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Shubunkin im Teich: Haltung, Pflege und Vermehrung

Shubunkin - Ggoldfisch
Adityamadhav83, Shubunkin goldfish and black fish at meenalokam, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Die Shubunkin erfreuen sich immer mehr an großer Beliebtheit, zurecht! Denn die bunten Fische bestechen zum einen durch ihr auffälliges Aussehen und zum anderen erfordern sie keinen sonderlich hohen Pflegeaufwand. Bei artgerechter Haltung werden die Fische nicht nur bis zu 20 Jahre alt, sondern sorgen zudem laufend für Nachwuchs. Lesen Sie hier, welche Voraussetzungen für die Haltung erfüllt werden müssen und wie Sie die bunten Zierfische am besten pflegen!

Video-Tipp

Shubunkin

Bei dem Shubunkin handelt es sich um eine Zuchtform des gemeinen Goldfisches, welche optisch den Kois ähnelt. Allerdings sind die Shubunkin etwas kleiner und gelten zudem als anspruchsloser als die Kois. Im Aussehen steht der beliebte Zierfisch aus Japan seinem Artgenossen um nichts nach und besticht ebenfalls durch seine farbenfrohe Musterung.

  • Farben: Weiß, gelb, orange, rot, blau, schwarz
  • Musterung: Gefleckte Farben, auch an den Flossen
  • Schuppen: metallfarben, transparent
  • Körperform: Ähnelt dem gemeinen Goldfisch
  • Größe: 10-30 cm, Schwanzflosse kann bis zu 50% der Körperlänge ausmachen
  • Alter: 15-20 Jahre
  • Anschaffungspreis: Rund 30 Euro für einen 20-25 cm großen Fisch
Hinweis:

Die individuellen optischen Eigenschaften der Shubunkin werden bei der Züchtung nur teilweise vererbt. Nicht selten kommt es vor, dass unter den Nachkommen auch Goldfische sind.

Der ideale Teich

Wenngleich die Shubunkin als verhältnismäßig anspruchslose Fische gelten, stellt der optimale Teich dennoch eine Grundvoraussetzung für die artgerechte Haltung dieser Zierfische dar. Denn sowohl die Teichgröße als auch die optimalen Eigenschaften des Wassers fördern das Wohlbefinden der Fische und stellen sicher, dass diese lange leben und sich sogar vermehren!

Größe

Shubunkin - Goldfisch

Shubunkin gelten als äußerst bewegungsfreudig und benötigen dementsprechend viel Platz. Doch nicht nur der Bewegungsdrang ist ausschlaggebend für die optimale Teichgröße: Die Mindesttiefe ist zum einen abhängig vom Sommer, denn die Fische benötigen in der warmen Jahreszeit kühles Wasser. Zum anderen muss der Teich ausreichend tief sein, sodass die Fische überwintern können. Ebenso sollte der Teich seichte Stellen von etwa 15 Zentimetern haben, damit sich die Shubunkin problemlos fortpflanzen können.

  • Mindesttiefe: 70 cm
  • optimale Tiefe: 1-1,5 m
  • Fassungsvermögen: pro Fisch 1 m³ Wasser (1000 Liter)

Wasser

Im Idealfall befindet sich der Teich an einem halbschattigen bis schattigen Plätzchen, sodass sich das Wasser im Sommer nicht zu sehr erhitzt. Denn die Shubunkin können zwar für eine kurze Zeit eine Wassertemperatur von bis zu 30 Grad ertragen, allerdings ist dies keinesfalls optimal. Es ist daher ratsam, zusätzlich für Schatten zu sorgen, indem Wasserpflanzen, wie beispielsweise Seerosen, in den Teich gesetzt werden.

  • Temperatur: max. 25 Grad
  • pH-Wert: 6,5-8,3
  • Gesamthärte: max. 10-12 dH
  • Nitrit: 0 mg/l
  • Ammoniak: 0 mg/l
  • Nitrat: 0-25 mg/l

Technische Ausstattung

Um die Wasserqualität stets auf einem hohen Niveau zu halten, lohnt sich der Einsatz von technischen Hilfsmitteln. Eine Luftpumpe reichert das Wasser mit Sauerstoff an und sorgt gleichzeitig dafür, dass Faulgase zügig entweichen können. Dies ist vor allem in den Wintermonaten von wichtig, zumal durch den Schlauch der Pumpe ein Loch in der Eisdecke freigehalten wird. Wenngleich es sich bei einem Teich um ein in sich geschlossenes Ökosystem handelt, lohnt es sich, zusätzlich einen Teichfilter einzubauen. Denn ein Teichfilter unterstützt das ökonomische Gleichgewicht wie folgt:

  • reinigt das Wasser
  • fängt Unrat wie Fischkot und Algen auf
  • pumpt gereinigtes Wasser zurück in den Teich
  • setzt Ammoniak zu Nitrit um
  • Nitrit und Sauerstoff wird zu Nitrat
  • Nitrat ist wertvoll für die Wasserpflanzen
Tipp:

Wenn sich zu viele Algen im Teich bilden, lohnt sich die Anschaffung eines UV-Klärers. Denn die Algen entziehen den Shubunkin den wertvollen Sauerstoff und stellen somit eine lebensbedrohliche Gefahr für die Fische dar.

