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Eichhörnchen Kobel bauen | Tipps zum Nistkasten ausrichten

Eichhörnchen gehören zu den beliebten Besuchern im Garten, denn die pelzigen Nagetiere sorgen für große Freude bei Kindern und Naturfreunden. Doch die Tiere werden immer seltener, da ihre natürlichen Lebensräume bedroht sind. Mit einem Eichhörnchenkobel können Sie den Tieren einen sicheren Rückzugsort bieten, der als Geburtsstätte und Winterruhequartier dient. Wichtig ist neben dem richtigen Bau auch das Ausrichten der Behausung.

Video-Tipp

Natürliche Kobel

Eichhörnchen leben in dichten Nadelwäldern und bauen sich in der Natur Nester aus Zweigen, die sie hoch oben in den Baumkronen zu einer Höhle verflechten. Meist legen sie ihre Nester in Astgabeln oder auf abzweigenden Ästen in Stammnähe an. Auch verlassene Nester von Habichten oder Elstern werden als Grundgerüst angenommen und umgebaut. Die Kobel dienen den Eichhörnchen als Rückzugsort und Geburtsstätte. Während der kalten Jahreszeit halten die Nagetiere im Nest ihre Winterruhe. Damit die Tiere optimal geschützt sind, wird der Kobel entsprechend gebaut:

  • Durchmesser außen: ca. 30 bis 50 Zentimeter
  • Durchmesser innen: ca. 15 bis 20 Zentimeter
  • Hinterausgang dient als Fluchtloch bei Gefahr
  • Vorderausgang liegt höher als das hintere Schlupfloch
  • wasser- und windfeste Ausstattung mit Moos, Rinde und Blättern

Jedes Eichhörnchennest besitzt zwei Ausgänge. Während das vordere Schlupfloch als normaler Ein- und Ausschlupf dient, nutzen die Tiere den Hinterausgang nur in Gefahrensituationen, wenn das vordere Loch durch ein Raubtier belagert wird.

Hinweis:

Wenn Sie sich ein Eichhörnchenhaus bauen und nur ein Schlupfloch integrieren, baut sich das Tier innerhalb kürzester Zeit selbst ein Fluchtloch.

Materialien und Werkzeuge

Verwenden Sie lediglich Materialien, die umweltverträglich sind und die Gesundheit der Tiere nicht beeinträchtigen. Weichhölzer wie Buche, Kiefer oder Ahorn sind ideal geeignet. Kiefernholz ist meist günstiger als Massivholzplatten aus Buche oder Ahorn. Die Preise variieren je nach Anbieter. Im Baumarkt liegen die Kosten pro Quadratmeter zwischen 18 und 35 Euro. Verwenden Sie Massivholzplatten, die unbehandelt sind. Die Holzplatten sollten etwa 1,5 Zentimeter dick sein.

  • Holzplatte für die Grundfläche: 26 x 26 Zentimeter
  • vier Seitenplatten: 26 x 30 Zentimeter
  • Holzplatte für das Dach: 26 x 30 Zentimeter
  • zwei Scharniere
  • Holzlatte zur Befestigung: 4 x 30 Zentimeter
  • Schrauben oder Nägel
  • wetterfeste Schnüre
Eichhörnchen

Die Dachplatte ist etwas länger als die rechte und linke Seitenwand. Dadurch steht diese etwas hervor, sodass der Vordereingang besser vor Regen geschützt ist. Das Holz wird vor dem Bau mit unbedenklichen Mitteln bestrichen, damit es der Witterung länger standhält. Sie können Leinöl nutzen, welches die Poren verschließt und eine Schimmelbildung durch Feuchtigkeitsansammlungen verhindert. Nachdem Sie die erste Schicht aufgetragen haben, lassen Sie diese trocken. Wiederholen Sie den Vorgang mehrere Male, bis sich eine feste Schicht auf dem Holz gebildet hat. Für den Bau eines Kobels sind wenige Hilfsmittel notwendig, die in den meisten Haushalten vorhanden sind:

  • Stichsäge oder Handsäge und Kreisschneider
  • Zirkel und Zollstock
  • Bleistift
  • biologische Lasur: Leinöl
  • Sandpapier

Nistkasten bauen

Zeichnen Sie sich die Maße für die sechs Platten auf das Holz und sägen Sie sich die Bauteile mit einer Stich- oder Handsäge zurecht. Zeichen Sie auf der Vorderwand mit dem Zirkel ein Loch. Es dient als Haupteingang und sollte in eine der oberen Ecken platziert werden. Auf der rechten Seitenwand wird ein Loch in eine der unteren Ecken gezeichnet.

