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Schmetterlingsorchidee – so gelingt die Pflege der Phalaenopsis

Die Schmetterlingsorchidee trägt die botanische Bezeichnung Phalaenopsis und verführt mit ihren exotischen Blüten in Form eines Schmetterlings. Bei guter Pflege und den richtigen Standortbedingungen blüht die Pflanze über viele Monate hinweg. Da Orchideen ein warmes Klima gewöhnt sind, ist nur eine Zimmerhaltung mit viel Sonne möglich. Schmetterlingsorchideen lassen sich sowohl als zarte Einzelpflanzen als auch in einem prachtvollen Ensemble kultivieren.

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Standort & Temperatur

Aufgrund ihrer Herkunft aus tropischen Ländern, kann die Schmetterlingsorchidee nur als Zimmerpflanze kultiviert werden. Bezüglich der Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit stellt die Phalaenopsis bestimmte Ansprüche, die erfüllt werden müssen, damit die Orchidee gut gedeiht. In der Regel kommt die Pflanze mit den normalen Wohnzimmertemperaturen gut zurecht. Darüber hinaus ist das Zimmer regelmäßig zu lüften, ansonsten kann es zur Fäule der Wurzeln kommen. Wenn die Temperaturunterschiede jedoch sehr groß sind, also mehr als 10° C betragen, dann sollte die Pflanze während der Durchlüftung kurzzeitig an einen geschützten Standort umziehen.

  • Braucht hellen Standort, aber ohne pralle Mittagssonne
  • Ideal ist sonniges Fensterbrett, mit Ost- oder Westausrichtung
  • Gedeiht gut im temperierten Gewächshaus oder Wintergarten
  • Braucht frische Luft, aber verträgt keine Zugluft
  • Temperaturwerte dürfen ganzjährig nicht unter 16° C fallen
  • Im Sommer sind Werte bis zu 30° C erträglich, nachts etwas unter 20°
  • Im Winter tagsüber mindestens 20° C, nachts nicht kühler als 16° C
  • Perfekte Luftfeuchtigkeit liegt bei 50%
  • Regelmäßig mit Wasserdampf besprühen
Tipp:

Wenn die Schmetterlingsorchidee über die Mittagszeit einen Schatten durch dekorative Netze oder andere Pflanzen bekommt, dann kann diese auch am Südfenster gedeihen.

Pflanzsubstrat

Orchidaceae phalaenopsis - Schmetterlingsorchideen

Orchideen sind Aufsitzerpflanzen, deren Wurzeln sich nicht fest mit dem Erdreich verbinden, sondern dort nur aufsitzen. Das Substrat sollte deshalb nur ganz locker um die Wurzeln schließen, der Pflanze guten Halt geben und dazu noch die Möglichkeit, aus diesem ausreichend Feuchtigkeit zu ziehen. Orchideen saugen die Flüssigkeit mit ihren Wurzeln wie ein Schwamm auf. Wer mit der Orchideenzucht anfängt, der sollte erstmal das fertige Pflanzsubstrat aus dem Fachhandel beziehen. Kundige Orchideenzüchter können sich das passende Substrat selber zusammen mischen. Das richtige Substrat beugt Wurzelfäule vor und reichert diese nicht zu sehr mit den Salzen aus dem Düngermittel an.

  • Braucht besonders grobes und stabiles Substrat
  • Gut ist Humus und andere Nährstoffe
  • Ist auf ausreichende Belüftung der Wurzeln angewiesen
  • Ideal ist folgende Mischung: Torf- und Sumpfmoose, verrottetes Laub, zerhackte Farnwurzeln, Korkschrot und Rindenstücke von Nadelbäumen
  • Optimaler pH-Wert liegt zwischen 5 bis 5,5, also schwach sauer
  • Empfindlich gegen zu viel Kalk im Boden

Gießen & Düngen

Die Phalaenopsis bevorzugt ein luftfeuchtes Klima. Allerdings werden in den meisten Wohnräumen die Heizkörper größtenteils unter der Fensterbank montiert, als unter dem idealen Standort für die Pflanze. Aus diesem Grund ist diese in der kalte Jahreszeit der viel zu trockenen Heizungsluft ausgesetzt. Generell lässt sich festhalten, dass je wärmer und heller die Pflanzen stehen, desto mehr Wassergaben gebraucht werden. Bei den Schmetterlingsorchideen darf das Pflanzsubstrat nicht über einen zu langen Zeitraum trocken stehen. Die Pflanzen vertragen zwar eine kurzfristige Trockenheit, diese Phase ist jedoch für die Ausbildung von gesunden Blüten und vielen Blättern nicht hilfreich.

