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Wie alt werden Goldfische im Teich und im Glas-Aquarium?

Goldfische

Wer einen Gartenteich hat, möchte diesen auch beleben. Goldfische sind hierbei oft die erste Wahl, denn sie sind vergleichsweise anspruchslos und aufgrund ihrer auffälligen Farbe auch in tieferen Teichen noch gut zu erkennen. Die namensgebende Färbung macht sie zudem zu beliebten Aquarienfischen. Ganz gleich, wo sie schwimmen, für die Haltung müssen ihre Bedürfnisse und Besonderheiten bekannt sein – wie die Lebenserwartung.

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Lebenserwartung

Wie alt Goldfische im Teich und im Glas-Aquarium werden, hängt nicht von der grundlegenden Art der Unterbringung ab – stattdessen entscheiden Bedingungen der Haltung und Pflege über die Lebenserwartung. Fallen diese artgerecht aus, können die auffällig gefärbten Fische etwa 25 Jahre alt werden. Einzelne Fälle sollen sogar das stolze Alter von 40 und mehr Jahren erreicht haben.

Leider sieht die Realität oft anders aus und die Tiere sterben bereits nach wenigen Monaten oder Jahren. Dabei ist es mit dem richtigen Wissen ganz einfach, die optimalen Bedingungen für die Goldfische zu schaffen. Wie alt Goldfische werden können, hängt von den folgenden Faktoren ab:

  • Stress und Belastungen, beispielsweise durch Zucht oder häufigen Transport
  • Wasserqualität und -temperatur
  • Größe und Gestaltung von Gartenteich beziehungsweise Glas-Aquarium
  • Fütterung
  • Schutz
  • Angepasster Überwinterung

Wasser

Goldfische sind in Hinblick auf das Wasser sehr tolerant, dennoch muss es natürlich gewisse Anforderungen erfüllen. Wer Krankheiten vorbeugen und den Goldfischen ein langes Leben bescheren will, achtet auf die folgenden Punkte, die Optimalwerte darstellen:

  • pH-Wert zwischen 7 und 8
  • Gesamthärte 12 bis 18°dH
  • Karbonathärte 10 bis 14°dH
  • Ammonium weniger als 0,1 mg/l
  • Nitrit weniger als 0,1 mg/l
  • Nitrat weniger als 25 mg/l
  • Kohlendioxid weniger als 20 mg/l

Mit einem entsprechenden Wassertest aus dem Fachhandel können die Werte bestimmt und im Anschluss durch Wasseraufbereitung entsprechend eingestellt werden. Alternativ kann eine Wasseranalyse im Zoofachhandel durchgeführt werden.

Temperatur

Goldfische

Bei der Temperatur des Wassers sind Goldfische ebenfalls sehr tolerant. Diese darf zwischen 4 und 30°C liegen. Optimal sind jedoch im Sommer 18 bis 24°C und im Winter 6 bis 14°C.  Schleierschwänze und andere, exotischere Zuchtformen sind wärmebedürftiger und daher nur bedingt für den Gartenteich geeignet, da sie wenigstens 12 oder gar eine Mindesttemperatur von 15°C benötigen.

Zuchtformen

Goldfische, mit wissenschaftlichem Namen Carassius gibelio forma auratus, sind in verschiedenen Zuchtformen erhältlich. Für das Aquarium empfehlen sich kleinbleibende Varianten, Schleierschwänze und Hochzuchtformen, wie Löwenkopf, Oranda oder Ryukin. Diese können im Sommer zwar auch im Gartenteich gehalten werden, sind aber einerseits weniger robust und andererseits wärmebedürftiger. Zudem sind sie vergleichsweise langsame Schwimmer, was im Gartenteich verheerend sein kann.

„Gewöhnliche“ Goldfische für den Gartenteich sind hingegen weniger empfindlich, können unter den richtigen Voraussetzungen auch im Gartenteich ohne Heizung überwintert werden – erreichen in der Regel aber auch größere Ausmaße von bis zu 35 Zentimetern. Bei der Auswahl sollte daher fachlicher kompetenter Rat in Anspruch genommen werden.

Teich

Sollen Goldfische im Gartenteich gehalten werden, muss dieser entsprechend gestaltet und ausgestattet sein. Als Faustregel gilt, je tiefer der Teich und je größer die Wassermenge, desto einfacher fällt die Pflege aus und umso leichter lassen sich optimale Bedingungen schaffen. Die Wasserqualität ist ebenfalls stabiler und die Goldfische können sich jeweils in der aktuellen Wohlfühlzone einhalten.

