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Löcher für Steckdosen bohren: Maße und Abstände

Um Steckdosen in der Wohnung bzw. im Haus zu versetzen, braucht es nicht unbedingt einen Elektroinstallateur. Man kann das mit ein klein wenig handwerklichen Geschick und mit dem richtigen Werkzeug auch selbst bewerkstelligen. Im Kern geht es dabei darum, die Löcher für die Dosen in die Wände zu bohren. Das erfordert vor allem ein penibel genaues Arbeiten. Dazu muss man wissen, jede einzelne Steckdose liegt in einer Linie mit der jeweiligen Stromleitung, ohne die die Dose selbstverständlich keinen Strom bekommen würde. Folglich müssen die Löcher für Steckdosen immer in die jeweiligen Schlitze für die Leistungen in der Wand integriert werden. Und genau das erfordert in der Regel ein millimetergenaues Arbeiten, soll es hinterher nicht zwacken und zwicken.

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Benötigte Werkzeuge

Für das Bohren ist eine Bohrmaschine natürlich unerlässlich. Die Leistung, die die Maschine haben muss, hängt von dem Material ab, in das gebohrt werden soll. Ziegel – oder Betonwände erfordern eine deutlich höhere Leistung als beispielsweise Wände aus Holz oder Gips. Ganz pauschal kann man sagen, dass eine Bohrmaschine mindestens eine Leistung von 800 Watt haben sollte. Geht es darum, Löcher für Steckdosen in Betonwände zu bohren, ist eine Mindestleistung von rund 2 000 Watt erforderlich. Ideal ist dafür natürlich eine Schlagbohrmaschine, mit der man nur wenig falsch machen kann. Viel wichtiger als die Bohrmaschine ist jedoch der passende Bohraufsatz, der auch Bohrkrone genannt wird. Grundsätzlich wird ein kreisrunder Aufsatz verwendet, der im Prinzip wie eine Art von Säge funktioniert. Welcher genau das ist, hängt wiederum von dem Material ab, in das gebohrt werden soll. Man unterscheidet folgende Materialien, für die dann auch die entsprechenden Bohraufsätze vonnöten sind:

  • Ziegel- und Betonwände – Aufsätze mit einem Diamantkranz verwenden
  • Holzwände – Aufsätze mit einem Metallkranz verwenden
  • Gipswände (Gipskartonplatte) – ebenfalls Aufsätze mit einen Metallkranz verwenden

Der Bohraufsatz hat standardmäßig einen Durchmesser von rund 68 Millimetern. Diese Größe ist genormt und eignet sich daher auch für alle bei uns im Handel erhältlichen Dosen.

Daneben wird zum Zentrieren der Löcher bzw. um die Abstände genau bestimmen zu können noch benötigt:

  • ein Zollstock
  • eine Wasserwaage
  • eine Schnur
  • ein Bleistift

Abstand bestimmen

Eine bodennahe Steckdose wird in der Regel in einer Höhe von 30 Zentimetern über dem Boden platziert. Soll die Dose höher liegen, befindet sie sich meist in unmittelbarer Nachbarschaft von Lichtschaltern. In diesem Fall beträgt die Höhe etwa 110 Zentimeter.

Tipp:

Wichtig ist, die endgültige Höhe des Fußbodens zu bestimmen. Sollte diese Höhe etwa in einem Rohbau noch nicht feststehen, empfiehlt sich vor dem Platzieren der Steckdosen eine Rücksprache mit dem Architekten.

Abstand für steckdosen

Ist noch kein Fußboden verlegt, kann man davon ausgehen, dass der Belag eine Höhe von insgesamt rund fünf Zentimetern haben wird. Die Steckdose müsste sich dann also in einer Höhe von 5 plus 30 Zentimetern = 35 Zentimeter befinden. Die Höhe wird übrigens bestimmt, indem man mit dem Zollstock vom Boden aus nach oben misst. An der richtigen Stelle erfolgt dann ein kleiner waagrechter Strich mit dem Bleistift. Sollen mehrere Dosen nebeneinander, also quasi in Reihe platziert werden beträgt der Abstand von Dosenmitte zu Dosenmitte normalerweise 7,2 Zentimeter. Diese Abstände werden ebenfalls mit einem Bleistiftstrich markiert. Damit sie garantiert auf gleicher Höhe liegen, ist die Verwendung einer Wasserwaage und einer Schnur ratsam.

