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Rosenschädlinge bekämpfen | 10 typische Schädlinge an Rosen

Natürlich gibt es heute für nahezu jeden Befall mit Ungeziefer oder jedes noch so ausgefallene Schadbild die passende chemische Keule als Abhilfe. Doch in den allermeisten Fällen ist das gar nicht nötig. Wenn Sie Schädlinge rasch erkennen und frühzeitig Gegenmaßnahmen angehen, reichen in den allermeisten Fällen bewährte und für die sonstige Flora und Fauna des eigenen Gartens völlig unbedenkliche Hausmittel aus.

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Blattläuse (Aphidoidea)

grüne Blattläuse - Aphidoidea

Herkunft: Insekten, zu den Pflanzenläusen gehörend

Erkennungsmerkmale:

  • Ovale, langgestreckte Körperform
  • Grünliche bis bräunliche Färbung
  • Körperlänge um 1 bis 3 Millimeter
  • Aufenthalt vor allem an Stielen und Blattunterseiten
  • „Honigtau“, tropfenartige Ausscheidungen der Läuse

Schadensursache: Angebissene Pflanzenbahnen, um an den Pflanzensaft zu gelangen

Schäden:

  • Braune Punkte und Flecken
  • Eintrocknende Blätter, Triebe und Knospen
  • Verkümmern und Absterben von Pflanzen oder Pflanzenteilen

Abhilfe:

  • Einsprühen mit Lösung aus 50 Gramm Schmierseife auf einen Liter Wasser
  • Ansiedelung von Schlupfwespen oder Marienkäfern als Fressfeinde der Blattläuse
ACHTUNG:

Wie auch die Spinnmilben sind die Blattläuse kaum wirtsspezifisch ausgerichtet und befallen eine Vielzahl an Pflanzen im Garten. Deshalb sind sie als Schädlinge für die Rosengewächse nicht minder gefährlich und sollten aktiv angegangen werden!

Gemeiner Rosenkäfer (Cetonia Aurata)

Rosenkäfer Larven - Engerlinge

Synonym: Goldkäfer

Herkunft: Familie der Blatthornkäfer

Erkennungsmerkmale:

  • Körperlänge 14 bis 20 Millimeter
  • Grün bis kupferfarben glänzender Panzer
  • Meist goldgelber Farbverlauf im Bereich des Rückenschilds

Schadensursache: Fraß von Blüten und Jungtrieben

Schäden:

  • Abfallende Knospen und Blüten
  • Absterbende Triebe
  • Geringere Wachstums- und Entwicklungsleistung an geschädigten Pflanzenteilen
  • Allgemeine Schwächung der Pflanze

Abhilfe: Absammeln und Umsiedeln der Käfer

ACHTUNG:

Auch wenn diese Käfer immer wieder in großer Zahl auftreten und enorme Schäden verursachen, dürfen sie weder durch Hausmittel noch durch chemische Präparate getötet werden. Der Gemeinde Rosenkäfer zählt zu den geschützten Arten und war im Jahr 2000 sogar Käfer des Jahres. Obwohl er geschützt ist, zählt er nur in wenigen Gebieten zu den bedrohten Arten.

Rosenblattminiermotte (Gracillariidae)

Miniermotte

Herkunft: Schmetterlinge

Erkennungsmerkmale:

  • Braungefleckte Motte mit schlankem Körperbau
  • Körperlänge um 10 bis 15 Millimeter
  • Larvenbefall an Linien auf den Blättern erkennbar, sonst wegen Aufenthalt im Blattinneren kaum wahrnehmbar

Schadensursache: Fraßgänge im Blattgewebe, erkennbar als helle Linien auf den Blattoberflächen

Schäden:

  • Absterbende Blätter
  • Insgesamt meist nur geringer Befall, somit kaum relevantes Schadbild

Abhilfe: Im Regelfall keine Abhilfe oder Gegenmaßnahme erforderlich

Rosenlaubzikade (Edwardsiana rosae)