  • Im Sommer wöchentlich gießen, im Winter alle zwei Wochen
  • Alternativ ist auch ein Tauchbad möglich
  • Erst gießen, wenn das Substrat bereits angetrocknet ist
  • Staunässe unbedingt vermeiden, führt zu Wurzelfäule
  • Ideal ist weiches und kalkfreies Wasser
  • Gießwasser sollte nie zu kalt, sondern eher lauwarm sein
  • Luftwurzeln morgens leicht mit etwas Wasser besprühen
  • Ebenso bei trockener Heizungsluft vorgehen
  • Nur in der Wachstumsphase düngen
  • Alle vier Wochen düngen
  • Optimal ist Orchideendünger, schwach konzentriert

Blüten, Blätter & Wuchs

Orchidaceae phalaenopsis - Schmetterlingsorchideen

Die Schmetterlingsorchidee ist eine sehr beliebte Orchideenart, die mit ihrer eleganten und exotischen Form ins Auge sticht. Den aussagekräftigen Namen verdankt die Pflanze den außergewöhnlichen Blütenformen, die wie tropische Schmetterlinge anmuten. Phalaenopsis sind extrem blühfreudig und robust, deshalb eignen sie sich hervorragend für ungeübte Orchideenhalter. Die Schmetterlingsorchideen legen keine Ruheperiode ein, die Pflanzen wachsen das ganze Jahr über weiter. Allerdings verlangsamt sich das Wachstum in den Wintermonaten, bedingt durch des geringe Lichtangebot und die kälteren Temperaturen.

  • Breite Vielfalt an Blütenfarben, sogar mehrfarbig möglich
  • Violette, blaue, gelbe, orangene, rote, rosafarbene und weiße Blüten
  • Blütezeit ist sortenabhängig
  • Blüht normalerweise von Januar bis Februar, dann wieder Oktober bis Dezember
  • Grüne Blattfarbe mit ovaler Blattform
  • Mittagssonne kann schon im Frühjahr die Blätter verbrennen
  • Blätter mit einigen verbrannten Stellen nicht abschneiden
  • Aufrechter Wuchs, bildet Rosetten
Tipp:

Nach der Blütezeit ist es von Vorteil, die Orchideen an einen etwas kühleren Standort zu stellen, bis sich die neuen Blütenrispen ausgebildet haben.

Umtopfen

Da es sich bei den Orchideen um Aufsitzerpflanzen handelt, sind diese auf einen guten Halt im Pflanzgefäß angewiesen. Deshalb darf dieses nie zu groß sein, allerdings wächst die Pflanze mit den Jahren und braucht dann mehr Platz. Das Umtopfen ist das ganze Jahr möglich, spätestens wenn ein neuer Trieb nicht mehr ausreichend Platz hat. Darüber hinaus muss das Substrat ausgetauscht werden, wenn dieses ausgelaugt ist. Das Pflanzsubstrat sollte außerdem alle 2-3 Monate durchgespült werden, um eine Versalzung der Wurzeln durch das Düngen zu vermeiden.

  • Beim Umtopfen direkt neues Pflanzsubstrat verwenden
  • Wurzeln im Vorfeld komplett vom alten Substrat befreien
  • Beschädigte und abgestorbene Pflanzenteile und Wurzeln beseitigen
  • Neues Pflanzgefäß sollte ca. 3 cm größer als das vorherige sein
  • In Anschluss Wurzelwerk mit einer Sprühflasche durchfeuchten

Schneiden

Orchidaceae phalaenopsis - Schmetterlingsorchideen

Beim Rückschnitt ist weniger mehr im Hinblick auf die Gesundheit der Schmetterlingsorchidee. Die älteren Blätter an der unteren Seite werden mit der Zeit trocken und sterben von alleine ab. Wenn bereits verwelkte Blüten vom Trieb abgeschnitten werden, dann fördert dieser Schnitt den Austrieb von weiteren Blütenrispen. Ebenfalls zu entfernen sind abgeblühte Stängel, damit die Phalaenopsis neue Stängel ausbilden kann. Die empfindlichen Wurzeln sind nicht zu beschneiden, außer wenn es zu faulen Stellen gekommen ist. In diesem Fall muss das alte Pflanzsubstrat entsorgt werden, um eine erneute Ansteckung von gesunden Wurzelpartien zu unterbinden.

