noch kein Beton, sondern nur das Bindemittel, das dafür sorgt, dass der Beton hart wird. Beton entsteht erst, wenn dem Zement Gesteinskörnung in Form von Sand oder Kies, verschiedene Zuschlagstoffe und anschließend Wasser zugegeben wird. Und es gibt nicht nur ein Betonrezept, sondern sehr viele; je nach Mischung werden die Eigenschaften des Betons an die jeweiligen Anforderungen angepasst. Beeinflussbar sind sehr viele Eigenschaften des Betons, und es werden laufend mehr, weil ständig neue Zusammensetzungen und Zuschlagstoffe erprobt und angewendet werden.

Diese Herstellung wurde kurz etwas ausführlicher dargestellt, weil sie Ihnen wichtige Hinweise darauf gibt, wie das Material zu reinigen ist: Es handelt sich eben nicht um einen Steinblock, den Sie mit allem angehen können, was der Putzschrank hergibt. Sondern Beton besteht aus vielen Einzelstoffen mit Lufteinschluss, die beim Mischen miteinander reagieren und einen festen Verbund ergeben. Einen mehr oder weniger festen Verbund, der schon bei der Herstellung in mehrfacher Hinsicht fehleranfällig ist: Die Betonzusammensetzung muss exakt und richtig berechnet werden, beim Betonmischen muss der richtige Luftgehalt ins Wasser-Zement-Verhältnis eingebracht werden, beim Transport von Frischbeton sind Regeln einzuhalten, damit die Qualität des Betons nicht leidet; und beim Gießen selbst sind erst Recht zahlreiche Regeln zu beachten, die sich auch auf die Fleckenanfälligkeit des Betons auswirken.

Aus der Komplexität des Herstellungsprozesses ergeben sich die ersten zwei Regeln zur Reinigung von Beton, die wichtigsten Regeln:

  1. Was auch immer auf den Beton fällt, fließt, tropft, sollte besonders im Innenbereich sofort entfernt werden. Je nach aufkommender Substanz und vorhandener Versiegelung reicht einfaches Wegwischen oder empfiehlt sich eher Aufsaugen mit saugfähigem Material, bevor es an die Reinigung geht
  2. Wenn es sich um Substanzen handelt, die gerne Verfärbungen verursachen bzw. mit dem Beton reagieren könnten, sofort mit Wasser nachspülen, ev. mehrfach.

Steinreiniger für Mauern, Wände und Treppen aus Beton

Da Beton gerade im Einsatz in den Innenräumen wieder sehr angesagt ist, werden sehr viele Steinreiniger für Beton angeboten. Beton kann auch gut mit Steinreiniger gereinigt werden, aber nur wenn Sie den richtigen Steinreiniger kaufen. Säure ist nichts für Beton, auch wenn 10 x auf dem Reiniger steht, dass er für Beton angewendet werden darf (Säure wird eingesetzt, um Betonoberflächen soweit zu verätzen, dass sie für alle möglichen Sonderbehandlungen aufnahmefähig werden).

Beton

Steinreiniger (ohne Säure) können viele Stoffe aus dem großen Chemiekasten enthalten, über die Sie sich jeweils einzeln informieren sollten, wenn Sie einen Haushalt ohne kritische Stoffe führen möchten. Verlangen Sie das Sicherheitsdatenblatt, in dem sind alle Stoffe aufgeführt, die aufgrund von Gefahrenkennzeichnungsbestimmungen aufgeführt werden müssen. Das Technische Datenblatt reicht nicht, weil es Ihnen nicht die nötigen Informationen bietet, um sich wirklich über jeden einzelnen Inhaltsstoff informieren zu können.

Der Verkäufer könnte Ihnen erzählen, dass Sie als Privatkunde kein Recht haben, das Sicherheitsdatenblatt zu verlangen  (das haben im „verbraucherfreundlichen Deutschland“ tatsächlich nur gewerbliche Kunden), das nutzt ihm in Internet-Zeiten aber nicht mehr wirklich. Sie könnten dem Verkäufer dann nämlich erzählen, dass Sie aber sehr wohl das Recht haben, nicht bei ihm zu kaufen, sich das entsprechende Sicherheitsdatenblatt im Internet suchen und das Produkt dann entweder woanders kaufen oder eben lieber nicht kaufen.

