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Was Terrassen angeht, sprachen Architekten früher etwas abschätzig von einem ‚baulichen Übergang zwischen Wohnraum und Garten‘. In den letzten Jahren hat sich das Bild jedoch stark gewandelt.
Im Folgenden erfahren Sie mehr über:
Hier klären wir über Vor- und Nachteile von Edelstahl-, Alu- und Holz-Unterkonstruktionen auf.
In diesem Punkt informieren wir über Dachvarianten, Eindeckungsmaterialien, funktionelle Erweiterungen und Zubehör.
Sie fragen sich, ob für Terrassenüberdachungen Baugenehmigungen erforderlich sind? Hier erfahren Sie, in welchen Fällen. Außerdem zeigen wir Ihnen Möglichkeiten zum Bau in Eigenleistung auf.
Orientieren Sie sich am Preisniveau ausgewählter Hersteller und konkreten Rechenbeispielen.
Lesen Sie abschließend noch einige Tipps zur Pflege und Wartung.
Terrassenüberdachung - Materialien

Material | Aluminium | Holz |
Haltbarkeit | kaum pflegebedürftig, wetterbeständig | nur bei regelmäßiger Pflege wetterbeständig |
Stabilität | geringes Eigengewicht – weniger Pfosten nötig, Schneelast bis 200 kg/m² möglich hohes Eigengewicht | mehr Pfosten nötig, Schneelast bis 250kg/m² möglich |
Platzbedarf | filigrane Pfosten und Balken reichen aus | höherer Pfosten- und Balkendurchmesser nötig |
Kosten | zwischen 200 und 300 Euro /m² | um ca. 200 Euro /m² |
Es gibt vereinzelt auch Firmen, die Aluminium und Holz bei der Unterkonstruktion kombinieren. Sie verwenden Holz, dessen Furnierschichten längsverleimt sind und damit bei geringerem Durchmesser dieselbe Tragfähigkeit wie Leim- bzw. Brettschichtholz aufweisen.
Terrassenüberdachung – Dachformen, Eindeckungen & Zubehör
Auf die Unterkonstruktion lassen sich alle gängigen Dachvarianten aufbauen. Ähnlich wie bei Carports sind Flach-, Spitz-, Pult-, Sattel-, Tonnen- und Walmdächer möglich, aber nicht jeder Hersteller bietet die komplette Palette an. Bei einer Unterkonstruktion mit Wandbohle sind Flach- und Pultdächer die verbreitetsten Varianten, bei einer freistehenden Unterkonstruktion mitunter auch Sattel- und Walmdächer.
Unabhängig von Unterkonstruktion und Dachform können Terrassenüberdachungen mit verschiedenen Materialien eingedeckt werden. Zur Auswahl stehen in erster Linie:
- Verbundsicherheitsglas (VSG)
- Acryl- bzw. Plexiglas
- Polycarbonat
- Polyesterharz

Ein zusätzlicher Kostenpunkt ist die Dachentwässerung. Je größer die Dachfläche umso wichtiger ist es, Regen- oder Schmelzwasser vernünftig abzuführen. Ebenso wie andere Gebäudedächer sollte auch die Terrassenüberdachung mit einer Rinne ausgestattet werden. Diese kann aus PVC, Zink oder Kupfer bestehen.
Zur Verankerung der Terrassenüberdachung am Boden sind Stützenfüße bzw. Pfostenträger vorgesehen, wie sie auch bei Carports, Pavillons oder Pergola verwendet werden. Es gibt zwei gängige Varianten: Stützenfüße zum Aufdübeln oder zum Einbetonieren. Letzteres ist nicht notwendig, wenn die Konstruktion auf dem Fundament der Terrasse steht.
Neben der Dacheindeckung und der Verankerung ist auch an verschiedene Schutzelemente zu denken, die den Komfort der Terrassenüberdachung erhöhen: Gegen Wettereinflüsse kann zum Beispiel das Anbringen einer Seitenverglasung oder gläserner Verschiebeelemente hilfreich sein. Diese schützen die Terrasse zu einer oder mehreren Seiten hin gegen Wind und Nässe und verwandeln sie so in einen „halben“ Wintergarten.

Auch Brüstungen, die bei abschüssigem Gelände zur Absicherung der Terrasse angebaut werden sollten, bieten sich als Sichtschutz oder Rankhilfen an.
Ist die Terrassenüberdachung einmal mit solchen Zusatzelementen bestückt, kann die starke Innenbeschattung zum Problem werden. Spätestens, wenn man in lauen Sommernächten im Dunklen und Kühlen sitzen muss. Deshalb sollte beim Bau der Überdachung auch an die Installation von Lampen und Leuchten gedacht werden. Eine moderne und praktische Lösung sind Halogen-Leuchtschienen. Und zum Beheizen der Terrasse können auch Heizstrahler in die Überdachung integriert
Terrassenüberdachung bauen
Wie man sieht, sind bei der Planung einer Terrassenüberdachung viele Faktoren zu bedenken. Hat man sich für eine geeignete Konstruktion, die passende Dacheindeckung und sinnvolle Zusatzelemente entschieden, ist zu prüfen, inwieweit vor dem Bau der Terrassenüberdachung eine Baugenehmigung erforderlich ist.
In den Bundesländern gibt es dazu keine einheitlichen Bestimmungen. Man sollte sich sicherheitshalber bei seiner Gemeinde oder Kommune erkundigen. Immerhin haben sich mehrere Länder auf die Regelung geeinigt, dass eine ans Haus anschließende Terrassenüberdachung bis zu einer Fläche von 30 m² und einer Tiefe bis zu 3m verfahrensfrei – also nicht genehmigungspflichtig – ist. Darunter:
- Bayern, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen.
- In Niedersachsen wird die Genehmigungspflicht vom Rauminhalt der Überdachung bzw. der überdachten Fläche abhängig gemacht. Dieser darf 40 m³ nicht überschreiten.
Zu beachten sind außerdem etwaige Abstandflächenregelungen.Diese besagen z.B., dass eine Überdachung 2 oder 3 m vom Nachbargrundstück entfernt enden muss. Außerdem muss geklärt werden, welche Schneelastgrenzen für die Überdachung gelten. Diese variieren im Bundesgebiet je nach regionalen Wetterbedingungen und schreiben vor, wie viel Kilogramm Schnee eine Dachkonstruktion pro m² Dachfläche aushalten muss. Weit verbreitet ist ein Wert von 125 kg/m².

