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Ginkgo als Zimmerpflanze | Fächerblattbaum Ginkgo biloba ‚Troll‘

Aus der grünen Schatzkammer Asiens entstammt der majestätische Ginkgo, der zum ‚Baum des Jahrtausends‘ gekürt wurde. Damit Zimmergärtner auf das imposante Relikt frühzeitlicher Erdgeschichte nicht verzichten müssen, gibt es den Fächerblattbaum Ginkgo biloba ‚Troll‘. Die gelungene Sorte verharrt auf einer idealen Wuchshöhe von 60 bis 100 Zentimetern und stellt bescheidene Ansprüche. Erfahren Sie hier, wie die Pflege des Ginkgo als Zimmerpflanze zum gärtnerischen Erfolgsprojekt wird.

Video-Tipp

Pflege-Anleitung

Der Ginkgobaum hat im Verlauf seiner Evolution Eiszeiten und Dinosaurier überlebt. Ausgestattet mit einem Jahrmillionen alten Erfahrungsschatz kann das lebende Fossil so schnell nichts aus der Bahn werfen. Das macht einen Fächerblattbaum zur idealen Zimmerpflanze für Einsteiger. Eine ausgeprägte Standorttoleranz, gepaart mit hervorragender Regenerationsfähigkeit und markanter Resistenz gegen Krankheiten zeichnen auch die kleinwüchsige Sorte ‚Troll‘ aus. Damit sich das magische Gehölz von seiner schönsten Seite zeigt, beleuchtet folgende Pflege-Anleitung alle wichtigen Kriterien rund um die Haltung als Zimmerpflanze.

Standort

Die Mobilität als Kübelpflanze erlaubt es, dem Biloba ‚Troll‘ stets ideale Rahmenbedingungen zu offerieren. Obschon sich ältere Bäume einen sonnigen Standort wünschen, bevorzugen Jungpflanzen eine halbschattige Lage. Mit Freuden nimmt der legendäre Weltenbaum zur Kenntnis, wenn ihm vom Frühling bis zum Herbst ein Platz auf dem sonnigen Balkon vergönnt ist.

Substrat

In jeder guten Pflanzenerde streckt ein ‚Troll‘ gerne seine Wurzeln aus. Infolge einer geringen Wuchsgeschwindigkeit verweilt das Bäumchen mehrere Jahre im Topf. Es ist daher ratsam, als Substrat eine strukturstabile und hochwertige Kübelpflanzenerde zu verwenden. Reich an Nährstoffen und gut durchlässig sollte die Erde sein. Wer über einen eigenen Garten verfügt, mischt eine Handvoll Lehmerde unter, was dem Fächerblattbaum sehr behagt. Anorganische Zuschlagstoffe, wie Lavagranulat, Kokosflocken oder Blähton, verhindern eine vorzeitige Verdichtung mit daraus folgender Staunässe.

Kübel

Der perfekte Kübel für einen Ginkgo als Zimmerpflanze ist abgestimmt auf den Wurzelballen. Zwei bis drei Fingerbreit Platz sollte zwischen Ballen und Topfrand sein. Eine Bodenöffnung lässt überschüssiges Gießwasser ungehindert ablaufen. Staunässe zählt zu den wenigen Problemen in der Pflege, die einen Biloba ‚Troll‘ zur Strecke bringen können. Einen Untersetzer befüllen Sie bitte mit Blähtonkugeln oder Kieselsteinchen, damit angesammeltes Wasser nicht erneut aufsteigt ins Substrat.

Tipp:

Wenn Sie beim Erwerb die Wahl haben, greifen Sie am besten zu einer männlichen, stecklingsvermehrten Pflanze. Weibliche Exemplare verströmen einen unangenehmen Geruch nach Buttersäure, der in Wohnräumen die Freude am magischen Fächerblattbaum gründlich verdirbt.

Gießen und Düngen

Ginkgo biloba 'Troll' - Fächerblattbaum

Als Kübelpflanze bevorzugt ein Ginkgobäumchen leicht feuchtes Substrat. Gießen Sie erst dann, wenn eine Fingerprobe tatsächlichen Wasserbedarf signalisiert. Stecken Sie Daumen oder Zeigefinger einen bis zwei Zentimeter tief in die Erde. Ertasten Sie Feuchtigkeit, vertagen Sie die Wasserzufuhr um einige Tage. So gießen und düngen Sie einen Fächerblattbaum vorbildlich:

  • Bei fühlbar getrockneter Erde gießen mit zimmerwarmem Wasser
  • Das Wasser auf die Wurzelscheibe laufen lassen, bis sich der Untersetzer füllt
  • Von März bis Oktober alle 2 bis 3 Wochen dem Gießwasser einen flüssigen Grünpflanzen-Dünger hinzugeben

