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Flohpulver für Menschen, Katzen und Hunde – geeignete Mittel

Grasfloh - Herbstgrasmilbe
Tib124, Aoûtat, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Flöhe – Einmal aufgesammelt, breiten sich die Parasiten rasend schnell auf den Tieren und in der Umgebung aus. Bei schweren Fällen kann man sie sogar auf dem Untergrund oder den Haustieren selbst springen sehen oder als Gewimmel im Fell erkennen. Die Bekämpfung erfordert Geduld, ein gründliches Vorgehen und die passenden Flohpulver für Hund, Katze und Mensch.

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Flöhe erkennen

Für die Identifizierung von Flöhen gibt es mehrere Möglichkeiten. Zu diesen gehören:

Flohkot

Die rötlich bis schwarzen Krümel sind etwa sandkorngroß und erzeugen rote bis rostbraune Spuren, wenn sie zwischen zwei Blatt Papier zerdrückt und zerrieben werden. Er lässt sich mit einem Flohkamm, Läusekamm oder einem anderweitig engzinkigen Kamm aus Fell und Haar entfernen.

Flohstiche

Flöhe nehmen mehrere Probebisse vor, bevor sie tatsächlich saugen. Hierdurch ergeben sich mehrere Stiche beziehungsweise Bisse, Rötungen und juckende Stellen. In der Regel schwellen diese nicht stark an, zeigen aber eine eindeutige Einstichstelle und eine kreisrunde Rötung um diese herum.

Flöhe

Die Parasiten sind rotbraun bis schwarz, ein bis vier Millimeter groß, weisen einen gedrungen Körper auf und können bis zu einem Meter weit springen. Der Körper ist abgeplattet. Sie können auf dem menschlichen Körper, als schwarze Punkte auffallen, sind in dem Fell von Tieren aber schwieriger zu erkennen.

Flohpulver für Menschen

Menschenflöhe existieren zwar, kommen aber ausgesprochen selten vor. Deutlich häufiger sind Hunde- und Katzenflöhe, die sich „verirrt“ haben beziehungsweise den Menschen als Wirt für den Notfall verwenden. Dieses Verhalten rührt daher, dass sich die Parasiten im dichten Fell der Haustiere wohler fühlen, als auf nackter menschlicher Haut. Hinzu kommt noch, dass Menschen ihre Kleidung wechseln können und sich häufiger waschen, duschen oder baden, als das bei Tieren der Fall ist. Das macht es für die Flöhe schwieriger, sich auf ihnen auszubreiten. Auch werden die Parasiten auf Menschen schneller erkannt.

Flohpulver speziell für den Menschen findet sich daher nicht im Handel. Wichtig ist, dass die Flöhe und ihre Eier in der Umgebung bekämpft werden, damit diese nicht wieder auf den Menschen als Wirt übergehen. Hierzu empfehlen sich die folgenden Vorgehen:

  • Alle Textilien möglichst heiß und häufig waschen
  • Kissen, Decken und Bettwäsche regelmäßig wechseln und waschen
  • Den Boden mit einem Flohpulver für die Anwendung in der Umgebung oder Kieselgur behandeln
  • Anwendungen häufig wiederholen, um frischgeschlüpfte Flöhe frühzeitig zu bekämpfen und eine erneute Vermehrung zu verhindern

Flohpulver für Hunde

Hund

Flohpulver, wie beispielsweise Kieselgur oder Mittel mit Isopropoxyphenyl lassen sich in zwei Varianten unterteilen. Flohpuder wie Kieselgur verstopft die Atmungsorgane der Parasiten und lässt sie hierdurch ersticken. Chemikalien wie Isopropoxyphenyl vergiften die Flöhe hingegen, beeinträchtigen das Wachstum der Insekten und ihrer Larven, kann eine Weiterentwicklung verhindern – sie sind jedoch auch schädlich für die Nerven und können die Atemwege reizen. Das gilt in der Regel auch für weitere Insektenwachstumshemmer, wie:

  • Diethyltoluamid
  • Lufenuron
  • Methopren
  • Pyriproxyfen

Daher werden sie nicht bei kranken oder rekonvaleszenten Hunden, trächtigen oder allergischen Hunden eingesetzt. Besser ist in diesen Fällen ein mechanisch wirkendes Mittel, wie der bereits erwähnte Kieselgur. Dieser kann auch als Flohpulver für die Umgebung verwendet werden. Allerdings kann auch er reizend auf die Atemwege wirken, weswegen der Einsatz im Vorfeld auf die Gesundheit des Hundes abgestimmt werden sollte.