Herkunft: Insekten

Erkennungsmerkmale:

  • Blassgrüne bis gelbgrüne Körperfarbe
  • Langgestreckter, schlanker Körperbau
  • Körperlänge 3 bis 4 Millimeter
  • Ausgeprägtes hinteres Beinpaar
  • Larven cremeweiß bis grün und flugunfähig
  • Auftreten vor allem von Ende Mai bis Mitte Juli und von Ende August bis September (Zeiten der Eiablage)

Schadensursache:

  • Fraßschäden der Larven
  • Eiablage in die Triebe

Schäden:

  • Schwächung der Pflanze
  • Braune Punkte und Flecken an Blättern
  • Abstrebende Blätter und Jungtriebe

Abhilfe:

  • Vorbeugen durch kühleren, gut belüfteten Standort
  • Verscheuchen der Tiere durch Schütteln der Triebe (Zikaden springen davon)
  • Ansonsten keine wirksamen Hausmittel bekannt

Roselblattrollwespe (Blennocampa pusilla)

Herkunft: Familie der Blattwespen

Erkennungsmerkmale:

  • Raupen 5-9 Millimeter lang, grüne Färbung
  • Wespen 3 bis 4 Millimeter lang, schwarze Körperfärbung mit klaren Flügeln

Schadensursache:

  • Einrollen der Blätter als pflanzlicher Schutzkokon der Larven während der Entwicklung, Zeitraum Mai bis Anfang Juni
  • Rollen angestoßen durch angebissene Blattadern

Schäden: Kein eklatantes Schadbild, gelegentlich leichte Schwächung bei intensivem Blattabfall

Abhilfe:

  • Kein Hausmittel bekannt
  • Meist auch keine Gegenmaßnahme erforderlich
HINWEIS:

Neben der Rosenblattrollwespe existieren noch weitere Vertreter der Blattwespen, die die Rosensträucher als Brutstätte nutzen. Meist lassen sich die Raupen bei übermäßigem Befall einfach absammeln ohne weitere Methoden zur Bekämpfung zu erfordern.

Rosenblattwespe (Caliroa aethiops)

Herkunft: auf Rosen spezialisierte Art aus der Familie der Blattwespen

Erkennungsmerkmale:

  • adulte Tiere schwarz mit grauen Flügeln
  • ca. 5 Millimeter Körperlänge
  • Larven (eigentliche Schadensverursacher) bis 1 Zentimeter lang, hellgrüne Oberseite, Unterseite gelb, Körperform ähnlich Nacktschnecken
  • Auftreten meist im März und erneut im Juli (Zeit der Eiablage)

Schadensursache: Blattfraß der Larven

Schäden:

  • Zunächst punktuelle Fraßstellen, später bis auf die Blattadern abgefressene Blattgerippe
  • Absterbende Triebe
  • Allgemeine Schwächung der Pflanze bis hin zum Absterben auf Grund mangelnder Photosyntheseleistung ohne Blätter

Abhilfe:

  • Keine Vorbeugung möglich
  • Absammeln der Larven
  • Wiederholtes Einsprühen mit Jauche aus Eichenblättern und -rinde und Wasser

Rosentriebbohrer (Blennocampa elongatula, Ardis brunniventris)

rosentriebbohrer - Blennocampa elongatula - Ardis brunniventris

Herkunft: Larve später eigentlich für die Rose unkritischer Blattwespenarten

Erkennungsmerkmale: Weiße, schlanke Raupen mit brauner Kopf-Kapsel

Schadensursache: Fraßgänge in den Jungtrieben, beim „Aufsteigenden Rosentriebbohrer“ von unten in Richtung Blattspitze führend, beim „Absteigenden Rosentriebbohrer“ von oben nach unten führend

Schäden:

  • Schwächung der Triebe und Pflanzen
  • bei absteifenden Bohrern Absterben der Terminalknospe
  • bei intensivem Befall Absterben der Triebe oder sogar Pflanzen

Abhilfe:

  • mechanisches Abtöten der Larven durch Einführen eines Drahtes in die Fraß Kanäle
  • Rückschnitt befallener Triebe unterhalb der Fraßgänge

Rosenwickler (Notoceliaea)

Herkunft: Familie der Schmetterlinge

Erkennungsmerkmale:

  • Adulte Tiere beige-braun gefleckt, Körperlänge rund 15 bis 20 Millimeter
  • Raupen dünn und grün gefärbt

Schadensursache:

  • Eiablage in die Jungtriebe der Rosensträucher
  • Fraßschäden durch adulte Tiere

Schäden:

  • Absterbende Jungtriebe
  • Abfallende Blüten und Blätter
  • Schwächung der Pflanze

Abhilfe:

  • Absammeln geringer Raupenmengen
  • Abschneiden und entsorgen befallener Triebe
  • Wiederkehrendes Besprühen der Raupen mit Rapsöl

Spinnmilben (Tetranychus urticae)

Spinnmilben - Tetranychus urticae

Herkunft: Familie der Spinnmilben mit rund 1.300 Unterarten, bei uns vor allem die „gemeine Spinnmilbe“

Erkennungsmerkmale:

  • runder bis ovaler Hinterleib und glasiger, teils dunkel gefleckter Färbung, deutlich größer als der gedrungene Vorderleib
  • Körpergröße um 0,3 bis 0,6 Millimeter
  • Gut sichtbare weiße, flächige Gespinste an den Blattunterseiten der Pflanzen

Schadensursache: Angebissene Pflanzenfasern zur Ernährung durch Pflanzensaft

Schäden:

  • Zunächst gelbe, später braune Punkte an den Blättern (entwickeln sich aus den Bissstellen)
  • Später eintrocknende Blätter und Absterben der Triebe

Abhilfe:

  • Vorbeugen durch luftigen, feuchten Standort, idealerweise dem Regen ausgesetzt und nicht zu heiß
  • Spinnmilben abtöten durch Emulsion aus 250 Milliliter Rapsöl auf einen Liter Wasser, gut vermischen und wiederholt aufsprühen
  • Pflanzen wiederholt kräftig abbrausen
  • Sud aus Zwiebeln oder Knoblauch auskochen, erkalten lassen und Pflanzen wiederholt einsprühen

Gewächshausmottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum)

Weiße Fliegen - Gewächshausmottenschildlaus - Trialeurodes vaporariorum

Synonym: Weiße Fliegen

Herkunft: Insekten

Erkennungsmerkmale:

  • Schlanke, nur rund einen bis zwei Millimeter große weiße Fliegen mit langgestreckter Körperform
  • Ausgeschiedener „Honigtau“
  • weiße Fliegen als weiße Punkte an den Blattunterseiten erkennbar
  • Auffliegende Schwärme bei Bewegungen der Rosen

Schadensursache: Angebissene Pflanzenzellen zur Ernährung über den Pflanzensaft

Schäden:

  • Schwarze Punkte an den Blattunterseiten
  • Häufiger Blattabwurf
  • Schwächung der befallenen Triebe

Abhilfe:

  • Rapsöl-Wasser-Gemische zum wiederholten Aufsprühen
  • Schmierseifelösung zur wiederholten Anwendung an den Blattunterseiten
  • Vorbeugen durch gut belüftete Standorte
HINWEIS:

Über die jeweils benannten Schadensbilder hinaus bedeutet jeder Befall mit Ungeziefer eine erhöhte Infektionsgefahr durch Krankheitserreger oder Pilze. Bissstellen, Eiablagen oder sonstige Beeinträchtigungen stellen Schwachstellen im Schutzmantel der Pflanze dar. Oft sind die Auswirkungen dieses sekundären Befalls noch weit schwerwiegender, als der durch das Ungeziefer selbst verursachte. Daher sollten Sie Rosenschädlinge auch bei nur geringen direkten Auswirkungen in den meisten Fällen bekämpfen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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