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Sind Vogelbeeren giftig? | Was tun, wenn ein Hund Vogelbeeren frisst?

Um es klar und deutlich zu sagen: Vogelbeeren sind nicht giftig. Auch wenn das immer wieder behauptet wird und Eltern ihre Kinder vor dem Genuss der Beeren warnen, handelt es sich dennoch um einen Mythos – allerdings um einen, der sich hartnäckig hält. Ein Grund dafür mag sein, dass unreife Beeren Magen-Darm-Probleme verursachen können und die bei Kindern meist heftiger ausfallen.

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Art

Die Vogelbeere, die bei uns auch gerne Eberesche genannt wird, gehört zur Gattung der Mehlbeeren. Ihr botanischer Name lautet Sorbus aucuparia. Besonders auffallend und namensgebend sind die kleinen roten Früchte, die in Trauben an den Zweigen hängen. Diese Früchte wurden von Menschen jahrhundertelang als Nahrungs- oder Arzneimittelmittel genutzt. Man kochte daraus beispielweise Marmelade. Da die Beeren ausgesprochen viel Vitamin C enthalten dienten sie auch als Vorbeugung vor Erkältungskrankheiten. Aus den Blättern der Pflanze wurden Tees und Aufgüsse angesetzt. Folglich kann keine Rede davon sein, dass die Vogelbeeren giftig wären. Im rohen Zustand sind sie allerdings ungenießbar. Dann sollte man unbedingt die Finger von ihnen lassen.

Problem

Vogelbeere, Eberesche, Vogelbeerbaum, Sorbus aucuparia

Die leuchtend rote Farbe der Vogelbeeren verführt insbesondere Kinder und manche Tierarten dazu, von ihnen zu naschen, obwohl sie roh sind. Vor allem bei Kindern führt das häufig zu Erbrechen und Bauchschmerzen. Das mag der Grund dafür sein, warum von Giftigkeit die Rede ist. Die Beeren enthalten aber kein Gift – und schon gleich gar keines, das tödlich wäre. Allerdings findet sich in ihnen Parasorbinsäure, die zwar nicht giftig ist, aber zu Magenreizungen führen kann. Werden die Beeren hingegen gekocht, wandelt sich die Parasorbinsäure in Sorbinsäure um. Und die nimmt der Körper dann ausgesprochen leicht und vollkommen problemlos auf.

Blätter

Einen gewissen Sonderfall stellen die Blätter der Vogelbeere dar. Von Menschen werden sie in rohem Zustand allerdings meist nicht gegessen. Katzen und Hunde tun sich hingegen ab und an sehr wohl nicht nur an den Beeren, sondern auch an den Blättern gütlich. Unter Umständen kann sich dabei im Magen Blausäure bilden, die dann natürlich auch zu Reizungen führt. Allerdings besteht für ein gesundes Lebewesen dabei keine Lebensgefahr, da die Dosis viel zu gering ist.

Symptome einer Vergiftung

Der Verzehr von rohen Vogelbeeren und Blättern führt bei Menschen und Tieren zu den stets gleichen Symptomen.

Diese sind:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Magen- und Darmkrämpfe
Vogelbeere, Eberesche, Vogelbeerbaum, Sorbus aucuparia

Problematisch werden diese Symptome nur, wenn Vorerkrankungen vorliegen oder etwa der Durchfall mehrere Tage anhält und so zu einem hohen Flüssigkeitsverlust m Körper führt. Dann sollte unbedingt ein Arzt oder Tierarzt aufgesucht werden. Ansonsten reicht die Behandlung mit den üblichen Hausmitteln vollkommen aus, um schnell eine Linderung herbeizuführen.

Tipp:

Kohletabletten und heißer Kamillentee helfen in den meisten Fällen zuverlässig und führen zu einer raschen Verbesserung. Darüber hinaus sollte nach Möglichkeit stets viel nicht zu kaltes Wasser getrunken werden.

Hund und Katze

Haben Hunde und Katzen rohe Vogelbeeren oder Blätter gefressen, muss nicht gleich der Tierarzt gerufen werden. Auch bei ihnen klingen die Beschwerden in der Regel relativ schnell wieder ab. Die Tiere nehmen in der Regel sowieso keine größeren Mengen an Beeren auf, da diese roh extrem bitter schmecken. Bei den Blättern sieht das unter Umständen anders aus. Hat etwa ein Hund eine größere Menge davon verzehrt und tritt nach ein, zwei Tagen kein Abklingen der Symptome ein, sollte auf jeden Fall ein Tierarzt aufgesucht werden. Ansonsten ist es wichtig, betroffenen Tieren ausreichend frisches Wasser zum Trinken zur Verfügung zu stellen. Lebensgefahr besteht auch für sie im Übrigen nicht – vorausgesetzt es liegen keine anderen schwerwiegenden Erkrankungen vor.

Autor Heim-Redaktion

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