
Moor als Lebensraum für Pflanzen
Das ist soweit auch alles richtig und deshalb sind in Mooren auch uralte Fossilien zu finden. Trotzdem gibt es in Moorgebieten typische Pflanzen, die hier ihren Lebensraum gefunden haben. Sie bevorzugen das Moor, weil sie einen feuchten oder nassen Standort benötigen. Nährstoffe gibt es im Moor zahlreich, auch wenn die braune Masse das nicht vermuten lässt. Es muss jedoch unterschieden werden nach:
- Niedermoor
- Flachmoor
- Hochmoor
Bis zu diesem Stadium spricht man von einem Niedermoor. Erst wenn die Schicht des Torfs so hoch wird, dass kein Kontakt zum Grundwasser mehr besteht, wird vom Hochmoor gesprochen. Der Zeitraum zwischen den beiden Mooren kann bis zu mehreren Hunderten Jahren dauern. Wenn man ein künstliches Moorbeet im Garten anlegen möchte, muss man sich einen anderen Weg aussuchen.
Die Grundlage für das Moorbeet im Garten
Für die Anlage eines Moorbeetes im Garten ist es in erster Linie erforderlich, dass ein konstanter hoher Feuchtigkeitspegel geschaffen wird. Hier wäre es jedoch falsch anzunehmen, dass das Moorbeet deshalb im Schatten liegen sollte, im Gegenteil. Es sollte stets an der sonnigsten Stelle im Garten angelegt werden, es sollte außerdem nicht direkt unter Bäumen zu finden sein, um im Herbst den Laubfall auf das Moorbeet gering zu halten.
Für die Anlage des Moorbeetes wird auf der gewünschten Fläche eine Grube von 40 cm Tiefe ausgehoben. Der Grund dieser Grube wird mit einer Teichfolie ausgelegt, wie man sie im Handel kaufen kann. Wasserspeicher werden mithilfe von Bau-Eimern (schwarz) hergestellt, die seitlich perforiert werden. Diese Eimer werden mit der Öffnung nach unten auf den Boden der Grube gestellt. Wenn die Nachbildung eines echten Moores so echt wie möglich durchgeführt werden soll, kann eine Mörtelwanne in die Mitte der Grube mit der Öffnung nach oben gestellt werden. Sie stellt später den letzten verbleibenden Wasserrest im Moor dar, das sogenannte Moorauge.
Tipp: Die Mörtelwanne für das Moorauge sollte ebenso wie die Eimer schwarz sein.
Ein eingearbeitetes Gefälle sorgt später für die Möglichkeit, an der höher liegenden (also trockeneren) Seite Pflanzen einzusetzen, die lieber etwas trockener stehen, wie beispielsweise Heidekrautgewächse. An der tiefer liegenden Stelle, wo sich das Wasser sammelt, wachsen dann die Moorpflanzen. Das Substrat für das Moorbeet
- andere Bodensubstrate sind nicht kalkfrei, nährstoffreich oder können kein Wasser speichern
- Torfballen in Gartenfachmärkten sind gedüngt oder haben Blumenerde zugesetzt

Auch abgestandenes Wasser aus einem Gartenteich ist ideal, da die im Teich stehenden Wasserpflanzen dem Wasser auf natürliche Weise den Kalk entzogen haben. Leitungswasser und Grundwasser haben in fast allen Regionen zu viel gelösten Kalk.
Welche Pflanzen eignen sich für das Moorbeet?
Bei der Auswahl der für das Moorbeet geeigneten Pflanzen kann der Gartenbesitzer aus einer umfangreichen Artenvielfalt auswählen. Auch die um das Moorbeet liegenden Bereiche Heidebeet oder Rhododendronbeet bieten eine gute Vielfalt an. Die dafür typischen Pflanzen ergänzen den Lebensraum Moorbeet nicht nur optisch. Durch die bunte Auswahl können auch farbliche Akzente gesetzt werden, natürlich kann auch die Blütezeit gezielt ausgewählt dafür sorgen, dass zu jeder Jahreszeit ein schönes Bild vorhanden ist.
Diese Moorbeetpflanzen blühen im Frühling und Sommer und sind zu empfehlen:
- Krähenbeere
- Moosbeere
- Preiselbeere
- Rosmarinheide
- Blauheide
- Mehlprimel
- Sumpfveilchen
- Gagelstrauch
- Wollgras, schmalblättrig
- Lungenenzian
- Herbstenzian
- Mooraster
Tipp: Die schmalblättrige Lorbeerrose Kalmia angustifolia ist eine der farbenprächtigsten Pflanzen.

Wissenswertes zu Moorbeeten in Kürze
- Der Standort für ein Moorbeet sollte so gewählt werden, dass er den gewählten Pflanzenarten die richtige Menge Sonne bietet.
- Dabei sollte auch der Herbst und das Frühjahr beachtet werden, wenn Bäume oder Häuser wegen der tiefer stehenden Sonne längere Schatten werfen.
- Hat man einen geeigneten Standort gefunden und die ungefähre Größe des Moorbeets festgelegt, fängt man an zu graben.
- Gräbt man insgesamt zum Beispiel 65 cm tief, sollte man 40 cm für den Wasserspeicher vorsehen, 25 cm dann noch einmal für die Wurzeln der Pflanzen.
- Wenn das Graben abgeschlossen ist, wird die Teichfolie reingelegt. Sie dient dazu, dass sich der Torf nicht mit der Erde vermischt und das Wasser im Beet bleibt
- Danach wird der Wasserspeicher eingesetzt. Wasserspeicher sind sehr wichtig für das Moorbeet.
- Hierfür können alle möglichen Arten von Behältnissen verwendet werden, die nach unten hin geöffnet sind und oben ein paar Löcher haben.
- Durch die Öffnungen unten kommt das Wasser herein, durch die Löcher oben kann kein Torf ein-, aber die Luft austreten.
- Hat man zu wenige Wasserbehälter, muss man das Moorbeet öfters bewässern, was man aber auf keinen Fall mit Leitungswasser tun sollte.
Man sollte auch einen Schutz gegen das Überschwemmen an regnerischen Tagen nicht vergessen. Bei der Bepflanzung ist darauf zu achten, dass die Pflanzengemeinschaft vielfältig wird. In ein Moorbeet passen viele Pflanzen, zum Beispiel die Lorbeerrose oder Heidelbeeren, aber auch Bodendecker und Kleingehölz.