Startseite » Garten im Herbst » Gartenarbeiten im Herbst » Rosen in Kübeln richtig schneiden – das tut Kübelrosen gut

Rosen in Kübeln richtig schneiden – das tut Kübelrosen gut

Kübelrosen fühlen sich am besten, wenn Sie sorgfältig darauf achten, dass im oberen Bereich nur die Blattmasse zu versorgen ist, die zur Wurzelgröße passt. Das bedingt einen regelmäßigen Rückschnitt, zum richtigen Zeitpunkt und je nach Rosensorte ein wenig anders:

Video-Tipp

Zweck des Rückschnitts – für Kübelrosen wichtiger als für Gartenrosen

Pflanzen wachsen, und Pflanzen, die Gärtner beim Wachsen betreuen, werden vom Menschen kultiviert. Also „in Kultur genommen“, laut Wikipedia (de.wikipedia.org/wiki/Kultur) vom Mensch gestaltend geformt, mit dem Ergebnis einer Kulturleistung; uns allen vor Augen als Maschine oder Kunstwerk, als geistiges Gebilde von Komposition und Buch bis zum Gesetz. Manchen Gärtnern ist nicht geläufig, dass sie sich in den Urgründen der menschlichen Kultur betätigen: Begonnen hat „die Kultur“ mit dem Anbau von Pflanzen, die Wurzel des Wortes Kultur ist das lateinische „cultura“ = Bearbeitung, Pflege, Ackerbau.

Auch die auf der Terrasse kultivierte Kübelrose wird von uns „gestaltend geformt“, was Beschnitt durch den Gärtner als wesentlichen Bestandteil der Pflanzenkultur qualifiziert. Wenn eine vom Menschen durch Zucht gestaltete Kulturrose (wie sie im Gegensatz zur Wildrose benannt wird) keinen Schnitt erhält, wird sie sich im Laufe der Zeit in genau diese Wildrose zurückverwandeln, jede Saison ein wenig mehr. Was im Garten sehr schön aussehen kann, weshalb die Gartenkultur einer Rose durchaus auf Rückschnitt kränklicher Pflanzenmasse beschränkt werden könnte.

Für Kübelrosen keine Option, sie müssen beschnitten werden, wenn sie den Menschen nicht den Platz auf Balkon oder Terrasse streitig machen sollen. Kübelrosen müssen aber auch beschnitten werden, damit es ihnen gut geht: Eine Kübelrose muss mit einem Erdvolumen auskommen, das im Vergleich zum Gartenstandort teils bedrohlich begrenzt ist. Damit kann eine Rose auf Dauer nur klarkommen, wenn die Pflanzenmasse im oberen Bereich stetig an die Wurzelentwicklung im Kübel angepasst wird, die Rose also nie zu viel Pflanzenmasse versorgen muss. Außerdem sorgt der richtige Rückschnitt dafür, dass die Rose eine zum Kübel passende gefällige Gestalt annimmt, mit vielen verzweigten Trieben, die dicht an dicht wachsen; bei maximaler Kraft und Widerstandsfähigkeit für gesundes Wachstum und viele neue Blüten in jeder Saison.

Kübelrosen richtig schneiden: Die Grundlagen

So sieht dieser richtige Rückschnitt im Grundsatz aus:

  • Kübelrosen werden im Frühjahr beschnitten, wenn der Austrieb gerade beginnt
  • Sie werden rundum soweit zurückgeschnitten, wie die aktuell gegebene Gestalt es erfordert
  • Dabei werden zuerst alle kranken und vertrockneten Zweige weggeschnitten
  • Dann alle Triebe, die quer, schief, zu dicht neben anderen wachsen
  • Wenn möglich, wird immer 5 mm über einem Auge geschnitten
  • Leicht schräg, damit Regenwasser von der Schnittfläche abläuft, sie könnte sonst faulen
  • Später im Jahr, als Wintervorbereitung, werden alle vertrockneten Blüten und Blätter entfernt
  • Die würden sonst Feuchtigkeit aufnehmen, die sehr langsam trocknet – ein Fest für Pilze
  • Jede Rose, die fröhlich und übermäßig wächst, kann kurz vor der Winterruhe noch ein wenig „zur Ordnung geschnitten werden“

