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Holzboden auf dem Balkon: Unterkonstruktion, Verlegen und Reinigen

Einen Holzboden auf dem Balkon zu verlegen, lohnt sich in jedem Fall. Er ist immer angenehmer und wärmer als ein Steinboden. Es gibt aber auch ein paar Regeln, die zwischen einem Balkon einer angemieteten Wohnung und dem Balkon am eigenen Haus unterscheiden. Auch diese sollen nachfolgend näher betrachtet werden.

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Ein fester Untergrund ist die wichtigste Voraussetzung

Ein Balkon ist ganzjährig jeder Witterung ausgesetzt. Deshalb ist er bei seiner Errichtung mit einer innenliegenden Feuchtigkeitssperre versehen worden. Sie sorgt dafür, dass kein Regenwasser oder tauender Schnee vom Balkon in die darunter liegenden Bereiche eindringen kann. Wenn sich an der Unterseite des Balkons bereits Feuchtigkeitsflecke oder Rost an der Stahlkonstruktion zeigen, muss dieser Boden saniert werden, bevor ein Holzfußboden auf dieser Fläche verlegt wird. Was zunächst durch die Holzfläche kaschiert wird und schön aussieht, würde wenige Jahre später zum Totalabbruch des Balkons führen.
Alte Fliesen hingegen können, wenn sie nicht bereits lose, sondern nur eingerissen sind, als Untergrund verbleiben.

Oftmals ist der vorhandene, alte Fußboden beinahe flächenbündig zum dahinter liegenden Zimmer angelegt. Deshalb muss die Höhe der Unterkonstruktion eines Holzfußbodens möglichst flach gehalten werden.

Anordnung der Fußbodenbretter in Längs- oder Querrichtung?

Jeder Balkon muss ein Gefälle haben und fast immer besitzt er einen Ablauf in die Dachentwässerung. Vor der Verlegung eines Holzfußbodens muss diese Gefällerichtung überprüft werden. Üblicherweise führt sie von der Hauswand weg zur Vorderseite des Balkons. Ihr Gefälle sollte 1 bis 2 Prozent betragen. Dielenbretter mit Rillen dürfen nie quer verlegt werden. Die Rillen müssen sich immer in Gefällerichtung befinden, damit das Regenwasser ablaufen kann. Demzufolge muss die Unterkonstruktion in Längsrichtung erfolgen. Damit ist jedoch das Problem verbunden, dass sich nun das Regenwasser hinter den Latten der Unterkonstruktion stauen würde. Deshalb müssen geeignete Belüftungsmöglichkeiten geschaffen werde, die sich beim Balkon einer Mietwohnung von dem des eigenen Hauses wesentlich unterscheiden.

Die Verlegung eines Balkon-Holzfußbodens bei einer Mietwohnung

Der Mieter darf Veränderungen an der Bausubstanz nur in Absprache mit seinem Vermieter vornehmen. Meist will sich dieser sein einheitliches Bild im gesamten Mietobjekt erhalten. Außerdem ist es sinnvoll, einen solchen Holzfußboden bei einem späteren Auszug mitnehmen zu können. Die Unterkonstruktion wird vorzugsweise aus imprägnierten Dachlatten angefertigt. Ist eine Verlegung in Längsrichtung und damit quer zur Gefällerichtung erforderlich, müssen diese Dachlatten auf 2 bis 3 Millimeter hohe „Füße“, vorzugsweise aus Kunststoffscheiben, gestellt werden. Das Regenwasser kann damit unter diesen Dachlatten ablaufen. In Querrichtung sind diese „Füße“ nicht zwingend erforderlich.

Bei der Verlegung ist wichtig, dass umlaufend auf allen vier Seiten ein ca. 1 Zentimeter breiter Spalt verbleibt, von dem das Regenwasser von den Dielenbrettern in die Entwässerung des Balkons ablaufen kann. Damit der fertige Boden nicht verrutschen kann, muss die Unterkonstruktion deshalb an mehreren Stellen bündig anstoßen. Balkonbretter aus Hart- oder Edelholz werden fast immer im Maß 14,5 x 2,5 cm angeboten. Um Durchbiegungen zu vermeiden, sollte der Abstand der Unterlatten 60 cm nicht übersteigen.

Terrassenfliesen

Die Verlegung der Dielenbretter erfolgt an jeder Auflage durch Verschrauben mit je zwei Schrauben auf der Unterlattung. Verwendet werden Edelstahlschrauben, denn bei Messingschrauben etc. würde sich das Holz an den Schraubenlöchern allmählich verfärben. Die Löcher werden mit einem Spiralbohrer entsprechend der Schraubendicke vorgebohrt und mit einem Versenker soweit angeschrägt, dass die Schraubenköpfe mit der Holzoberfläche auf gleicher Höhe abschließen. Die Dielenbretter müssen mit Spalten von ca. 2 mm zueinander verlegt werden, um den Wasserablauf und die Belüftung des Unterbodens sicherzustellen. Für gleichmäßige Abstände sorgen Distanzklötzchen während der Montage.

