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Frosch im Teich: Was fressen Frösche im Gartenteich?

Was gibt es Schöneres, als an einem lauen Sommerabend dem Quack-Konzert der Frösche zu lauschen. Obwohl die Amphibien zur Paarungszeit ganz schön laut werden können, sind sie in einem Garten wichtige Helfer. Frösche sind Jäger und gehen ausschließlich auf lebende Beute, die sich bewegt. Blitzschnell schnappen sie mit ihrer Zunge die Beute und verschlingen sie in einem Stück.

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Frösche erkennen

Der Frosch verlässt feuchte Gebiete nie, denn Trockenheit kann ihm gefährlich werden. Sind das Lebensumfeld sowie die Nahrungsgrundlage vorhanden, dann lassen selbst bei einem neu angelegten Teich die quakenden Gäste nicht lange auf sich warten.Merkmale eines Frosches:

  • schlanker länglicher Körper
  • lange schlanke Beine
  • Schwimmhäute
  • glatte bis glänzende Haut
  • hüpfende Fortbewegung
  • Lebensräume im Bereich von Gewässern
Hinweis:

Der Frosch wird gelegentlich mit einer Kröte verwechselt. Sie haben zwar beide das gleiche Nahrungsspektrum, jedoch gehen Kröten nur zum Laichen ins Wasser und verbringen den Rest der Zeit an Land.

Froscharten und Nahrungspräferenzen

Viele kennen den Laub- und den Grasfrosch, im Gartenteich finden aber noch zahlreiche weitere Arten ein Heim. Ein Zusammenleben ist problemlos möglich, denn obwohl ihre Hauptnahrungsquelle Insekten sind, haben die meisten Arten bestimmte Präferenzen.

Hinweis:

Die Koexistenz zwischen Amphibien und Fischen verläuft meist ohne Probleme, wenn es sich um heimische Fischarten handelt. Exotische Fische wie Kois können allerdings auch unterschiedlichen Amphibien bzw. deren Nachwuchs gefährlich werden.

Laubfrosch (Hyla arborea):

  • Anfluginsekten (Mücken, Libellen)
  • kleinere Insekten (Grillen, Käfer)
  • Spinnen (alle heimischen Arten)
Laubfrosch - Hyla arborea

Das Nahrungsspektrum des Laubfrosches ist sehr groß. Sie sind nicht sehr wählerisch und fressen auch unterschiedliche Gliedertiere, wenn sie keine Insekten im Flug erwischen.

Grasfrosch (Rana temporaria):

  • Insekten (Laufkäfer, Fliegen, Mücken, Obstfliegen)
  • Spinnen (alle heimischen Arten)
  • Nacktschnecken (generell alle heimischen Schnecken, bevorzugt am Wasser lebende Arten wie Wasserschnegel)
  • Würmer (vorwiegend Ringelwürmer)
Grasfrosch - Rana temporaria

Der Grasfrosch hat einen größeren Bewegungsradius um Feuchtgebiete. Entsprechend ist auch seine Nahrung, die sich nicht nur auf Insekten konzentriert, sondern auch kleinere Nacktschnecken umfasst. Dadurch ist der Grasfrosch im Garten ein wichtiger Bewohner im Kampf gegen die Schnecken.

Hinweis:

Bei Grasfröschen im Garten sollten in jedem Fall auf Schneckenkorn verzichtet werden. Fressen die Amphibien eine vergiftete Schnecke, bedeutet das auch für sie den unweigerlichen Tod.

Kleiner Teichfrosch (Rana lessonae):

  • Anfluginsekten (Fliegen, Libellen, Mücken)
  • Insekten (Heuschrecken, Grillen)
  • kleinere Wirbeltiere (kleine Eidechsen, andere Froscharten)
Kleiner Teichfrosch (Rana lessonae)
Viridiflavus, RanaLessonaeCroacking, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Der Kleine Teichfrosch hat einen so kräftigen Kiefer, dass er auch problemlos kleinere Wirbeltiere in seine Nahrung einbauen kann.

