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Was sind Polyantharosen? 10 Sorten | Pflege und Schneiden

Rose 'Gruß aus Aachen'
Huhu. The original uploader was Huhu at German Wikipedia., Gruss an Aachen 1909, bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0

Kaum eine Pflanze weist so viele Wuchs- und Blütenformen auf wie die Rose. Da bilden auch Polyantharosen keine Ausnahme. Diese Beetrosen sind ein beliebtes Gestaltungselement im Garten und ein begehrter Pflanzpartner. Sie beeindrucken mit wunderschönen Blütenfarben, angefangen bei einem strahlenden Weiß über leuchtendes Gelb und apricot bis hin zu einem zarten Rosa, einem intensiven Rot oder violett.

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Eigenschaften von Polyantharosen

Polyantharosen sind die Vorgänger der heutigen Floribundarosen, eine etwas größere Kreuzung aus Teehybriden und Polyantha-Rosen mit überwiegend halb gefüllten Blüten. Die Bezeichnung ‚Polyantha‘ kommt aus dem Griechischen und bedeutet ‚vielblumig‘. Bei diesen Rosen handelt es sich um niedrige, vielblütige und besonders blühfreudige Beetrosen, die aus Mehrfachkreuzungen von ‚Rosa multiflora‘ und ‚Rosa chinensis‘ hervorgegangen sind. Sie werden in der Regel nicht höher als 60-90 cm.

Charakteristisch für Polyantha-Rosen sind zum einen der buschige Wuchs und zum anderen die großen Blütenbüschel bzw. die doldenartigen Blütenstände. Hier sind viele kleine Blüten in großen Rispen angeordnet. Die sind je nach Sorte einfach oder gefüllt. Einige Sorten duften und einige sind duftlos. Zu den Polyantharosen gehören auch die sogenannten Compacta-Rosen. Sie wachsen sehr gedrungen, besitzen starre Triebe und werden maximal zwischen 30 und 40 cm hoch. In Deutschland sind sie auch unter der Bezeichnung ‚Sieben Zwerge‘ bekannt.

Sorten

‚Gruß aus Aachen‘

Gruß aus Aachen
Jamain, Rosa ‚Gruss an Aachen‘ J1, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Diese reich und öfter blühende Sorte wächst niedrig und buschig, mit Wuchshöhen von etwa 60 cm. Die in der Mitte geviertelten Blüten sind dicht gefüllt, schalenförmig und angenehm duftend. Sie haben eine zarte gelblich-rosa Färbung, die sich im Verblühen in ein Rahmweiß ändert. Das Laub ist relativ dicht.

‚Marie Pavié‘
Auch ‚Marie Pavié‘ ist eine reich- und öfter blühende Beetrose mit kleinen bis mittelgroßen, gefüllten Blüten. Die duften leicht, sind cremeweiß mit rosafarben schimmernder Mitte und sind in kleinen Büscheln angeordnet. Die Rose wächst buschig und kann bis zu 90 cm hoch werden.

‚Anne-Marie de Montravel‘
Diese Polyantharose wächst etwas ausladend, blüht Jahr für Jahr zuverlässig, hat einen zierlichen Wuchs und erreicht Wuchshöhen von bis zu 60 cm. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis zum Frost. Die strahlend weißen Blüten sind dicht gefüllt und angenehm duftend.

‚Yvonne Rabier‘
Reinweiß sind auch die dicht gefüllten, leicht kugelförmigen und zart duftenden Blüten dieser Sorte, die in großen Blütenständen stehen. Auch sie blüht öfter, von Juni bis zum Frost. Sie wächst buschig kompakt, bis zu 60 cm in die Höhe und passt sehr gut zu der moderneren Sorte ‚Muttertag‘.

‚Rosa Gruß an Aachen‘
Diese aufrecht, buschig und bis zu 90 cm hoch wachsende Beetrose versprüht den Charme einer alten Rosensorte. Die zart duftenden, gefüllten Blüten zeigen sich von Juli bis September. Sie sind cremeweiß und im Innern gelblich-rosa. Dieser Farbverlauf lässt die Blüten noch größer erscheinen.

Tipp:

Für einen kräftigen Austrieb im Frühjahr ist ein starker Rückschnitt empfehlenswert.

‚Nathalie Nypels‘
Die Blüten dieser buschig und gut verzweigten Beetrose sind halb gefüllt und angenehm duftend. Sie stehen in dichten Rispen und zeigen sich in einem zarten Rosa mit einem Hauch von Apricot. Sie blühen mehrmals bis weit in den Herbst hinein und erreichen eine Höhe von bis zu 80 cm.

