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Silikonharzputz – alle wichtigen Infos über den Allrounder

Silikonharzputz gehört zu den Oberputzen und kann im Innen- und Außenbereich verwendet werden. Er besteht aus Kunstharz und einer Silikonharzemulsion. Durch diese Emulsion wird der Putz durchlässiger für Wasserdampf und somit diffusionsoffen. Auch hierin liegt ein Vorzug der Putzart.

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Vorteile auf einen Blick

Silikonharzputz zeigt sich sehr vielseitig und bringt eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich. Darunter:

  • kann auf alle mineralischen und organischen Untergründe aufgetragen werden
  • diffusionsoffen, daher positiver Einfluss auf das Raumklima
  • gut dämmend, daher Reduzierung der Heizkosten möglich
  • langlebig und robust
  • wasserabweisend
  • reduziert das Risiko für die Bildung von Schimmeln, Pilz und Moos
  • einfaches Auftragen, Anwendung ist auch für Laien möglich
  • unempfindlich gegen Witterungseinflüsse und chemische Einwirkungen, wie Schlagregen, Luftverschmutzung und saurer Regen sowie mechanische Beanspruchung
  • kann gestrichen werden

Die Vorzüge sind also deutlich und machen aus dem Silikonharzputz einen Allrounder, der sich durch seine Eigenschaften für eine Vielzahl von Verwendungen eignet.

Nachteile des Silikonharzputzes

Obwohl der Putz viele Vorteile hat, ist er dennoch nicht frei von potentiellen Nachteilen. Zu diesen gehören:

  • trocknet vergleichsweise langsam
  • Farbauswahl im Vergleich zu Kunstharzputze begrenzt
  • relativ hoher Preis im Vergleich zu mineralischen Putzen
  • unterliegt keiner Normung in Bezug auf den Silikongehalt

Damit der letzte Punkt nicht zu einem der Nachteile wird, sollte bei der Auswahl aufgepasst werden. Denn der Anteil an Silikonemulsion ist nicht festgeschrieben, daher kann er von Produkt zu Produkt stark variieren. Das wirkt sich auch darauf aus, ob und wie diffusionsoffen der Putz ist. Wer eine hohe Diffusionsoffenheit wünscht, sollte bei der Auswahl genau darauf achten, wie hoch der Silikon-Anteil und die Dampfdurchlässigkeit ist.

Die Anwendung vorbereitet

Die Aufbringung des Silikonharzputzes ist sehr einfach und damit, wie erwähnt, auch für Laien problemlos möglich. Wichtig ist, dass der Untergrund zunächst entsprechend vorbereitet wird. Dazu gehört die gründliche Reinigung. Der Untergrund sollte die folgenden Eigenschaften aufweisen:

  • frei von Fett, Staub, Moos, losen Bestandteilen und anderen Verschmutzungen
  • trocken
  • mit entsprechenden Tiefengrund vorbereitet

Für die Reinigung der Wände empfiehlt sich der Einsatz eines Wasserdruckreinigers oder eines Sandstrahlers. Wurde Wasser zur Reinigung verwendet, muss die Oberfläche im Anschluss gründlich abtrocknen. Beim Einsatz eines Sandstrahlers muss der Sand durch Saugen und Fegen entfernt werden, bevor eventuell ein Tiefengrund und anschließend Putz aufgetragen werden. Wurde ein Tiefengrund verwendet, muss dieser zunächst ebenfalls abtrocknen, bevor schließlich der Oberputz aufgetragen werden kann.

Anwenden

Silikonharzputz

Silikonharzputze sind bereits angemischt erhältlich. Sie müssen also nicht erst angerührt und abgebunden werden. Das Auftragen wird dann in den folgenden Schritten vorgenommen:

  1. Der Putz wird gut umgerührt, bis eine homogene Masse entsteht und keine Klumpen mehr auftauchen. Ideal ist dafür ein elektronisches Rührwerk.
  2. Gegebenenfalls muss der Putz noch mit Wasser verdünnt werden. Angaben des Herstellers hierzu finden sich auf der Verpackung. Ist eine Mischung mit Wasser von Nöten, sollte der Putz nochmals gut gerührt werden.
  3. Mit einer Putzkelle wird der Putz aus dem Eimer entnommen und auf die Wand aufgetragen. Mit einer Glättkelle wird er direkt im Anschluss glattgezogen.
  4. Um ein ebenmäßiges Ergebnis und eine gleichmäßige Verteilung zu erreichen, kann der Putz nochmal mit einer Kartätsche abgezogen werden. Durch die Profile auf diesem Utensil lässt sich die gleichmäßige Dicke einfacher erzielen.
  5. Je nach Witterung, das heißt, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie eventuell Niederschlag, benötigt der Putz mehrere Tage um vollständig zu trocknen. In der Regel sollte mit zwei bis drei Tagen gerechnet werden. Bei trockenem Wetter und Sonnenschein trocknet er natürlich schneller, als bei gelegentlichem Regen.

Zu beachten ist neben der gleichmäßigen Verteilung auch die Dicke der Putzschicht. Diese richtet sich nach dem Putz und dem Untergrund. Wie dick die Putzschicht ausfallen sollte, ist den Angaben des Herstellers zu entnehmen.

Tipp:

Der Putz sollte bei Temperaturen zwischen 5 und 30 °C verarbeitet werden, dann lässt er sich gut verteilen und trocknet möglichst schnell.

Streichen

Sobald der Putz getrocknet ist, kann er gestrichen werden. Optimal für das Streichen sind Silikonharz oder Dispersionssilikate. Beachtet werden muss dabei im Grunde nichts. Wichtig ist wiederum, dass der Untergrund sauber und trocken ist. Es ist daher sinnvoll, dass der Putz möglichst schnell nach dem Auftragen gestrichen wird. Anderenfalls könnten sich darauf Verschmutzungen ansammeln und eine Reinigung vor dem Aufbringen der Farbe erforderlich werden lassen.

Das Malern ist in jedem Fall ratsam, da es die Haltbarkeit und die Widerstandskraft des Putzes erhöht und das Ausweichen einiger Bestandteile verhindert. Auch bei der gewählten Farbe ist selbstverständlich darauf zu achten, dass sie Wasserdampf durchlässt und sich so positiv auf das Raumklima auswirkt.

Preis

Wie bereits erwähnt ist Silikonharzputz etwas teurer als zum Beispiel mineralischer Putz. Für 25 Kilogramm des bereits fertig angemischten Putzes werden etwa 70 Euro und damit das Doppelte des Kaufpreises für mineralische Putze fällig. Hinzu kommen noch die Kosten für das Streichen. Da sich der Putz aber als sehr langlebig erweist und auch auf stark beanspruchten Oberflächen haltbar und robust ist, stellt er langfristig oftmals eine preiswerte Alternative dar. Da er zudem nicht häufig erneuert werden muss, spart er auf lange Sicht nicht nur Kosten, sondern auch sehr viel Aufwand.

Beachtet werden sollte weiterhin, dass die Silikonharzputze meist sparsamer aufgetragen werden können als mineralische Varianten. Da eine dünnere Schicht des Silikonharzputzes ausreicht, kann also mit einem geringeren Materialverbrauch gerechnet werden. Aufgrund der hohen Haltbarkeit werden zudem seltener Ausbesserungen erforderlich. Dadurch kann sich der Preisunterschied schnell relativieren.

Autor Heim-Redaktion

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