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Birnbaum – Pflanzen, Schneiden, Krankheiten

Birnbaum (Pyrus)

Birnen schmecken lecker und sind süß. Viele Hobbygärtner haben deshalb einen Birnenbaum im Garten oder planen einen anzuschaffen. Ganz so einfach sind das Pflanzen und die Pflege allerdings nicht. Birnbäume sind empfindlich.

Sie benötigen einen idealen Standort und müssen ständig auf Krankheiten und Schädlingen untersucht werden.

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Pflanzen

Günstig ist, wenn der Standort etwas schattig ist. Zu wenig Sonne darf der Baum aber auch nicht haben, dann entwickeln die Birnen nicht ihr volles Aroma. Ein warmer, geschützter Platz ist ideal. Ein tiefgründiger Boden ist wichtig. Mit Mist gedüngter Boden ist ebenfalls geeignet. Zu saures Pflanzsubstrat muss gekalkt werden. Bei zu feuchtem Boden macht sich eine Drainage gut, damit überflüssiges Wasser ablaufen kann.

Der Boden muss Unkrautfrei sein. Das Pflanzloch sollte etwas größer als der Wurzelballen des Birnbaumes sein. In das Loch wird ein Pfahl gesteckt, der dem Birnbaum als Stütze dient. Der Baum wird gerade in das Pflanzloch gesetzt und gleich tief wie vorher. Die Wurzeln breitet man etwas aus. Beschädigte Teile werden mit einer sauberen Schere vorsichtig abgeschnitten. Nun wird Muttererde eingefüllt und immer wieder festgedrückt, bis das Loch gut gefüllt ist. Am Schluss muss die Erde richtig fest getreten werden. Der Birnbaum wird mit einem Band am Stützpfahl festgebunden. Wichtig ist, den Baum gut zu wässern. Bis er richtig angewachsen ist, muss er regelmäßig gegossen werden.

In ungünstigen Lagen pflanzt man nur ausgesuchte, weniger empfindliche Birnensorten, die vor allem gegen Spätfröste gut gerüstet sind. Wichtig ist, dass ganzjährig gemulcht wird. Es muss gedüngt werden, da der Nährstoffbedarf hoch ist. Regelmäßige Kompostgaben sind empfehlenswert.

Der erste Schnitt

Der erste Schnitt erfolgt ab Mitte Februar. Man schneidet die Äste, an denen die Triebe für die Birnen entstehen, die Leitäste, auf etwa ein Drittel ihrer Länge zurück. Geschnitten wird ca. 1 cm oberhalb einer nach außen zeigenden Knospe. Das Ziel des Schnittes ist ein terrassenförmiger Birnenbaum. Alle Äste, die nicht dem Kronenaufbau dienen, schneidet man im ersten Jahr 1 cm über der Gabelung ab. Nebenäste werden um die Hälfte eingekürzt. Die Abzweigungen an diesen werden auf 1 cm zurück geschnitten.

Sommerschnitt

Im Sommer werden nur die in diesem Jahr gewachsenen Triebe auf 10 cm Länge zurück geschnitten. Trägt der Baum nur kleine oder gar keine Früchte, sollte die Blütenzahl durch Abschneiden verringert werden.

Jährlicher Schnitt

Ein regelmäßiger Schnitt fördert das Baumwachstum und den Blütenansatz. Der Mitteltrieb wird zurück geschnitten. Er sollte die länglichen Seitentriebe nur um etwa eine Scherenlänge überragen. Der Baum muss zu einer breiten Krone hin erzogen werden. Der Kronendurchmesser kann bis zu 8 Meter und darüber hinaus betragen. Die Haupttriebe werden eingekürzt, dabei auf breite Erziehung achten! Notfalls müssen die Triebe gestäbt, herab gebunden oder beschwert werden. Die Kronen müssen immer lichtdurchflutet geschnitten werden. Gegebenenfalls kann die Krone durch Ausdünnung entlastet werden. Um ein Vergreisen zu verhindern, ist ab und zu ein scharfer Schnitt empfehlenswert.

Formschnitt

Bei Platzmangel oder zur besseren Gartengestaltung können Birnbäume auch wie Kletterpflanzen an einer Hauswand, an einem Spalier gezogen werden. Das bringt zwar nicht viele Früchte, sieht aber gut aus.

Krankheiten

Birnbäume sind empfindlich gegen zahlreiche Schädlinge und Krankheiten. Am häufigsten kommt der Birnengitterrost vor. Er zeigt sich durch orangefarbene Flecken an den Blättern. Es gibt noch keine resistenten Birnbäume. Als Vorbeugung sollte man keine Wacholder-Arten in die Nähe pflanzen, diese dienen als Zwischenwirt. Bei starkem Befall sind aufwändige Spritzungen erforderlich, die mehrmals wiederholt werden müssen. Bei geringem Befall muss man nichts tun.

  • Birnenblattsauger – diese Flohart überwintert als Insekt in der Rinde. Die Eier werden in die Triebspitzen gelegt. Die Larven scheiden Honigtau aus, daraus entwickelt sich Rußtau, der alle Pflanzenteile befällt. Befallenes muss abgeschnitten und vernichtet werden. Ein Rindenanstrich verringert die Möglichkeit des Überwinterns. Raubwanzen dezimieren die Flohbestände.
  • Birnengallmücke – die Maden bohren sich in die Früchte. Zur Bekämpfung Früchte im Juni/Juli abpflücken und vernichten. Falls das nicht möglich ist, Früchte täglich aufsammeln und vernichten! Maden wandern sonst in den Erdboden, verpuppen und verspinnen sich dort und im Frühjahr beginnt der Kreislauf erneut.
  • Bormangel – kommt häufig vor. Er zeigt sich durch deformierte und runzelige Früchte. Das Fruchtfleisch ist holzig. Meist blüht der Baum nicht oder die Blätter werden gelb und brüchig. Triebspitzen sterben ab. Bei echtem Bormangel ca. 10 g Borax pro Quadratmeter ausstreuen und kräftig wässern.
  • Feuerbrand – ist meldepflichtig. Wird durch das Bakterium Erwinia amylovora verursacht. Der Erreger etabliert sich meist dauerhaft, wenn die entsprechenden klimatischen Voraussetzungen gegeben und entsprechende Wirtspflanzen vorhanden sind. Alle befallenen Pflanzenteile sind konsequent zu entfernen. Pflanzenschutzmittel sind nicht zugelassen.
  • Monilia – ist ein Pilz, der auf dem Baum überwintert und im Frühjahr, vor allem bei Regen und Wind auf die Blütennarben verbreitet wird. Der Pilz verstopft die Leitungsbahnen der Zweige, Blätter und Blüten werden braun. Auch die Früchte können befallen werden. Der Pilz wird meist in Folge einer Verletzung des Birnbaums hervorgerufen. Bekämpft wird der Pilz durch Kupfermittel, die allerdings in Gärten verboten sind.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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