  • schwangere Tiere müssen durch die Schlupflöcher passen
  • Löcher mit acht Zentimeter Durchmesser
  • mit Stichsäge oder Kreisschneider aussägen
  • scharfe Kanten mit Sandpapier abschleifen

Befestigen Sie die zwei Scharniere an der Platte, welche als Rückwand dient, und an der Dachplatte. Dadurch haben Sie die Möglichkeit den Kobel später zur Kontrolle und Reinigung zu öffnen. Setzen Sie die vier Seitenwände zu einem Kasten zusammen und befestigen Sie diese mit Schrauben oder Nägeln. Setzen Sie den Kasten auf die Grundplatte und verschrauben Sie diese an den Seitenwänden.

Tipp:

Schneiden Sie die Hinterwand etwa zwei Zentimeter länger als die Vorderwand und die Seitenwände schräg ab. Dadurch liegt die Dachplatte schräg auf und Regenwasser kann besser ablaufen.

Befestigung

Damit Sie den Nistkasten an einem Baum aufhängen können, schrauben Sie die längliche Holzplatte an der Hinterwand an. Legen Sie die Platte so an, dass sie an jeder Seite zwei Zentimeter übersteht. Sie sollte direkt unter der Dachplatte befestigt werden, damit der Kasten später stabil hängt. Setzen Sie die Schrauben dort an, wo die Seitenwände auf der Hinterwand sitzen. Dadurch verhindern Sie, dass Schraubenspitzen in den Innenraum ragen.

Innenausstattung

Eichhörnchen

Eichhörnchen mögen eine weiche Polsterung im Nest, damit der Nachwuchs optimal vor Kälte und Nässe geschützt ist. Sie können das Haus im Rohzustand aufhängen, sodass die Tiere sich selbst um die Inneneinrichtung kümmern. Wenn Sie die Behausung einladend gestalten möchten, können Sie es mit natürlichen Materialien auskleiden. Dazu können Sie alles nutzen, was Sie in der Natur finden:

  • Stroh und Rindenstücke als Untergrund
  • eine Laubschicht schützt gegen kalte Luft
  • Moos, Federn oder Schafwolle speichern Wärme

Wichtig ist, dass sich keine langen Fasern im Material befinden. Sie können die Tiere lebensgefährlich verletzen. Wenn Sie ausgediente Schafwolle wiederverwenden, sollte diese frei von chemischen Stoffen sein.

Zeitpunkt zum Aufhängen

Prinzipiell können Sie den Nistkasten das ganze Jahr über im Garten aufhängen und ausrichten. Ideal ist es, wenn die Eichhörnchen pünktlich zur Paarungszeit eine passende Behausung vorfinden. Diese findet Ende Januar statt und beginnt mit wilden Verfolgungsjagden durch die Baumkronen. Im Spätsommer paaren sich die Tiere ein zweites Mal. Der zweite Wurf kann bis in den August erfolgen.

Kobel richtig ausrichten

Eichhörnchen

Der Nistkasten sollte so aufgehangen werden, dass die pelzigen Gartenbewohner sicher vor Raubtieren sind. Zu den natürlichen Feinden zählen Marder und Katzen, die genauso wie Eichhörnchen ausgezeichnet klettern können. Je höher Sie die Behausung aufhängen, desto besser ist der Nachwuchs geschützt. Die Mindesthöhe beträgt vier Meter. Setzen Sie den Nistkasten direkt auf einen abzweigenden Ast mit der Rückseite zum Stamm, sodass die Befestigungslatte auf dem Hauptstamm aufliegt. Dadurch haben die Eichhörnchen einen idealen Fluchtweg, da sie vom Seitenloch direkt an den Stamm springen und nach unten oder oben flüchten können. Legen Sie eine Schnur um die rechte Seite der Latte und verknoten Sie das Schnurende mit der Schnur. Führen Sie die Schnur um den Stamm und die linke Seite der überstehenden Latte und verknoten Sie auch hier das freie Ende.

Tipp:

Verwenden Sie zum Verknoten den Stopperstek. Dieser Knoten kann einfach verschoben werden, sodass Sie den Kobel zur Reinigung bequem abnehmen können.

Reinigung

Eichhörnchen sind reinliche Tiere, die in ihren Bruthöhlen keine Nahrungsvorräte anlegen. Meist wechseln die Weibchen kurz vor der Geburt der Jungen das Nest, damit diese in einer parasitenfreien Umgebung geboren werden. Sie gehen dann in eines der Nebennester, die auch als Schattennester bezeichnet werden. Reinigen Sie den Nistkasten mindestens einmal pro Jahr. Idealerweise erneuern Sie das Material im Innenraum nach jedem Wurf. Sie sollten allerdings sicherstellen, dass der Nistkasten zum Zeitpunkt der Reinigung nicht bewohnt wird, um die Tiere nicht unnötig zu stören. Verzichten Sie auf chemische Reinigungsmittel. Das Holz sollte nur mit kochend heißem Wasser abgespült werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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