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Extensive Dachbegrünung | 7 Tipps zu Aufbau, Pflanzen & Kosten

Ein grünes, also bepflanztes Dach lässt sich leicht selber machen – vorausgesetzt, man hat die Erlaubnis dazu und es handelt sich um ein tragfähiges Dach. In den allermeisten Fällen wird man auf eine extensive und nicht auf eine intensive Bepflanzung setzen. Wichtig ist jedoch stets der richtige Aufbau der einzelnen Erd- bzw. Substratschichten. Außerdem braucht es die dafür passenden Pflanzen.

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Vorteile

Es gibt insbesondere in Städten viele gute Gründe, das Dach eines Gebäudes zu bepflanzen und daraus so etwas wie eine grüne Oase zu machen. Tatsächlich hat eine derartige Begrünung eigentlich nur Vorteile. Die wichtigsten dieser Vorteile sind:

  • Verbesserung der Luftqualität in der Stadt
  • Verbesserung des Raumklimas
  • Schutz des Daches
  • optimale Wärmedämmung
  • optische Aufwertung eines Gebäudes
  • Schaffung eines neuen Habitats für bestimmte Tierarten
  • Schaffung eines Rückzugsraums für Menschen

Letztlich ist jede Dachbegrünung ein wichtiger Beitrag zur Ökologie in städtischen Räumen. Sie fördert das Wohlbefinden von Menschen und Tieren, insbesondere von Insekten. Eine Begrünung des Daches ist damit auch ein aktiver Beitrag zu einem vernünftigen Natur- und Gesundheitsschutz.

Hinweis:

Die vielen Vorteile eines begrünten Daches haben dazu geführt, dass Städte mittlerweile Fördermittel zur Verfügung stellen. Ansprechpartner dafür ist meist das städtische Umweltamt.

Voraussetzungen

Dachbegrünung

Im Prinzip lässt sich jede Art von Dach begrünen. Allerdings werden im städtischen Umfeld dafür vor allem Flachdächer und Dächer mit einer nur sehr geringen Neigung in Frage kommen. Dies hat schlicht praktische Gründe, da sich etwa ein Satteldach nur schwer bzw. mit sehr großem Aufwand bepflanzen lässt. Wichtiger als die Form ist allerdings die mögliche Traglast des Daches. Die Begrünung führt nämlich zu einer erheblichen Gewichtsbelastung. Eine extensive Ausführung kann locker eine Belastung von 40 bis 80 Kilogramm pro Quadratmeter mit sich bringen. Diese muss das Dach auf jeden Fall aushalten. Zum Vergleich: Die häufig aufgebrachte Kiesschüttung auf Flachdächern führt zu einer Belastung von 60 bis 120 Kilogramm. Eine intensive Begrünung mit Sträuchern oder gar Bäumen kann freilich zu Belastungen von bis zu 200 Kilogramm bewirken.

Hinweis:

Bevor man daran geht, eine Dachbegrünung selber zu machen, empfiehlt es sich die maximal mögliche Belastung von einem Fachmann berechnen zu lassen. Infrage kommen hierfür vor allem Architekten, Bauingenieure und Statiker.

Aufbau

Damit es auf einem Dach grünen kann, braucht es zwingend Erdreich bzw. ein Pflanzsubstrat. Dies ist allerdings nur die letzte bzw. die oberste Schicht, die aufgebracht werden muss. Konkret ist folgender Aufbau von unten nach oben erforderlich:

  • Trennlage aus Geotextilien wie beispielsweise Vliese
  • Durchwurzelungsschutz aus Kunststoffbahnen oder Flüssigabdichtungen wie etwa Polyesterharze
  • Schutzschicht aus Kunststoff- oder Betonplatten
  • Drainageschicht aus Kies, Lava- oder Bimsgestein
  • Filterschicht aus Geotextilien
  • Vegetationsschicht aus diversen Pflanzsubstraten

Die ersten drei Schichten dienen ausschließlich dem Schutz des Daches und sollen insbesondere verhindern, dass es durch Wurzeln oder biochemische Prozesse beschädigt wird. Die drei folgenden Schichten wiederum ermöglichen überhaupt erst das Pflanzenwachstum. Die Drainageschicht gewährleistet dabei, dass es nicht zu einer Bildung von Staunässe kommt.

Pflanzen

Dachbegrünung

Für eine extensive Dachbegrünung kommen ausschließlich Pflanzen in Frage, die kein hohes Eigengewicht haben und nicht tief Wurzeln. Dazu zählen vor allem:

  • Gräser
  • Moose
  • Kräuter
  • Sukkulenten

Die einzelnen Pflanzenarten werden meist miteinander kombiniert. Hier eröffnen sich dann durchaus individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Sträucher oder kleinere Bäume gehören eher in die Kategorie intensive Begrünung. Sie eignen sich für die Extensiv-Variante nicht. Grundsätzlich sollte man bei der Pflanzenauswahl darauf achten, nur solche Arten zu verwenden, die keine oder nur sehr wenig Pflege bedürfen. Wichtig ist auch, dass sie den Standortbedingungen entsprechen. Der wichtigste Punkt dabei: Die Pflanzen werden stets mit einer direkten Sonnenbestrahlung und mit viel Wind konfrontiert sein.

Selber machen

Wer seine Dachbegrünung selber machen möchte sollte sich im Vorfeld gut planen. Dabei ist es vor allem von Bedeutung, den Material- und Pflanzenbedarf zu ermitteln. Empfehlenswert sind Komplettsets aus dem Fachhandel, die beinahe alles enthalten, was es für die Begrünung braucht. Die Sets sind meist auf eine bestimmte Fläche ausgelegt. Unter Umständen müssen also mehrere dieser Sets kombiniert werden. Die Sets enthalten bereits fertig begrünte Matten, die dann nur mehr auf den dachschützenden Schichten ausgerollt werden müssen. Wie man das macht und wie man sie fixiert geht aus der stets beiliegenden Anleitung hervor. Maßgeblich für das passende Set ist immer die Dachfläche in Quadratmetern, die begrünt werden soll. Für das Aufbringen der dachschützenden Schichten ist es sinnvoll, sich bei einem Fachmann nach den richtigen Materialien zu erkundigen. Hier kommt es vor allem auf das Material an, aus dem das Dach gefertigt worden ist – und auf die Abdichtungsmittel, die dabei verwendet wurden.

Kosten

Dachbegrünung

Eine genaue Angabe der Kosten, die für eine Dachbegrünung anfallen, ist naturgemäß schwierig. Die Kosten werden nämlich ganz wesentlich von den Aufwendungen für die dachschützenden Schichten bestimmt. Darüber hinaus spielen natürlich auch die Pflanzenarten, die man auf dem Dach haben möchte, eine Rolle. Nach Angaben des Deutschen Dachgärtner Verbandes muss man mindestens mit Kosten von 25 bis 35 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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