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Die Ranunkel war in Europa mal ähnlich beliebt wie die Tulpe. Dummerweise änderte sich das gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Menschen verloren etwas das Interesse an der herrlichen Sommerblume. Andere Blumenarten waren nun beliebter. Über lange Zeit hinweg geriet die Ranunkel deshalb beinahe in Vergessenheit. Das hat sich zum Glück längst wieder geändert. Seit vielen Jahren erfreut sich dieses faszinierende Gewächs wieder steigender Beliebtheit. Die Gründe für diese Renaissance liegen auf der Hand: Ranunkeln punkten mit einer faszinierenden Blütenpracht und sind dabei auch noch pflegeleicht. Herkunft, Wuchs und Blüte
Die ursprüngliche Heimat von Ranunculus asiaticus, so der lateinische Name der Ranunkel, ist der Orient. Von der Türkei aus ist die faszinierende Pflanze im 16. Jahrhundert nach Westeuropa gekommen. Sie ist ein typisches Knollengewächs und gehört botanisch zur Familie der Hahnenfußgewächse. Das bedeutet auch, dass die Ranunkel giftig ist. Das in ihr enthaltene Protoanemonin macht sie für Menschen und Tiere vollkommen ungenießbar. Sie gelten als sogenannte Frühsommerblüter, die ihre ganze Farbpracht zwischen Mai und Juli entfalten. Je nach Sorte werden Ranunkeln zwischen 20 und 40 Zentimeter hoch und etwa 20 Zentimeter breit. Sie blühen in einer großen Farbenvielfalt. Das Farbspektrum, das ständige Neuzüchtungen bedienen, kennt da mittlerweile kaum noch Grenzen. Am weitesten verbreitet sind die Farben Gelb, Orange, Rosa, Rot und Weiß.Standort und Boden
Ranunkeln mögen die Sonne, aber keine direkte Sonneneinstrahlung. Das gilt im Sommer vor allem für die brutale Mittagssonne, die den Pflanzen definitiv nicht gut tut. Ideal ist ein absonniger bzw. halbschattiger Standort.Tipp: Durch die Kombination mit sogenannten Begleitpflanzen wie etwa der Gänsekresse lässt sich der Sonnenschutz bzw. Schatten herstellen.
Der Standort sollte außerdem einigermaßen geschützt sein. Peitschende Winde verträgt die Ranunkel nämlich ebenso wenig wie heftige Regengüsse. Überhaupt das Thema Wasser: Die Ranunkel mag es feucht, verträgt aber keine Nässe. Vor allem Staunässe muss deshalb unbedingt vermieden werden. Sie würde der Pflanze schnell den Garaus machen. Bei einem lehmigen Boden im Garten sollte folglich auch eine Drainage im Untergrund geschaffen werden. Die ist im Übrigen auch empfehlenswert, wenn Ranunkeln in Pflanztöpfen kultiviert erden. Ein humusreiches Substrat, das mit Sand oder auch etwas Kies vermengt wurde, hat sich als Boden bewährt.
Aussaat bzw. Pflanzung
Im Fachhandel bekommt man Ranunkeln entweder als Samen- Samenkörner leicht in ein nährstoffreiches Substrat drücken
- sofort gut gießen, aber einen Nässestau unbedingt vermeiden
- Pflanzgefäß an einen warmen und hellen Standort stellen
- eventuell mit einer transparenten Plastikfolie abdecken, um einen Gewächshauseffekt zu erreichen

- die Knollen zunächst für drei bis vier Stunden in ein Wasserbad legen
- den Boden für die Knollen gut wässern
- die Knollen selbst dann circa fünf Zentimeter tief in die Erde setzen und mit Erdreich bedecken
- anschließend noch einmal gut gießen, aber Staunässe
- den Boden auch im Anschluss stets feucht halten
Pflege
Wie bereits erwähnt sind Ranunkeln überaus pflegeleicht. Stimmen Standort und Bodenverhältnisse hat man eigentlich kaum Arbeit mit den Pflanzen. Wichtig ist eigentlich nur, dass das Erdreich dauerhaft feucht gehalten wird. Sind die Ranunkeln im Freien und regnet es nicht, muss folglich gegossen werden. Das gilt sowohl für im Garten direkt gepflanzte Sorten als auch für im Pflanztopf beheimatete. Es bedeutet im Übrigen natürlich auch, dass die Feuchtigkeit der Erde regelmäßig kontrolliert werden muss. Ein Übermaß an Nässe kann dazu führen, dass die Blätter der Pflanze vergilben oder gar die Knollen verfaulen.Zu wenig Wasser wiederum führt schnell zum Vertrocknen der Pflanze bzw. dazu, dass sie erst gar nicht blüht. Während der Blütezeit von April bis Juli muss unbedingt gedüngt werden. Die Pflanzen brauchen in dieser Phase jede Menge Nährstoffe, die im Erdreich meistens nicht mehr enthalten sind. Die Düngung kann auf zwei unterschiedliche Arten erfolgen:
- durch die direkte Gabe von Kompost
- durch handelsüblichen Blumendünger im Gießwasser
Schnitt
Der übliche Pflanzenschnitt ist bei Ranunkeln eigentlich nicht notwendig. Die oberirdischen, also sichtbaren Teile der Pflanzen sterben nämlich im Herbst bzw. im Winter ohnehin ab, weshalb sich der Wuchs auch nicht durch einen Schnitt beeinflussen lässt. Durch bestimmte Schnitte kann man allerdings die Blütezeit zum Teil deutlich verlängern. Folgendes ist dabei zu beachten:- Blüten, die anfangen zu verwelken, unbedingt abschneiden, um die Pflanze zur Ausbildung neuer Knospen anzuregen
- abgestorbene Blätter sofort entfernen, um für ein besseres Wachstum zu sorgen und vor einem Pilzbefall zu schützen
- bei sehr dicht aneinander stehenden Ranunkeln einen Ausdünnungsschnitt anwenden, um mehr Platz zu schaffen
Krankheiten und Schädlinge

Tipp: Sollte die Ranunkel einen Befall mit Blattläusen aufweisen, lässt sich dieser am besten mit Brennnesselsud bekämpfen.