Die Verlegung auf dem eigenen Balkon

In diesem Fall wird die Unterkonstruktion vorzugsweise fest verlegt. Anstelle der „Füße“ aus Kunststoff werden Distanzklötzchen auf den bisherigen Fußboden aufgeklebt oder aufgeschraubt. Dabei darf die Feuchtigkeitssperre des Balkons jedoch nicht durchbohrt werden. Dann wird auf dem Fußboden eine mittelkörnige Kiesschicht in Höhe der „Füße aufgetragen. Sie sorgt einschließlich der belüfteten Verlegung des Holzfußbodens immer für eine trockene Unterschicht. Dann erfolgt die Verlegung der Dielenbretter, genauso wie beim Mietbalkon bereits beschrieben.

Die Reinigung

Jeder Holzfußboden sollte regelmäßig gefegt werden. Er kann auch mit einem Staubsauger abgesaugt werden. Dann aber nur mit einem Bürstenaufsatz, um die Holzversiegelung nicht zu beschädigen.

Holzfußböden, die nur geölt oder gewachst wurden, dürfen nur ähnlich der Reinigung von Laminat leicht feucht gewischt werden. Versiegelte Fußböden hingegen dürfen normal behandelt werden. Flecken werden mit einem in Paraffin getränkten Lappen beseitigt.
So bleibt Ihr Holzfußboden auf dem Balkon langfristig schön.

Tipps für einen Holzboden auf dem Balkon

Möchten Sie einen einfach zu reinigenden Boden auf Ihrem Balkon? Wenn Sie der Meinung sind, dass die hervorragend zu reinigenden Fliesen nicht sehr gut zu Ihrem wunderschönen Holzboden im Innenraum passen, ist vielleicht ein Holzboden auch auf dem Balkon die richtige Alternative.

Ein Holzboden auf dem Balkon setzt die warme Ausstrahlung des Bodens im Innenbereich fort. Er fühlt sich auch wirklich wärmer als Steinboden an, wenn es draußen etwas kälter ist. Ein Holzboden kann aber auch einen Balkon wieder attraktiv machen, der mit einem Fliesenbelag versehen ist, dessen beste Tage eine ganz Weile her sind.

Sie können sich die Arbeit des Herausreißens und ggf. auch jede Diskussion mit Ihrem Vermieter sparen, wenn Sie über die alten Fliesen auf dem Balkon einfach einen Holzboden legen. Folgende Alternativen gibt es:

Dielen auf dem Balkon verlegen

Es gibt spezielle Balkondielen aus Hartholz, geeignete Hölzer sind z. B. Teak, Bambus, Eukalyptus, Akazie und Bankgirai, Almendrillo und Cumaru. Bei einigen dieser Hölzer müssen Sie jedoch darauf achten, dass das Holz mit einem FSC-Gütesiegel ausgezeichnet ist, wenn Sie Wert auf umweltverträgliche Herkunft legen.

Heimische Hölzer, die beständig gegen die Wetterbelastungen auf dem Balkon sind, sind z. B. Douglasie Terrassendielen, Kastanie Dielen, Dielen aus Eiche und Robinie oder Lärche Terrassendielen. Dann können Sie noch Dielen aus kesseldruckimprägniertem Holz, vielleicht aus schöner heimischer Kiefer wählen, wenn Sie empfindlich auf bestimmte Holzschutzmittel reagieren, sollten Sie genau erfragen, welche Substanz bei der Kesseldruckimprägnierung verwendet wurde.

Terrassenfliesen

Balkondielen können ohne Beschädigung des alten Fußbodens verlegt werden, Sie können den neuen Belag dann bei einem Umzug mitnehmen, er kann problemlos wieder entfernt werden. Zu diesem Zweck verlegen Sie Ihre neuen Balkondielen schwimmend, die Dielenbretter werden also nicht fest mit dem Balkonboden verbunden, die alten Fliesen werden nicht beschädigt. Jedes Holz für den Außeneinsatz ist ohnehin auf Holzschutz durch Material und Konstruktion angewiesen, und bei der schwimmenden Verlegung können Sie auch gleich den konstruktiven Holzschutz einbringen.