Wer einen Teich in den Garten integrieren und in diesem Goldfische halten möchte, sollte den Gartenteich daher so groß und tief wie möglich auslegen. Zudem muss auf die folgenden Punkte geachtet werden:

  • Etwa ein Drittel des Teichs sollte im Schatten liegen, um verschiedene Oberflächentemperaturen und Schutz zu bieten
  • Keine pralle Mittagssonne
  • Wasserpflanzen als Schutz und Nahrung einbringen
  • Natürlichen Bordengrund, wie Kies oder Erde, nutzen
  • Für die Überwinterung im Teich wenigstens eine Tiefe von 1,5 m bieten
  • Filter einbringen

Aquarium

Wenigstens 75 Liter sollten für einen Fisch eingeplant werden, damit das Aquarium für die Goldfische noch pflegeleicht und die Wasserqualität gut zu regulieren bleibt. Einer der häufigsten Fehler ist es, denn Platzbedarf der Goldfische zu unterschätzen. Damit werden Krankheiten begünstigt und die Lebenserwartung drastisch gesenkt.

Neben ausreichend Wasservolumen benötigen die Fische auch im Glas-Aquarium Wasserpflanzen, einen natürlichen Boden zum Gründeln und einen passenden Filter. Eine Heizung ist nicht notwendig, der Standort sollte aber gut überlegt gewählt werden. Gerade in gut geheizten, schlecht isolierten oder Dachgeschosswohnungen ist etwas Schutz von Nöten.

Überraschenderweise nicht etwa im Winter oder vor Kälte, sondern im Sommer und vor zu hohen Wassertemperaturen. Zwar halten die Goldfische Temperaturen bis zu 30°C aus, treten dieser aber häufiger auf oder halten länger an und gibt es dazu keinen Ausgleich, wird ihre Lebensdauer verkürzt. Das Aquarium sollte also frostfrei aber keinesfalls direkt neben einer Heizung oder vor einem Südfenster stehen. Auch der wärmste Raum des Hauses ist ungeeignet.

Futter

Stehen den Goldfischen Wasserpflanzen und -organismen zur Verfügung, benötigen sie keine tägliche Fütterung. Meist ist das aber ausschließlich in einem artgerechten Gartenteich der Fall. Im Aquarium sollte täglich auf Futtertabletten, Flocken oder Granulat zurückgegriffen werden – das jedoch sehr sparsam.

Erfahrungsgemäß ist es günstig, mehrere kleine Mengen im Abstand einiger Minuten zu füttern. Hierdurch lässt sich leichter abschätzen, wie viel die Goldfische wirklich zeitnah fressen. Futterreste können sich sehr schnell negativ auf die Wasserqualität auswirken, weswegen sie am besten gar nicht erst auftreten sollten. Eine „gut gemeinte“ Handvoll Futter kann also verheerende Folgen haben. Besser ist es regelmäßig aber in kleinen Dosen zuzufüttern.

Filter und Reinigung

Goldfische

Sowohl im Gartenteich als auch im Glas-Aquarium sollte den Goldfischen ein Filter gegönnt werden. Im Gartenteich haben sich Varianten mit UV-Licht bewährt, die auch Algen abtöten können. Durch das Umwälzen des Wassers und die Filterung von Verunreinigungen, kann an Pflegeaufwand gespart werden.
Teilwasserwechsel und das Absaugen von Mulm wird reduziert. Nötig sind diese Maßnahmen bei Bedarf aber dennoch.

Schutz

Der Schutz der Goldfische ist zwar hauptsächlich aber nicht nur im Gartenteich von Bedeutung. Im Teich sind es Katzen, Fischreiher aber auch einfallende Blätter und andere Verschmutzungen, vor denen die Tiere zu schützen sind. Netze über dem Teich, ein gut gewählter Standort und Hindernisse am Teichrand sowie eine ausreichende Teichtiefe wirken vorbeugend.

Blätter und Verschmutzungen können einerseits durch Köcher und andererseits durch Filter entfernt werden. Im Aquarium muss wohl keiner Angst vor dem Hunger von Fischreihern haben, Katzen und einfliegende Verschmutzungen sowie Fremdkörper sind aber durchaus problematisch. Abhilfe schafft hier eine entsprechende Abdeckung.

Überwinterung

Bei einer Überwinterung unter 12°C benötigen die Goldfische kein Futter, sie sollten aber zu jeder Zeit frostfrei gehalten werden und eine Temperatur von wenigstens 4°C muss gegeben sein. Im Gartenteich ist dafür eine Tiefe von mindestens 1,5 m erforderlich. Abgesehen hiervon sind die folgenden Punkte wichtig:

  • Wasseroberfläche nicht zufrieren lassen, Einfrieren durch Styroporplatten verhindern
  • Keinen Sauerstoff zuführen
  • Filter kann abgeschaltet werden
  • Keine stressenden Maßnahmen, wie Reinigung oder ähnliches vornehmen
  • Wassertemperatur auch im Aquarium nur langsam erhöhen
Tipp:

Das Senken der Temperatur und die Fütterungspause sind gut für die Goldfische und können ihre Lebenserwartung erhöhen.

Fazit

Die Haltung von Goldfischen ist einfach, solange einige simple Grundregeln befolgt werden. Wer die Bedürfnisse der Fische kennt, kann diese sehr leicht umsetzen und wird für viele Jahre Freude an den Tieren haben.

Autor Heim-Redaktion

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