Tipp:

Ein sorgfältiges Messen der Abstände ist von enormer Bedeutung beim Platzieren der Dosen. Man sollte sich dafür Zeit nehmen und penibel genau arbeiten.

Der Abstand zu einer Tür oder einem Fenster beträgt in der Regel jeweils zehn bis 15 Zentimeter. Gemessen wird von der Außenkante des Tür- oder Fensterrahmens bis zur Mitte der Steckdose.

Bohren der Löcher

Jetzt geht es an das eigentliche Bohren. Dabei wird zunächst der richtige Bohraufsatz ausgewählt und auf den Bohrkopf der Bohrmaschine fest angebracht. Der Bohraufsatz muss fest sitzen und einen uneingeschränkten runden Lauf haben. Letzteres sollte man vorab unbedingt testen. Normalerweise befindet sich im Zentrum der kreisrunden Bohrkrone ein Bohrer. Dessen Spitze setzt man an der jeweiligen markierten Stelle an und bohrt los. Wichtig dabei: Aus Sicherheitsgründen sollte beim Bohren

  • ein Hörschutz
  • eine Schutzbrille
  • und ein Atemschutz getragen werden.
Steckdosen Abstand zur Tür

Je nach Material entstehen nämliche feine Stäube, die die Schleimhäute reizen können und eventuell Augenverletzungen verursachen. Von Bedeutung ist beim Bohren vor allem, dass die Maschine möglichst gerade, also möglichst senkrecht zur Wand gehalten wird, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen. Die Maschine sollte deshalb unbedingt mit beiden Händen festgehalten werden, damit verhindert wird, dass sich der Bohraufsatz beim Bohren verkantet. Meist ist auch ein gewisser Druck vonnöten, mit dem man den Bohraufsatz an die Mauer drückt. Zu beachten gilt es außerdem, dass das Bohrloch etwa ein bis zwei Zentimeter tiefer ist als die Unterputzdose, die dann eingesetzt wird.

Behebung von Fehlbohrungen

Bei den Löchern für Steckdosen kommt es immer mal wieder zu Fehlbohrungen, die nach Möglichkeit umgehend behoben werden sollten. Man unterscheidet dabei grundsätzlich zwei Arten von Bohrfehlern:

  • Zentrierbohrer durchdringt die Wand
  • Abstand des Bohrlochs stimmt nicht

Besonders bei sehr dünnen Wänden kann es leicht passieren, dass der Zentrierbohrer die ganz Wand durchdringt und ein Loch produziert, das man dann auch auf der anderen Seite sieht. Dieses Problem lässt sich relativ einfach umgehen. Am besten beschafft man sich von vorne herein eine Bohrkrone mit einem sogenannten Tiefenbegrenzer. Bei diesem Werkzeug wird verhältnismäßig zuverlässig verhindert, dass es zu einem Durchbohren kommt. Bei manchen Bohraufsätzen lässt auch der Zentrierbohrer entfernen. Man sollte dazu mit dem Bohrer etwa zwei Zentimeter tief in die Wand gebohrt haben. Diese Tiefe reicht normalerweise aus, um insgesamt einen geraden Schnitt hinzubekommen. Der Zentrierbohrer kann folglich entfernt und dann ohne ihn weiter gebohrt werden.

Etwas komplizierter wird es, wenn man sich ganz grundsätzlich verbohrt hat und die Abstände nicht stimmen. Dann hilft meistens nur, dass fehlgeschlagene Bohrloch wieder zu mit handelsüblicher Spachtelmasse oder mit Mörtel zu verspachteln und gut trocknen zu lassen. Anschließend kann man dann einen neuen Versuch starten.

Autor Heim-Redaktion

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