Je nach Rosensorte verläuft der Schnitt in Umfang und Details ein wenig anders, dazu gleich unten, jetzt geht es erst einmal weiter mit den Grundlagen, dem richtigen Werkzeug:

Werkzeug

Eine gute Rosenschere kann das Leben einer Rose erheblich verlängern, also lohnen sich ein paar Gedanken rund ums Schnittwerkzeug:

  • Eine gute Rosenschere hat eine Bypass-Klinge, bei der die Messer aneinander vorbei gleiten
  • Diese von der Rebschere übernommene Klingenform schneidet, während die Amboss-Klinge auf einer Fläche aufsetzt und im Zweifel eher quetscht als schneidet
  • Quetschen verursacht hässliche, faserige Längswunden, die die Rose kaum verschließen kann
  • Die  Bypass-Schere kann nicht quetschen, sie bleibt höchstens stecken, wenn ein Ast zu dick ist
  • Passiert bei einer Kübelrose eher nicht, nur in hausgroßen Kübeln könnte sie so dicke Stämme entwickeln
  • Voraussetzung für ein Arbeiten, das die Rose nicht schädigt, ist aber auch bei der Bypass-Schere eine scharfe Klinge
  • Unscharfe Scheren lassen eine „Rinde in Fransen“ zurück, an der sich Krankheitskeime und Pilze prima festhalten können
  • Gute Bypass-Scheren halten aber lange durch, sie müssen nur in großen Abständen geschärft werden, in erheblich größeren Abständen als Amboss-Scherem
  • Kaufen Sie beim Hersteller, der auch Schleif- und Reparaturservice anbietet, z. B. bei einer deutschen Scherenmanufaktur
  • Bei ihm beginnen die Scherenpreise bei rund 10,- €, er gibt mehr für das Produkt aus als für die Werbung

Richtiger Schnittzeitpunkt

Dass die Kübelrose im Frühjahr zu Beginn des Austriebs geschnitten wird, hat seinen Sinn: Wenn die Rose gerade zu treiben beginnt, arbeitet ihr Stoffwechsel auf Hochtouren, sie kann zahlreiche Schnittwunden mühelos verschließen. Außerdem kommt die Kübelrose mit vollem Laubkleid besser über den Winter, und wenn eine Zweigspitze unter Frost leiden sollte, ist im Frühjahr „genug Stoff“ zum Wegschneiden da. Das gilt übrigens auch für Strauchrosen, für die häufig ein Herbstschnitt empfohlen wird. Wenn Sie im Herbst ein wenig zu spät schneiden oder der Winter überraschend früher kommt, würde der Schnitt Probleme nach sich ziehen: Die Rose kann die Schnittwunden nicht ausreichend schließen, geht mit offenen Wunden in den Winter und erfriert schneller. Diese Empfehlung hat aber nur ausnahmsweise seine Berechtigung, wenn die Strauchrose über die Saison noch einmal so zugelegt hat, dass sie dringend ausgelichtet werden muss, um ohne Pilze und Schädlinge im zu dichten Laub über den Winter zu kommen. Das richtige Wetter sollte beim Rückschnitt übrigens auch herrschen: Schön trocken und freundlich, weder eine ausgiebige Regenfront noch der letzte Spätfrost sollten vor der Tür stehen.

