Startseite » Pflanzen » Exotische Pflanzen » Papageienpflanze, Asclepias syriaca – Pflege | Ist sie winterhart?

Papageienpflanze, Asclepias syriaca – Pflege | Ist sie winterhart?

Die bis zu 200 cm hohe Papageienpflanze ist ein echter Exot. Sie wächst mehrjährig und wird von Jahr zu Jahr immer attraktiver. Ihre kleinen purpur-rosafarbenen Blüten stehen in doldigen Blütenständen und verströmen einen intensiven Duft. Wenn im Herbst die papageienähnlichen Früchte aufplatzen, kommen weiße, samtweiche Seidenfäden zum Vorschein, an denen die Samen hängen, die dann über die Luft verbreitet werden.

Video-Tipp

Standort

Ideale Bedingungen findet die aus Nordamerika stammende Gewöhnliche oder Syrische Seidenpflanze Asclepias syriaca an sonnigen und eher trockenen Standorten. Sie kann aber auch im Halbschatten ein Plätzchen finden. Die schönste Blütenpracht und den intensiven Duft nach Honig entwickelt sie aber in der Regel in sonnigen Lagen. Aufgrund ihres hohen Wuchses sollte sie möglichst an einer windgeschützten Stelle stehen. Blütezeit ist übrigens von Juni bis August.

Bodenbeschaffenheit

Grundsätzlich gedeiht diese Pflanze in jeder gut durchlässigen, humosen und mäßig nährstoffreichen Gartenerde mit schwach saurem bis neutralen pH-Wert. Die Erde sollte eher trocken als zu feucht sein. Eine hohe Wasserdurchlässigkeit ist enorm wichtig sowohl im Garten als auch im Topf oder Kübel. Stehende Nässe würde unweigerlich zu Fäulnisbildung führen und die Pflanze schlimmstenfalls absterben lassen. Leichte Lehmböden nimmt die Papageienpflanze auch gut an.

Gegebenenfalls kann sich eine erhöhte Pflanzung beispielsweise an einem Hang anbieten. So kann Regenwasser bzw. überschüssiges Wasser besser ablaufen. Zu feste Böden können durch das Einarbeiten von Sand oder Kies aufgelockert werden. Bei einer Pflanzung im Kübel sollte man möglichst eine hochwertige Erde für Blühpflanzen verwenden.

Pflanzen

  • Gepflanzt wird vorzugsweise im Frühjahr
  • In rauen Lagen, Pflanzung im Topf oder Kübel empfehlenswert
  • Bei Pflanzung im Garten möglichst nicht ohne Wurzelsperre
  • Papageienpflanze kann sich sonst über Wurzelausläufer unkontrolliert ausbreiten
  • Großer, bodenloser Kübel, gut geeignet als Wurzelsperre
  • Dazu den Kübel in der Erde versenken
  • Erde im Innern des Kübels gut auflockern
  • Bei mehreren Pflanzen, Abstände von 60-100 cm einhalten
  • Pro Quadratmeter etwa drei Pflanzen rechen
  • Wurzelhals sollte nach dem Einpflanzen nur minimal unter der Erdoberfläche liegen
  • Bei Kübelpflanzung, Drainageschicht aus Kies oder Tonscherben nicht vergessen
  • Auf den Kies ein Vlies legen und darauf das Substrat
  • Nach dem Einsetzen bis kurz unter den Rand mit Erde auffüllen
  • Erde andrücken und gut angießen
Tipp:

Beim Pflanzen, ganz gleich ob im Beet oder Kübel, sollte man sehr behutsam vorgehen. Werden Triebe dabei beschädigt oder brechen ab, wächst zunächst nur der Wurzelstock in der Erde weiter und neue Triebe kommen erst im nächsten Jahr.

Pflege

Papageienpflanze - Asclepias - Seidenpflanze

Ganz gleich, ob im Beet oder Kübel, diese Pflanze stellt keine hohen Ansprüche. Man sollte jedoch darauf achten, dass sie sich nicht unkontrolliert ausbreitet. Wird sie dann noch bedarfsgerecht gegossen und gedüngt, ist sie eigentlich schon zufrieden, was die Pflege angeht.

Gießen

  • Wasserbedarf dieser Pflanze ist durchschnittlich
  • Zeitweise Trockenheit wird besser vertragen als zu viel Nässe
  • Andauernde Trockenheit schmälert Blütenbildung und verkürzt Blühdauer
  • Im Sommer gleichmäßig und regelmäßig gießen
  • Vorzugsweise mit Regenwasser oder gut abgestandenem Leitungswasser
  • Staunässe ist unbedingt zu vermeiden
  • Bei Kübelpflanzen auf Untersetzer und Übertöpfe besser verzichten
  • Darin könnte sich Wasser ansammeln und Staunässe verursachen
  • Den Boden im Garten mit Mulch vor zu starker Austrocknung schützen

Düngen

Um diese Pflanze optimal mit Nährstoffen zu versorgen, kann man im Mai mit Kompost düngen, indem man ihn vorsichtig im Wurzelbereich unter harkt. Anstelle von Kompost bieten sich auch Hornspäne oder Rinderdung in Form von Pellets an. Um das Pflanzengewebe ausgepflanzter Exemplare für die Überwinterung zu stärken, kann man Anfang September zusätzlich Patentkali ausbringen.