Wenn Sie einen Steinreiniger gefunden haben, der von den Inhaltsstoffen her Ihren Ansprüchen genügt, heißt es ausprobieren. Und das möglichst bei alltäglichen, leichten Verschmutzungen, so bekommen Sie schnell ein Gefühl dafür, was der entsprechende Reiniger leistet, wenn Sie wirklich derben Schmutz beseitigen müssen.

Tipp:

Es gibt „den Beton-Reiniger für alle Fälle“ (wenn noch etwas zum Wasser dazukommen soll, das den größten Teil jeder feuchten oder nassen Reinigung „wuppt“): Eine leichte Sodalösung, die keine Säure in sich hat und ganz sanft reinigt. Zu Reinigungszwecken wird spezielles Waschsoda verkauft, Natriumhydrogencarbonat, das in Wasser aufgelöst etwas aggressiver und deshalb auch schneller mit der Reinigung ist (1 EL pro Liter). Die vielen Menschen, die ständig Speisesoda im Haus haben, können aber auch aus diesem sanfteren Soda eine Soda-Lösung zur Beton-Reinigung anrühren, die alle nicht extrem färbenden Flecken wegputzt, ohne dem Beton zu schaden.

Fleckenvorbeugung bei Beton

Schon der Frischbeton muss geschützt werden, sobald er in der Schalung verdichtet wurde. In den ersten Tagen nach dem Einbau können Umwelteinflüsse (sehr schnelles Erwärmen oder Abkühlen, Feuchtwerden oder Austrocknen etc.) den Beton fleckenanfällig machen, wenn er nicht unter speziellen Folien oder Isolationen in Ruhe aushärten kann.

Ob Sie Ihre Beton-Mauer, Beton-Wand oder Beton-Treppe nach dem Aushärten noch irgendwie extra schützen können, hängt von der verwendeten Betonmischung ab und müsste Ihnen von Hersteller verraten werden. Wenn dieser Schutz die Oberfläche dicht machen soll, ist etwas Misstrauen angesagt, weil das erfahrungsgemäß nicht immer lange und gut funktioniert. Am besten wäre es, wenn der Hersteller Ihnen in diesem Fall ein bereits seit längerem genutztes Objekt zur Besichtigung nachweisen könnte, das genau diesen Schutzauftrag trägt.

Beton Flecken entfernen

Ansonsten ist die beste Fleckenvorbeugung für Beton-Elemente, jeden Fleck so schnell wie möglich zu beseitigen. Wenn der Fleck ganz frisch ist, am besten zuerst mit saugendem Material: Küchen- oder Toilettenpapier für Flüssigkeiten, Sand und Katzenstreu für fette Flüssigkeiten und flüssiges Fett, der Staubsauger entfernt färbende, körnige Massen. Danach wird der Fleck mit heißem Wasser nachbehandelt, bis nichts mehr zu sehen ist – Wasser aufbringen und wegtupfen, ggf. wiederholen.

Schonende Reinigung für Mauern, Wände und Treppen aus Beton

Häufig kommen Sie ganz ohne spezielle Steinreiniger aus, hier die alternativen Methoden zur Reinigung diverser Beton-Oberflächen:

Sichtbeton

Sichtbeton ist Beton pur, auch an den Sichtbetonoberflächen, die deshalb zu den empfindlichsten Betonelementen zählen. Aber Sichtbeton sieht toll aus und wird deshalb gerne im Innenausbau eingesetzt; außer für Mauern, Wände und Treppen auch für Arbeitsplatten, Waschtische und Tischplatten, die noch schneller und deutlicher sichtbar verschmutzen.

Bei Sichtbeton beginnt jeder Reinigungsversuch deshalb mit klarem Wasser, als Unterstützung soll nach den Herstellern von Betonmöbeln einfache Kernseife gute Dienste leisten. Hartnäckige  Flecken sollen mit einer Kernseifen-Lösung nach und nach „weg zu weichen bzw. weg zu putzen“ sein.

Sichtbeton kann geölt oder gewachst werden, auch mit Hausmitteln; aber suchen Sie sich bitte für den Erstauftrag eine Anleitung, es gibt einige Dinge zu beachten.