‚Heinrich Karsch‘
Wie die Sorten zuvor blüht auch diese mehrfach. Die vergleichsweise kleinen Blüten dieser bis zu 60 cm hohen Rose sind in Büscheln angeordnet und halb gefüllt. Sie zeigen sich den ganzen Sommer über, anfangs in einem kräftigen Purpurrosa und färben sich später violett bis Mauvefarben.

‚Muttertag‘
Die Beetrose ‚Muttertag‘ wächst breit verzweigt und bis zu 50 cm in die Höhe. Die Belaubung ist anfangs rötlich und nimmt später eine frischgrüne Färbung an. Ihre Blüten sind recht klein und erinnern etwas an Moosröschen. Sie sind halb gefüllt, leuchtend rot und hellen im Verblühen etwas auf.

‚Café‘
Die reich blühende Sorte ‚Café‘ überzeugt mit einer ausgefallenen Blütenfarbe, normal großen Blüten und einem sehr zurückhaltenden Wuchs. Sie erreicht Wuchshöhen von bis zu 90 cm, blüht mehrfach, wobei die Blüten in großen Büscheln stehen. Die duftenden und dicht gefüllten Blüten sind matt bräunlich bis cremefarben, nach außen hin etwas heller werdend.

Tipp:

Diese Beetrose sollte in ausreichendem Abstand zu anderen Gewächsen stehen, wo sich nicht in ihrem Wuchs bedrängt wird.

‚Schneewittchen ’01‘

Rose - Schneewittchen
Yoko Nekonomania, Rose, Iceberg (Schneewittchen)6, bearbeitet von Hausgarten, CC BY 2.0

Die Sorte ‚Schneewittchen‘ blüht ebenfalls mehrfach und wächst locker überhängend mit einer Wuchshöhe von maximal 60 cm. Die Blüten sind gefüllt und leicht duftend. Aus den zunächst cremefarbenen Knospen entwickeln sich kleine rosettenförmige, weiße, zart rosa angehauchte Blüten. Die Blätter sind glänzend dunkelgrün.

Pflanzung

Bester Pflanzzeitpunkt für diese Beetrosen ist sowohl im Frühjahr als auch im Herbst. Vor der Pflanzung ist es ratsam, den Ballen der Rose für etwa zwölf Stunden zu wässern. In der Zwischenzeit hebt man eine ausreichend große Pflanzgrube aus und entfernt sämtliche Unkräuter und Wurzelreste im Pflanzbereich. Nach dem Wässern kürzt man die Wurzeln ein und entfernt dabei tote und beschädigte Wurzelteile.

Anschließend wird der Boden im Pflanzloch aufgelockert und die Rose mittig eingesetzt. Man pflanzt die Rose so tief ein, dass die Veredlungsstelle (wulstartige Verdickung am Stamm) etwa 5 cm unter der Erde liegt. Dabei sollte man Pflanzabstände zu benachbarten Pflanzen von 30 bis 40 cm einhalten. Beetrosen wirken sehr gut neben Ginster, Lavendel, Lupinen oder Schleierkraut.

Standortbeschaffenheit

  • Diese Beetrosen bevorzugen sonnige und gut belüftete Standorte
  • Kommen teilweise auch im Halbschatten gut zurecht
  • Das feuchte oder nasse Laub muss immer schnell wieder abtrocknen können
  • Das kann Pilzkrankheiten wie Sternrußtau oder Mehltau sowie Blattläusen vorbeugen
  • Polyantharosen benötigen eine gute durchlässige, lehmig-humose Gartenerde
  • Zu Staunässe neigende Böden werden nicht vertragen
  • Zu viel Nässe kann Anfälligkeit für Krankheiten erhöhen
Tipp:

Rosen sollten nicht an einen Standort gepflanzt werden, an dem zuvor bereits Rosen standen. Anderenfalls könnte es zu Bodenmüdigkeit und in der Folge zu Wuchsdepressionen kommen.

Pflegeansprüche

Gießen
Polyantharosen zeichnen sich durch eine sehr gute Gesundheit aus. Sie sind weniger anfällig für Krankheiten und benötigen nur wenig Pflege. Ein Teil der Pflege ist das bedarfsgerechte Gießen. Regelmäßig gewässert werden sollte vor allem bei länger andauernder Trockenheit und direkt nach der Pflanzung. Ansonsten wässert man witterungsabhängig und im Herbst deutlich weniger. Beim Gießen ist darauf zu achten, immer nur auf den Boden und nicht über die Blätter zu gießen. Sind die Blätter dauerhaft nass, kann auch das einen Befall mit Krankheiten begünstigen.

Düngen
Für ein gesundes Wachstum und eine reiche Blüte benötigen diese Rosensorten natürlich auch ausreichend Nährstoffe. Das erste Mal düngt man etwa vier Wochen nach der Pflanzung, beispielsweise mit einem speziellen Rosendünger. Oder man verwendet ausschließlich organische Dünger wie Kompost oder Stallmist, so lässt sich eine Überdüngung vermeiden. Den Kompost kann man im Frühjahr in einer 2-3 cm dicken Schicht auf dem Wurzelbereich der Rose ausbringen.