Schwimmende Verlegung – so geht’s

  1. Dazu verlegen Sie die Balkondielen auf Kanthölzern, auf denen die Dielenbretter verschraubt werden, sodass der neue Belag eine Einheit bildet.
  2. Wenn Ihre Dielenbretter geriffelt sind, sollten sie in Gefällerichtung verlegt werden, die Kanthölzer werden also längs zur Hauswand ausgelegt.
  3. Dann sollten Sie zwischen den Kanthölzern ab und zu Lücken einplanen, die dafür sorgen, dass Wasser nach vorne hin abfließen kann.
  4. Glatte Dielen, die mit Nut und Feder zu einer ebenen Fläche verlegt werden, können längs an der Hauswand entlang verlegt werden. Die Kanthölzer darunter werden dann in Gefällerichtung verlegt, nicht ganz bis vorne an den Rand, damit überschüssiges Wasser vorne an der Kante in den Abfluss fließen kann.
  5. Befindet sich der Abfluss nicht an der vorderen Kante des Balkons, müssen Sie Unterkonstruktion und Belag entsprechend anders gestaltet werden, damit anfallendes Wasser von allen Stellen zum Abfluss gelangt

Weitere Verlegehinweise

An einer oder mehreren Seiten sollte Ihr miteinander verschraubtes Gitter immer einen Abstand zu den Begrenzungen aufweisen, damit das Wasser ablaufen kann, das an den Bauteilen entlangläuft. Hier müssen Sie Ihren neuen Balkonboden an den Seiten befestigen, damit Ihre Bodenkonstruktion nicht verrutschen kann, z. B. mit Edelstahlwinkeln.

Zur Verschraubung der einzelnen Dielen sollten Sie natürlich ebenfalls Edelstahlschrauben einsetzen, die nicht rosten. Hartholzdielen müssen vorgebohrt werden, damit sie sich gut verschrauben lassen. Der fertige neue Balkonboden wird nun mit dem zur Holzart passenden Holzschutz behandelt, wenn Sie gerne ohne jede Chemie auskommen möchten, ölen Sie Ihre Balkondielen mit einem zur Holzsorte passenden Holzöl.

Wenn Sie keinen alten Fliesenboden verstecken möchten, verläuft die Verlegung im Grundsatz genauso, Sie sollten nur sicher sein, dass der vorhandene Balkonboden wirklich wasserdicht ist.

Verlegung auf Drainageschicht

Wenn Ihr Balkon nur ein sehr geringes Gefälle aufweist, das zu stehendem Wasser bei Regen führt, können die Kanthölzer des Unterbaus eigentlich nicht direkt auf den Balkonboden gelegt werden. Auch wenn Sie darauf achten, dass größere Wassermassen überall zum Abfluss hinlaufen können, würden die unteren Kanthölzer dann öfter im Nassen liegen und so schnell zu faulen beginnen. Dann müssen Sie unter die Kanthölzer einen Rahmen bauen, der an der Unterkante auf einer Auflage ruht, die einen Abstand zum Boden herstellt.

In diesen Rahmen wird eine Drainageschicht aus Kies oder Sand gegeben, erst darauf kommen die Lagerhölzer. Sie liegen nun nie im Wasser, die Drainageschicht sorgt dafür, dass jeder Wassertropfen abläuft oder wegtrocknet. Auf den Kanthölzern werden wie oben beschrieben die Fliesen verlegt.

Holzfliesen als Balkonboden

Anstatt Dielen können Sie natürlich auch Holzfliesen auf den Lagerhölzern befestigen, die dann jedoch meist anders angeordnet werden müssen. Die Holzfliesen haben meist eine Größe von 30 x 30 cm, sie werden ebenfalls aus wetterbeständigen Hölzern oder speziell für den Außeneinsatz behandelt angeboten.

Oder Sie entscheiden sich für Holzfliesen mit Klicksystem, eine sehr komfortable, aber nicht die preiswerteste Lösung. Bei einem ebenen Untergrund mit dem richtigen Gefälle werden die mit einem unteren Teil aus Kunststoff ausgestatteten Holzfliesen mit Klicksystem sehr einfach direkt auf den Boden verlegt. Zuerst kommt ein Kunststoffgitter, das schlichtweg ineinander geklickt und ausgelegt wird, dann werden die Klickfliesen ebenso einfach mit diesem Kunststoffgitter verbunden. Die Holzfliesen werden also niemals “nasse Füße” bekommen.

Tipps zur Reinigung von Holzböden

  • Wenn ein Holzboden gewachst oder geölt wurde, sollten Sie sehr sparsam mit Wasser umgehen, damit Ihr Holzboden nicht aufquillt.
  • Versiegelter Holzfußboden verträgt mehr Wasser, aber nur wenn Versiegelung vollständig ist, was regelmäßig geprüft werden sollte.
  • Ein Holzboden wird regelmäßig gefegt oder mit dem Bürstenaufsatz auf dem Staubsauger abgesaugt, Flecken sollten Sie zuerst mit einem feuchten oder mit einem Paraffin getränkten Tuch behandelt und ggf. trocken reiben. Es gibt dann noch diverse Tricks für die Fleckenentfernung aus einem Holzboden, auch Kratzer im Holzboden können durch die richtige Einwirkung fast unsichtbar gemacht werden.

Wenn Sie lieber überhaupt keinen Gedanken an Holzschutz oder Pflege verwenden wollen, könnten Sie Fliesen oder Dielen aus WPC, einem Holzverbundstoff, auf Ihren Balkon legen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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