Haltung von Shubunkin

Shubunkin - Goldfisch

Der Shubunkin ist ein Schwarmfisch und sollte daher unter keinen Umständen einzeln gehalten werden. Die artgerechte Haltung sieht vor, dass der Zierfisch in einem Schwarm von mindestens fünf Stück gehalten wird. Noch besser ist es, dem Shubunkin mehr Artgenossen zur Verfügung zu stellen. Allerdings ist hierbei unbedingt die Teichgröße zu berücksichtigen, denn umso mehr Fische vorhanden sind, desto mehr größer sollte der Teich sein. Die Shubunkin fühlen sich nicht nur mit Ihresgleichen wohl, sondern harmonieren auch mit folgenden Fischen äußerst gut:

  • Goldfisch
  • Koi
  • Goldorfe

Futter

Wenn ein Teich optimal ausgestattet ist, muss in der Regel kaum von Hand zugefüttert werden. Denn die Shubunkin versorgen sich in der Regel selbst und ernähren sich unter anderem von Wasserpflanzen und Kleintieren wie Wasserflöhe und Mückenlarven. Um sicherzugehen, dass die Fische ausreichend versorgt sind, kann natürlich dennoch zugefüttert werden. Für die Futtermenge gibt es hierfür eine allgemeine Faustregel: Es wird nicht mehr zugefüttert, als die Fische in etwa 5 bis 10 Minuten verzehren. Bleibt nach dieser Zeit Futter übrig, sollte die Futtermenge dementsprechend reduziert werden. Denn das übrig gebliebene Futtermittel verbleibt im Teich und verunreinigt diesen. Bei der Fütterung sollte zudem Folgendes beachtet werden:

  • nur hochwertiges, leicht verdauliches Futter füttern
  • ideal sind Futtermischungen für Shubunkin
  • es eignet sich jedoch auch Flocken- oder Granulatfutter
  • je kälter es wird, desto weniger füttern
  • Frühling bis Herbst 1x pro Tag füttern
  • 1 Diättag pro Woche ist vollkommen okay
  • im Winter gar nicht füttern
  • denn die Fische fallen in Winterstarre

Überwintern

Fische fallen bekanntlich in der kalten Jahreszeit in Winterstarre und benötigen hierfür ausreichend Platz und Sauerstoff. Sofern der Teich tief genug ist, klappt die Überwinterung meist problemlos. Denn in der Regel friert der Teich nicht vollständig zu, sondern nur die obere Wasserschicht. Allerdings sollte stets ein Loch in der Eisdecke vorhanden sein, sodass genügend Sauerstoff in den Teich fließen kann. Hinzu kommt, dass die Fische auch im Winter Faulgase produzieren, welche durch das Loch entweichen können. Für eine reibungslose Überwinterung haben sich daher folgende Tipps bewährt:

  • Teichoberfläche teilweise offen lassen
  • Eifreihalter verhindert das Zufrieren
  • Eisdecke mit kochendem Wasser auftauen
  • gefrorenen Teich keinesfalls aufschlagen!
  • Fische Schaden könnten Schaden nehmen
  • für zusätzlichen Sauerstoff sorgen
  • mit Schilf oder Durchlüftersteine
Hinweis:

Das Verwenden einer Umwälzpumpe ist im Winter nicht ratsam, denn diese transportiert das kalte Wasser von der Oberfläche in die Tiefe. Allerdings darf die Wassertemperatur dort nicht unter 4 Grad sinken, da es den Shubunkin sonst zu kalt ist. Zu niedrige Temperaturen sind lebensbedrohlich und sollten tunlichst vermieden werden!

Vermehrung

Shubunkin - Ggoldfisch

Die Shubunkin gelten als äußerst vermehrungsfreudig, insbesondere wenn die optimalen Teichvoraussetzungen vorhanden sind und sie zusätzlich gefüttert werden. Die Paarungszeit der Shubunkin ist in der Regel im April und Mai, wobei die Fische jedoch erst ab einem gewissen Alter zeugungsfähig sind. Die Männchen sind ab generell ab dem zweiten Lebensjahr geschlechtsreif, wohingegen die Weibchen erst ab dem dritten Jahr fortpflanzungsfähig sind. Bei den Männchen lässt sich die Paarungsbereitschaft zudem optisch erkennen, denn diese bekommen weiße Pünktchen an den Kiemen und an der Vorderflosse. Die Paarung der Shubunkin läuft in der Regel wie folgt ab:

  • Männchen „zwingen“ die Weibchen zur Eiablage
  • jagen und/oder stubsen sie
  • Männchen befruchten abgelegte Eier
  • Laiche kleben meist nahe der Wasseroberfläche
  • oft an Teichfolie oder Steinen
Hinweis:

Die Laiche gleichen optisch einer Raupe und sind meist weißlich bzw. silbrig glänzend.

Jungfische

Nach rund einer Woche schlüpfen aus den Eiern die ersten Jungfische. Die Nachkommen sind etwa ein bis zwei Millimeter groß und dunkel (fast schwarz) gefärbt. Ihre eigentliche Färbung entwickelt sich in den meisten Fällen erst nach einem Jahr, allerdings gibt es auch einige Ausnahmen. Denn hin und wieder verfärben sich die Fische wesentlich früher, sodass sie bereits nach wenigen Tagen ihre typische farbenfrohe Musterung aufweisen. Da die Shubunkin gerne kannibalisch agieren und nicht selten ihre eigenen Eier und Jungtiere fressen, sollten die frisch geschlüpften Fische geschützt werden:

  • geschlüpfte Jungfische abfischen
  • in ein Aquarium setzen
  • dort lassen, bis sie etwa 4 cm groß sind
  • anschließend wieder in den Teich setzen
Tipp:

Wenn kein Aquarium vorhanden ist, können die Jungfische auch im Teich mit wenigen Handgriffen geschützt werden. Denn eine gut bepflanzte Flachwasserzone bietet den Jungfischen auch im Teich ausreichend Schutz.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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