Tipp:

Stickstoff sollte nur zurückhaltend gedüngt werden, das kann einen Befall und vor allem die Vermehrungsgeschwindigkeit von Blattläusen mindern.

Schneiden

  • Rosenschnitt sollte direkt nach der ersten Blüte erfolgen
  • Das ermöglicht einen zügigen zweiten Blütenflor
  • Kann darüber hinaus die Pflanzen verjüngen
  • Dazu verblühte Triebe bis auf das nächste gesunde Fünfblatt zurückschneiden
  • Weitere Schnittmaßnahmen ca. drei Wochen vor der ersten Blüte
  • Dabei bei jedem vierten Knospentrieb, die Blütenknospe und 3-4 Blätter tief einkürzen
  • Das soll Pausen zwischen den einzelnen Blühphasen deutlich verkürzen
Rose - Gruß aus Aachen
Jamain, Rosa ‚Gruss an Aachen‘ J2, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Noch während der ersten Blüte beginnen die Triebe wieder zu wachsen und tragen bald darauf schon wieder Knospen. Zusätzlich ist es ratsam, besonders mastige Triebe einzukürzen. Dabei handelt es sich in der Regel um rötliche Triebe. Verzichtet man auf diesen Schnitt, kommt es zu einer mindestens sechswöchigen Blühpause. Diese Zeit würde die Rose dann benötigen, um die Triebe nachwachsen zu lassen und Knospen zu bilden.

Überwintern
Im Normalfall sind diese Rosen gut winterhart und benötigen keinen zusätzlichen Winterschutz. Dennoch kann es in besonders rauen und kalten, Wind-exponierten Lagen sinnvoll sein, sie mit einer Abdeckung aus Reisig zu schützen. Oder man häufelt sie etwa 15-20 cm hoch mit Erde an, um die untersten Knospen vor Frost zu schützen.

Krankheiten

Sternrußtau
Sternrußtau, den man auch als Schwarzfleckenkrankheit kennt, ist eine sehr hartnäckige Pilzerkrankung. Er tritt vor allem bei kalter, feuchter Witterung auf. Der Pilz überwintert in der Rinde und dem abgefallenen Laub auf dem Boden. Vor dort aus infiziert er die Rose. Erste Anzeichen dieser Krankheit sind meist im April oder Mai erkennbar. Man erkennt die Krankheit an unregelmäßig geformten, schwarzbraunen Flecken bzw. Fruchtlagern auf den Blattoberseiten. Die Sporen werden dann durch ungünstige Kulturbedingungen, Spritzwasser oder Insekten weiter verbreitet.

Da eine Bekämpfung schwierig ist, sind vorbeugende Maßnahmen zur Pflanzenstärkung z.B. mittels selbst hergestellter Pflanzenbrühen, sinnvoll. Befallene Blätter sollten abgeschnitten und auf dem Boden liegende restlos aufgesammelt und entsorgt werden. Zusätzlich können zugelassene Pilzbekämpfungsmittel zum Einsatz kommen.

Echter Mehltau
Auch echter Mehltau ist ein hartnäckiger Pilz, lässt sich aber gut bekämpfen. Ein Befall tritt vor allem bei Temperaturen über 20 Grad in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit auf. Mehltau zeigt sich als weißlicher, mehlartiger und abwischbarer Belag, anfangs auf den Blättern und später auch an Stängeln, Knospen und Blüten. Ist der Befall noch nicht so weit fortgeschritten, lässt er sich gegebenenfalls mit Milch bekämpfen. Die ist sauer, was dem Pilz nicht bekommt. Man mischt einen Teil Rohmilch mit acht Teilen Wasser, gibt das Ganze in eine Sprühflasche und sprüht die Rose einmal wöchentlich damit ein, so dass alle befallenen Teile gut mit dem Gemisch benetzt sind.

Schädlinge
Blattläuse treten an Rosen relativ häufig auf. Das können grüne, schwarze oder weiße Blattläuse sein. Anzeichen für einen Befall sind deformierte, verfärbte und klebrig glänzende Blätter. In der Regel sind auch die Läuse selbst zu erkennen. Die vermehren sich von April bis Mai geradezu explosionsartig. Zur Bekämpfung können neemhaltige Präparate zum Spritzen eingesetzt werden. Darüber hinaus bietet sich ein selbst hergestellter Sud aus Brennnesseln oder Seifenlauge an, mit denen man die Rose besprüht. Zusätzlich können natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer, Florfliegen, Hainschwebfliegen oder Ohrwürmer sein.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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