Startseite » Pflanzen » Rosen » Buschrosen: Sorten & Pflege von A-Z | Anleitung zum Schneiden

Buschrosen: Sorten & Pflege von A-Z | Anleitung zum Schneiden

Bei der umgangssprachlich als Buschrose bezeichneten Rose handelt es sich eigentlich um eine Strauchrose. Ihre Blüten sitzen in Dolden oder Büscheln an überhängenden Zweigen. Mit ihrer voluminösen Pracht kommt sie neben anderen Blüh- oder Grünpflanzen aber auch in Einzelstellung im traditionellen Bauerngarten ebenso wie im Cottage- oder Landhausgarten optimal zur Geltung. Das setzt eine fachgerechte Pflanzung und Pflege voraus.

Video-Tipp

Standortansprüche

Buschrosen bevorzugen sonnige und luftige Standorte, wo feuchtes Laub schnell abtrocknen kann. Das verringert die Anfälligkeit für einen Pilzbefall. Bei der Standortwahl ist darauf zu achten, eine Rose nie an einen Platz zu pflanzen, an dem zuvor bereits Rosen standen. Anderenfalls ist es sehr wahrscheinlich, dass die neue Rose aufgrund von Bodenmüdigkeit nur schwach wächst oder sogar abstirbt.

Steht kein anderer Platz zur Verfügung, muss die Erde im Pflanzbereich großflächig ausgetauscht werden, mindestens 50 cm tief und 30 cm im Durchmesser. Mindestens genauso wichtig wie der Standort ist die Bodenbeschaffenheit. Optimal sind frische, humose, nährstoffreiche, gut durchlässige, kalkhaltige und lehmige, mittelschwere Böden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Für eine Kübelpflanzung bietet sich eine Spezialerde für Rosen an.

Tipp:

Durch die Kombination mit Schleierkraut, Gräsern oder Farnen lässt sich die Eleganz einer jeden Buschrose noch verstärken.

Pflanzung

Der Pflanztermin ist abhängig von der Wurzelverpackung. Während Buschrosen im Container im Frühjahr und im Herbst gepflanzt werden können, pflanzt man wurzelnackte und Ballenware ausschließlich im Herbst, zwischen Oktober und Ende November. Etwa einen Monat vor der Pflanzung wird der Boden im Pflanzbereich bis in eine Tiefe von etwa zwei bis drei Spatenstichen aufgelockert. Zusätzlich ist es sinnvoll, den Boden vorzuwässern. Bei einer Kübelpflanzung ist es wichtig, dass der Kübel groß genug ist, je größer und vor allem höher er ist, desto besser. Eine Tiefe von 50 cm ist das Minimum.

Anleitung zum Pflanzen

Etwa 12 Stunden vor dem Pflanzen wässert man insbesondere wurzelnackte Pflanzen ausgiebig. Sie sollten mindestens bis zur Veredelungsstelle im Wasser stehen. Um die Verdunstungsfläche zu reduzieren, kürzt man die Triebe wurzelnackter Pflanzen bis auf etwa 20 cm ein, sodass pro Trieb mindestens fünf Knospen stehen bleiben. Auch beschädigte und abgestorbene Wurzelteile werden entfernt und die Spitzen der verbleibenden minimal eingekürzt.

  • Anschließend Pflanzloch mit Durchmesser von ca. 40 cm ausheben
  • Erdaushub mit Kompost, Hornspänen oder Rosenerde mischen
  • Einen Teil Erde einfüllen und Buschrose mittig einsetzen
  • Veredelungsstelle sollte etwa fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen
  • Pflanzloch mit Erdaushub auffüllen
  • Erde mit dem Fuß verdichten und wässern
  • Gießrand verhindert, dass Gießwasser ungenutzt abläuft
Buschrosen

Im letzten Schritt werden die Rosen zum Schutz vor Frost etwa 15 cm hoch mit Erde angehäufelt, sowohl bei einer Frühjahrs- als auch Herbstpflanzung. Im Frühjahr kann sie nach einigen Wochen und bei einer Herbstpflanzung, im Frühjahr wieder entfernt werden.

Pflegeanleitung

Mit der richtigen Pflege steht Buschrosen ein langes Leben bevor, darum hier unsere Ratschläge:

Gießen

Buschrosen gelten als relativ pflegeleicht, sind aber dennoch nicht ganz anspruchslos. Sie sind dankbar für eine regelmäßige Bewässerung. Dabei ist besonders darauf zu achten, immer dicht am Boden und nicht über die Blätter zu gießen. Sind die Blätter dauerhaft nass, kann das die Anfälligkeit für unterschiedliche Blattkrankheiten erhöhen.