Kübelrosen-Rückschnitt nach Sorte

Die verschiedensten Rosen können in Kübel gepflanzt werden, die verschiedensten Rosen werden als Kübelrosen verkauft. Wenn eine Rose im Kübel steht, muss sie immer zurückgeschnitten werden, wenn Sie nicht irgendwann Balkon oder Terrasse mit Erde füllen wollen und Ihrer wuchernden Rose überlassen wollen. Beim Schnitt der einzelnen Arten von Rosen gibt es aber schon feine Unterschiede, auf die nachfolgend eingegangen wird:

  • Die ganz normale Kulturrose im Kübel (die normale Kübelrose) wird jedes Frühjahr zurückgeschnitten
  • Je nachdem, ob sie noch zulegen soll oder nicht, etwas mehr oder etwas weniger
  • Aber rundum, die normale Edelrose blüht an den Trieben, die sich nach dem Schnitt entwickeln
  • Bei veredelten Rosen müssen außerdem die Wildtriebe entfernt werden, die die Unterlage möglicherweise hervorbringt
  • Also alle Triebe über der Veredelungsstelle, erst ab der wächst die Rosenart, deren Blüten Sie sehen möchten
  • Bei Hochstammrosen werden beim Beschnitt alle Triebe entfernt, die sich unterhalb der Krone zeigen
  • Zwergrosen sollten recht stark zurückgeschnitten werden, um das Wachstum anzuregen

Blütenwunder unter den Kübelrosen

Rosen

Als wenn es bei den „normalen Rosen“ nicht schon genug Auswahl gäbe – auch unter den Kübelrosen gibt es immer wieder neue Trends, und zu denen gehören momentan Wildrosen, strauchartige Rosen und remontierende Rosen, die beim Beschnitt ein besondere Behandlung möchten:

  • Wildrosen und Strauchrosen im Kübel müssen ziemlich stark beschnitten werden, damit sie in kübelgeeigneten Größen bleiben
  • Nicht nur oben, sondern beim Umtopfen wird immer auch die Wurzel rundum recht kräftig gekappt.
  • Aber nicht von Anfang an, sie entwickeln ihre Blüten an den älteren Zweigen, die werden also erst einmal zu einem kleinen Grundgerüst herangezogen
  • Danach wird immer nur etwa die Hälfte der Triebe zurückgeschnitten, um mit dem Vorjahresholz nicht die Blüte wegzuschneiden
  • Der jährliche Schnitt kann zum Verjüngungsschnitt werden, indem Sie alte Triebe zur Formkorrektur völlig entfernen
  • Wenn der Strauch innen zu dicht wächst, wird er ausgedünnt, um Pilzbefall vorzubeugen
  • Mehrfach blühende (remontierende) oder dauerblühende Strauchrosen und neue Edelrosen-Züchtungen mit mehrfacher Blüte werden im Frühjahr um ein Drittel zurückgeschnitten
  • Hier fördern Sie den Ansatz von mehr Blüten in der gleichen Saison, wenn Sie verwelkte Blüten jeweils wegschneiden

Kletterrosen im Kübel schneiden

Auch Kletterrosen können im Kübel gehalten werden, auch sie bekommen eine besondere Behandlung:

  • Erst einmal geht es darum, ein Gerüst von starken Zweigen heranzuziehen, indem passende Triebe am Rankgerüst fixiert werden und der Rest weggeschnitten wird
  • Jedes Frühjahr werden alle neuen Seitentriebe bis auf ein paar Augen heruntergeschnitten, bei den einmalblühenden Rosen direkt nach der Blüte
  • Bei remontierenden Kletterrosen können Sie immer die verwelkten Blüten entfernen, dann werden mehr neue Blüten nachkommen
  • Im Frühjahr bekommen diese Kletterrosen ihren Formschnitt, bei dem auch alle Winterschäden weggeschnitten werden
  • Wenn eine Kletterrose zu hoch wird, können Sie auch ganz oben kappen, diese Verjüngung wird sie nur zu kräftigerem Wachstum anregen
  • Schneiden Sie die Kletterrosen im Frühjahr erst, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind

Fazit

Rosen in Kübeln richtig zu schneiden, ist alles andere als Hexenwerk. Allerdings gilt: Jeder Rose ihren Schnitt, wenn Sie bei den Kübelrosen die maximale Menge an Blüten hervorlocken wollen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Gartenarbeiten im Herbst

Zum Thema Gartenarbeiten im Herbst

Scroll Up