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Farn im Garten: 9 Tipps zu Pflege und schneiden

Farne setzen keinen grünen Daumen voraus, denn sie gelten als sehr anspruchslos und pflegeleicht. Nichtsdestotrotz sollten gewisse Faktoren bei der Pflege berücksichtigt werden, damit die Pflanze ausgiebig wächst und gedeiht.

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Standort

In der freien Natur wachsen Farne vorzugsweise in den Tropen und Subtropen, sind aber auch in kühleren Gebieten anzufinden. Generell lässt sich jedoch sagen, dass sie am liebsten dort wachsen, wo es nicht zu heiß und trocken wird. Grundsätzlich bevorzugen sie schattige Plätze, wie beispielsweise im Schatten von Gehölzen und Sträuchern. Dementsprechend eignen sie sich im heimischen Garten besonders gut für Standorte, an denen nur wenig oder gar kein direktes Sonnenlicht gelangt.

  • Schatten von Mauern
  • Innenhöfe
  • Unter Bäumen
  • Mauerfugen
  • Steingärten

Boden/Substrat

Für Farne ist ein Untergrund, wie er natürlicherweise im Wald vorkommt, am besten geeignet. Dieser lässt sich mit einer Streuschicht imitieren, indem einfach das Herbstlaub liegen gelassen wird. Die Mulchschicht bringt zudem zweierlei Vorteile mit sich, denn sie stellt einen natürlichen Winterschutz dar und verbessert zugleich den Boden. Die besten Voraussetzungen bietet zudem ein Untergrund mit folgenden Eigenschaften:

  • Humusreich
  • Möglichst durchlässig
  • Locker

Einpflanzen

Das Einpflanzen von Farnen ist grundsätzlich während der gesamten Vegetationszeit möglich, allerdings hat es sich bewährt, die Pflanzen im Frühjahr einzusetzen. Insbesondere empfindliche Arten profitieren von diesem Zeitpunkt, da dadurch sichergestellt ist, dass sie sich bis zum Winter ausreichend verwurzelt haben. Das Einpflanzen selbst ist ein Leichtes und gestaltet sich wie folgt:

  • Farn vor dem Einpflanzen in Wassereimer tauchen
  • So lange, bis keine Bläschen mehr aufsteigen
  • Pflanzloch ausgraben
  • Farn soll tiefer im Boden sitzen als zuvor im Topf
  • Erde gut andrücken
  • Angießen
  • Bei Bedarf mit Rindenmulch oder Laub abdecken

Düngen

Straußenfarn - Matteuccia struthiopteris

Das Düngen von Farnen ist nicht zwingend notwendig, allerdings freuen sich die anspruchslosen Pflanzen über eine Extraportion Nährstoffe während der Wachstumsphase. Hobbygärtner können die Gewächse daher vom Frühjahr bis zum Herbst im Abstand von zwei Wochen düngen.

  • Dünger sollte nicht zu hoch konzentriert sein
  • Am besten nur die ½ der empfohlenen Menge
  • Insbesondere bei Verwendung von herkömmlichen Blumendünger!
  • Alternativ speziellen Farndünger verwenden
Hinweis:

Statt der regelmäßigen Düngung bietet sich auch eine einmalige Kompostgabe an.

Gießen

Hinsichtlich der Wasserversorgung ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn der Farn mag es zwar feucht, aber nicht zu nass. Ob er zu viel gegossen wurde, lässt sich meist an den Blättern erkennen, denn diese bekommen in diesem Fall braune Ränder oder Flecken. Um eine regelmäßige Wasserversorgung sicherzustellen und das Austrocknen des Wurzelballens zu vermeiden, lohnt es sich, eine Mulchschicht auszulegen. Diese bringt zugleich den Vorteil mit sich, dass der Farn im Garten seltener gegossen werden muss. Bei der Bewässerung sind zudem folgende Punkte zu beachten:

  • Vorzugsweise mit kalkarmem Wasser gießen
  • Regenwasser eignet sich am besten
  • Alternativ bietet sich auch entkalktes Leitungswasser an
  • Staunässe vermeiden
  • Wurzelballen soll aber nicht austrocknen

Da Farne eine hohe Luftfeuchtigkeit mögen, lohnt es sich, die Pflanzen ab und an mit Wasser einzusprühen.

Schneiden

Im Frühjahr bleiben vom Farn nur abgestorbene Wedel zurück, weshalb die Pflanze zu diesem Zeitpunkt am besten bodennah abgeschnitten wird. Praktisch dabei ist, dass durch das Schneiden zugleich Platz für den frischen Austrieb geschaffen wird. Sommergrüne Arten können auch im Herbst von den vertrockneten Wedeln befreit werden, allerdings ist es auch bei diesen Exemplaren empfehlenswert, mit dem Schneiden bis zum Frühjahr zu warten. Die abgeschnittenen Wedel müssen nicht entsorgt werden, denn sie können im Garten gute Dienste leisten!