Fertig-Betonstein

Fertig-Betonstein kann Ausblühungen entwickeln, wenn er erst vor kurzem gegossen wurde. Deren Herkunft und Beseitigung wird im Artikel „Flecken auf Pflastersteinen und Betonpflaster entfernen“ detailgenau behandelt.

Estrichboden

Estrichboden macht häufig gleich nach dem Einzug Probleme, weil Baurückstände wie Kunstharzreste, Fliesenkleber, Farbe beseitigt werden müssen.

Hier sollte zunächst ein spezieller Betonreiniger aus dem Fachhandel zum Einsatz kommen. Bitte machen Sie keine Experimente, das Reinigungsmittel sollte für diesen Beton und diese Verschmutzung ausgewiesen sein. Bei hartem Fliesenkleber wird es eng werden mit brauchbaren Reinigern, hier werden Sie mit dem Einsatz von Hammer und Meißel weiterkommen. Wenn die Hauptmasse des Klebers entfernt wurde, bekommt der entsprechende Bereich wohl am schnellsten wieder ein ansprechendes Aussehen, wenn Sie den Beton ein wenig abschleifen.

Beton mit Terpentin-Ersatz

Fettflecken sind schon frisch nicht ganz leicht vom Betonboden zu entfernen:

  • Frische Flecken von leichtem Fett/Öl können an passenden Stellen mit kochendem Wasser weggespült werden, dann brauchen Sie aber reichlich kochendes Wasser und dürfen das Ganze mehrfach wiederholen.

  • Die Alternative ist Aufsaugen, mit Sand, Katzenstreu, käuflichen Öl-Bindemitteln (die u.U. wochenlang auf dem Fleck bleiben müssen) oder Spezialtüchern zum Aufsaugen von Öl (z.B. LanTex Plus), und dann ggf. feuchte Reinigung, erst mit der oben beschriebenen Sodalösung, danach mit kochendem Wasser.

  • Aus dem Auto tropfendes Motoren-Öl auf dem Estrichboden in der Garage sollte möglichst frisch aufgesaugt/gebunden werden, anschließend muss die Fläche mit Fettlöser im Wasser gereinigt werden.

  • Als Fettlöser kann wieder die Soda-Lösung eingesetzt werden, ersatzweise tut es auch ein in Wasser aufgelöster Spülmaschinentab.

  • Alte Ölflecken sollten zunächst angelöst werden, bevor das Öl gebunden und weggeputzt wird.

  • Je nach Dichte/Farbe des Öls geht das besser mit Terpentin, Motor-Kaltreiniger, käuflichem Oil-Ex (gibt es z. B. von Lithofin), auch die (diesmal in kochendem Wasser aufgelösten) Spülmaschinentabs sollen wieder helfen.

  • Das gelöste Fett mit einem möglichst saugfähigen Schwammtuch aufnehmen, dann die Reste des Flecks kräftig mit Fettlöser in Wasser schrubben, dann mit heißem Wasser nachspülen, ggf. mehrmals.

  • Sehr alte eingetrocknete Ölflecken sollten langsam eingeweicht werden, z. B. mit einem Brei aus Kreide, feinem Sand oder Bimsmehl (Bimssteinpulver) und Testbenzin, der auf die Flecken gegeben und mit Folie abgedeckt wird. Schicht für Schicht einweichen, wegputzen, wieder einweichen, bis der Fleck weg ist.

  • Ganz neu ist die von der Deurex AG in Zeitz erfundene „Zauberwatte“, die gerade den Europäischen Erfinderpreis erhalten hat und Öl aufsaugt, aber Wasser abweist.

Tipp:

Garagenböden bekommen öfter Ölflecken vom Auto ab, dagegen werden Versiegelungen angeboten, die den Betonboden effektiv schützen sollen; häufig in Form von „Betonfarbe“, die den Boden auch gleich ansprechend gestaltet. Ob die Versiegelungen das leisten, was sie versprechen, sollte aber sorgfältig geprüft werden. Mitunter werden die Verschmutzungen eher schlimmer; nicht selten soll die Betonfarbe auch noch mit den Weichmachern in den Autoreifen chemisch reagieren.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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