Düngen

Gedüngt wird das erste Mal im Frühjahr und dann in regelmäßigen Abständen. Frisch gepflanzte Rosen müssen erst im zweiten Standjahr gedüngt werden. Die erst Düngergabe sollte im Frühjahr, nach dem jährlichen Rückschnitt erfolgen z.B. in Form von reifem Kompost und etwas Hornmehl. Das nächste Mal wird nach der ersten Blüte gedüngt, beispielsweise mit organischem Rosendünger. Spätestens im Juli ist die letzte Düngung fällig.

Tipp:

Organische Dünger sollten immer flach in die Erde eingearbeitet werden, so wird er schneller zersetzt.

Anleitung zum Schneiden

Regelmäßige Schnittmaßnahmen an der Buschrose sind empfehlenswert. Sie sorgen für einen gesunden Wuchs, üppige und langanhaltende Blütenpracht, schützen vor Verkahlen und können Krankheiten vorbeugen.

  • Bester Zeitpunkt zwischen März und April, sofern es frostfrei ist
  • Öfter blühende Buschrosen etwas weniger schneiden
  • Wachsen dann buschiger und verzweigter nach
  • Radikaler Schnitt fördert Längenwachstum, keinen vermehrten Blütenansatz
  • Kräftige Triebe um ein Drittel, schwache um die Hälfte einkürzen
  • Abgestorbene Teile direkt am Ansatz entfernen
  • Schnitt bis ins gesunde Holz möglich
  • Für dichten Wuchs den Strauch etwas auslichten
  • Dabei einzelne Triebe komplett entfernen
  • Einmalblühende Buschrosen blühen am mehrjährigen Holz
  • Für eine schöne Blüte, besser in Ruhe lassen
  • Ältere Exemplare im Frühjahr auslichten
  • Sehr alte Triebe an der Basis oder einer Verzweigung herausschneiden
  • Kleinststrauchrosen stark zurückschneiden oder auf Stock setzen
  • Im Herbst welke Blüten sowie kranke und verletzte Triebe entfernen
Tipp:

Verzichtet man auf jegliche Schnittmaßnahmen, vergreisen und verkahlen die Rosen, ihr Wuchs wird immer dichter, sodass kaum noch Licht und Luft ins Innere gelangen. Die Blüte lässt mehr und mehr nach und die Rose wird anfälliger für Krankheiten.

Überwintern

Büschelrose - Rosa multiflora

Buschrosen sind gut winterhart und kommen eigentlich ohne Winterschutz aus. Dennoch ist es ratsam, sie zum Schutz vor starken Frösten rund um die Veredlungsstelle mit Kompost oder Erde anzuhäufeln und die Strauchbasis zusätzlich mit Tannenreisig abzudecken. Rosen im Kübel sollte man möglichst von Anfang an in frostsichere Töpfe pflanzen. Am besten stellt man sie auf eine isolierende Unterlage und deckt den Wurzelbereich zum Schutz der Veredlungsstelle mit Blumenerde oder Laubkompost ab. Den Topf selbst umwickelt man mit Luftpolsterfolie und Jute. Dann rückt man ihn vor eine vor Regen und Wind geschützte Hauswand.

Vermehren

Die Vermehrung von Rosen erfolgt in der Regel durch Veredelung, was für Laien aber eher schwierig ist, denn das erfordert Fachwissen. Hobbygärtner vermehren ihre Rosen eher über Stecklinge oder Absenker.

Stecklinge

  • Stecklinge zwischen Juni und August schneiden
  • Kurz unterhalb einer nach außen zeigenden Knospe schneiden
  • Steckling sollte fünf Augen und eine verwelkte Blüte besitzen
  • Alle anderen Blüten abschneiden
  • Bis auf ein Blatt im oberen Drittel, alle entfernen
  • Verbleibendes Blatt halbieren
  • Verringert Verdunstung während der Bewurzelung
  • Nach dem Schnitt, Steckling in Weidenwasser legen
  • Weidenwasser fungiert als Bewurzelungshilfe

Nach dem Bewurzeln setzt man ihn so tief ein, dass nur noch das eingekürzte Blatt zu sehen ist. Über den Steckling stülpt man eine lichtdurchlässige Abdeckung, die man regelmäßig belüftet. Ab ist auf eine regelmäßige Wasserversorgung und einen Schutz des Stecklings vor Frost zu achten.

Absenker

Die Vermehrung über Absenker eignet sich nur für Buschrosen, die über besonders biegsame Triebe verfügen. Man wählt im Sommer einen bodennahen Trieb mit mindestens drei Augen und entfernt alle Blätter. Dann ritzt man die Augen an der Blattachsel leicht ein und steckt in die Schnittstelle ein kleines Hölzchen um sie offen zu halten. Unter dem Trieb gräbt man eine kleine Rinne in den Boden, die man mit etwas Kompost befüllt.

Dann biegt man den vorbehandelten Trieb zum Boden und legt ihn in die Rinne, sodass nur noch die Triebspitze herausschaut. Nun noch den Trieb mit Erde bedecken, Erde andrücken und mit Draht oder Steinen im Boden fixieren. Bis zum Frühjahr muss der Bereich gleichmäßig feucht gehalten werden. Nach dem Bewurzeln wird der Senker von der Mutterpflanze abgeschnitten und separat eingepflanzt.

