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Hügelbeet anlegen – Anleitung und Bepflanzen

Hügelbeet
Quelle: MoSchle, Halzemich Röger (2), Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Wer sich als Hobbygärtner im heimischen Garten verausgaben möchte, der sollte sich überlegen wie er den Platz ideal nutzt, um viel Spaß in seinem Garten zu haben und eine möglichst ertragreiche Ernte einzufahren. Für ein abwechslungsreiches Gesamtbild des Gartens kann der passionierte Hobbygärtner einige Hochbeete oder Hügelbeete anlegen.

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Grundlegende Informationen zum Hügelbeet

Beim Anlegen eines Hügelbeets geht man grundsätzlich ähnlich vor wie beim Aufbau eines Hochbeets. Während beim Hochbeet jedoch Kosten für das Zuschneiden der Bretter für die Umrandung der Anbaufläche entstehen, fallen diese bei der kostengünstigeren Variante des Hügelbeets weg. Hinsichtlich der Schichtung des Erdreiches werden jedoch die gleichen Prinzipien verfolgt. Das Hügelbeet sollte nicht zu breit angelegt werden, sodass sich auch die in der Mitte des Beetes befindlichen Pflanzen von der Seite ohne größere Anstrengungen erreichen und gegossen werden können. Es wird eine Breite von 1,70 Metern oder weniger empfohlen und eine Höhe von maximal 60 cm. Der Standort sollte sehr sonnig sein. Insgesamt sollte darauf geachtet werden, dass das Hügelbeet nicht zu steil angelegt wird, da sonst bei starkem Regen die äußere Erde abgetragen werden kann. Im Laufe der Zeit sinkt das Hügelbeet etwas ab. Der Hobbygärtner sollte daher von Zeit zu Zeit immer wieder etwas frische Pflanzenerde nachschütten. Der Verzierung des Beets sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Ob eine kleine Steinmauer im unteren Bereich des Beetes oder eine Holzumrandung zu Stabilisierungszwecken, der passionierte Gärtner kann sich bei der Gestaltung seines Hügelbeetes völlig austoben. Ein besonderer Blickfang ist auch die Unterteilung des Beetes in mehrere Ebenen, die mithilfe von größeren Steinen und Einrichtung von kleinen Stufen vollzogen werden kann.

Das Beet Schritt für Schritt anlegen

Idealerweise legt man das Hügelbeet bereits im Herbst des vorangegangenen Jahres an. So wird sichergestellt, dass die verschiedenen Erdschichten bis zum Frühjahr einen sehr fruchtbaren Boden bieten und so eine ertragreiche Ernte im Sommer erfolgen kann. Außerdem sind die zur Schichtung des Beetes benötigten Materialien gerade im Herbst auf natürliche Weise vorhanden.

  1. Am späteren Standort des Hügelbeets wird nun das Erdreich bis zu einer Tiefe von etwa 20-25 cm ausgehoben …
  2. … und mit einem engmaschigen Maschendraht ausgelegt, der verhindert, dass Wühlmäuse später über die jungen Pflänzchen herfallen.

Die verschiedenen Schichten des Erdreichs sind etwa 15 cm dick und verfolgen einen unterschiedlichen Zweck:

  1. Die unterste Schicht besteht aus dünnen Ästen, die im Idealfall etwas kleingeschnitten oder gehäckselt wurden. Diese lockern den Boden auf und gewährleisten eine bessere Durchlüftung des Erdreiches.
  2. Darüber wird eine Schicht Grasschnitt oder Stroh aufgetragen, gefolgt von herabgefallenem Laub, dass es in den Herbstmonaten in einem größeren Garten ja zur Genüge geben sollte.
  3. Nun folgt grober Kompost, der nach oben hin immer feiner wird. Die oberste Schicht besteht aus feinem Kompost oder wahlweise aus Gartenerde, die gerne mit etwas Sand angereichert werden kann.
  4. In den mittleren Schichten des Beetes können einige Tonscherben gelegt werden, so wird das Gießwasser bzw. das Regenwasser besser verteilt.

Die Bepflanzung des Beets

In den ersten beiden Jahren nach Anlegen des Hügelbeetes sollten vor allem Pflanzen gesetzt werden, die eine hohe Konzentration von Nitrat im Erdreich verkraften können. Es bieten sich beispielsweise Tomaten, Zucchini oder Kürbisse an. Erst nach den ersten zwei Jahren sollten Salate, Radieschen oder Bohnen gesetzt werden. Generell sind höherwachsende Pflanzen eher in der Mitte zu pflanzen, damit sichergestellt wird, dass die Sonne auch alle Pflanzen sehr gut erreichen kann und die hochgewachsenen Gemüsesorten am Rand die niederen Gemüsepflanzen in der Mitte des Beets nicht verdecken. An den Schrägen des Beetes sind bevorzugt Gemüsesorten einzusetzen, die ein starkes Wurzelwerk ausbilden. So wird das Erdreich stabilisiert und ein Abrutschen selbst bei starken äußerlichen Einwirkungen wie Platzregen oder Hagel verhindert. Natürlich kann ein Hügelbeet auch aus rein optischen Gründen mit Wildblumen bepflanzt werden. Hierzu sind keine Kompostschichten notwendig. Stattdessen kann ganz normale Gartenerde aufgeschüttet werden, die mit etwas spezieller Pflanzenerde aus dem Baumarkt angereichert werden sollte.

