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Golliwoog, Callisia repens – Anbau und Pflege

Golliwoog (Callisia repens)
Quelle: Coatilex, Kriechendes Schönpolster (Golliwoog), Bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0

Jedes Familienmitglied bekommt seine Lieblingspflanze im Garten: Die Kinder die Himbeeren, der beste Ehemann von allen die Erdbeeren, die Frau im Haus den Bärlauch und die Oma die schwarzen Johannisbeeren. Wenn Sie in diese fürsorgliche Gartengestaltung auch Ihre kleinen Haustiere einbeziehen möchten, könnten Sie sich eine Golliwoog zulegen:

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Was ist Golliwoog?

Golliwoog ist der Markenname einer Pflanze namens Callisia repens, unter der diese Pflanze als Heimtiernahrung verkauft wird. Bei bestimmten Tierbedarfsmärkten soll diese Futterpflanze auch als Cubaguu verkauft werden, auch der Name Gollimoos soll schon aufgetaucht sein. Auch wenn Sie dieser Versuch, eine natürliche Pflanze als Marke zu schützen, vielleicht befremdet, kann Ihnen dieser Markenstreit grundsätzlich egal sein.

Sie sollten nur nicht auf die Idee kommen, Ihre Callisia repens unter einem der am Markt verwendeten Namen ebenfalls als Futterpflanze zu vertreiben, dann können Sie sich auf böse Briefe von einem Anwalt gefasst machen.

Niemand kann Sie jedoch daran hindern, sich einfach eine Callisia repens zu ziehen oder zu kaufen und sie auch weiterzuvermehren, um Ihre Tiere damit zu füttern. Wenn Sie zu Beginn Ihrer Callisia-Zucht eine Futterpflanze erwerben, haben Sie allerdings den Vorteil, eine ohne chemische Zusätze gezogene Pflanze zu erhalten. Die rein natürliche Aufzucht ist Voraussetzung, wenn Sie die Callisia repens verfüttern möchten.

Welche Haustiere fressen Callisia repens?

Golliwoog oder Callisia repens wird gerne von Nagetieren, Ziervögeln und Reptilien vernascht. Das Kriechende Schönpolster ist ursprünglich in Mittel- und Südamerika beheimatet und hat sich von dort aus über die Westindischen Inseln bis Argentinien verbreitet. Die Callisia wächst kriechend am Boden entlang, am liebsten überall, wo es schattig und steinig ist. Sie akzeptiert aber auch Baumrinde als Pflanzgrund oder Bauten, die eine wurzeltechnisch angenehme Oberflächenstruktur haben. So hat sich die Callisia z. B. in Hongkong eingebürgert, wo sie auf vielen Hausdächern wächst.

Callisia repens wird von allen Tieren gerne gefressen, die diese Pflanze aus ihrer ursprünglichen Heimat kennen. Das sind viele Leguane und Schildkröten, Sittiche, Kanarien und Papageien, und natürlich die aus Südamerika stammenden Meerschweinchen und Chinchillas.

Genauso wie wir gelernt haben, die aus den südamerikanischen Anden stammende Kartoffel in unseren Speiseplan zu integrieren, lernen Tiere anderer Herkunft aber auch, die Golliwoog mit Vergnügen zu knabbern. So sollen sowohl die aus Australien stammen Bartagamen als auch die in Spanien beheimateten Kaninchen durchaus Gefallen an der Callisia finden.

Vorteile der Golliwoog für Ihre Haustiere

Die Callisia hat dicke fleischige Blätter und damit einen sehr hohen Wassergehalt. Im Gegensatz zu den Tieren aus tropischen Bereichen sind unsere Tiere zwar nicht auf den komfortablen Wasserspeicher angewiesen, weil sie immer gut gefüllte Wassernäpfe im Käfig stehen haben. Es gibt jedoch Kleintiere, die eine Tränke nicht sehr gut annehmen, für die ist eine Golliwoog natürlich ein Gewinn.