Schneiden

Dank einer gutmütigen Schnittverträglichkeit sind mannigfaltige Optionen einer Kronenerziehung möglich. Es unterliegt Ihrer gärtnerischen Einschätzung, ob ein Biloba ‚Troll‘ mit lichtdurchfluteter oder dichtbuschiger Krone erstrahlt. Beide Formen haben ihre individuellen Vorzüge. Mit lichter Krone werden Sie niemals über eine verkahlende Kronenmitte klagen, weil das Sonnenlicht in alle Regionen vordringen kann. Eine dicht verzweigte Krone trumpft auf mit einem atemberaubenden Farbspektakel im Herbst. Welche Erziehungsform Sie auch immer favorisieren, die folgende Schnitt-Anleitung hat für alle Sorten in Zimmerkultur Gültigkeit:

  • Bester Zeitpunkt ist im Frühjahr im laublosen Zustand
  • Vorab beschädigte, abgebrochene und abgestorbene Äste am Ansatz auslichten
  • Leitäste der Krone nur bei Platzmangel zurückschneiden
  • Einjährige Seitenzweige um ein Drittel zurückschneiden für eine üppige Verzweigung
  • Schnitt ansetzen kurz über einer nach außen weisenden Knospe
  • Aus dem Stamm unterhalb der Krone sprießende Triebe kurz vor der Rinde senkrecht abschneiden

Die Weichen für den Kronenaufbau mit einer ausgewogenen Struktur aus Leitästen hat die kundige Baumschule bereits gestellt. Schneiden Sie einen Gerüstast erst bei tatsächlichem Bedarf zurück, wenn sich die Krone insgesamt zu ausladend entwickelt. Jeder Rückschnitt am langsam wachsenden Gerüst birgt die Gefahr, dass eine bislang harmonische Krone verstümmelt wird. Derartige Bedenken gelten nicht für die Seitenverzweigungen. Indem Sie einjährige Seitentriebe einkürzen, bewirken Sie einen Saftstau unterhalb der Schnittstelle. Infolgedessen treiben bislang ruhende Knospen aus, sodass die Krone üppiger verzweigt. Ein Schnitt ins alte Holz ist nicht empfehlenswert. Sehen Sie sich gezwungen, einen abgestorbenen Ast zu entfernen, setzen Sie Schere oder Säge kurz vor dem Astring an, erkennbar als Wulst im Übergang zwischen Ast und Stamm.

Tipp:

Für die Schnittpflege empfehlen wir eine Garten- oder Baumschere mit Bypass-Mechanik. In dieser Ausführung zerschneiden zwei scharfe Klingen den Ast. Das hat den Vorteil, dass glatte Schnittwunden entstehen, die zügig verheilen. Eine Amboss-Schere arbeitet mit einer scharfen und einer stumpfen Seite, sodass die Gefahr von Quetschungen an der Rinde besteht.

Überwintern

Nach dem herbstlichen Laubabwurf sollte Ihr ‚Troll‘ umsiedeln ins Winterquartier. Idealerweise verbringt das Ziergehölz die Monate November bis Februar im ungeheizten Raum bei Temperaturen um 5 Grad Celsius. Ohne seine hübschen Blätter ist das Bäumchen nicht angewiesen auf Licht, sodass ein dunkler Kellerraum eine mögliche Option darstellt. Stellen Sie einen Fächerblattbaum im Kübel bitte nicht nach draußen. Im Gegensatz zu ausgepflanzten Exemplaren ist der Wurzelballen im Topf nicht vollkommen frostfest. So pflegen Sie einen Ginkgobaum zur Winterzeit richtig:

  • Sparsam gießen, damit das Substrat nicht austrocknet
  • Von Anfang November bis Anfang März nicht düngen
  • Regelmäßig kontrollieren auf Schädlingsbefall
Ginkgo biloba 'Troll' - Fächerblattbaum

Ende Februar nimmt die Pflanze ihren angestammten Platz am sonnigen bis halbschattigen Standort im Wohnraum, Büro oder Wintergarten wieder ein. Setzen Sie zunächst das sparsame Gießen fort. Erst wenn die ersten Blätter sprießen, erhöhen Sie sukzessive die Wasserzufuhr und nehmen die Nährstoffversorgung wieder auf.

Umtopfen

In Intervallen von zwei bis drei Jahren steht der Wechsel in frisches Substrat auf dem Pflege-Programm. In Anbetracht des gemächlichen Wachstums kann zumeist der bisherige Kübel wiederverwendet werden. Erst wenn sich Wurzeln durch die Erde drücken oder aus der Bodenöffnung herauswachsen, wünscht sich der Fächerblattbaum einen größeren Topf. Als Faustregel gilt: Solange zwei Fingerbreit Platz zwischen Wurzelballen und Topfwand frei bleiben, kann das bisherige Gefäß erneut verwendet werden. So topfen Sie einen Ginkgobaum als Topfpflanze richtig um:

  • Bester Zeitpunkt ist im zeitigen Frühjahr, noch bevor die ersten Blätter sprießen
  • Wurzelballen rundherum mit einem langen Messer vom Topfrand lösen
  • Stamm am unteren Ende umfassen und aus dem Kübel ziehen
  • Ausgelaugte Erde abschütteln, dickere Brocken mit den Fingern ablösen
  • Kranke, abgestorbene und verkümmerte Wurzeln abschneiden