Vorteile eines Hügelbeets

Ein Hügelbeet hat gleich mehrere Vorteile. Durch die ansteigende Form wird erreicht, dass bei geeigneter Anordnung der Pflanzen auch tatsächlich alle Gemüsesorten ausreichend Sonne abbekommen. Würde man die gleichen Pflanzen auf einer ebenen Fläche pflanzen, so wäre es denkbar, dass am Boden wachsende Pflanzen wie Zucchini durch stark nach oben wachsende Gemüse wie Tomaten oder Gurken verdeckt werden würden und so weniger Sonne abbekommen würden. Durch die verschiedenen Schichten im Boden stellt der Hobbygärtner darüber hinaus sicher, dass das Hügelbeet über Jahre fruchtbar ist und gute Erträge bringt. Die Temperatur im Erdreich liegt um einige Grad höher (bis zu 8 °C höher), weswegen eine besonders schnelle Keimung und ein starkes Wachstum ermöglicht werden, das wiederum zu einer reichhaltigen Ernte führt.

Schnecken fühlen sich in einem Gemüsegarten pudelwohl, kriechen vor allem im Anschluss an Regenperioden aus ihren Löchern und stürzen sich sofort auf das junge Gemüse. In einem Hügelbeet, das womöglich noch mit Steinen oder einer Holzfassade umrandet wurde, haben es die gefräßigen Plagegeister doppelt schwer. Trotzdem sind sie hartnäckig genug auch diesen weitaus mühseligeren Mehrweg in Kauf zu nehmen, um an die leckeren Früchte des Gartens zu gelangen. Der aufmerksame Hobbygärtner sollte daher mehrmals täglich nach Schnecken Ausschau halten und diese gegebenenfalls absammeln, um sein Gemüse zu schützen.

Wissenswertes zu Hügelbeeten in Kürze

Das Anlegen und die Bewirtschaftung von Hügelbeeten sind nicht sonderlich schwer. Sie fügen sich problemlos in jeden Garten ein und tragen zu einem abwechslungsreichen Gartenbild bei. Für Hobbygärtner, die eine neue Herausforderung suchen und sich etwas Besonderes vornehmen möchten, sind sie ein ideales Projekt für den Herbst.

Vorteile

  • Grundsätzlich hat ein Hügelbeet dieselben Vorteile wie ein Hochbeet.
  • Im Unterschied zu diesen wird kein oder nur ganz wenig Einfassungsmaterial benötigt, sodass das Hügelbeet etwas „natürlicher“ aussieht.
  • Besonders für kleinere Gärten ist zu erwähnen, dass bedingt durch die Krümmung sich die Anbaufläche um 1/3 vergrößert.
  • Durch die bei der Verrottung des organischen Materials entstehende Wärme verlängert sich die Vegetationszeit, da das Beet im Frühjahr schneller abgetrocknet und erwärmt ist.
  • Das Erdreich ist locker und es genügt, mit einem Gruber die Oberfläche zu lockern.

Nachteile

  • Eine Bedienung vom Rollstuhl aus, ist beim Hügelbeet nicht möglich.
  • Ein weiterer Nachteil beim Hügelbeet besteht in der Gefahr des schnelleren Austrocknens insbesondere auf der Westseite. Hier muss der Feuchtegehalt des Erdreichs regelmäßig kontrolliert werden.
  • Beim Gießen ist ein Abschwemmen des Erdreichs zu vermeiden. Deshalb darf bei der Beetanlage das Beetgefälle nicht zu steil ausgebildet werden.
Tipp:

Besonders geeignet ist die Bewässerung über Tropf- oder Riesel-Schläuche (wird inzwischen auch für Hobbygärtner im Fachhandel angeboten), die ringförmig um das Beet gelegt werden können.

Lebensdauer

Durch die Verrottung des Beetkernes senkt sich das Beet langsam und das Gefälle wird immer flacher. Nach 5-6 Jahren bleibt eine 30-50 cm hohe Humusschicht übrig. Man kann nun konventionell weiterarbeiten oder ein neues Hügelbeet anlegen. Durch Anlegen mehrerer Beete im Laufe der Jahre erhält man verschiedene Verrottungsstadien und damit auch unterschiedliche Bepflanzungsmöglichkeiten.

Weitere Bauanleitung für ein Hügelbeet

  • Zuerst wird die Grundfläche des zukünftigen Beetes vorzugsweise die Längsseite in Nord-/Südrichtung abgesteckt. Hier sollte die Schmalseite 120 cm nicht überschreiten.
  • Als nächstes wird der meist vorhandene Rasen quadratisch ausgestochen und zur Seite gelegt, da er für die Beetanlage benötigt wird.
  • In die entstandene rechteckige Vertiefung wird mittig Altholz und Baumschnitt dicker Äste geschichtet.
  • Über diesen Kern legt man die ausgestochenen Rasenstücke mit der Grasseite nach unten und tritt diesen fest.
  • Das Beet fängt an wie eine Miete auszusehen. Als dritte Schicht wird eine dicke Lage Häckselgut, Herbstlaub oder Grobkompost oder Kuhmist auf die Rasenlage geschichtet und wiederum festgetreten.
  • Diese Laub-/Grobkompostschicht wird nun mit einer dicken Schicht aus einer Feinkompost-/Humusmischung abgedeckt und mit einer Schaufel leicht trapezförmig festgeklopft, d.h. oben flach ausgebildet.
  • Die Höhe der nun vorliegenden Miete hängt von der Dicke der einzelnen Schichten im Kern ab und kann zwischen 80-120 cm betragen.
  • In die oben abgeflachte Lage wird eine sog. Gießrille gezogen und das neu entstandene Hügelbeet gut gewässert.
  • Beim Aufbau der Schichten kann schon angefeuchtet werden.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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