- Erstens ist Holz auch von ungeübten Heimwerkern leicht zu verarbeiten.
- Zweitens kommen einem eventuelle Fehler und Malheure nicht so teuer zu stehen wie bei Stahl oder Alu.
Terrassenüberdachung – Preise & Hersteller
Welche Preisvorteile bringt der Selbstbau? Und wie unterscheiden sich die verschiedenen Konstruktionsweisen im Preis? – Die folgenden Rechenbeispiele sollen einen kleinen Überblick geben. Es wird von einer weißen bzw. unlackierten Pultdach-Terrassenüberdachung mit den Maßen 4,50 m Länge x 3,00 m Breite x 2,70 m Höhe ausgegangen:
Konstruktionsweise | Hersteller | Grundpreis (ohne Montage) |
Aluminium mit Glaseindeckung | Terrassendach-Direkt | etwa 3.300 Euro |
Aluminium mit Polycarbonatdach | Alwiga Überdachungen | etwa 2.700 Euro |
Lärchen-Leimholz, freistehend, mit Glaseindeckung | Zimmerei Hoffmeister | etwa 2.900 Euro |
Leimholz, mit Wandbohle und Ortgang-Dachsteinen | Holzon (Holzbau Janusz & Marian) | etwa 2.800 Euro |
Bausatz Alu mit Stegplatten | derfairepreis.de | etwa 2.100 Euro |
Bausatz Holz mit Glaseindeckung | Holzprofi Lobach | etwa 2.000 Euro |
Alle Angaben ohne Gewähr; Recherche-Stand: Juli 2011

Im Quadratmeterpreis unterscheiden sich Terrassenüberdachungen mit Alu- bzw. Holzunterkonstruktionen kaum. Im angenommenen Beispiel lägen Alu und Holz bei etwa 210 Euro / m². Der preisliche Abstand zu Konstruktionen mit Edelstahl ist enorm: Hier kann der Quadratmeterpreis zwischen 350 und 650 Euro liegen. Bei poliertem Edelstahl kommen noch einmal 30 Prozent hinzu.
Terrassenüberdachung pflegen
Zum Erhalt einer Terrassenüberdachung sind verschiedene Maßnahmen zu ergreifen. Abgesehen davon, dass Unterkonstruktionen aus Holz regelmäßig mit Holzschutzfarben gestrichen werden müssen, sorgen vor allem die Dacheindeckungen hin und wieder für Arbeit.
Bei Glaseindeckungen (VSG) genügen einfache Reinigungsmaßnahmen wie bei großen Fenstern:
- Stellen Sie sich auf eine Leiter und verwenden Sie einem Schrubber mit Teleskopstil, um in alle Ecken zu kommen. Mit alkalischer Reinigungslösung (Soda, Seife) sorgen Sie auf der Glasfläche für einen pH-Wert, der das Entfernen von Schmutz erleichtert und auch Moos daran hindert, sich anzusetzen.
- Sollte bereits eine leichte Vermoosung einsetzen, müssen sie das Glas gründlich abschrubben, damit sich das Moos nicht ausbreitet.

- Vorreinigung mit dem Sprühstrahl des Gartenschlauchs oder per Hand mit klarem, warmem Wasser. Es kann Spülmittel zugegeben werden. Scheuernde Mittel sind jedoch zu vermeiden, weil sie die Oberfläche des Materials angreifen.
- Aggressive Reinigungs- und Desinfektionsmittel (z.B. mit Aceton, Ammoniak oder Benzol) dürfen nicht verwendet werden, da sie die Materialoberfläche beschädigen. Sollten Kratzer oder Blindstellen auftreten, können diese wie bei Plexiglas mit einer speziellen Polier & Repair-Paste gemindert werden.
Neben der Eindeckung muss auch die Dachentwässerung in Abständen gepflegt werden. Das heißt, dass die Rinnen von Laub zu befreien und grob zu reinigen sind. Bei Zink- und Kupferrinnen kann ein Innenanstrich aufgetragen werden, um die Haltbarkeit zu verlängern. Bei PVC-Rinnen ist dies nicht möglich.
Die verwendeten Bilder stammen mit freundlicher Genehmigung von der Firma Baur&Baur GbR - B&B Der Markisen-Baur in Chemnitz-Röhrsdorf sowie von der Firma Holztechnik Lätzsch GmbH in Bannewitz.