
Holz oder Stein
Wie bereits erwähnt, gibt es im Großen und Ganzen zwei unterschiedliche Möglichkeiten eine Kräuterschnecke aufzubauen. Wer es lieber etwas kleiner und mit weniger Aufwand haben möchte, der kann die Holzvariante wählen. Im Handel gibt es dafür auch bereits vorgefertigte Elemente zu kaufen. Wer es etwas aufwendiger, größer und klassisch angeht, wählt die Variante mit einer Trockenmauer. Hier kann man sich aussuchen, ob man lieber Natursteine, Klinkersteine oder Mauerziegel für die Mauer verarbeiten möchte. Nachfolgend Bauanleitungen für beide Varianten.
Stein
Gute Planung ist alles. Diese Punkte sind für den Bau einer Kräuterschnecke aus Stein zunächst abzuklären:
- Optik festlegen (welche Steine?)
- Standort und Größe im Garten festlegen
- Welche Kräuter sollen gepflanzt werden
- mit oder ohne Miniteich
- Spaten
- Kies, Schotter
- Sand, Muttererde
- Kompost
- Steine
- Holzstöcke, Schnur
- ggf. Teichfolie, Teichgefäß

Diesen Platz markiert man am besten mit Stöcken und einer Schnur. Die Kräuterschnecke sollte zum Süden hin auslaufen. Hier, am auslaufenden Ende der Spirale, kann dann auch der Umriss für einen kleinen Teich markiert werden.
Tipp: Für die Markierung der Schnecke, wird in der Mitte des Standortes ein Pflock gesetzt. Mit einer Schnur in entsprechender Länge (hier 1,50m) und einem weiteren Pflock daran wird dann ein Kreis in der Erde markiert. In der Mitte einen kleinen Kreis für die Trockenzone markieren.
Fundament
Nun wird innerhalb der markierten Stelle die Erde gut spatentief ausgehoben. Für die Wasserstelle sollten es um die 40 Zentimeter sein. Jetzt wird mit Kies oder Schotter aufgefüllt. Den Teichbereich dabei aussparen. Diese Schotterschicht sorgt für eine gute Dränage, vermeidet somit Staunässe und Frostschäden, außerdem dient sie als Fundament für die Mauer.
Mauer
Die ausgewählten Steine werden nun nach dem System einer Trockenmauer, also ohne Mörtel, verlegt. In den Fugen können sich später ebenfalls Kräuter ansiedeln und vor allem werden sie zu wertvollem Wohnraum für Insekten und Kleintiere.
Man beginnt mit der ersten Reihe, indem man die Steine in Form einer Spirale mit zwei Windungen zur Mitte hin verlegt (Breite der Spirale ungefähr 60cm). Für eine gute Standfestigkeit wählt man für die erste Steinreihe besonders dicke, solide und gleichförmige Steine aus. Nun werden die restlichen Steine, zur Mitte hin aufsteigend darauf verteilt bis zu einer Höhe von ungefähr 80-90 cm in der Mitte.
Jetzt werden die fertigen Mauerumrisse zunächst wieder mit Kies oder Schotter angefüllt. Ganz unten kaum oder gar keinen Kies aufbringen und zur Mitte hin die Kiesschicht bis auf 50 cm ansteigen lassen. Den Teichbereich dabei ganz aussparen.
Darauf wird nun mit Erde aufgefüllt. Die Mischung der Erde wird dabei auf die Bedürfnisse der Kräuter in diesen Klimazonen abgestimmt:
- unterer Bereich: lehmige Erde, reines Erd-Kompostgemisch
- mittlerer Bereich: nährstoffreiche, mit Kompost und etwas Sand angereicherte Gartenerde
- oberer Bereich: Gartenerde und Sand im Verhältnis 1:1
Teich anlegen
Für den Teich gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten:
- Der Bereich wird zuvor mit Sand ausgekleidet, damit die Teichfolie nicht beschädigt wird. Danach wird die Folie ausgelegt, darauf kommt wieder eine Schicht Sand und Kies. Der Rand wird mit Steinen verkleidet.
- Ein kleiner Fertigteich (oder Wanne, Maurerbütt) wird in das Loch gesetzt. Den Rand kaschiert man anschließend mit Steinen.
Bepflanzung

Oberer Bereich, trockene Zone
- Berg-Bohnenkraut (Satureja montana)
- Currykraut (Helichrysum italicum)
- Gewürz-Salbei (Salvia officinalis 'Berggarten')
- Lavendel (Lavandula angustifolia)
- Lavendel-Thymian (Thymus thracicus)
- Majoran (Origanum majorana)
- Orangen Thymian (Thymus fragrantissimus)
- Oregano (Origanum vulgare)
- Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
- Salbei (Salvia officinalis)
- Thymian (Thymus vulgaris)
- Ysop (Hyssopus officinalis)
- Borretsch (Borago officinalis)
- Estragon (Artemisia dracunculus)
- Gewürz-Fenchel (Foeniculum vulgare)
- Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
- Koriander (Coriandrum sativum)
- Petersilie (Petroselinum crispum)
- Pimpinelle (Sanguisorba minor)
- Rauke (Eruca
- Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
- Zitronen-Melisse (Melissa officinalis)
- Dill (Anethum graveolens)
- Garten-Bergminze (Calamintha grandiflora)
- Indianernessel (Monarda didyma)
- Liebstöckel (Levisticum officinale)
- Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
- Amerikanischer Kalmus (Acorus americanus)
- Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
- Pfefferminze (Mentha x piperita)
- Wassernuss (Trapa natans)

Eine Kräuterspirale für kleine Gärten gibt es im Fachhandel auch als fertige Bausätze zu kaufen. Die einzelnen Holzelemente sind mit einem Draht aneinandergereiht. Der Vorteil ist ihr einfacher Aufbau. Auch ein Umzug ist gegebenenfalls schnell vollbracht:
- vorgegebenen Durchmesser an einem sonnigen Standort markieren
- 10-15 cm tief die Erde ausheben
- Elemente werden eingestellt und an den Rändern mit Erde festgestampft
- eine Schicht Schotter einfüllen
- nach den unterschiedlichen Bereichen mit Erde auffüllen oder einfach nur mit Kräutererde befüllen, je nach Bedarf und Größe der Kräuterschnecke
- Erde absinken lassen, durch Angießen oder Regen, dann bepflanzen
- Die Holzbohlen unterschiedlicher Länge werden spiralförmig und mit zunehmender Länge von außen nach innen in der Erde verankert.
- Die Bohlen sollten sich leicht zum Zentrum hin neigen
- von innen sollten die Bohlen, soweit sie mit Erde aufgefüllt werden, zuvor mit Folie ausgelegt werden
- keine chemisch behandelten Holzbretter verwenden
Egal ob man sich für eine kleine, sparsame Variante oder für eine großzügige Anlage einer Kräuterspirale entscheidet: Sie ist ein Gewinn für Küche und Garten. Durch das Schichtprinzip erzielt man einen höhren Ernteertrag als aus einem ebenerdigen Beet. Außerdem kann man mit dieser Art des Kräuteranbaus den Kräutern ihren individuell optimalen Lebensraum zur Verfügung stellen. Ein Miniteich fügt sich hervorragend in die Gesamtgestaltung ein. Wer jedoch die zusätzliche Arbeit scheut, eine Kräuterschnecke funktioniert auch ohne Teich.