Exemplare im Kübel können mit einem handelsüblichen Blüh- oder Flüssigdünger für Kübelpflanzen mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Man düngt sie damit etwa alle zwei Wochen. Alternativ dazu kann man auch Langzeitdünger verwenden und entsprechend verabreichen.

Schneiden

Grundsätzlich muss die Papageienpflanze nicht verschnitten werden. Trotz allem sind insbesondere Jungpflanzen sehr schnittverträglich und können, sofern sie etwas reduziert oder die Verzweigung gefördert werden soll, bis auf ca. 25 cm zurückgeschnitten werden. Durch diesen Schnitt wird auch die Blütenbildung angekurbelt. Störende Triebe können problemlos herausgeschnitten werden. Der beste Zeitpunkt hierfür ist im Frühjahr. Kübelpflanzen können auch noch im Herbst gestutzt werden, beispielsweise wenn sie zu groß fürs Winterquartier sind. Ältere Exemplare sollten nur noch wenig geschnitten werden.

Tipp:

Die Gewöhnliche Seidenpflanze gehört zu den Hundsgiftgewächsen und gilt als schwach giftig, und zwar alle Teile der Pflanze sowie der enthaltene Milchsaft. Um Hautreizungen zu vermeiden, ist es ratsam, bei Schnittarbeiten stets Handschuhe zu tragen.

Vermehren

Papageienpflanze - Asclepias - Seidenpflanze

Der Erwerb einer Syrischen Seidenpflanze (Asclepias syriaca) im Handel ist nicht mehr möglich. Seit 02. August 2017 dürfen in der EU weder Samen noch Pflanzen dieser Art verkauft werden. Grund hierfür ist der, dass die Papageienpflanze zu den gebietsfremden, invasiven Pflanzen zählt. Das sind Arten, die eingeschleppt wurden und hier von Natur aus nicht vorkommen bzw. nicht heimisch sind.

Das Problem dabei ist, dass sie sich über Wurzelausläufer und Samen unkontrolliert ausbreiten und so einheimische Arten verdrängen können. Selbst wenn man die Pflanzen aus dem Boden reißt, bleiben immer einzelne Wurzelstücke in der Erde zurück, die dann wieder neu austreiben. Deshalb ist der Verkauf mittlerweile gesetzlich verboten. Wer im heimischen Garten eine ungewünschte Ausbreitung eindämmen oder verhindern möchte, sollte wie bereits erwähnt, beim Pflanzen eine Wurzelsperre einbringen und die Früchte rechtzeitig entfernen, damit sich die Pflanze nicht selbst aussät. Trotz allem kann man die Papageienpflanze im eigenen Garten oder im Topf auch manuell vermehren, und zwar über Samen, Stecklinge oder durch Teilung.

Aussaat

Samen zur Vermehrung können von vorhandenen Pflanzen gewonnen werden. Teilweise werden auf Wochenmärkten noch Früchte der Papageienpflanze als Dekoration angeboten. Mit etwas Glück kann man die Samen im Innern der Früchte für die Aussaat verwenden. Normalerweise brechen die Früchte im Herbst auf und es quillt ein Ballen aus Seide heraus, dem diese Pflanze auch den Namen Seidenpflanze verdankt. An diesen feinen, seidenartigen Fäden sitzen unübersehbar die kleinen Samen.

  • Aussaat ist ganzjährig im Haus möglich
  • Meinungen über Stratifizieren oder nicht, gehen auseinander
  • Stratifizierung (Kältebehandlung) soll Keimung beschleunigen
  • Am besten einen Teil stratifizieren, den anderen direkt aussäen
  • Beide Methoden Erfolg versprechend
  • Zum Stratifizieren, Samen für etwa eine Woche in den Kühlschrank
  • Anschließend in Töpfen oder Schalen aussäen
  • Maximal 0,5 bis 1 cm mit Erde bedecken
  • Substrat anfeuchten, Töpfe mit Folie oder Glas abdecken
  • Zum Belüften, Abdeckung täglich kurzzeitig entfernen
  • Das Ganze an einen hellen, nicht zu warmen Platz stellen
  • Temperaturen von 16 bis 18 Grad optimal
  • Erste Keimlinge zeigen sich innerhalb von 2-4 Wochen
  • Ab dem vierten Blättchen vereinzeln

Stecklinge

Wesentlich einfacher und unkomplizierter ist eine Vermehrung über Stecklinge, sofern man bereits eine Pflanze besitzt, von der man geeignete Stecklinge schneiden kann, beispielsweise bei einem fälligen Rückschnitt. Bester Zeitpunkt Stecklinge zu schneiden ist von Mai bis August. Sie sollten halb verholzt und zwischen 10 und 15 cm lang sein. Die unteren Blätter werden entfernt und die Stecklinge in kleine Töpfe mit Anzuchterde gesteckt.