  • Abgestorbene und vertrocknete Blätter vorsichtig abzupfen
  • Verwelkte Blüten bei Bedarf abschneiden
  • Faulende Wurzelstücke vorsichtig heraus schneiden
  • Zur Sicherheit direkt das Substrat erneuern
  • Ausgeblühte Blütenstängel abschneiden
  • Schnitt über zweiten bis dritten Knoten von unten ansetzen
  • Nur scharfes Schneidwerkzeug einsetzen
  • Vorher alles gründlich desinfizieren

Überwintern

In Wohnräumen und beheizten Gewächshäusern ist das Überwintern kein Problem, allerdings dürfen die Temperaturwerte nicht unter 16°C herab sinken. Die Schmetterlingsorchideen verbleiben während der Winterzeit einfach auf ihrem gewohnten Standort. Wenn in der unmittelbaren Nähe ausgiebig gelüftet wird, dann sollten die Pflanzen während dieser Zeitspanne an einen warmen und geschützten Ort umgesiedelt werden. Manche Fachleute raten, die Orchideen deutlich kälter zu überwintern, bei Temperaturen zwischen 5°-10° C. Dieses Vorgehen soll die Blühfreude in der nächsten Wachstumsperiode positiv fördern. Jedoch müssen dabei die Gießeinheiten extrem eingeschränkt werden, weil es ansonsten bei diesen niedrigen Temperaturwerten zur Fäulniserscheinungen kommen kann.

  • Pflanze nicht austrocknen lassen
  • Düngen ist während dieser Zeit nicht erforderlich
  • Beim Lüften aufpassen
  • Extrem trockener Heizungsluft entgegen wirken
  • Luftfeuchtigkeit gleichmäßig hoch halten
  • Schale mit Wasser unter dem Topf aufstellen

Vermehren

Orchidaceae phalaenopsis - Schmetterlingsorchideen

Die Schmetterlingsorchideen lassen sich auch in Eigenregie vermehren. Phalaenopsis bilden aus den Triebaugen an den Pseudobulben oder direkt am Blütenstiel neue Kindel aus. Durch eine regelmäßige Vermehrung bleiben die Pflanzen gesund und deren Blühfreude wird erhalten. Auf diese Weise wächst auch stetig die Orchideensammlung und es ist stets eine schöne Geschenkidee zur Hand.

  • Vermehrung durch Aussaat oder Kindel möglich
  • Kindel abschneiden und in neues Substrat einsetzen
  • Aussaat ist schwierig und nur etwas für Spezialisten
  • Neue Sorten lassen sich durch die Aussaat züchten

Krankheiten & Schädlinge

Krankheiten werden an den hierzulande kultivierten Orchideen hauptsächlich durch permanent nasse Wurzeln verursacht. Auf diese Weise erhalten Bakterien und Pilze einen perfekten Nährboden. Kommt es durch das Beschneiden zu großen Wunden und unsaubere Schnitten gekommen ist, dann können Bakterien ungehindert in die Pflanze eindringen. Wenn die Blütenknospen verstärkt abfallen, dann ist das nicht immer ein Hinweis auf eine Krankheit. Diese Symptome zeigen sich oft nach einer Umstellung oder bei falschen Standortbedingungen. Zu wenig Licht, nicht genügend Wasser und geringe Luftfeuchte schwächen auf Dauer das Immunsystem der Pflanzen. Bei einem Schädlingsbefall nur Mittel benutzen, die für Orchideen gedacht sind.

  • Regelmäßig auf Befall und Krankheiten untersuchen
  • Anfällig für Schildläuse, Spinnmilben und Wollläuse
  • Schädlinge mit Seifenlauge abwischen und mit klarem Wasser abspülen
  • Bei Krankheitssymptomen die Standortbedingungen überprüfen
  • Verträgt keinen andauernden Rauch in der Luft
  • Ethylen durch Obstreifung wird als störend empfunden
  • Zugluft unbedingt vermeiden
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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