Flohpulver für Katzen

Ebenso wie bei Hunden enthält auch das Flohpulver für Katzen häufig Isopropoxyphenyl, das die adulten Flöhe schnell abtötet. Aber ebenso wie bei den Hunden lassen sich diese Produkte nicht bei jedem Tier anwenden. Kranke, trächtige, säugende oder Tiere unter einem Alter von sechs Monaten können damit nicht behandelt werden. Zudem gestaltet sich die Anwendung von Flohpulver bei Katzen meist schwierig und erfordert wenigstens einen weiteren Helfer. Anstelle des Flohpulvers empfehlen sich daher andere Mittel, die einfacher aufgetragen werden können.

Flohpulver auf Tieren anwenden

Katze

Ob Hund oder Katze – damit das Flohpulver richtig wirken und bei jeder Anwendung so viele Parasiten wie möglich beseitigen kann, sind die folgenden Punkte bei der Behandlung von Nöten:

  1. Sofern möglich das Tier gründlich baden und dabei ein entsprechendes Shampoo gegen Ungeziefer verwenden. Das Fell danach gründlich trocknen (lassen).
  2. Fell durchbürsten, eventuell vorhandene Knoten und Filz entfernen. Abschließend wenn möglich föhnen, um die Fellhaare zu lockern.
  3. Das Flohpulver erst dann im Fell verteilen, wenn es vollständig trocken ist. Dazu gegen den Strich kämmen und erst dann das Puder einbringen.
  4. Pulver durch Streicheln und Bürsten gegen den Strich bis auf die Haut verteilen und einmassieren.
  5. Nach ein paar Tagen können die Pulverreste wieder ausgekämmt werden.
Tipp:

Es ist wichtig, dass das Mittel nicht in die Augen, Nase oder Schnauze gelangt. Auch ein Belecken des Fells nach der Behandlung sollte dringend vermieden werden. Zudem muss die Anwendung ein- bis zweimal wöchentlich wiederholt werden, bis sich keine Flöhe, Larven oder Flohkot mehr finden.

Flohpulver für die Umgebung

Flohpulver für die Umgebung sollte dringen verwendet oder stattdessen ein entsprechendes Spray eingesetzt werden, um eine weitere Ausbreitung der Parasiten zu verhindern und auch abgefallene Flöhe abzutöten. Dabei muss beachtet werden, dass Floheier bis zu drei Monate nach der Ablage noch schlupffähig sind. Nach einem vermeintlich erfolgreich besiegten Befall kann es also einen erneuten Ausbruch geben – sofern die Bekämpfung nicht gründlich genug erfolgte.

Um einen erneuten Schlupf und wiederholte Stiche zu vermeiden, sollte daher die Umgebung in jedem Fall mitbehandelt werden. Das lässt sich einerseits durch Flohpulver bewirken, andererseits durch Flohspray und Flohbomben für die Umgebung. Wichtig ist es dabei, alle Oberflächen zu behandeln, die:

  • die gar nicht oder nicht heißt gewaschen werden können
  • Teppichen
  • Polstermöbel
  • Schlafstellen der Tiere
  • Böden mit Rillen, wie beispielsweise Parkett

Entscheidend ist weiterhin, dass sich bei der Behandlung durch Flohspray oder Flohbomben keine Lebewesen in den behandelten Räumlichkeiten aufhalten und auch alle Lebensmittel zuvor nach draußen verbracht werden. Zudem muss die vorgegebene Behandlungs- und Lüftungszeit eingehalten werden, damit es zu keinen Gesundheitsschäden kommt.

Alternativen zum Flohpulver

Zyklus Floh
Bugboy52.4, Harvest mite cycle large text, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Flohpulver sind nicht die einzigen Möglichkeiten, um die Parasiten zu bekämpfen. Es finden sich wie erwähnt auch andere Mittel und Maßnahmen, um die Parasiten wieder loszuwerden. Dazu zählen:

  • Möglichst heißes und häufiges Waschen von Textilien
  • Dampfreinigen von Textilien und Oberflächen
  • Einsatz von Spot-On auf Tieren durch den Tierarzt
  • Tierarzt für die Tiere, Kammerjäger für die Wohnung
  • Tiere im Vorfeld gegen Flöhe schützen

Vorbeugung

Da Flöhe für gewöhnlich durch Katzen und Hunde eingeschleppt werden, ist es sinnvoll, die Haustiere gegen die Parasiten zu schützen. Hierfür empfehlen sich wiederum die folgenden Mittel:

  • Spot-Ons, die sich über die Haut der Tiere verteilen – bei denen aber Vorsicht geboten ist, wenn Hunde und Katzen zusammengehalten werden
  • Flohtabletten, die allerdings das Nervensystem der Hunde und Katzen angreifen können
  • Flohhalsbänder einsetzen
  • Typische Aufenthaltsgebiete von Mäusen und Igeln meiden
  • Flohfallen im Garten auslegen
  • Regelmäßige Kontrollen und Fellpflege betreiben
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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