Sie ist frischer Snack und Beschäftigung für die Tiere, liefert ballaststoffreiche Rohfaser, Vitamine und Minerale. Die Callisia enthält sonst nichts, was Ihren Haustieren schaden könnte, auch zahlreiche Menschen haben sie schon probiert. Allerdings sollte sie nur als Ergänzungsfutter eingesetzt werden, nicht als ausschließliche Nahrung.

Wenn Sie Golliwoog als Alleinfutter reichen, könnte es zu einer Überversorgung mit Kalzium kommen, das diese Pflanze reichlich enthält. Aber sicher würden Sie ohnehin nicht auf die Idee kommen, Ihr Haustier allein mit einer kleinen grünen Pflanze zu ernähren. Die kriechende Pflanze ist nebenbei auch noch eine interessante Dekoration für Ihr Terrarium.

Eigener Anbau der Callisia repens

Sie brauchen zunächst eine ohne Düngemittel und Pflanzenschutzmittel aufgezogene Callisia repens, um die Vermehrung zu starten. Samen soll es im Fachhandel geben, sie sind aber wegen der verlockenden Vermarktung als Futterpflanze nicht so einfach zu finden und brauchen auch eine Weile, bis sie keimen. Einfacher ist es also, wenn Sie sich eine als Futterpflanze garantiert ohne Zusätze gezogene “Starterpflanze” kaufen oder wenn Sie im nächsten Blumenladen ein kriechendes Schönpölsterchen als Topfpflanze oder Ampelpflanze erwerben.

Aus dieser Callisia können Sie nun Stecklinge ziehen, auch bei der Zierpflanze wird spätestens die zweite Generation sicher alle Chemierückstände abgebaut haben. Sie kappen einfach einen Trieb von fünfzehn bis dreißig Zentimeter Länge und lassen diesen Steckling in einem dunkel getönten Behälter mit Wasser oder direkt in feuchter Blumenerde an einem Standort im Halbschatten Wurzeln bilden, bereits nach einer Woche können Sie mit Wachstum rechnen.

Pflege der Callisia repens

Die Callisia braucht Halbschatten und Helligkeit ohne volle Sonne. Sie möchte gut gegossen werden, mag aber keine Staunässe. Die Wurzeln brauchen immer genug Platz, auch Ihre Starterpflanze wird sich wohler fühlen, wenn Sie sie gleich nach dem Kauf in einen größeren Topf mit frischer Blumenerde pflanzen.

Wenn die Callisia im Sommer im Freien stehen soll, sollten Sie sie langsam an die Sonne gewöhnen, indem Sie z. B. in den ersten Tagen im Freien die Sonneneinstrahlung mit einer Pappe abblocken. Die Callisia hält dann auch Hitze aus, wenn sie ausreichend feucht gehalten wird, am liebsten mag sie gleichmäßige Temperaturen von zwanzig bis fünfundzwanzig Grad. Zu kalt möchte sie nicht gehalten werden, wenn die Außentemperaturen nachts unter zehn Grad fallen, sollten Sie die Pflanze ins Haus holen.

Die Callisia kann auch ganzjährig in der Wohnung gehalten werden. Wenn sie im geheizten Wohnraum bei trockener Luft stehen soll, sollten Sie sie regelmäßig mit Wasser besprühen. Sie können Ihr Schönpolster in der Wintersaison aber auch in einem kühlen hellen Raum unterbringen, dann sollte sie etwas sparsamer gegossen werden.

Die Callisia sollte nie zu stark abgeerntet werden, das schwächt die Pflanze. Wenn eine ältere Callisia untenherum kahl wird, können Sie diese lichten Stellen auffüllen, indem Sie Stecklinge dazwischen setzen. Wenn eine alte Pflanze aufgrund ihrer Größe unhandlich wird, können Sie die Stecklinge auch nutzen, um sich einfach eine neue Callisia zu ziehen.

Tipps der Redaktion

  • Die Callisia ist eine tolle Pflanze für Balkon oder Terrasse, wo sie in einer Blumen-Ampel mit ihren hängenden Trieben einen richtigen grünen Vorhang ausbildet.
  • Auch viele anderen Pflanzen wie die Grünlilie und Tradescantia Sorten wie das Rotblatt sind als Futter für Kleintiere geeignet, wenn sie ohne Zusätze kultiviert werden.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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