  • Abgeschnittene Wedel in Häcksler geben
  • Mit reifem Kompost mischen
  • Gemisch um die Pflanzen ausstreuen
  • Mulchschicht schützt vor Austrocknung und liefert Nährstoffe

Überwintern

Farne sind in der Regel winterhart und Schildfarne sogar wintergrün. Dementsprechend ist es grundsätzlich nicht erforderlich, sie zusätzlich mit einem Winterschutz auszustatten. Einzige Ausnahme bilden jene Exemplare mit einem Stamm – also jene Exemplare, die oberirdisch ein Rhizom bilden. Diese Arten kommen zwar mit Temperaturen von bis zu -12 Grad Celsius zurecht, sollten aber vorsichtshalber vor Frost geschützt werden:

  • Wedel einkürzen oder zusammenbinden
  • Stamm mit Strohmatte umhüllen
  • Wurzelbereich mit Laub- und Reisig abdecken

Vermehren

Für die Vermehrung von Farnen bieten sich mehrere Möglichkeiten an, denn sie können sowohl über Stecklinge als auch über Sporen oder durch Teilung vermehrt werden. Denn Farne sind sogenannte „Gefäßsporenpflanzen“ und bilden keine Samen, sondern Sporen. Diese finden sich auf der Unterseite der Blätter und können optisch braunen Pusteln ähneln.

Hirschzungenfarn - Asplenium scolopendrium

Sporen

Aus den Sporen auf der Blattunterseite entwickeln sich sogenannte „Vorkeime“, die später im Idealfall befruchtet werden. Ist die Befruchtung erfolgreich gewesen, bilden sich daraus neue Farnpflanzen. Um den Farn über Sporen zu vermehren, muss zunächst gewartet werden, bis diese reif sind. Dies lässt sich daran erkennen, dass sich beim Anfassen der Blätter feiner Staub bemerkbar macht. Ist dies der Fall, kann die Vermehrung wie folgt durchgeführt werden:

  • Wedel abtrennen und auf ein Blatt Papier legen
  • An einem warmen Ort platzieren
  • Nach rund zwei Tagen sollten viele Sporen herabgefallen sein
  • Restlichen Sporen können durch Schütteln des Wedels herausgewirbelt werden
  • Sporen in ein Gefäß mit feuchter Erde geben
  • Gefäß mit Plastikfolie abdecken
  • An einem warmen, aber nicht sonnigen Platz stellen
  • Keimung nach etwa 3 Monaten

Stecklinge

Der pflegeleichte Farn kann auch mittels Stecklinge vermehrt werden, indem zunächst ein paar Kopfstecklinge abgeschnitten werden. Am besten werden Kopfstecklinge gewählt, die bereits einen kleinen Farn gebildet haben. Die Stecklinge werden anschließend in ein Pflanzgefäß mit feuchter Erde gegeben und wie folgt gepflegt:

  • Pflanzgefäß mit Plastikfolie abdecken
  • Folie mehrmals täglich abnehmen, um Durchlüftung zu gewährleisten
  • Gefäß an einen warmen und hellen Ort stellen
  • Wurzelbildung nach einigen Wochen
  • Pikieren sobald 2 – 3 kleine Wedel vorhanden sind
  • Weiterhin für hohe Luftfeuchte und konstante Temperaturen sorgen

Teilung

Während die Vermehrung über Sporen oder Stecklinge zwar durchaus möglich ist, hat sich unter Hobbygärtnern die Vermehrung durch Teilung bewährt. Hierbei werden Farnen mit verzweigten Rhizomen einfach wie folgt geteilt:

  • Kleine: im Frühjahr handgroße Stücke mit mind. 2 Triebknospen abstechen
  • Große: Rhizom im zeitigen Frühjahr freilegen
  • Mehrere Stücke mit mind. Einer Triebknospe abstechen
  • Teilstücke in Töpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde geben
  • Erde feucht halten
  • Gefäß gell und frostfrei überwintern
  • Auspflanzen im Frühjahr möglich

Schädlinge

Farne gelten zwar als sehr pflegeleicht, können aber dennoch von Schädlingen heimgesucht werden. Insbesondere Spinnmilben, Blattläuse und Trauermücken können der Pflanze zu schaffen machen. Ebenso werden sie häufig von den Raupen des Wurzelbohrers befallen, die sich in die Wurzeln fressen und dafür sorgen, dass die Pflanzen früher oder später umfallen. Um zu vermeiden, dass sich die Schädlinge auf andere Gewächse ausbreiten, sollte ein Befall rechtzeitig bekämpft werden. Hierfür lohnt es sich, befallene Wedel zu entfernen und die betroffenen Pflanzen mit einer Kombination aus Schmierseife und Spiritus zu behandeln.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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