Eine Bewurzelung im Wasserglas ist ebenfalls möglich, dauert meist aber etwas länger. Ein lichtdurchlässiger Folienbeutel über den Steckling gestülpt, kann die Wurzelbildung beschleunigen. Zeigt sich das erste frische Grün, ist das ein Indiz dafür, dass die Bewurzelung erfolgreich war und die Folie entfernt werden kann.

Teilung

In der Natur breitet sich die Papageienpflanze vor allem über Ausläufer aus. Aus dem Rhizom dieser Ausläufer sprießen immer wieder neue Pflanzen, sodass sie relativ schnell größere Flächen besiedeln. Das kann man sich auch im heimischen Garten zunutze machen, indem man die Pflanzen teilt. Gute Zeitpunkte für eine Teilung sind sowohl im Frühjahr als auch im Herbst. Man gräbt die Pflanze mit einem Spaten oder einer Grabegabel aus und teilt den Ballen oder nutzt einzelne Rhizomstücke bzw. Ausläufer zur Vermehrung. Beides pflanzt man dann an einem halbschattigen bis sonnigen Platz im Garten oder Kübel ein und gießt das Ganze an.

Winterhärte der Papageienpflanze

Papageienpflanze - Asclepias - Seidenpflanze

Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Papageienpflanze Asclepias syriaca ist hierzulande nicht ganz winterhart, verträgt aber leichte Fröste. Weniger kalte Winter in milderen Lagen übersteht sie meist gut. Im Winter legt sie eine Ruhephase ein. Die oberirdischen Teile sterben ab und treiben im Frühjahr wieder aus. Lediglich die Wurzel überwintert im Boden.

  • Pflanzen, die draußen überwintern, ab Oktober abdecken
  • Mit Laub, Reisig oder Kompost vor Frost und Nässe schützen
  • An frostfreien Tagen mäßig gießen
  • In rauen Lagen, Pflanzung im Kübel einer Freilandpflanzung vorziehen
  • Exemplare im Kübel frostfrei überwintern
  • Wurzelballen im Kübel kann relativ schnell durchfrieren
  • Deshalb hell und frostfrei, bei Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad überwintern
  • Zu dunkle Überwinterung kann Blütenbildung verzögern
  • Während des Überwinterns nur sporadisch gießen
  • Erde sollte nicht komplett austrocknen
  • Gedüngt wird im Winter nicht, weder draußen noch drinnen

Etwa ab Ende März kann das erste Mal etwas Flüssigdünger verabreicht und wieder regelmäßiger gegossen werden. Ab April kann die Papageienpflanze wieder ausgewintert werden. Dazu stellt man sie an einen sonnigen Platz und hält sie zunächst eher trocken. So sollte sie relativ zügig wieder austreiben und üppig blühen. Bei Bedarf kann vor dem Auswintern in frisches Substrat umgetopft werden.

Krankheiten

Wurzelfäule

Krankheiten sind bei dieser Blühpflanze relativ selten. Trotz allem kann es bei anhaltender Nässe bzw. Staunässe, beispielsweise wenn zu viel oder zu häufig gegossen wurde, zu Fäulnis kommen. Betroffene Pflanzen im Kübel sind dann meist nur noch zu retten, wenn der Befall frühzeitig erkannt und noch nicht zu weit fortgeschritten ist. Dann sollte man sie schleunigst in ein trockeneres Substrat und einen sauberen oder gereinigten Topf umtopfen.

Schädlinge

Blattläuse

Ein Blattlausbefall tritt vor allem im Freiland auf. Ein leichter oder anfänglicher Befall lässt sich oft schon durch gründliches Abbrausen mit Wasser beseitigen oder zumindest minimieren. Hilfreich kann auch das Spritzen mit einer selbst hergestellten Seifenlösung sein. Vielfach bewährt hat sich der Einsatz natürlicher Fressfeinde wie z.B. von Marienkäfer- und Florfliegenlarven oder bestimmter Schlupfwespenarten.

Weise Fliege

Ein Befall mit der weißen Fliege kommt häufig während der Überwinterung vor, wenn die Bedingungen nicht optimal sind. Meist ist zu viel Wärme im Winterquartier der Grund für einen Befall. Zur Bekämpfung bieten sich handelsübliche Leimtafeln an, die man entsprechend den Angaben des Herstellers ausbringt. Zusätzlich können Nützlinge wie Schlupfwespen oder Marienkäferlarven zum Einsatz kommen.

Autor Heim-Redaktion

Erfahre mehr über Exotische Pflanzen

Zum Thema Exotische Pflanzen

Scroll Up