Krankheiten

Rosen

Sternrußtau zeigt sich meist ab April oder Mai an schwarz-braunen Fruchtlagern auf den Blättern. Die Blätter vergilben und fallen frühzeitig ab. Schon bei den ersten Anzeichen sollen befallene Blätter und Triebe entfernt werden. Zur Bekämpfung bieten sich verschiedene Spritzmittel an. Vorbeugend sollte der Pflanzbereich nicht zu feucht sein und die Bepflanzung nicht zu dicht sein.

Schädlinge

Bei der Bekämpfung von Blattläusen können natürliche Fressfeinde wie z.B. Marienkäfer und Brennnesselsud hilfreich sein. Vorbeugend kann man die Rosen im Frühjahr mit Ackerschachtelhalmsud stärken.

Sorten

‚Princess of Wales‘

Eine moderne, reich blühende Strauchrose mit mittelgroßen, cremeweißen und teilweise rosa schimmernden, gefüllten Blüten. Sie ist öfter blühend, wird 100-150 cm hoch, wächst aufrecht und buschig. Blütezeit ist von Juni bis September.

‚Bayerngold‘

Kompakte Sorte mit gefüllten, gelben Blüten. Sie ist öfter blühend, sehr robust, mit einer sehr guten Blattgesundheit und wächst 40-60 cm in die Höhe und 30-50 cm in die Breite. Blütezeit ist von Juni bis November.

‚Eifelzauber‘

Robuste Strauchrose, die mit ihren mittelgroßen, stark gefüllten, pastell-rosafarbenen Blüten Betrachter in ihren Bann zieht. Sie erreicht Wuchshöhen von 100-120 cm, besitzt eine gute Blattgesundheit und blüht von Juni bis September.

‚Astrid Gräfin von Hardenberg

Diese Rose besticht von Juli bis September mit intensiv duftenden, stark gefüllten und geviertelten Blüten in einem samtigen Bordeaux. Sie wächst breitbuschig mit Wuchshöhen von 120-150 cm.

‚Musquée Sans Souci‘

Stark duftende Moschusrose, die mit Schlichtheit und Natürlichkeit besticht. Blüten wildrosenähnlich, schneeweiß mit sattgelben Staubgefäßen. Sie blüht öfter ohne Pause.

‚Rosenstadt Freising‘

Öfter blühende, 100-150 cm hohe Strauchrose mit hoher Blattgesundheit präsentiert sich von Juni bis September mit mittelgroßen, halb gefüllten, nicht duftenden Blüten. Die sind weiß mit unregelmäßig samtig blutrotem Rand.

‚Lichtkönigin Lucia‘

Reich- und öfter blühende Rosenklassiker mit locker gefüllten, zitronengelben, leicht duftenden Blüten. Er wird 120-150 cm hoch und blüht von Juni bis September.

‚Schneewittchen‘

Die wohl bekannteste reinweiße Rose überhaupt und ein unermüdlicher Dauerblüher. Sie bringt mittelgroße, halb gefüllte Blüten mit zartem Duft hervor, besitzt kaum Stacheln und erreicht Wuchshöhen von 100-130 cm.

‚Colibri‘

Blüten dieser Edelrose zeigen ein wahres Feuerwerk an Farben. Sie sind ungleichmäßig Pink und Weiß gestreift, locker gefüllt, mit einem intensiven Duft. Sie wächst 120-180 cm in die Höhe und blüht von Juni bis September.

‚Grandhotel‘

Reich- und öfter blühende, 120-150 cm hohe Buschrose mit großen, gefüllten, blutroten Blüten mit samtigem Schimmer. Blüten sind sehr farbstabil und zeigen sich von Juli bis September.

‚La Rose Synactif‘

Ihre großen, gefüllten, zartrosa, mauve bis fliederfarbenen Blüten machen diese Rose zu etwas Besonderem. Sie duften intensiv nach Zitrone und Anis und zieren den 100-150 cm hohen Strauch von August bis Oktober.

‚Palais Biron‘

‚Palais Biron‘ erfreut ab Ende Mai mit nostalgischer, dicht gefüllter Blüte in kräftigem Violett und mit einem sehr starken Damaszener-Duft. Sie ist reich blühend, hat einen buschigen, gut verzweigten Wuchs mit Wuchshöhen von 80-150 cm.

‚Summer Lodge‘

Buschrose mit ungewöhnlicher Blütenfärbung. Die locker gefüllten Blüten sind ungleichmäßig in Purpurrot, Bräunlich-orange und Honiggelb gemustert. Blütezeit ist von Mai bis Juli und die Wuchshöhe liegt zwischen 100 und 150 cm.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Rosen

Zum Thema Rosen

Scroll Up