Seefrosch (Rana ridibunda):

  • Insekten (Wasserkäfer, Laufkäfer, Libellenlarven)
  • kleine wirbellose Tiere (Ringelwürmer)
  • kleinere Fische (vorwiegend Jungfische exotischer Fischarten, wie Goldfische oder Kois)
  • kleinere Mäuse (unachtsame Jungtiere aller Mausarten)
Seefrosch (Rana ridibunda)
Andreas Eichler, 2017.06.11.-03-Anglerteiche-Rimbach–Seefrosch, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Der Seefrosch bewegt sich fast ausschließlich im Wasser oder unmittelbaren Uferbereich. Dadurch konzentriert er sich bei der Nahrungssuche auch vorwiegend auf Lebewesen im Bereich des Wassers. Hier kann es durchaus zu Problemen kommen, wenn im Teich Fische gehalten werden.

Wasserfrosch (Rana esculenta):

  • Anfluginsekten (Libellen, Mücken)
  • Insekten (Laufkäfer, Heuschrecken)
  • kleinere Wirbeltiere (Eidechsen, kleine Fische)
Wasserfrosch - Rana esculenta
I, Manfred Heyde, Rana esculenta Gaulsheim, bearbeitet, CC BY-SA 3.0

Im Vergleich zu anderen Fröschen schnappt sich der Wasserfrosch seine Beute nicht mit einer ausgestreckten Zunge, sondern im Sprung. Er jagt allerdings ausschließlich im bzw. am Wasser. Fallen einmal kleinere Wirbeltiere ins Wasser, fallen auch sie dem Wasserfrosch oft zum Opfer.

Gleichgewicht im Gartenteich

Vor allem kleine Gartenteiche können im Sommer zu einer Brutstätte für Gelsen werden. Hier sind Frösche willkommene Helfer. Manche Arten fressen nicht nur die Mücken, sie verspeisen auch die Mückenlarven. Das gilt auch für andere Insekten, die im oder in der Nähe des Wassers leben. Leider fällt auch so manche schöne Libelle den Fröschen zum Opfer.

Für den Frosch ist es allerdings wichtig, dass seine Nahrungsquelle im Bereich des Teiches zu finden ist. Anderenfalls siedeln sich bei Neuanlagen keine Amphibien an oder wenn die Infrastruktur nicht mehr passt, wandert der Frosch irgendwann ab. Naturnahe Gartenteiche werden von den Fröschen bevorzugt, wobei naturnah nicht verwildert bedeutet. Der Frosch benötigt Rückzugsorte, wo er auch ungestört jagen kann. Da er auch viel Zeit an der Wasseroberfläche bzw. an Land verbringt, ist es wichtig auch das Teichufer für die Amphibien attraktiv zu gestalten.

Auswahl an Pflanzen für das Teichufer:

  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
  • Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
  • Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)
  • Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)
  • Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
  • Kalmus (Acorus calamus)
  • Rohrkolben (Typha angustifolia)

Pflanzen wie die Sumpfdotterblume, Frauenmantel oder Fieberklee bieten den Fröschen unterschiedliche Möglichkeiten. Einerseits können sie sich darunter sehr gut verstecken, andererseits nutzen sie die großen Blätter auch, um sich darauf niederzulassen und auf Beutefang zu gehen.

Tipp:

Sowohl freie als auch verwachsene Uferzonen bieten dem Frosch attraktive Lebensräume, wo er auf die Jagd gehen kann. Wasser- und Uferbereich sollten ein ausgewogenes Verhältnis von hohen und niedrigen Pflanzen sein.

Ideal sind bewachsene Feuchtzonen, die ergänzt werden mit einigen Wasserpflanzen, die jedoch nicht den gesamten Teich verdecken sollten. Zu viele Pflanzen können den Teich kippen lassen, wodurch auch die Nahrungsquellen der Amphibien verschwinden.

Geeignete Wasserpflanzen:

  • Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae)
  • Seerosen (alle Arten geeignet)
  • Durchwachsenes Laichkraut (Potamogeton perfoliatus)
  • Wasserquirl (Hydrilla verticillata)

Die Auswahl an Pflanzen und wie viele gepflanzt werden, ist von der Teichgröße abhängig. Grundsätzlich ist jedes Gewässer für eine Froschart attraktiv – selbst einige wenige Quadratmeter Wasserfläche locken die Amphibien an. Frösche wie der Teichfrosch verteidigen allerdings ihre Nahrungsreviere, was bedeutet, je kleiner der Gartenteich, umso weniger Amphibien siedeln sich an.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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