
Blaukorn
Die Bezeichnung Blaukorn leitet sich von der blauen Färbung des Düngemittels ab, welches große Ähnlichkeit mit Schneckenkorn hat, aber einem anderen Zweck dient. Der Dünger enthält die wichtigsten Nährstoffelemente, welche für das Pflanzenwuchs entscheidend sind. Jedoch enthältdas chemisch hergestellte Blaukorn keinerlei organisches Material und bietet somit auch keine Nahrung für die Lebewesen im Boden, welche jedoch für die Erde dringend benötigt werden. Die folgenden Merkmale machen den weit verbreiteten Düngeerfolg des Blaukorns aus:
- kein natürlicher Dünger, komplett auf chemischer Basis konzipiert
- fördert das Pflanzenwachstum und sorgt für eine reichere Ernte
- in Kugelform im Fachhandel im Angebot
- wird als Allround-Düngemittel geführt
- enthält Stickstoff, Magnesium, Phosphor und Kalium
- abhängig vom Hersteller können auch Spurenelemente enthalten sein
- einzelne Granulat-Kugeln lösen sich von selbst nach und nach auf
- Wirkstoffe werden dosiert an den Pflanzenboden abgegeben
- gewährleistet eine langanhaltende Nährstoffzufuhr für die Pflanzen
- es braucht eine lange Zeitspanne, während der die Inhaltsstoffe des Blaukorns abgebaut werden
- in hohen Dosiermengen extrem giftig, kleine Mengen können nur geringe Schäden anrichten
- nicht für biologisch angebaute Gärten geeignet

Da Blaukorn ein chemisches Düngemittel ist, kommt es bei Menschen nach einem Kontakt zu Vergiftungserscheinungen, welche abhängig von der Intensität des Kontaktes sind. Falls die Kügelchen des Blaukorns sogar versehentlich verzehrt wurden, kommt es in der Regel zu starken Symptomen, insbesondere im Magen- und Darmtrakt. Die folgenden Vergiftungserscheinungen sind für den Kontakt und Verzehr von Blaukorn charakteristisch:
- giftig für Menschen, speziell für kleine Kinder
- im Gartenbereich verstreut werden diese oft von Kindern aufgelesen und zum Spielen genutzt
- versickert erst nach und nach durch das Wasser im Boden
- mögliche Symptome: Krämpfe, starker Durchfall mit blutigen Anteilen, langanhaltendes Erbrechen, extreme Atembeschwerden bis zum totalen Kreislaufzusammenbruch
- im Dünger enthaltener Stickstoff hemmt die Sauerstoffversorgung
- extreme Reizung der Schleimhäute, erkennbar an der Blaufärbung
- in hohen Dosierungen besteht große Gefahr für die Gesundheit, bis hin zum Koma
- braucht lange, um vom Boden komplett abgebaut zu werden
- Vergiftungsgefahr besteht geraume Zeit
Giftigkeit für Tiere
Blaukorn als Düngemittel verwendet ist auch für Hunde und Katzen giftig, genauso wie für alle anderen Haustiere, welche sich frei im Garten bewegen dürfen, zum Beispiel Hasen oder Hamster. Auch Schafe und Ziegen sind gefährdet, wenn diese neben mit Blaukorn gedüngten Pflanzen gehalten werden. Die Vergiftungssymptome sind mit denen beim Menschen ähnlich und mit diesen durchaus vergleichbar. Dabei kommen Haustiere noch viel schneller mit Blaukorn in Berührung als Menschen, da diese fast ständig mit dem Boden im Kontakt sind. Die folgenden Aspekte sind bei der Vergiftung der Haustiere mit Blaukorn zu beachten:
- Haustiere laufen oft durch das ausgestreute Blaukorn hindurch
- im Anschluss lecken sich diese die Pfoten ab
- Kleintiere knabbern an mit Blaukorn gedüngten Pflanzen und verzehren diese
- durch Verzehr werden starke Reizungen im Magen- und Darmtrakt hervorgerufen
- häufige Symptome: Verkrampfungen, extremer Durchfall, Erbrechen, rasselnder Atem, Kreislaufbeschwerden
- gereizte Schleimhäute mit deutlichen Verfärbungen

Aufgrund der hohen Gefahr für die Gesundheit, sowohl beim Menschen als auch bei Haustieren, sind so schnell wie möglich Gegenmaßnahmen zu ergreifen, damit es zu keinen langanhaltenden Schäden kommt. Wenn die Dosiermenge beim Düngen gering gehalten wurde, sind keine irreparablen Folgeschäden zu erwarten. Anders sieht es jedoch bei einer Überdosierung aus, in diesem Fall kann der Verzehr sogar ein Koma hervorrufen. Deshalb sollte bei einer Vergiftung nicht gezögert und sofort professionelle Hilfe zu Rate gezogen werden:
- bei Verdacht auf Vergiftung muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden
- bei Tieren ist der Tierarzt zuständig
- im Notfall geht es in das Krankenhaus, um zeitnah Gegenmaßnahmen zu ergreifen
- bei Kontakt mit Schleimhäuten direkt mit viel Wasser abspülen
- Erbrechen nicht stoppen, idealweise wird die chemische Substanz vom Körper ausgesondert
Beim Einsatz von Blaukorn steigt die Belastung des Gartenbodens mit Stickstoff und Nitrat, ein negativer Prozess für den ganzen ökologischen Kreislauf. Darüber hinaus wird auch das Grundwasser extrem belastet, sodass im Endeffekt das Gift in der Nahrung und Trinkwasser landet. Deshalb ist es sehr empfehlenswert, einen für Menschen und Tiere harmlosen Dünger zu verwenden. Die nachfolgenden Düngemittel lassen sich ohne Bedenken ausbringen:
- ökologisch verträgliche Düngemittel stets gegenüber chemischen Düngern bevorzugen
- ideale Alternativen sind: Gülle, Gründüngung, Hornspäne, Jauche, Kompost, Stroh, etc.
- organische Handelsdünger: Klärschlamm oder Kompost aus Kompostier-Betrieben
- im Fachhandel gibt es eine große Bandbreite an biologischen Düngemitteln im Angebot
Aufgrund der möglichen
Wissenswertes zur Giftigkeit von Blaukorn in Kürze
- Wer Haustiere wie Hund, Katze bzw. Schafe oder Ziegen hat, sollte wenn möglich nicht auf Blaukorn als Dünger zurückgreifen.
- Hier empfiehlt es sich, einen leichteren und harmloseren Dünger für den Garten zu besorgen, der den Tieren nicht schaden kann.
- Sie können aber neuerdings auch Blaukorn-Varianten erhalten, die weitgehend harmlos sind.
- Wer einer Vergiftung auf jeden Fall vorbeugen möchte, sollte ein Ersatzmittel nehmen, das genauso gut wirkt wie Blaukorn.
- Hier gibt es spezielle Düngemittel, die ebenso effektiv sind, jedoch weniger Phosphat in sich haben. Sie sind im Handel erhältlich.
- Ebenfalls eine Alternative sind Hornspäne, sie können Katzen und Hunden auf keinen Fall gefährlich werden.