Reinigen Sie den Kübel gründlich mit heißem Wasser. Daraufhin breiten Sie auf dem Topfboden eine fünf bis acht Zentimeter hohe Drainage aus Tonscherben oder Blähton aus, abgedeckt mit einem luft- und wasserdurchlässigen Vlies zum Schutz vor Verschlämmung. Befüllen Sie den Kübel zu einem Drittel mit frischem Substrat. Darauf positionieren Sie die Pflanze mittig. In dieser Phase des Umtopfens ist ein gutes Augenmaß wichtig, denn die bisherige Pflanztiefe sollte möglichst präzise beibehalten werden. Während Sie den Stamm mit einer Hand stabilisieren, füllen Sie etappenweise Erde nach, die Sie leicht andrücken, damit sich keine Hohlräume bilden. Zum guten Schluss gießen Sie den umgetopften ‚Troll‘ an. Am halbschattigen Standort kann sich das Bäumchen für zwei bis drei Wochen von der stressigen Prozedur regenerieren.

Krankheiten und Schädlinge

Im Laufe der Jahrmillionen ihrer Evolution haben sich Ginkgos eine robuste Resistenz erworben gegen Pflanzenkrankheiten und Schädlinge aller Art. Einzige Achillesferse im Pflegeprogramm ist Staunässe. Wer seinem fidelen Uralt-Gehölz ein dauernasses Substrat zumutet, wird mit einem Totalausfall hadern.

Weitere schöne Sorten

Die Auswahl für einen Fächerblattbaum als Zimmerpflanze ist nicht beschränkt auf die populäre Veredelung ‚Troll‘. Die folgenden Sorten werben ebenfalls um die Gunst des Zimmergärtners:

Mariken

Diese Sorte ist auf dem besten Weg, ihrem Artgenossen ‚Troll‘ den Rang abzulaufen als beliebtesten Zimmer-Ginko. Veredelt auf einem standfesten Stamm prahlt ‚Mariken‘ mit einer kugeligen Krone aus den malerisch geformten Blättern. Die zierliche Zuchtform wächst sehr langsam und verbreitet in Wohnräumen und Büros pastorale Ruhe.

  • Wuchshöhe: 100 bis 150 cm
  • Wuchsbreite: 100 bis 150 cm

Obelisk

Die neue Sorte begeistert mit schlanker, säulenförmiger Gestalt und elegant gefächerten Schmuckblättern. Im Gegensatz zu den meisten anderen Sorten legt ‚Obelisk‘ mit 10 bis 40 Zentimetern pro Jahr ein vergleichsweise rasantes Tempo vor. Herausragend ist die Flexibilität, mit der sich der Fächerblattbaum den lokalen Platzkapazitäten anpasst.

  • Wuchshöhe: 200 bis 600 cm
  • Wuchsbreite: 100 bis 300 cm

Barabite Nana

Perfekt geeignet für die Kultivierung im Kübel ist diese Rarität unter den zwergenhaften Ginkgosorten. Eine Augenweide sind die dekorativen Blätter, die durch einen mittigen Einschnitt zweilappig erscheinen. Wie für viele Sorten charakteristisch, treibt das schmucke Laub in dichten Büscheln aus. Im September läutet eine goldgelbe Herbstfärbung das Saisonfinale drinnen und draußen ein.

  • Wuchshöhe: 150 bis 200 cm
  • Wuchsbreite: 150 bis 200 cm

Wissenswertes

Ginkgo biloba 'Troll' - Fächerblattbaum

Mit dem Ginkgobaum hält ein grüner Wanderer durch die Zeiten Einzug in Ihr Heim. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Baumart schon seit mehr als 300 Millionen Jahren die Erde besiedelt. Die Vorfahren der Zimmer-tauglichen Mini-Version Ginkgo biloba ‚Troll‘ gedeihten mit nadel- bis zungenförmigen Blättern. Im Verlauf der Evolution bildeten sich daraus die heutigen dekorativen Fächerblätter. Das einzigartige Phänomen zählt zu den unverwechselbaren Charakteristika des Jahrtausendbaumes, spektakulär verstärkt durch eine farbenprächtige, goldgelbe Herbstfärbung vor dem winterlichen Laubabwurf. Ihr prächtiges Laubkleid setzt die urwüchsige Ikone in Szene mit pyramidaler Statur und ausladender Krone.

Großer Baum ganz klein

Während der Stammvater majestätische 40 Meter Wuchshöhe erzielt, verweilt die Premium-Sorte ‚Troll‘ auf 60 bis 80 Zentimetern Höhe. Der züchterische Geniestreich gelingt durch eine Kopfveredelung. Hierzu verbindet der kundige Gärtnermeister einen stabilen Stamm mit einer edlen Krone. Da der Stamm als Unterlage nicht weiter in die Höhe wächst, gewinnt der Fächerblattbaum lediglich an Breite. Angesichts einer jährlichen Wuchsgeschwindigkeit von gemächlichen 2 bis 3 Zentimetern, wird Ihnen die Zimmerversion des Ginkgos keine Platzprobleme bereiten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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